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FÜNF Strukturen und Inhalte von Wahrnehmungsfeldern

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Strukturen und Inhalte von Wahrnehmungsfeldern Inhalt von FÜNF I:

I. Wahrnehmungsfelder und ihre perspektivisch-räumliche Struktur ... 233 1. Wesentliche Bestimmungen und Probleme von Castañedas Theorie der Wahrnehmungsfelder 233

1.a Castañeda nimmt vier zentrale Daten über die Wahrnehmung auf: die Feldhaftigkeit ihrer Objekte; die Homogenität ihrer Inhalte; die raumzeitliche Strukturierung; die Hierarchie der Klarheit... 233 1.b Castañedas Reduktion der Wahrnehmung auf das Vorkommen von Feldern verlangt, daß Positionen von Wahrnehmungsräumen zu der in GT nicht vorgesehenen Kategorie primitiver Einzelner gehören. ... 235 1.c Weitere Aspekte und Probleme sind: das Eingehen primitiv-Einzelner Positionen in Gestaltungen; die fehlende Erklärungskraft der Annahme primitiver Einzelner; der ontologische Primat der perzeptuellen Räume; die Unmöglichkeit des Vorkommens der Prädikationsformen in Feldern. ... 239 2. Erste Deutung eines antireduktionistischen Argumentes: Die Vereinbarung von interner

Perspektivität und voluminöser Dreidimensionalität... 244 2.a Ein anti-reduktionistisches Argument Castañedas kann in einer ersten Deutung im Sinne der Daten der inhaltlichen Eigenständigkeit, internen Perspektivität und voluminöse Dreidimensionalität der Felder verstanden werden. ... 244 2.b Die interne Perspektivität der Felder besteht darin, daß sie bei einer Objektivierung ihrer Inhalte zugleich den Standpunkt des Wahrnehmens festlegen. ... 247 2.c Sellars‘ Konzeption der Sinneseindrücke, die zu dem von Castañeda angegriffenen Theorientyp gehört, kann eine intern-perspektivische Tiefe von Feldern prinzipiell erklären... 248 2.d Eine große Herausforderung für Sellars‘ Theorie ist es jedoch, die perspektivische Tiefe mit

voluminöser Dreisimensionalität zu kombinieren... 251 2.e Die Kombination von interner Perspektivität und voluminöser Dreisimensionalität stellt aber auch für Castañedas Auffassung eine gewaltige Schwierigkeit dar, da in einer Mannigfaltigkeit primitiv-einzelner Raumpositionen keine von ihnen per se als Ursprung ausgezeichnet sein kann. ... 253 2.f Tatsächlich erweisen sich interne Perspektivität und voluminöse Dreidimensionalität grundsätzlich als nicht zusammen realisierbar, so daß die erste Deutung von Castañedas antireduktionistischer

Argumentation sachlich nicht haltbar ist; das mildert jedoch die Schwierigkeiten für seine Theorie der Felder nicht... 255 3. Zweite Deutung: Unterschiedliches räumliches Verhalten der Feldelemente und ‚meiner‘

Gehirnereignisse zu mir ... 258 3.a Nach einer zweiten Deutung schließt Castañeda daraus, daß sich die Feldelemente in bestimmter Weise zu mir verhalten, während ‚meine‘ Gehirnereignisse es nicht tun, auf deren Verschiedenheit. ... 258 3.b Die anscheinend räumlichen Beziehungen im visuellen Feld können nicht einfach die physisch-

räumlichen Beziehungen sein, in denen Teile eines Komplexes von Gehirnereignissen untereinander stehen.

... 262 3.c Die anscheinend räumlichen Beziehungen im Feld sind tatsächlich solche, folglich keine bloß raum- analogen Strukturen komplexer Gehirnereignisse, so daß das Feld tatsächlich kein derartiges Ereignis ist.

... 266 3.d Die Diskussion der räumlichen Struktur der visuellen Felder sichert Castañedas Argument in der zweiten Deutung ab... 270 3.e ERGÄNZUNG: Castañedas explizite Punkte dagegen, den visuellen Raum als Teil des physischen

aufzufassen, sind weniger tragfähig als die hier entwickelten Argumente. ... 273

(Die Inhaltsübersicht zu FÜNF II befindet sich unmittelbar vor Abschnitt II.)

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Programm von FÜNF I:

Ich werde in diesem ersten Abschnitt von Teil FÜNF Castañedas Theorie der Wahrneh- mungsfelder einführen und hauptsächlich mit Blick auf die räumliche Struktur solcher Felder diskutieren.

In Unterabschnitt 1 nenne ich die zentralen Daten, die Castañeda in seiner Theorie umzuset- zen versucht, und erläutere kurz die beiden strukturellen Dimensionen von Feldern, nämlich die räumliche Struktur und die Hierarchie der Klarheit von perzeptuellen Inhalten. Dann dis- kutiere ich den allgemeinen ontologischen Status, den Castañeda Wahrnehmungsfeldern zu- spricht; besonders zwei auftretende Schwierigkeiten werde ich als unüberwindbar einstufen.

In den Unterabschnitten 2 und 3 diskutiere ich eine Argumentation gegen die physikalistische Reduzierbarkeit von visuellen Feldern, die Castañeda an einer Stelle skizziert. Meine Inten- tion ist dabei zwiefältig: Zum einen kann man meiner Einschätzung nach aus der Skizze tat- sächlich eine Argumentation entwickeln, die einen, sofern man sich überhaupt ein phänome- nologisches Registrieren von perzeptuellen Feldern zutraut, davon abhält, solche Felder mit komplexen neurologischen Vorgängen zu identifizieren. Zum anderen führt die Skizze in eine aufschlußreiche Beschäftigung mit den räumlichen Charakteristika von Feldern, also mit der einen ihrer beiden strukturellen Dimensionen.

In Unterabschnitt 2 präsentiere ich eine erste plausible Deutung von Castañedas Skizze. Darin wird der physikalistische Reduktionist mit zwei angeblichen räumlichen Charakteristika von Feldern konfrontiert, die Castañeda selbst in seiner Theorie der Felder umzusetzen versucht.

Ich bezeichne sie als die interne Perspektivität und als die voluminöse Dreidimensionalität von Feldern. Es zeigt sich, daß ein Physikalist bestimmter Art, als dessen realexistierenden Vertreter ich noch einmal W. Sellars ins Spiel bringe, in der Tat größte Schwierigkeiten hat, beiden Charakteristika zusammen gerecht zu werden, daß die Probleme für Castañedas eigene Theorie jedoch bei näherem Hinsehen eher noch größer sind. Ich komme zu dem Ergebnis, daß Felder die eine der strukturellen Bestimmungen, nämlich die volle Dreidimensionalität, überhaupt nicht besitzen und zusammen mit der internen Perspektivität gar nicht besitzen können. Eine Theorie von Wahrnehmungsfeldern im Rahmen der Gestaltungstheorie muß daher so modifiziert werden, daß sie dieses problematische Charakteristikum nicht mehr um- zusetzen versucht. In Unterabschnitt 3 gebe ich eine zweite Deutung von Castañedas Argu- mentatiosnskizze an. Zusammen mit Teilen einer generellen Überlegung zur räumlichen Struktur von Feldern, die auch für sich gegen eine physikalistische Reduktion spricht, wird sie sich als erfolgreich erweisen.

