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Archiv "Ost-Berliner Ärzte: Sorge wegen Kreditverpflichtungen" (02.10.1992)

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Aus Bund und Ländern

Sozialleistungsquote:

Deutschland im Mittel der EG-Länder

KÖLN. In der Bundesre- publik hat sich die Soziallei- stungsquote (Anteil der Aus- gaben für Sozialleistungen an dem jeweiligen Bruttosozial- produkt) 1990 mit 29,4 Pro- zent im Vergleich der letzten 20 Jahre nur geringfügig ver- ändert. Das sagte - ausge- hend von einer Statistik der Weltgesundheitsorganisation

- der Präsident der Bundes- ärztekammer, Dr. med. Kar- sten Vilmar, in seinem Refe- rat anläßtich des Außeror- dentlichen Deutschen Ärzte- tages in Köln.

Deutschland liege mit sei- nen Ausgaben für Zwecke der Gesundheit etwa im Mit- tel der Länder der Europäi- schen Gemeinschaft, "deren Spitze die Niederlande bil- den, während in Griechen- land der niedrigste Anteil am Bruttosozialprodukt für Ge- sundheit aufgewandt wird".

Trotz der immer wieder als dramatisch bezeichneten Ent- wicklung sei also in Deutsch- land das Ausgabenvolumen in der prozentualen Größenord- nung in Relation zum Brutto- sozialprodukt seit 1970 mit geringfügig über oder unter sechs Prozent nahezu unver- ändert, betonte der BÄK-

Präsident. Kh

Ost-Berliner Arzte:

Sorge wegen

Kreditverpflichtungen

BERLIN. Viele Kassen- ärzte im Ostteil Berlins be- fürchten, ihre Kreditver- pflichtungen nicht erfüllen zu können, wenn die derzeit dis- kutierten Entwürfe zur Ge- sundheits-Strukturreform verwirklicht werden. Sie sind besonders wegen der vorgese- hene Altersgrenze besorgt Etliche Kassenärzte in Ost- Berlin haben sich erst im Al- ter von 50 und mehr Jahren niedergelassen. Das Durch- schnittsalter beträgt 46 Jahre

Das ist das Ergebnis emer Umfrage, die von der Kassen- ärztlichen Vereinigung Berlin im August dieses Jahres bei 1650 Kassenärzten in Ost- Berlin vorgenommen wl!-.rde und an der sich etwa 500 Arz- te beteiligt haben.

Die Kassenärzte nahmen, so das Umfrage-Ergebnis, bei Neugründung ihrer Praxen in erheblichem Umfang Kredite auf, deren durchschnittliche Höhe je nach Fachgruppe verschieden ist. Die durch- schnittlichen Kreditverpflich- tungen

..,.. der Allgemeinärzte,

Dermatologen, Kinderärzte und Neurologen liegen zwi- schen 145 000 und 170 000 DM,

..,.. der Augenärzte, Gynä-

kologen und Internisten zwi- schen 200 000 und 270 000 DM

..,.. der Chirurgen, Ortho-

päden und Urologen zwi- schen 330 000 und 475 000 DM

Spendenbitten

..,.. der Nuklearmediziner

und Radiologen über 1,5 Mil- lionen DM.

Der Vorsitzende der Kas- senärztlichen Vereinigung Berlin, Dr. Manfred Richter- Reichhelm, wies bei der Vor- stellung des Umfrage-Ergeb- nisses darauf hin, daß sich die Ärzte nicht zuletzt im Ver- trauen auf das geltende Kas- senarztsystem des Westens niedergelassen hätten. Er warnte jedoch vor Vertrau- ensvertust und Politikverdros-

senheit JK

Prof. Brandstädter nicht belastet

MAGDEBURG. Der Prä- sident der Ärztekammer Sachsen-Anhalt, Prof. Dr.

med. Walter Brandstädter, der in der DDR unter dem Decknamen "Ritter" als In- formeller Stasi-Mitarbeiter geführt worden sein soll, hofft, in Kürze voll rehabili-

Der 23jährige Oleg Rantzew aus Nowgorod in Ruß- land leidet an einer chronisch myeloischen Leukämie.

