Mathematik I
Vorlesung im Bachelorstudium BAU, EIT, LRT
Prof. Dr. Matthias Gerdts
Institut f ¨ur Angewandte Mathematik und Wissenschaftliches Rechnen Fakult ¨at f ¨ur Luft- und Raumfahrttechnik
Universit ¨at der Bundeswehr M ¨unchen (UniBw M) matthias.gerdts@unibw.de http://www.unibw.de/ingmathe
Mathematik I Prof. Dr. Matthias Gerdts
Komplexe Zahlen
Inhalt und Ziele der Lehreinheit:
I Einf ¨uhrung komplexer Zahlen
I Darstellung in Polarkoordinaten
I Rechenregeln
Mathematik I Prof. Dr. Matthias Gerdts
Komplexe Zahlen
Wozu?
Menge der reellen Zahlen ist zu klein, um z.B. die Gleichung x2+1 = 0
¨uber R l ¨osen zu k ¨onnen Gleichung besitzt keine reelle L ¨osung
Warum m ¨ochte man solche Gleichungen ¨uberhaupt l ¨osen?
I treten bei der Bestimmung vonEigenwertenauf
I Eigenwerte sind wichtig, um dieStabilit ¨at von technischen Systemenbeurteilen zu k ¨onnen
Mathematik I Prof. Dr. Matthias Gerdts
Komplexe Zahlen
Wozu?
Menge der reellen Zahlen ist zu klein, um z.B. die Gleichung x2+1 = 0
¨uber R l ¨osen zu k ¨onnen Gleichung besitzt keine reelle L ¨osung
Warum m ¨ochte man solche Gleichungen ¨uberhaupt l ¨osen?
I treten bei der Bestimmung vonEigenwertenauf
I Eigenwerte sind wichtig, um dieStabilit ¨at von technischen Systemenbeurteilen zu k ¨onnen
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Komplexe Zahlen
Wozu?
Menge der reellen Zahlen ist zu klein, um z.B. die Gleichung x2+1 = 0
¨uber R l ¨osen zu k ¨onnen Gleichung besitzt keine reelle L ¨osung
Warum m ¨ochte man solche Gleichungen ¨uberhaupt l ¨osen?
I treten bei der Bestimmung vonEigenwertenauf
I Eigenwerte sind wichtig, um dieStabilit ¨at von technischen Systemenbeurteilen zu k ¨onnen
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Komplexe Zahlen
Wozu?
Menge der reellen Zahlen ist zu klein, um z.B. die Gleichung x2+1 = 0
¨uber R l ¨osen zu k ¨onnen Gleichung besitzt keine reelle L ¨osung
Warum m ¨ochte man solche Gleichungen ¨uberhaupt l ¨osen?
I treten bei der Bestimmung vonEigenwertenauf
I Eigenwerte sind wichtig, um dieStabilit ¨at von technischen Systemenbeurteilen zu k ¨onnen
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Komplexe Zahlen
Wozu?
Menge der reellen Zahlen ist zu klein, um z.B. die Gleichung x2+1 = 0
¨uber R l ¨osen zu k ¨onnen Gleichung besitzt keine reelle L ¨osung
Warum m ¨ochte man solche Gleichungen ¨uberhaupt l ¨osen?
I treten bei der Bestimmung vonEigenwertenauf
I Eigenwerte sind wichtig, um dieStabilit ¨at von technischen Systemenbeurteilen zu k ¨onnen
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Komplexe Zahlen
Wozu?
Menge der reellen Zahlen ist zu klein, um z.B. die Gleichung x2+1 = 0
¨uber R l ¨osen zu k ¨onnen Gleichung besitzt keine reelle L ¨osung
Warum m ¨ochte man solche Gleichungen ¨uberhaupt l ¨osen?
I treten bei der Bestimmung vonEigenwertenauf
I Eigenwerte sind wichtig, um dieStabilit ¨at von technischen Systemenbeurteilen zu k ¨onnen
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Komplexe Zahlen
L ¨osung:
I F ¨uhre neue “Zahl” mit Symbol i ein, welche als L ¨osung von x2= −1 definiert wird.