Erst im nächsten Abschnitt gehe ich genauer auf Castañedas theoretische Konzeption der In- halte von Wahrnehmungsfeldern ein und diskutiere auch die zweite strukturelle Dimension, nämlich die Hierarchie der Klarheit.

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My suspicion is ... that in order to clear up any philosophical puzzle, one must locate it in the total landscape.

Sellars zu Castañeda, 1962

I. Wahrnehmungsfelder und ihre perspektivisch-räumliche Struktur

1. Wesentliche Bestimmungen und Probleme von Castañedas Theorie der Wahrneh- mungsfelder

1.a Castañeda nimmt vier zentrale Daten über die Wahrnehmung auf: die Feldhaftigkeit ihrer Ob- jekte; die Homogenität ihrer Inhalte; die raumzeitliche Strukturierung; die Hierarchie der Klarheit.

Man kann vier ganz allgemeine Charakteristika aufführen, die Castañeda auf dem Weg einer lokalen phänomenologischen Reflexion aufnimmt und in seiner Theorien der Wahrnehmungs- felder möglichst unmittelbar umzusetzen versucht:

(i) Die primären Objekte der (visuellen) Wahrnehmung sind Felder, nicht etwa einzelne gewöhnliche Gegenstände oder Repräsentaten von ihnen und auch nicht einzelne Sachverhalte oder Propositionen.1

(ii) Die Inhalte der Felder sind homogen oder einheitlich, d.h. sind von gleicher Art unab- hängig von der Realitätstreue des jeweiligen Inhaltes.2

(iii) Wahrnehmungsfelder besitzen eine räumliche, genauer eine raumzeitliche Struktur.

(iv) Wahrnehmungsfelder weisen eine Hierarchie der Klarheit der Inhalte in ihnen auf;

zumindest in der visuellen Wahrnehmung gibt es einen Kern in der Mitte des Feldes, in dem Inhalte mit ausgesprochener Klarheit erscheinen.3

Castañeda orientiert seine Datenaufnahme und Theoriebildung weitgehend am paradigmati- schen Fall der visuellen Wahrnehmung, erhebt jedoch explizit den Anspruch, die Diskussion treffe mit entsprechenden Änderungen auch auf Hören und Tasten zu.4 Um diesen allgemei-

1 Siehe PBS, S. 287: „To perceive is not so much to perceive this or that, but to perceive a perceptual field, in which there is, often, this or that. Visual fields ... are the primary objects of visual consciousness.“ Die Gegenposition klassifiziert er als Atomismus (S. 287). Ob das „Atom“ ein Gegenstand oder ein Sachverhalt sein soll, ist zweitrangig.

2 Siehe PBS, 286; der ‚beeindruckende einheitliche Charakter aller visuellen Erfahrung‘ zählt zum

‚wichtigsten Einzeldatum‘ über das Sehen. In PBS, S. 291f. heißt der Aspekt „homogeneity“ statt

„unity“.

3 Siehe PBS, S. 289-90; die Termini dort sind „stratification“ und „nuclear core“; im Deutschen vermeide ich „nuklearer Kern“.

4 Siehe PBS, S. 286. Essenziell für die Übertragbarkeit der allgemeinen ontologischen Resultate auf andere Sinnesmodalitäten ist vor allem dasjenige, was überhaupt von einem Feld zu sprechen gestattet, nämlich die den einzelnen Wahrnehmungsinhalten zugrunde liegende räumliche Struktur.

Beim Geruchssinn ist schon das etwas zweifelhaft. Und bereits die Existenz eines einigermaßen scharf umrissenen Kerns im visuellen Feld läßt sich auf andere Modalitäten kaum übertragen: Wo läge er etwa im auditiven Feld? Die häufig unreflektierte Orientierung am visuellen Paradigma kritisiert und korrigiert etwa C. D. Broad in Perception (1952), doch gerade seine

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nen Anspruch anzudeuten, werde ich weitgehend von perzeptuellen Feldern oder Wahrneh- mungsfeldern, -räumen etc. sprechen und nur im textnahen Referat oder wenn die Sache die Einschränkung verlangt von visuellen Feldern etc.

Die Art, wie eine Theorie die beiden die Struktur der Wahrnehmungsfelder betreffenden Punkte (iii) und (iv) umsetzt, ist sehr eng damit verbunden, welchen ontologischen Status sie solchen Feldern und ihren Inhalten überhaupt zuspricht. Ich werde diese Punkte daher genauer diskutieren. Für den ontologischen Status ist in Castañedas Theorie die räumliche Strukturie- rung sogar wichtiger. Ich werde sie deshalb in diesem Abschnitt ausführlicher behandeln und die Hierarchie der Klarheit zuvor nur soweit skizzieren, wie es für die Behandlung der Raum- struktur unbedingt erforderlich ist .

Absolut essenziell an Castañedas Konzeption der Klarheitshierarchie ist die Unterscheidung dreier Ebenen: Erstens unterscheidet er den Grenzfall eines Wahrnehmungsbewußtseins, dem sich keinerlei Struktur seines visuellen Feldes in irgendeiner Klarheit darbietet, von höheren perzeptuellen Bewußtseinsformen; er bezeichnet es als sensorisches Bewußtsein und entspre- chende Felder als sensorische.5 Zweitens gibt es höhere Stufen des Wahrnehmungsbewußt- seins, in denen gewisse Strukturen des Feldes klarer werden; er spricht hier im Kontrast zu bloßem (sensorischem) Bewußtsein von Gewahrsein und nennt entsprechende Felder (in einem ‚eigentlichen‘ Sinn) Wahrnehmungsfelder im Kontrast zu sensorischen.6 Drittens soll das Gewahrsein in Wahrnehmungsurteilen kulminieren, die typischerweise von Gegenständen handeln, die sich im Kern des Wahrnehmungsfeldes präsentieren.7 Zum kumulativen Cha- rakter des Bewußtseins gehört es, daß auf den höheren Stufen Aspekte der niedrigeren erhal- ten bleiben. So befinden sich typischerweise die Partien am der Peripherie von genuinen Wahrnehmungsfeldern auf der Stufe bloßen sensorischen Bewußtseins, und Wahrnehmungs- urteile scheinen bloß besonders weit entwickelte Fälle des genuinen perzeptuellen Gewahr- seins zu sein, neben denen immer schwächere Formen eines nicht mehr bloß sensorischen Bewußtseins existieren.8

Wichtig am Verhältnis der drei Ebenen ist folgendes: Die Strukturen der allgemeinen Gestal- tungstheorie lassen sich am einfachsten auf die explizit begrifflich artikulierten Urteile an- wenden, da die Theorie ursprünglich für explizite Prädikationen konzipiert wurde. Doch die Inhalte auf den beiden ersten Ebenen sollen nicht von vollkommen anderer Art sein, sondern eher weniger artikulierte Varianten der propositionalen Inhalte von Wahrnehmungsurteilen

Differenzierungen zwischen Sehen und Hören scheinen mir keine ganz fundamentalen ontologischen Fragen zu berühren. Ich denke, daß sich die zentralen ontologischen Resultate der Diskussion visueller Wahrnehmung letztlich recht gut auf das Hören und Fühlen übertragen lassen, da in beiden Fällen der Feldcharakter offenkundig ist.

