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Ambulantes Operieren: Trotz neuester Technik droht düstere Zukunft

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Bayerisches Ärzteblatt 9/2002 459

KVB/BLÄK informieren

Am 20. Juli fand in Ingolstadt der „Aktionstag Ambulantes Operieren“ statt. Der niedergelasse- ne Ingolstädter Anästhesist Dr. Heribert Lindner berichtet über seine Eindrücke von der Veran- staltung.

Nach den einführenden Worten des Landes- verband Bayern für Ambulantes Operieren (LAOB)-Vorsitzenden Dr. Axel Neumann und einem Grußwort des Praxisnetz GO IN- Vorsitzenden, Dr. Siegfried Jedamzik, folgte der wissenschaftliche Teil der Veranstaltung.

Aus der Praxisklinik Ingolstadt wurden zwei ambulante Eingriffe live übertragen: Zum ei- nen eine Leistenbruchoperation mit Perfix- Plug durch Dr. Frank Wütherich, danach ei- ne hysteroskopische Myom-Enukleation durch Dr. Manno Saks. Letztere ist ein am- bulant durchführbarer Eingriff, der manche Hysterektomie mit stationärem Aufenthalt in Zukunft überflüssig machen wird. Fachkun- dige Referenten begleiteten die Eingriffe im Auditorium. Anschließend stellte Dr. Wolf- gang Bracker ein neues Operationsverfahren vor, bei dem Knochen mit Cerasorb ersetzt wird. Ein typisches Beispiel dafür, wie aus ei- nem stationären ein ambulanter Eingriff wer- den kann – vorausgesetzt, die Honorierung ist zumindest kostendeckend. Nach meinem eigenen Referat über moderne Schmerzthera- pien nach ambulanten Operationen stellte Dr. Neumann zum Ende des wissenschaft- lichen Teils das neue Qualitätssicherungs- system AQS1 vor. Mit einer integrierten Pa- tientenbefragung kann damit die Versor- gungsqualität der Operateure gemessen wer- den.

Düstere Zukunft

Der Nachmittag stand im Zeichen der Stan- des- und Berufspolitik. Während einer Podi- umsdiskussion wurden die Gäste konfrontiert mit den aktuell brennenden Themen, die das ambulante Operieren zur Zeit belasten: sek- torale Budgets, Scheitern des § 115 b SGB V über stationsersetzende Eingriffe, Finanznot der Krankenkassen und fehlender Geldtrans- fer vom stationären in den ambulanten Be- reich trotz Übernahme vieler Leistungen. Ei- nige durchaus interessante Statements waren zu vernehmen.

Bemerkenswert, dass der Krankenkassenver- treter Karl Schick von der BKK Audi darauf hinwies, dass sich innovative Krankenkassen durchaus einen Modellversuch zur Förderung des ambulanten Operierens vorstellen kön- nen: Zukünftig könnten ambulant durchge-

führte Eingriffe aus den Budgetverhandlun- gen zwischen Krankenhausgesellschaften und Krankenkassen herausgerechnet und in den ambulanten Sektor umgeleitet werden. Das wäre vielleicht ein erster Schritt zum Aushe- beln der sektoralen Budgets.

Deren Abschaffung hatte auch Dr. Axel Mun- te, der bayerische KV-Chef, an diesem Nach- mittag vehement gefordert. Sein ärztlicher Kollege Dr. Klaus Ottmann, Vizepräsident der BLÄK, hatte zuvor ein eher düsteres Bild über die Zukunft des ambulanten Operierens ge-

zeichnet und dabei über viele interessante Hintergrunddetails aus seinen Erfahrungen als ehemaliger Verhandlungsführer der KVB bei den Honorargesprächen zum ambulanten Operieren berichtet. Nach der zweistündigen Diskussionsrunde folgte die Mitgliederver- sammlung des LAOB, die eine durchweg ge- lungene Veranstaltung zum Thema „Ambulan- tes Operieren in Bayern“ abschloss.

Dr. Heribert Lindner, Am Westpark 1, 85057 Ingolstadt

Ambulantes Operieren:

Trotz neuester Technik droht düstere Zukunft

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