Definition (die imagin ¨are Zahl i)
Dieimagin ¨are Zahli ist definiert als L ¨osung der Gleichung x2= −1, d.h. sie erf ¨ullt i2= −1.
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Komplexe Zahlen
Definition (komplexe Zahlen)
Diekomplexen Zahlensind definiert als die Menge C := {a + ib | a ∈ R, b ∈ R}.
F ¨ur eine komplexe Zahl z = a + ib heißt a derRealteil von zund b derImagin ¨arteil von z. Wir schreiben Re(z) = a und Im(z) = b.
Mit z := a − ib wird diekonjugiert komplexe Zahl von z = a + ibbezeichnet. Komplexe Zahlen der Form ib mit b ∈ R heißenimagin ¨are Zahlen.
Beachte:
I Es gilt R ( C, da die komplexen Zahlen mit Imagin ¨arteil gleich Null gerade die
Mathematik I Prof. Dr. Matthias Gerdts
Komplexe Zahlen
Definition (komplexe Zahlen)
Diekomplexen Zahlensind definiert als die Menge C := {a + ib | a ∈ R, b ∈ R}.
F ¨ur eine komplexe Zahl z = a + ib heißt a derRealteil von zund b derImagin ¨arteil von z. Wir schreiben Re(z) = a und Im(z) = b.
Mit z := a − ib wird diekonjugiert komplexe Zahl von z = a + ibbezeichnet. Komplexe Zahlen der Form ib mit b ∈ R heißenimagin ¨are Zahlen.
Beachte:
I Es gilt R ( C, da die komplexen Zahlen mit Imagin ¨arteil gleich Null gerade die
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Komplexe Zahlen
Definition (komplexe Zahlen)
Diekomplexen Zahlensind definiert als die Menge C := {a + ib | a ∈ R, b ∈ R}.
F ¨ur eine komplexe Zahl z = a + ib heißt a derRealteil von zund b derImagin ¨arteil von z. Wir schreiben Re(z) = a und Im(z) = b.
Mit z := a − ib wird diekonjugiert komplexe Zahl von z = a + ibbezeichnet.
Komplexe Zahlen der Form ib mit b ∈ R heißenimagin ¨are Zahlen. Beachte:
I Es gilt R ( C, da die komplexen Zahlen mit Imagin ¨arteil gleich Null gerade die
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Komplexe Zahlen
Definition (komplexe Zahlen)
Diekomplexen Zahlensind definiert als die Menge C := {a + ib | a ∈ R, b ∈ R}.
F ¨ur eine komplexe Zahl z = a + ib heißt a derRealteil von zund b derImagin ¨arteil von z. Wir schreiben Re(z) = a und Im(z) = b.
Mit z := a − ib wird diekonjugiert komplexe Zahl von z = a + ibbezeichnet. Komplexe Zahlen der Form ib mit b ∈ R heißenimagin ¨are Zahlen.
Beachte:
I Es gilt R ( C, da die komplexen Zahlen mit Imagin ¨arteil gleich Null gerade die
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Komplexe Zahlen
Definition (komplexe Zahlen)
Diekomplexen Zahlensind definiert als die Menge C := {a + ib | a ∈ R, b ∈ R}.
F ¨ur eine komplexe Zahl z = a + ib heißt a derRealteil von zund b derImagin ¨arteil von z. Wir schreiben Re(z) = a und Im(z) = b.
Mit z := a − ib wird diekonjugiert komplexe Zahl von z = a + ibbezeichnet. Komplexe Zahlen der Form ib mit b ∈ R heißenimagin ¨are Zahlen.
Beachte:
I Es gilt R ( C, da die komplexen Zahlen mit Imagin ¨arteil gleich Null gerade die
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Komplexe Zahlen – Gaußsche Zahlenebene
Im
Re
−ib
ib
a
z = a + ib ¯ z = a − ibInterpretation einer komplexen Zahl als Vektor!