5 Siehe PBS, S. 336: „purely sensory consciousness“, „sensory fields“.

6 Siehe PBS, S. 338: „In episodes of (full, or genuine) perceptual awareness a person confronts a genuine perceptual field, not a merely sensory one.“

7 S. 340: „The culmination of an episode of perceptual awareness is a hierarchical bundle of perceptual judgments.“

8 Zum ‚kumulativen‘ Charakter siehe neben PBS, S. 336-37 und S. 340-41 besonders PhLI-I- Structures Abschnitt 3.2, S. 277-282.

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sein, bis hin zu völlig unartikulierten sensorischen Inhalten. Man kann sich daher an Castañe- das ausdrücklichen Bestimmungen über die gestaltungstheoretische Form der Inhalte von Wahrnehmungsurteilen orientieren, wenn man sich über die Inhalte der niedrigeren Ebenen Klarheit verschaffen möchte.

1.b Castañedas Reduktion der Wahrnehmung auf das Vorkommen von Feldern verlangt, daß Posi- tionen von Wahrnehmungsräumen zu der in GT nicht vorgesehenen Kategorie primitiver Einzelner gehören.

Wenn man sich an der Präsentation der allgemeinen Gestaltungstheorie orientiert, so erwartet man, daß zweierlei in keiner Erweiterung oder Spezifizierung der Theorie aufgegeben werden kann: erstens daß abstrakte Universalien die inhaltlichen Grundbestandteile sind9, die durch eine Anwendung ebenfalls abstrakter Operatoren auf denkbare Individuen abgebildet werden sowie schließlich Objekte in einem robusteren Sinn, besonders gewöhnliche wirkliche Einzel- dinge; zweitens daß Vorkommnisse von Geistigkeit in einem Bezogensein auf denkbare Indi- viduen der genannten Art oder besser auf propositionale Inhalte bestehen, die vermittels ver- schiedener Operatoren aus solchen Individuen gebildet sind.10

In seiner Wahrnehmungsontologie hält Castañeda allerdings einige Besonderheiten parat, die es zweifelhaft erscheinen lassen, daß diese zwei Punkte wirklich zum unveränderbaren Kern von GT gehören. Lediglich auf den ersten Blick scheint sich die genannte Erwartung zu er- füllen. Es heißt nämlich in PBS ausdrücklich, Bewußtsein sei ‚nichts an sich selbst als reine Intentionalität‘, es sei ‚nichts außer der Offenlegung von diesem oder jenem‘, ‚sein Sein sei eben seine Intentionalität oder sein Sein auf etwas anderes hin‘, und dabei zählt Castañeda sensorisches Bewußtsein ausdrücklich zu den intentionalen Phänomenen.11 In der zweiten großen Arbeit zur Wahrnehmungstheorie RefRealPerz von 1980 betont er, der Gehalt des Bewußtseins ‚sei einfach das Universale‘, und daher müßten Eigenschaften und abstrakte En- titäten unterschiedlicher Art die ultimativen Konstituentien des Denkbaren sein.12

Diesen allgemeinen Auskünften Castañedas, die mit dem dogmatischen Kern der allgemeinen Gestaltungstheorie übereinstimmen, stehen jedoch Formulierungen gegenüber, die den per- zeptuellen Feldern eine starke ontologische Eigenständigkeit zusprechen und schließlich in folgendem Prinzip kulminieren:

9 Siehe die eindeutige Stellungnahme in TSW, S. 239: „In good old Platonistic style, the abstractist conception of the world takes properties by themselves, that is, separated from particulars, to be the ultimate components of the world.“

10 Ich zähle hier die Selbigkeitsbeziehungen zu den Operatoren, da sie aus Gesättigtem (Individuen) etwas Gesättigtes erzeugen (Propositionen).

11 Siehe PBS, S. 338: „... consciousness exists spread about in the world and is nothing in itself but pure intentionality.“ – S. 286...consciousness is nothing except the relevation of this or that: its being is just its intentionality or its being toward something else.“ – S. 337: „the intentionality of sensory consciousness“.

12 Siehe RefRealPerz, S. 814: „Since the content of consciousness is simply the universal, properties and abstract entities of different sorts must be the ultimate constituents of the thinkables.“ S. 792:

„As we know since Plato and Aristotle, the contents of the mind are universal.“

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„(P.A.*2) Reines perzeptuelles Gewahrsein ist einfach die Realität von Wahrnehmungs- feldern, ebenso wie sensorisches Bewußtsein bloß die Realität sensorischer Felder ist.“13 Aufgrund dieser Eigenständigkeit der Felder muß die Theorie zusätzlich zum Vorkommen sensorischer oder perzeptueller Felder eine primitive Apprehension von Feldern annehmen.14 An Bewußtsein im strikten Sinne von (P.A.*2), d.h. als Realität eines Feldes, ist kein ‚Sein auf etwas anderes hin‘ zu erkennen; erst die Apprehension eines solchen Feldes durch ein geistiges Wesen scheint ein intentionales Bezogensein zu sein oder herzustellen.15

Dasjenige Theorieelement, welches eine solche grundlegende Bestimmung von Wahrneh- mungsfeldern angibt, die die in (P.A.*2) formulierte ontologische Eigenständigkeit der Felder ermöglicht, ist sicherlich die Aussage, alle Wahrnehmungsfelder besäßen einen eigenen Raum, der von den Räumen der Felder anderer Sinnesmodalitäten sowie vom physischen Raum verschieden ist. Genauer soll es sich um Raumzeiten handeln; ich werde den zeitliche Aspekt jedoch im allgmeinen außer acht lassen.

Zum Status der perzeptuellen Räume und ihrer Elemente möchte ich einige Erläuterungen formulieren, die zum Teil auf Probleme hinweisen. Nach den sechs Punkten werde ich meine Beurteilung abgeben, daß ich zwei der Probleme für unüberwindbar halte. Zur Vermeidung von Irritationen weise ich zuvor noch auf folgendes hin: Was den Status und die Struktur der Inhalte von Wahrnehmungsfeldern betrifft, so sind naturgemäß Castañedas Angaben hin- sichtlich der Ebene der Wahrnehmungsurteile am detailliertesten. Ich orientiere mich an die- sen Angaben und unterstelle, daß für Castañeda auch auf der Ebene des perzeptuellen Ge- wahrseins, das noch nicht den Rang von Urteilen erreicht, und letztlich auch auf der Ebene bloßen sensorischen Bewußtseins perzeptuelle Inhalte vorliegen, die sich nicht grundsätzlich von den Inhalten von Wahrnehmungsurteilen unterscheiden. Es geht mir hier um den Status von Wahrnehmungsfeldern im weitesten Sinn im Hinblick auf ihre räumliche Struktur. Ob sie bloß sensorische oder genuin perzeptuelle Felder sind oder darunter gar solche, die Wahr- nehmungsurteile einschließen, spielt zunächst keine entscheidende Rolle; allerdings läßt sich zumindest eines der Probleme (siehe Punkt 6) besonders klar für Felder jenseits des bloß Sen- sorischen feststellen.