Für eine Knochenmarktransplantation, die etwa 250 000 DM kosten würde, wird um Spenden gebeten. Ansprech- partner: Dr. Wolfram Landmann, St. Katharinen-Hospi- tal, W-5020 Frechen, Tel: 0 22 34/50 24 14. Bankverbin- dung: Stadtsparkasse Köln, Konto 1018832681, BLZ 37050198.

Die Afghanistan Nothilfe und Hilfe in Krisengebieten e. V bittet um finanzielle Unterstützung für Krankenhäu- ser Gesundheitsstationen zur ambulanten Versorgung

so~ie

Grund- und Hauptschulen in Afghanistan. Infor- mationen: Afghanistan Nothilfe und Hilfe in Krisenge- bieten e.V., Aachener Straße 30, W-4050 Mönchenglad- bach 1, Tel: 0 21 61!3 11 08. Bankverbindung: Stadtspar- kasse Mönchengla_~bach, Konto 50 90, BLZ 310 500 00.

Das Komitee "Arzte für die Dritte Welt" e. V entsendet deutsche Ärzte zu unentgeltlichen Einsätzen in Slums und medizinische Notstandsgebiete in Kalkutta, den Philippinen und Kolumbien. Dazu .~ird um Spenden _ge- beten. Informationen: Komitee Arzte für die Dntte Welt, Elsheimerstraße 9, W-6000 Frankfurt 1, Tel:

069/71 9114 56. Bankverbindung: Frankfurter Sparkas- se, Konto 234567, BLZ 500 502 01. EB

Die Redaktion des Deutschen Ärzteblattes kann keine Verantwortung für die Angaben übernehmen, da sie auf Informationen der genannten Organi- sationen beruhen.

Ar3198 (22) Dt. Ärztebl. 89, Heft 40, 2. Oktober 1992

tiert zu werden. Das wurde während des Außerordentli- chen Ärztetages Sachsen-An- halt in Halle bekannt.

Brandstädter war sowohl als Hochschullehrer als auch als Leiter des Instituts für Blutspende- und Transfusi- onswesen fristlos entlassen worden. Sein Präsidentenamt läßt er bis auf weiteres ruhen.

Die Stasi-Vorwürfe hatte er jedoch energisch zur~.ckge­

wiesen (vgl. Deutsches Arzte- blatt, Heft 36). ..

Der Justitiar der Arzte- kammer, Rechtsanwalt Dr.

Schilling, erklärte nun in Hal- le auf Anfrage eines Dele- gierten: "Ich kann Ihnen eine erfreuliche Mitteilung ma- chen: Nämlich, daß die Akte der Gauck-Behörde nach ge- sicherten Erkenntnissen kei- nen Hinweis enthält, der Prof. Dr. Brandstädter in ir- gendeiner Weise belastet."

Wegen des schwebenden Ar- beitsgerichtsprozesses wollte Schilling keine weiteren Aus- führungen machen. Er ver- wies lediglich darauf, daß am 9. Oktober eine Gütever- handlung stattfinden werde.

Dabei gehe es vor allem dar- um, daß das Wissenschaftsmi- nisterium die ausgesprochene Entlassung annuliere.

Obwohl weder Brandstäd- ter selbst noch seinem Anwalt oder der Ärztekammer bisher Akteneinsicht gewährt wor- den ist, sind die Vorstands- mitglieder und der Justitiar der Kammer zuversichtlich, daß der Präsident seine Amtsgeschäfte in der ,Kam- mer in Kürze wieder aufneh- men kann. Gewährsleute, die Akteneinsicht hatten, hätten mitgeteilt, daß sich Prof.

Brandstädter nach Aktenlage den Aufforderungen des Staatssicherheitsdienstes zur Mitarbeit stets verweigert ha- be. Die Stasi-Gepflogenhei- ten soll er als "Raubritterme- thoden" bezeichnet haben, was die Stasi dazu veranlaßte, ihn unter dem Decknamen

"Ritter" zu führen. Die Dele- gierte!? des Außerordentli- chen Arztetages in Halle nah- men die Ausführungen mit großer Befriedigung zu

Kenntnis. WK

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