L ¨ange: |z| =pa2+b2
Zwischen komplexen Zahlen
gibt es keine Ordnungsrelatio-nen (“<” oder “>”).
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Komplexe Zahlen – Gaußsche Zahlenebene
Im
Re
−ib
ib
a
z = a + ib ¯ z = a − ib Interpretation einer komplexenZahl als Vektor! L ¨ange: |z| =pa2+b2
Zwischen komplexen Zahlen
gibt es keine Ordnungsrelatio-nen (“<” oder “>”).
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Komplexe Zahlen – Rechenregeln
(i) Seien z1=a1+ib1und z2=a2+ib2komplexe Zahlen.
Summe:
z1+z2= (a1+ib1) + (a2+ib2) = (a1+a2) +i(b1+b2)
(geometrische Interpretation:Vektoraddition)
(ii) Seien z = a + ib und c ∈ R. Multiplikation mit Skalar c:
c · z = c · (a + ib) = (c · a) + i(c · b) (iii) Seien z1=a1+ib1und z2=a2+ib2komplexe Zahlen.
Produkt zweier komplexer Zahlen:
z1· z2 = (a1+ib1) · (a2+ib2)
= a1· (a2+ib2) + (ib1) · (a2+ib2)
= a1a2+ia1b2+ib1a2+i2b1b2
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Komplexe Zahlen – Rechenregeln
(i) Seien z1=a1+ib1und z2=a2+ib2komplexe Zahlen.
Summe:
z1+z2= (a1+ib1) + (a2+ib2) = (a1+a2) +i(b1+b2)
(geometrische Interpretation:Vektoraddition) (ii) Seien z = a + ib und c ∈ R.
Multiplikation mit Skalar c:
c · z = c · (a + ib) = (c · a) + i(c · b)
(iii) Seien z1=a1+ib1und z2=a2+ib2komplexe Zahlen.
Produkt zweier komplexer Zahlen:
z1· z2 = (a1+ib1) · (a2+ib2)
= a1· (a2+ib2) + (ib1) · (a2+ib2)
= a1a2+ia1b2+ib1a2+i2b1b2
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Komplexe Zahlen – Rechenregeln
(i) Seien z1=a1+ib1und z2=a2+ib2komplexe Zahlen.
Summe:
z1+z2= (a1+ib1) + (a2+ib2) = (a1+a2) +i(b1+b2)
(geometrische Interpretation:Vektoraddition) (ii) Seien z = a + ib und c ∈ R.
Multiplikation mit Skalar c:
c · z = c · (a + ib) = (c · a) + i(c · b) (iii) Seien z1=a1+ib1und z2=a2+ib2komplexe Zahlen.
Produkt zweier komplexer Zahlen:
z1· z2 = (a1+ib1) · (a2+ib2)
= a1· (a2+ib2) + (ib1) · (a2+ib2)
= a1a2+ia1b2+ib1a2+i2b1b2
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Komplexe Zahlen – Rechenregeln
I Sei z = a + ib. Dann gilt nach (iii)
z · z = (a + ib) · (a − ib) = a2+b2= |z|2
I Seien z1=a1+ib1und z2=a2+ib2komplexe Zahlen mit z26= 0.
Division zweier komplexer Zahlen:
z1 z2 = a1+ib1 a2+ib2 = a1+ib1 a2+ib2 · a2− ib2 a2− ib2
= (a1a2+b1b2) +i(b1a2− a1b2)
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Komplexe Zahlen – Rechenregeln
I Sei z = a + ib. Dann gilt nach (iii)
z · z = (a + ib) · (a − ib) = a2+b2= |z|2
I Seien z1=a1+ib1und z2=a2+ib2komplexe Zahlen mit z26= 0.
Division zweier komplexer Zahlen:
z1 z2 = a1+ib1 a2+ib2 = a1+ib1 a2+ib2 · a2− ib2 a2− ib2
= (a1a2+b1b2) +i(b1a2− a1b2)
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Aufgabe
Weise nach, dass die Regeln A1-A4, M1-M4 und D aus dem Abschnitt ¨uber reelle Zahlen auch f ¨ur komplexe Zahlen gelten.