1. Perzeptuelle Raumpositionen müßten primitive Einzelne sein, die zu keiner in GT vorgese- henen Kategorie gehören. Castañeda meint mit der Pluralität von perzeptuellen Räumen kei- nen Unterschied in der allgemeinen räumlichen Struktur der Felder bzw. der physischen Welt,

13 Siehe PBS, S. 338.

14 Siehe PBS, S. 298. Die Bezeichnung „Apprehension“ steht allerdings im proto-theoretischen Teil von PBS; ein bestimmtes einzelnes Element der im zweiten Teil präsentierten Theorie, das die proto-theoretisch formulierte Annahme einer primitiven Apprehension umsetzt, läßt sich nach meiner Kenntnis nicht finden. Castañeda scheint einfach zu postulieren, daß, wo immer ein Feld auftritt, sich auch ein Wahrnehmender befindet, der auf es bezogen ist.

15 Die Eigenständigkeit von perzeptuellen Feldern hat Castañeda auch noch in spätester Zeit betont;

siehe PhLI-I-Structures, S. 290 Anm. 2: „There is ... a reductionism I have adopted: the economical view that reduces visual consciousness to the occurrence of visual content.“ Er verweist dann auf PBS.

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obwohl Daten über Differenzen in der Geometrie eine große Rolle für die Annahme eigen- ständiger perzeptueller Räume spielen16, sondern eine Pluralität von Entitäten.

Wichtig ist, daß jeder visuelle Raum eine eigene dreidimensionale ‚Mannigfaltigkeit‘ sein soll17 und daß Castañeda klar zwischen den Räumen selbst und ihren Inhalten unterscheidet, die nur zusammen ein visuelles Feld ausmachen sollen18; er läßt sogar leere [„void“] visuelle Raumzeiten zu.19 Die Inhalte eines visuellen Feldes sind nach Castañeda demonstrative Ein- zelndinge20, und seine Verweise stellen klar, daß er damit spezielle Fälle von individuellen Gestaltungen, nämlich demonstrative Gestaltungen meint. Ausdrücklich gehören zu diesen Inhalten nicht nur Gestaltungen, die mit ‚dinglichen‘ demonstrativen Phrasen wie „Dieser rote Ball ...“ ausdrückbar sind, sondern auch solche, die durch ‚positionale‘ Demonstrative wie

„hier“ oder „jetzt“ ausgedrückt werden.21 Das kann man nur so verstehen, daß die Elemente der Mannigfaltigkeiten, die die visuellen Räume sind, im Gegensatz zu den Inhalten der Fel- der keine demonstrativen Gestaltungen sind. Obwohl Castañeda diese Bezeichnung auch für gewisse demonstrative Gestaltungen zu verwenden scheint, können die Elemente der Mannig- faltigkeit treffend als Positionen bezeichnet werden.

Legt man die allgemeine GT zugrunde, so wird es dann jedoch schwierig, eine Kategorie von GT zu finden, unter die solche Elemente perzeptueller Räume gehören können. Solche Posi- tionen sind sicherlich keine ein- oder mehrstelligen Universalien, weder individuelle noch prädizierbare. Operatoren sind sie ganz gewiß nicht. Sie sind aber gewiß auch keine nicht- demonstrativen individuellen Gestaltungen. Falls man, und das ist wohl alternativlos, die Ver- schiedenheit selbst strukturgleicher perzeptueller Räume auf die Verschiedenheit ihrer Ele- mente zurückführt, dann bedeutet die Annahme derartiger perzeptueller Räume eine Erweite- rung des in GT vorgesehenen ontologischen Bestand um eine Kategorie, die ich als die primi- tiver Einzelner bezeichne.22

Der Unterschied dieser Kategorie zu den individuellen Gestaltungen läßt sich auf zwei Wei- sen bestimmen: Erstens gibt es Gestaltungen ganz unabhängig davon, ob sie auf stärkere (konsubstantiative) oder schwächere (konsoziative) Weise in der Wirklichkeit eine Rolle spielen. So gilt etwa, wenn α eine Gestaltung bezeichnet, nicht generell ‚∃x x = α → C*(α, α)‘, d.h. in etwa ‚Wenn es die Gestaltung α überhaupt gibt, dann ist sie auch wirklich im Sinn des Selbst-Konsubstantiiertseins‘. Ähnlich gilt auch, wenn φ eine Eigenschaft bezeichnet,

16 Siehe etwa PBS, S. 290; siehe meine Bedenken gegenüber solchen angeblichen Daten in Sektion 3.e.

17 Siehe PBS, S. 308 (VS.2.) und (VS.3.).

18 Siehe dort (VS.7.).

19 Siehe (VS.1.).

20 Siehe (VS.8.).

21 Siehe (VS.8).: „Special cases of these [i.e. of the ‚contents‘ which are ‚all demonstrative particulars‘] are the two visual aspects of the Origin ...“ mit Verweis auf (VS.4.): „... Origin separates into the Here ... and the Now ...“.

22 Im Englischen würde ich sie „primitive particulars“ nennen. Ich sage nicht “Einzeldinge“, da das u.a. eine zeitliche Erstreckung suggeriert. ‚Primitiv‘ nenne ich sie, weil sie anders als Gestaltungen nicht gänzlich aus Entitäten anderer Kategorien aufgebaut sind.

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nicht generell ‚∃F F = φ → ∃x [x(F) ∧ C*(x, x)]‘, d.h. daß die betreffende Eigenschaft kon- substantiativ exemplifiziert ist. In Bezug auf primitive Einzelne dagegen wäre der partikuläre Quantor zugleich ein existenzieller. Zweitens können Gestaltungen mit Eigenschaften nur vermittels der Prädikationsformen von GT eine Proposition, d.h. einen wahrheitsfähigen In- halt bilden. Wenn π1 ein primitives Einzelnes ist, so scheint es mit einer beispielsweise räum- lichen Relation R2 eine monadische Eigenschaft R2π1u bilden zu können; insoweit verhält es sich genauso, wie eine Gestaltung c{F}, die auf der Ebene der Eigenschaften in GT mit einer Relation R2 eine Eigenschaft R2c{F}u. Doch auf der Ebene der Propositionen von GT kann man eine zweite Gestaltung c{G} nicht einfach an die andere Stelle setzen kann, um eine vollständige Proposition zu bilden; die Theorie verlangt nämlich, daß in die Bildung jeder Proposition eine der Prädikationsformen von GT involviert ist, so daß beispielsweise ‚C*(

c{G}, c{G}[ R2c{F}u])‘ eine Propositon ausdrückt.23 Im scharfen Kontrast zu diesem Ver- halten von Gestaltungen spricht jedoch nichts dagegen, daß für ein zweites primitives Einzel- nes π2 R2π1π2 ein wahrheitsfähiger Inhalt ist. Was wollte man mehr an Wahrheitsfähigkeit, wenn etwa π1 und π2 Positionen in demselben visuellen Feld sind und R2 eine räumliche Be- ziehung? Entweder stehen sie in der Beziehung oder nicht.

2. Der Dualismus von Raumpositionen und Gestaltungen wäre ein Fremdkörper in GT. In PBS führt Castañeda zunächst allein in bezug auf visuelle Räume, also unabhängig von der Frage ihrer Inhalte, einen ‚Ursprung‘ („Origin“) des Koordinatensystems für solche Räume ein, den Castañeda auch als Hier-Jetzt bezeichnet.24 Unter den Inhalten eines visuellen Feldes sollen sich speziell ‚visuelle Aspekte‘ dieses Ursprungs befinden, die ausdrücklich ‚demon- strative Einzeldinge‘, also individuelle Gestaltungen sein sollen.25 Das suggeriert einen Dua- lismus von Positionen, also den Elementen von perzeptuellen Räumen, und Gestaltungen, welche ‚Aspekte‘ von ihnen sind, der als Abweichung von der nicht-fregeschen, nämlich den Dualismus von Sinn und Bedeutung ablehnenden Grundposition beurteilt werden müßte.