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Komplexe Zahlen – Polarkoordinaten
Beschreibe z = a + ib durch I L ¨ange|z| I Winkelϕ ∈ [0, 2π) Es gilt a = |z| cos ϕ, b = |z| sin ϕ =⇒ z = |z| (cos ϕ + i sin ϕ) Im Re z ϕ |z| |z| |z| cos ϕ sin ϕ
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Komplexe Zahlen – Polarkoordinaten
Beschreibe z = a + ib durch I L ¨ange|z| I Winkelϕ ∈ [0, 2π) Es gilt a = |z| cos ϕ, b = |z| sin ϕ =⇒ z = |z| (cos ϕ + i sin ϕ) Im Re z ϕ |z| |z| |z| cos ϕ sin ϕ
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Komplexe Zahlen – Polarkoordinaten
Satz (Polarkoordinatendarstellung)
Jede komplexe Zahl z = a + ib l ¨asst sich inPolarkoordinatenform
z = r (cos ϕ + i sin ϕ) mit r ≥ 0 und ϕ ∈ [0, 2π) darstellen.
F ¨ur z 6= 0 ist die Darstellungeindeutig.
Definition
Der Winkel ϕ in der Polarkoordinatendarstellung von z heißtArgument von z, in Zeichen: ϕ = Arg(z).
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Komplexe Zahlen – Polarkoordinaten
Berechnung des Arguments von z = a + ib:
tan ϕ = b
a =⇒ ϕ = arctan
b a Ber ¨ucksichtige a = 0 und Quadranten, in dem z liegt:
ϕ = arctanba, f ¨ur a > 0, b ≥ 0 π 2, f ¨ur a = 0, b > 0 π + arctanba, f ¨ur a < 0 3π 2, f ¨ur a = 0, b < 0 2π + arctanba, f ¨ur a > 0, b < 0
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Komplexe Zahlen – Polarkoordinaten
Beispiel
Die Zahl ib, b > 0, lautet in Polarkoordinatendarstellung ib = b · (cosπ
2 +i sin π 2). Die Zahl −1 − i lautet in Polarkoordinatendarstellung
−1 − i =√2 · (cos5π
4 +i sin 5π
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Komplexe Zahlen – komplexe Exponentialfunktion
Komplexe Exponentialfunktion:
exp(z) = exp(a + ib) := ea+ib := exp(a) (cos b + i sin b) (z = a + ib ∈ C)
Speziell:
exp(iϕ) = cos ϕ + i sin ϕ
Darstellung von z = a + ib:
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Komplexe Zahlen – komplexe Exponentialfunktion
Multiplikation komplexer Zahlen z1und z2als Drehstreckung:
I z1= |z1| exp(iϕ1) I z2= |z2| exp(iϕ2) I z1· z2= |z1| · |z2| · exp(i(ϕ1+ ϕ2)) Re Im z1 z2 |z1| |z2| ϕ1 ϕ2 z1· z2 |z1| · |z2| ϕ1+ ϕ2
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Komplexe Zahlen – komplexe Exponentialfunktion
Satz (Euler-Moivre Formel)
Sei z = r (cos ϕ + i sin ϕ) gegeben. Dann gilt
zn=rn(cos(nϕ) + i sin(nϕ)) f ¨ur n ∈ N.
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Komplexe Zahlen – komplexe Exponentialfunktion
Die Euler-Moivre Formel ist n ¨utzlich, um Additionstheoreme f ¨ur Sinus und Cosinus zu gewinnen.
Beispiel
Aus z = cos ϕ + i sin ϕ ergibt sich durch Ausmultiplizieren
z2= (cos ϕ +i sin ϕ)2= (cos2ϕ − sin2ϕ) +i(2 sin ϕ cos ϕ). Die Euler-Moivre Formel liefert
z2= cos(2ϕ) + i sin(2ϕ). Vergleich von Real- und Imagin ¨arteil liefert
cos(2ϕ) = cos2ϕ − sin2ϕ,
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Komplexe Zahlen – Polynomnullstellen
Polynomnullstellen: ax2+bx + c = 0 mit a 6= 0 Mitternachtsformel: x1,2= −b ±pb2− 4ac 2a Auch f ¨ur b2− 4ac < 0 verwendbar!