Womöglich rechtfertigt die Einzigartigkeit von Wahrnehmungsfeldern eine solche Abwei- chung. Auffällig ist jedoch, daß im Zusammenhang mit dem Raum dieser Felder ganz analog

23 Zur Unterscheidung zwischen der Eigenschafts- und der Propositionen-Ebene in GT siehe Sektion 1.b in Teil ZWEI, Abschnitt III. Wichtig ist dabei, daß diese Unterscheidung kein idiosynkratisches Postulat der Theorie darstellt, sondern eine Theorie wie GT naturgemäß darauf verpflichtet ist, daß spätestens dann, wenn wahrheitsfähige Inhalte gebildet werden, der existenzielle Status von Gestaltungen festgelegt werden muß.

24 Siehe PBS, S. 308, (VS.3-4).

25 Siehe dort (VS.8.): „two visual aspects of the Origin“. – Castañedas Rede vom Ursprung ist ziemlich verzwickt; nach PBS, S. 310, soll der Ursprung sogar mehreren Feldern desselben Wahrnehmenden gemeinsam sein: „The Origin common to several perceptual fields ...”. Von Hinweisen im Text abgesehen findet sich mein wichtigster Grund dafür, daß Castañeda zwischen primitiv-einzelnen perzeptuell-räumlichen Positionen, darunter dem Ursprung, und perzeptuellen Gestaltungen unterscheiden muß, in der nächsten Sektion 1.c, Punkt 3.

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vom physischen Raum die Rede ist, so als wären seine Positionen ebenfalls primitive Ein- zelne.26

Unser semantisches und kognitives Verhältnis zu Raumpositionen scheint allerdings kein prinzipiell anderes als das zu gewöhnlichen Dingen im Raum zu sein. Im allgemeinen geht Castañeda tatsächlich mit Gestaltungen von objektiven Raumpositionen um, die Konsubstan- tiationsbündel bilden, und er propagiert ausdrücklich eine Gestaltungstheorie von Zeiten und Orten.27 Es ist auch nicht erkennbar, wieso die Überlegungen, aufgrund derer er gewöhnliche Gegenstände als Systeme von Gestaltungen konstruiert, nicht ebenso auf Orte zutreffen sol- len. Besonders plastisch gilt das für das sogenannte ‚Kant-Frege-Verschwinden der primären Gegenstände‘: Wenn nach Frege Ausdrücke in indirekter Rede ihre gewöhnlichen Sinne be- zeichnen, und nach Kant alle meine Vorstellungen von einem stillen ‚Ich denke‘ begleitet werden, dann ist letztlich jegliche Rede und jegliches Denken indirekt, und die von Frege vorgesehenen primären Gegenstände sind nie semantische Bezüge.28 Es scheint dabei keinen wesentlichen Unterschied zu machen, ob in der vermeintlich direkten, doch tatsächlich ver- schwiegen-indirekten Rede eine Kennzeichnung für eine Bierflasche oder für einen Ort liegt.

1.c Weitere Aspekte und Probleme sind: das Eingehen primitiv-Einzelner Positionen in Gestaltun- gen; die fehlende Erklärungskraft der Annahme primitiver Einzelner; der ontologische Primat der perzeptuellen Räume; die Unmöglichkeit des Vorkommens der Prädikationsformen in Feldern.

3. Einige in demonstrative Gestaltungen eingehende Eigenschaften müßten primitiv-einzelne Raumpositionen einschließen. Der erläuterte Dualismus suggeriert zunächst eine strikte Tren- nung der Ebenen der perzeptuell relevanten Gestaltungen und der Ebene der ‚wirklichen‘

räumlichen Positionen von Wahrnehmungsfeldern. Orientiert man sich an Castañedas An- gabe, welche Form eine demonstrative Gestaltung haben muß, so läßt sich die Trennung je- doch nicht aufrechterhalten. Demonstrative Gestaltungen, wie sie in Wahrnehmungsurteile eingehen, sollen die Form haben ‚c{φ1, ..., φn, in R sein zum visuellen Hier-Jetzt[s, p, t]}‘29, worin R für eine räumliche Beziehung, s für einen Wahrnehmenden, p für einen Ort sowie t für eine Zeit in der physischen Raumzeit stehen. Die ausgezeichneten Kernelemente von der Art in R sein zum visuellen Hier-Jetzt[s, p, t] bezeichne ich als lokalisierende Eigenschaften.

Im Kontext ist vom ‚Ursprung Hier-Jetzt‘ die Rede ist,30 und das legt nahe, daß der Ursprung selbst und nicht etwa Gestaltungen ‚von‘ ihm die räumliche Beziehung, ausdrückbar bei-

26 Siehe besonders PBS, 307, wo perzeptuelle Raumzeiten mit der physischen zu einem vieldimensionalen System von Raumzeiten verknüpft auftreten.

27 Siehe PBS selbst, S. 346 (1.e.1): „There exists a physical (guise) place p‘ such that p‘ is consubstantiated with ...“; siehe besonders ThLE10Noumenon, S. 173: „Patently we need the Guise Theory of times and places to go hand in hand with that of the I-guises and selves, and of physical objects.“

28 Siehe etwa I-Guises, S. 122f. Castañeda bemerkt, daß Kants und Freges Auffassungen darin verkürzt und vielleicht verzerrt sind.

29 Siehe PBS, S. 343: „c{being φ1, ..., being φn, being R to visual Here-Now[John, p, t]}“.

30 S. 342: „the origin Here-Now“.

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spielsweise durch „dort drüben“31, an der einen Stelle absättigen. Die räumliche Eigenschaft in R sein zum visuellen Hier-Jetzt schlösse dann den Ursprung selbst ein.

Der entscheidende Punkt ist, daß man Castañedas Aussagen nicht einfach zu seinen Gunsten glätten und die durch ‚visuellen Hier-Jetzt[s, p, t]‘ bezeichnete Entität, die die zweistellige Eigenschaft R zu einer monadischen Eigenschaft herunterstuft, mit einer Hier-Jetzt-Gestal- tung identifizieren kann. Denn wenn solche Ursprungs-Gestaltungen an die eine ungesättigte Stelle der von R bezeichneten Beziehung treten sollten, dann bliebe der Aufbau dieser Hier- Jetzt-Gestaltungen selbst ungeklärt. Sie könnten nur dann von der Form c{ein Ort sein, in R sein zum visuellen Hier-Jetzt[s, p, t]} sein, wenn R etwa für die Identitätsbeziehung oder die Beziehung des Abstand-Null-Habens-zu steht und ‚Hier-Jetzt[s, p, t]‘ für etwas Primitiveres als eine Hier-Jetzt-Gestaltung steht, und da kommt nur eine primitiv-einzelne Position in einem perzeptuellen Raum in Frage. Andernfalls ergäbe sich ein Regreß von Hier-Gestaltun- gen, die zu ihrem Aufbau immer wieder andere Hier-Gestaltungen erforderten, die die Bezie- hung R jeweils zu einer monadischen Eigenschaft herunterstufen.32 Castañeda hat demnach gar keine andere Möglichkeit, als seine Unterscheidung zwischen perzeptuell-räumlichen Mannigfaltigkeiten und den demonstrativen Inhalten perzeptueller Felder ernst zu meinen.

4. Ein Erfahren von Qualitäten als in Einzelnem exemplifiziert wird nicht erklärt durch die Präsenz primitiver Einzelner, sondern von Quasi-Universalien wie dem c-Operator.

Castañeda formuliert in PBS eine knappe lokal-phänomenologischen Charakterisierung eines visuellen Feldes, in der sich folgende Aussagen über die erfahrenen Qualitäten und Beziehun- gen finden: Diese Qualitäten und Relationen seien dem Wahrnehmenden nicht als abstrakte Entitäten präsent, fern in ihrem platonischem Reich, sondern konkret, als an verschiedenen Positionen in seinem visuellen Feld exemplifiziert und als in Einzeldingen inhärent.33 Die Frage ist, was von diesem Datum durch die Theorie der Wahrnehmungsräume erklärt wird.

Wenn visuellen Feldern ein System primitiver räumlicher Einzelner zugrunde liegt, so werden die unterschiedenen Einzelnen sicherlich irgendwie mithelfen, die erfahrenen Qualitäten räumlich zu differenzieren. Aber daß sie als exemplifiziert und als in Einzeldingen inhärent erfahren werden, wird nicht durch die primitiven Raumpositionen erklärt, sondern dadurch, daß die Qualitäten in Gestaltungen eingehen, also dem Konkretisierungsoperator c unterwor- fen sind. Ironischerweise ist eine unmittelbare Präsentation mit primitiven Einzelnen, falls es so etwas geben sollte, denkbar ungeeignet, um ein Gewahrsein von etwas als konkretem Ein-

31 S. 342: „over there“.

32 Falls noch Zweifel möglich waren, so zeigt diese Überlegung endgültig, daß die Positionen eines Wahrnehmunsgraumes selbst keine individuellen Gestaltungen sein können; denn zumindest die Ursprungsposition ist nach Castañedas Konzeption erforderlich, um allererst die Eigenschaften im Kern von demonstrativen Gestaltungen zu bilden, die eine räumliche Verortung der Gestaltung im visuellen Feld beinhalten.

33 Siehe PBS, S. 292: „(a) he [die Beispielperson Tomas] experiences the same patterns of the same colors, shapes, lines, and distances; (b) those qualities and relations are presented to him, not as abstract entities, aloof in their Platonic realm, but concretely, as exemplified at different positions in this visual field and as inherent in particulars, ...“

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zelnen zu konstituieren. Denn es ist unbegreiflich, wie der Geist aus einem solchen kompak- ten Einzelnen den Charakter der Einzelheit einfach herauslesen soll. Vielmehr muß ein un- mittelbares Gewahrsein von etwas als konkretem Einzelnen auf der Präsenz einer Universalie oder allgemeiner einer wiederholbaren Form wie dem c-Operator beruhen. Der phänomenolo- gische Befund, daß man in der Wahrnehmung mit Einzelnem zu tun hat, spricht daher nicht im mindesten dafür, daß man in der Wahrnehmung unmittelbar mit primitiven Einzelnen kon- frontiert ist, seien es physische Dinge, Sinnesdaten oder primitiv-einzelne Positionen von Wahrnehmungsräumen.

5. Wenn Bewußtsein auf das Vorkommen perzeptueller Felder reduziert werden soll, so müs- sen die perzeptuellen Räume die eigentlich vorkommenden Realitäten sein. Ein perzeptuelles Feld soll ein entsprechender Raum zusammen mit seinen Inhalten sein, wobei die Inhalte de- monstrative Gestaltungen sind.34 Nach den letztlich gültigen Angaben Castañedas sollen die Inhalte eher strikt perzeptuelle Propositionen sein, in die solche Gestaltungen als Subjekt- komponenten eingehen. Davon hängt der Punkt jedoch nicht ab, um den es hier geht. Auf- grund ihres unter (1.) angegebenen per se existenziellen Status führen die Räume selbst zu keinen grundsätzlichen Problemen, wenn es um die These geht, daß perzeptuelles Bewußtsein einfach das Vorkommen eines entsprechenden Feldes ist. Sobald prädikative Mittel zur Ver- fügung stehen, um solche Räume strukturell zu beschreiben und ihre Plazierung in der physi- schen Raumzeit anzugeben, genügt der partikuläre Quantor, um auszusagen, ein so-und-so beschaffenes Feld komme da-und-da vor. Viel problematischer verhalten sich die Feldinhalte.

Qualitäten und Beziehung an sich stehen beständig in ihrem ‚Platonischem Reich‘ bereit.

Ebenso gibt es die aus ihnen komponierten Gestaltungen in dem Sinn, daß sie im Bereich des unbeschränkten partikulären Quantors liegen. Angenommen R2 ist eine zweistellige Univer- salie. Wenn außerdem π eine Raumposition eines tatsächlich auftretenden Feldes ist, viel- leicht sein räumlicher Ursprung, dann scheint man gar nicht verhindern zu können, daß es auch die monadische Eigenschaft R2πu gibt. Legt man ein paar Qualitäten Q1, ... Qn zugrunde, dann gibt es auch die Gestaltung c{Q1, ... Qn, R2πu}. Diese Gestaltung muß jedoch keines- wegs ein Inhalt des Feldes sein, zu dessen Raum π gehört. Das Vorkommen eines Feldes mit- samt seinen Inhalten, worauf sich perzeptuelles Bewußtsein reduzieren lassen soll, kann daher nicht bloß mittels des partikulären Quantors spezifiziert werden.35 Der Standardschritt in GT ist in solchen Situationen, den partikulären Quantor durch die Forderung zu verstärken, die Gestaltungen müßten Bündel unter einer gewissen Selbigkeitsbeziehung bilden. Im vorlie-

34 Siehe PBS, S. 308, VS.8.: „The contents ... are all demonstrative particulars.“ Aufgrund der Querverweise ist klar, daß das theoretische Analogon zum Begriff des demonstrativen Einzeldings der Begriff der demonstrativen Gestaltung ist, der in PBS Abschnitt 8, S. 320f. entwickelt wird.

35 D.h. ein wenig ausformuliert: Wenn ‚WF(...)‘ für einen prädikativen Kontext steht, der Wahrnehmungsfelder zu charakterisieren erlaubt, so kann man das Vorkommen eines bestimmten Inhaltes in einem vorkommenden Feld nicht auf folgende Art spezifizieren: ‚f [WF(f) ∃π (π f

∧ ∃g(g(Q1) ∧ g(Q2) ∧ ... ∧ g(R2πu)))]‘ (mit ‚f‘ als Feld-, ‚π‘ als Positions- und ‚g‘ als Gestaltungsvariable; ‚g(...)‘ steht wie üblich für Meinongsche Prädikation).