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Komplexe Zahlen – Polynomnullstellen
Polynomnullstellen: ax2+bx + c = 0 mit a 6= 0 Mitternachtsformel: x1,2= −b ±pb2− 4ac 2a
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Komplexe Zahlen – Polynomnullstellen
Polynomnullstellen: ax2+bx + c = 0 mit a 6= 0 Mitternachtsformel: x1,2= −b ±pb2− 4ac 2a Auch f ¨ur b2− 4ac < 0 verwendbar!
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Komplexe Zahlen – Polynomnullstellen
Beispiel
F ¨ur
x2− 4x + 5 = 0
liefert die Formel die Nullstellen x1,2= 4 ±√16 − 20 2 =2 ± 1 2 p −4 = 2 ±p−1 = 2 ± i.
Damit besitzt die Gleichung die beidenkomplexen Nullstellen
2 + i und 2 − i
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Komplexe Zahlen – Polynomnullstellen
Satz
Jedes quadratische Polynom ax2+bx + c mit Koeffizienten a, b, c ∈ R, a 6= 0, hat
genau zwei Nullstellenx1,x2∈ C, die eventuell zusammenfallen. Es gilt
ax2+bx + c = a(x − x1)(x − x2).
Allgemein:
Satz (Fundamentalsatz der Algebra)
Jedes Polynom vom Grad n
pn(x ) = anxn+an−1xn−1+ . . . +a1x + a0
mit aj ∈ C, j = 0, 1, . . . , n, an6= 0, besitzt ¨uber Cgenau n Nullstellenx1, . . . ,xn (mehrfache Nullstellen werden nach ihrer Vielfachheit gez ¨ahlt) und es gilt
pn(x ) = an(x − x1) · · · (x − xn) =an n Y
j=1 (x − xj).
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Komplexe Zahlen – Polynomnullstellen
Satz
Jedes quadratische Polynom ax2+bx + c mit Koeffizienten a, b, c ∈ R, a 6= 0, hat
genau zwei Nullstellenx1,x2∈ C, die eventuell zusammenfallen. Es gilt
ax2+bx + c = a(x − x1)(x − x2).
Allgemein:
Satz (Fundamentalsatz der Algebra)
Jedes Polynom vom Grad n
pn(x ) = anxn+an−1xn−1+ . . . +a1x + a0
mit aj ∈ C, j = 0, 1, . . . , n, an6= 0, besitzt ¨uber Cgenau n Nullstellenx1, . . . ,xn (mehrfache Nullstellen werden nach ihrer Vielfachheit gez ¨ahlt) und es gilt
pn(x ) = an(x − x1) · · · (x − xn) =an n Y
j=1 (x − xj).
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Komplexe Zahlen – Polynomnullstellen
Beispiel (Berechnung der Nullstellen von z
n− w = 0)
Sei w = `(cos α + i sin α) und n ∈ N.
Fundamentalsatz der Algebra=⇒n Nullstellen
zk =rk(cos ϕk+i sin ϕk), k = 0, . . . , n − 1 Euler-Moivre Formel=⇒ zkn=rkn(cos(nϕk) +i sin(nϕk)) und |zn k| = r n k = |w | = ` =⇒ rk = n √ `, k = 0, . . . , n − 1
Vergleich der Real- und Imagin ¨arteile von zn k und w :
Mathematik I Prof. Dr. Matthias Gerdts
Komplexe Zahlen – Polynomnullstellen
Beispiel (Berechnung der Nullstellen von z
n− w = 0)
Sei w = `(cos α + i sin α) und n ∈ N.