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genden Fall wäre C* sicherlich unangebracht, da den Gestaltungen nicht allesamt zugeschrie- ben werden soll, in einen wirklichen Gegenstand eingebunden zu sein. Es geht nur um ihr Auftreten in einem Wahrnehmungsfeld. Dann scheint die Konsoziation die rechte Wahl zu sein; denn sie bündelt in ihren mannigfachen Varianten Gestaltungen qua zusammengehörig durch geistige Aktivität, und Wahrnehmungsbewußtsein ist wohl eine Art von geistige Akti- vität. Wie üblich muß die Konsoziation allerdings durch die Verwendung eines Indizes spezi- fiziert werden, und das kann hier nur einer für die wahrnehmende Person sein. Man erhält folglich eine Spezifikation mit einem eingeschränkten Quantor für Gestaltungen, etwa ‚... ∃g (C**Wahrnehmender, t(g, g) ∧ ---) ...‘. Aber weil eine Bezugnahme auf den Wahrnehmenden un- erläßlich ist, realisiert diese Spezifikation nicht den ursprüngliche Gedanken, daß das bloße Vorkommen des Feldes selbst die perzeptuelle Erfahrung ist. Eine Lösung böte eine sehr grundlegende Relation P2 („P“ für Positionierung), die demonstrative Gestaltungen δ in der Form P2πδ an den richtigen Feldpositionen verankert, gewissermaßen wie Blumen im Rasen.

Daß bezüglich einer bestimmten Position π etwa P2πc{Q1, ...} wahr ist, P2πc{Q27, ...} jedoch nicht, wäre ein ultimatives kontingentes Faktum. Sachverhalte der Form P2πδ fielen allerdings aus dem gestaltungstheoretischen Rahmen, da sie keine der Prädikationsformen von GT ent- hielten. Erstens erweist sich demnach die Reduktion perzeptuellen Bewußtseins auf das Vor- kommen perzeptueller Felder hinsichtlich der Feldinhalte zumindest insoweit als problema- tisch, als sie mit den allgemeinen Strukturen von GT nicht dargestellt werden kann. Zweitens zeigt sich, daß die eigentlich eigenständig vorkommende Realität die perzeptuellen Räume sind, d.h. die Systeme von primitiv-einzelnen räumlichen Positionen, während Inhalte sich nur in dem Sinn als in einem Feld vorkommend auszeichnen lassen, daß sie auf spezielle Weise auf perzeptuelle Räume bezogen sind, etwa durch die aus dem gestaltungstheoretischen Rah- men fallende Positionierungsbeziehung P2. Dieses Resultat deckt sich mit Castañedas Aus- sage, die totale Realität zu einer gewissen Zeit sei ein System von Raumzeiten, nämlich der einen physischen vereinigt mit allen zu der Zeit vorkommenden perzeptuellen.36

6. Abstrakte Inhalte wie die Prädikationsformen können in einem Feld nicht ohne Zugrunde- legung der Begriffskompetenzen eines Geistes einfach vorkommen. Ein Problem sticht hervor, sobald man anstelle der demonstrativen Gestaltungen die sie involvierenden Propositionen als Feldinhalte in Betracht zieht. Solche Propositionen müssen nämlich mithilfe der in GT vor- gesehenen Prädikationsformen aufgebaut sein. Dabei ist es eine zentrale These in Castañedas Wahrnehmungstheorie, die Standard-Prädikationsform sei die Konsubstantiation.37 Die Sel- bigkeitsbeziehungen sind sicherlich sehr abstrakter Natur. Daher ist es ausgeschlossen, daß sie als manifest präsente Inhalte auftreten können. Ein denkender Geist kann wohl auf ein solches

36 Siehe PBS, S. 307: „the total reality at each time t is a system of spacetimes that have all together 4(n + 1) dimensions ...“; hinter der ‘4’ verbergen sich drei Raum- und eine Zeitdimension pro Feld;

n ist die Anzahl sämtlicher Wahrnehmungsfelder, also in etwa die Zahl der Sinnesmodalitäten multipliziert mit der der existierenden Wahrnehmenden; die ‘1’ steht für die physische Raumzeit.

37 Besonders prägnant J/P-PilotAntwort, S. 306: „... the default judgment is the consubstantiational one; moreover, the consociational one pressupposes the default judgment.“

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inhaltliches Moment bezogen sein, das ihm grundsätzlich nicht manifest präsent sein kann, nämlich indem er entsprechende konzeptionelle Kompetenzen ausübt. Aber es ist nicht zu begreifen, was es heißen soll, daß ein solcher abstrakter Inhalt einfach in einem Feld vor- kommt. Falls man Castañedas Rede von der ‚primitiven Apprehension‘ von Feldern ernst nehmen muß, so muß man ihm vielleicht zugestehen, daß aus einer tiefen metaphysischen Notwendigkeit heraus jedes vorkommende, d.h. einfach jedes existierende Feld in der Appre- hensions-Beziehung zu einem wahrnehmenden Wesen steht, das auf irgend eine Weise phy- sisch an der objektiven Raumzeitstelle existiert, mit der sich der Ursprung des Feldes über- lappt. Aber Castañedas Rede von der Reduktion des Wahrnehmungsbewußtseins auf das Vor- kommen von Wahrnehmungsfeldern ist nur sinnvoll, wenn sich alle Unterschiede im Bewußt- sein auf Unterschiede der Felder zurückführen lassen, auf die das betreffende wahrnehmende Wesen in dem jeweiligen Fall von Bewußtsein bezogen ist. Das bedeutet aber, daß man den Umstand, daß ein abstrakter Inhalt Teil eines Feldes ist, nicht darauf zurückführen kann, daß das wahrnehmende Wesen bestimmte allgemeinbegriffliche Kompetenzen besitzt. Das Ent- halten eines abstrakten Inhaltes muß vielmehr eine interne Bestimmung des Feldes selbst sein; der Wahrnehmende tritt zu dem Feld nur in eine bestimmte Beziehung, in die er in ande- ren Situationen auch zu Feldern ohne abstrakte Inhalte tritt. Wenn meine Unterstellung be- rechtigt ist, daß eine Entität, die intern auf einen abstrakten Inhalt bezogen ist, etwa indem sie diesen Inhalt auf gewisse Weise ‚enthält‘, eine begriffliche Kompetenz besitzen muß, dann müßte das Feld selbst über eine solche Kompetenz verfügen. Die eigentlich eigenständig vor- kommende Realität der Felder kann jedoch nach Castañedas Konzeption nur ihr perzeptueller Raum sein. Aber der einem Feld zugrunde liegende Wahrnehmungsraum selbst verfügt si- cherlich nicht über Begriffskompetenzen, aufgrund derer man ihm ein Bezogensein auf ab- strakte Inhalte zuschreiben kann.

Die erwähnten Probleme sollte man nach meiner Einschätzung folgendermaßen bewerten:

Daß die Erweiterung von GT auf Wahrnehmungsphänomene zu einige Anomalien führt, ist per se kein Einwand. Untragbar erschiene es mir, sofern man an der allgemeinen Gestaltung- stheorie festhalten möchte, wenn auch physische Raumpositionen als primitive Einzelne be- handelt würden. Dagegen lassen sich Probleme mit den perzeptuellen Räumen aus primitiv- einzelnen Positionen und den zugehörigen Inhalten prinzipiell lösen. Dramatisch hingegen ist erstens Punkt 4, da er die Möglichkeit unterläuft, den phänomenalen Befund, daß Charakteri- stika in der Wahrnehmung als in Einzelnem exemplifiziert erfahren werden, als Beleg für den primitiv-einzelnen Status der Positionen zu nutzen; und zweitens Punkt 6, da der propositio- nale Status der Wahrnehmungsinhalte für Castañeda essenziell ist, hier jedoch grundsätzlich keine Lösung in Sicht ist.