Fundamentalsatz der Algebra=⇒n Nullstellen
zk =rk(cos ϕk+i sin ϕk), k = 0, . . . , n − 1 Euler-Moivre Formel=⇒ zkn=rkn(cos(nϕk) +i sin(nϕk)) und |zn k| = r n k = |w | = ` =⇒ rk = n √ `, k = 0, . . . , n − 1
Vergleich der Real- und Imagin ¨arteile von zn k und w :
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Komplexe Zahlen – Polynomnullstellen
Beispiel (Berechnung der Nullstellen von z
n− w = 0)
Sei w = `(cos α + i sin α) und n ∈ N.
Fundamentalsatz der Algebra=⇒n Nullstellen
zk =rk(cos ϕk+i sin ϕk), k = 0, . . . , n − 1 Euler-Moivre Formel=⇒ zkn=rkn(cos(nϕk) +i sin(nϕk)) und |zkn| = r n k = |w | = ` =⇒ rk = n √ `, k = 0, . . . , n − 1
Vergleich der Real- und Imagin ¨arteile von zn k und w :
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Komplexe Zahlen – Polynomnullstellen
Beispiel (Berechnung der Nullstellen von z
n− w = 0)
Sei w = `(cos α + i sin α) und n ∈ N.
Fundamentalsatz der Algebra=⇒n Nullstellen
zk =rk(cos ϕk+i sin ϕk), k = 0, . . . , n − 1 Euler-Moivre Formel=⇒ zkn=rkn(cos(nϕk) +i sin(nϕk)) und |zkn| = r n k = |w | = ` =⇒ rk = n √ `, k = 0, . . . , n − 1
Vergleich der Real- und Imagin ¨arteile von zn k und w :
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Komplexe Zahlen – Polynomnullstellen
Beispiel (Berechnung der Nullstellen von z
n− w = 0)
Es folgt mit j ∈ Z, α +2πj = nϕk bzw. ϕk = α +2πj n W ¨ahle speziell j = k = 0, 1, . . . , n − 1: ϕk = α +2πk n , k = 0, 1, . . . , n − 1. n Nullstellen von zn− w = 0: zk = n √ ` cos α + 2πk n +i sin α + 2πk n , k = 0, 1, . . . , n − 1.
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Komplexe Zahlen – Polynomnullstellen
Beispiel (Berechnung der Nullstellen von z
n− w = 0)
Es folgt mit j ∈ Z, α +2πj = nϕk bzw. ϕk = α +2πj n W ¨ahle speziell j = k = 0, 1, . . . , n − 1: ϕk = α +2πk n , k = 0, 1, . . . , n − 1. n Nullstellen von zn− w = 0: zk = n √ ` cos α + 2πk n +i sin α + 2πk n , k = 0, 1, . . . , n − 1.
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Komplexe Zahlen – Polynomnullstellen
Beispiel (Berechnung der Nullstellen von z
n− w = 0)
Es folgt mit j ∈ Z, α +2πj = nϕk bzw. ϕk = α +2πj n W ¨ahle speziell j = k = 0, 1, . . . , n − 1: ϕk = α +2πk n , k = 0, 1, . . . , n − 1. n Nullstellen von zn− w = 0: zk = n √ ` cos α + 2πk n +i sin α + 2πk n , k = 0, 1, . . . , n − 1.
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Komplexe Zahlen – Polynomnullstellen
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Komplexe Zahlen – Zusammenhang
Es gelten folgende Mengenrelationen:
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Komplexe Zahlen
Zusammenfassung:
I Sie k ¨onnen mit komplexen Zahlen rechnen (Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division).
I Sie kennen verschiedene Darstellungsm ¨oglichkeiten komplexer Zahlen (als Vektor in Gauss’scher Zahlenebene/in Polarkoordinaten).
I Sie k ¨onnen Nullstellen von quadratischen Funktionen ausrechnen (Mitternachtsformel).
I Sie wissen, dass ein Polynom n-ten Grades immer genau n Nullstellen ¨uber C
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Thanks for your Attention!
Questions?
Further information:
matthias.gerdts@unibw.de www.unibw.de/ingmathe