Diese beiden Probleme erzwingen also auf jeden Fall Modifikationen der Theorie der Wahr- nehmungsfelder. Wie angekündigt werde ich in de folgenden beiden Unterabschnitten 2 und 3 anhand von zwei plausiblen Deutung einer Argumentation, die Castañeda gegen die physika- listische Reduzierbarkeit von visuellen Feldern formuliert, angebliche speziellere Charakteri-

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stika der räumlichen Struktur von Feldern diskutieren. Die Diskussion wird Castañedas anti- reduktionistische Auffassung letztlich stärken, jedoch weitere erhebliche Änderungen an sei- ner Theorie motivieren.

2. Erste Deutung eines antireduktionistischen Argumentes: Die Vereinbarung von inter- ner Perspektivität und voluminöser Dreidimensionalität

2.a Ein anti-reduktionistisches Argument Castañedas kann in einer ersten Deutung im Sinne der Daten der inhaltlichen Eigenständigkeit, internen Perspektivität und voluminöse Dreidimensiona- lität der Felder verstanden werden.

Im späten Selbstbewußtseinsaufsatz greift Castañeda ein Datum aus PBS auf und knüpft eine knappe, jedoch anspruchsvolle anti-reduktionistische Argumentation daran. Er erwägt die visuelle Wahrnehmung einer Szenerie, in welcher der Mond, der Polarstern und der Schorn- stein auf einem Haus ein Dreieck bilden. Aufgrund der endlichen Lichtgeschwindigkeit und der Bewegung von Mond und Stern relativ zur Erde sei das Dreieck illusorisch, d.h. dieses Dreieck habe im physischen Raum nie existiert.38 Die Argumentation zielt in zwei Richtun- gen: (a) Aufgrund des illusorischen Charakters seien die Inhalte kein Teilbereich der gesehe- nen physischen Entitäten; (b) die visuelle Erfahrung sei jedoch auch nicht mit physischen Er- eignissen im Gehirn identisch. Mich interessiert die Begründung für (b):

a Meine visuelle Erfahrung ist genau die visuelle Präsentation dessen, was ich sehe, das heißt die bloße Existenz meines visuellen Feldes. b Meine visuelle Erfahrung besteht aus [consists of] der visuellen Erfahrung, die das soeben beschriebene Dreieck enthält.

c Sie findet nicht in meinem Gehirn statt [occurs] (oder was immer mein Denkbehälter sein mag). d Natürlich haben Ereignisse in meinem Gehirn die Existenz des präsentier- ten visuellen Feldes verursacht. e Meine Erfahrung jedoch findet vor meinen Augen statt [occurs], ausgebreitet [spread about] über das Stück des physischen Raumes, das die Gegenstände enthält, die ich sehe. f Meine visuelle Erfahrung ist nicht reduktionistisch äquivalent zu, geschweige denn identisch mit, Ereignissen in meinem Gehirn (oder Denkapparat).

Satz [e] soll offensichtlich einen phänomenologischen Befund formulieren, der mit der An- nahme unvereinbar ist, die Erfahrung sei reduzierbar auf Ereignisse im Gehirn. Der Befund ist zweiteilig: (1) die Erfahrung finde „vor meinen Augen“ statt; (2) sie sei ausgebreitet über ein gewisses Stück des physischen Raumes.

Satz [a] muß, um das Ergebnis nicht vorwegzunehmen, von dem visuellen Feld ohne ontolo- gische Festlegung, also ebenfalls bloß auf der Ebene der phänomenologischen Befunde spre- chen. Daß die Erfahrung nichts sei als die Existenz des Feldes ist dann aber zu stark formu- liert. Dasselbe gilt für die Redeweise in den weiteren Sätzen, die das Feld mit der Erfahrung identifiziert.39 Der minimale Gedanke scheint zu sein, daß es in der visuellen Erfahrung in-

38 Hier ist wichtig, daß die Wahrnehmung auch eine zeitliche Struktur hat: Die drei Gegenstände erscheinen als im selben Moment so ein Dreieck bildend.

39 Ich stimme mit der sogenannten repräsentationalistischen Richtung in der ‚analytischen‘

Bewußtseinstheorie überein darin überein, daß es jedenfalls kein phänomenologischer Befund ist,

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haltlich ausschließlich auf das Feld ankommt. Man kann demnach schwächer formulieren:

Was auch immer das sein mag, das ich in meiner Reflexion als visuelles Feld bezeichne (ein Ausschnitt des physischen Raumes, ein Konglomerat von Oberflächen, ein System von Tro- pen, ein Komplex von Gehirnvorgängen etc.), ich bin als Wahrnehmender und auf mein Erle- ben Reflektierender in bestimmter Weise auf dieses Feld bezogen;40 der spezifische Charakter des Erlebens ist jedoch gänzlich durch das Feld bestimmt, nicht durch weitere Bestimmungen von mir als Wahrnehmenden außer denen, auf so ein Feld bezogen zu sein, und auch nicht durch Unterschiede im Bezogensein. Sofern, wie plausibel ist, das Beschreiben von Feldern einen kausalen Kontakt des kognitiven Systems mit ihnen erfordert, kann man sagen, daß der kausale Input des Beschreibens darin besteht, in relevanter Weise auf das-und-das Feld bezo- gen zu sein.41 Alles, was die Beschreibung des Feldes liefert, muß also durch Besonderheiten des Feldes erklärt werden. Ich bezeichne dieses fundamentale, weil unmittelbar mit der kor- rekten Identifizierung des besprochenen Phänomens zusammenhängende Ergebnis über den Status visueller Felder als die inhaltliche Eigenständigkeit solcher Felder.

Die drängende Frage bezüglich der Teilaussagen (1) und (2) lautet, was Castañeda damit ver- nünftigerweise gemeint haben kann, wenn man seine tatsächliche Auffassung von Wahrneh- mungsfeldern als hermeneutischen Hintergrund nimmt. Der Punkt von (1) kann nicht sein,

daß perzeptuelle Felder Erfahrungszustände, -ereignisse oder –episoden sind. Aber das war es dann auch. Diese Bewegung scheint durch die Einsicht angetrieben zu sein, daß etwa Eigenschaften, derer man beim Sehen einer Szenerie aus Gegenständen oder gegenständlichen Oberflächen gewahr ist, nicht als Eigenschaften des eigenen Erfahrens erfahren werden; siehe etwa M. Tyes phänomenologische Meditation in CCC 3.1, bes. S. 46: „None of the qualities of which you are directly aware in seeing the various surfaces look to you to be qualities of your experience. You do not experience any of these qualities as qualities of your experience.“ Diese Einsicht kann ich zwar nachvollziehen. Daß die Qualitäten jedoch in einer solchen Weise als Qualitäten von ‚öffentlich beobachtbaren physischen Oberflächen‘ erfahren werden, daß man unsere alltägliche Erfahrung eines ‚unglaublichen‘ ‚massiven Fehlers‘ für schuldig befinden müßte, wenn sie nicht tatsächlich solche Qualitäten wären, kann ich nicht mehr nachvollziehen (vgl. Schritte 1 und 2 bei Tye, S. 46).

Sicherlich identifiziere ich die Elemente meiner visuellen Felder im Alltag irgendwie mit physischen Dingen oder ihren Oberflächen. Das sollte nicht sonderlich verwundern angesichts der höchstwahrscheinlichen Tatsache, daß die Erfahrung der Felder samt ihrer ganzen kognitiven Verarbeitung dafür gemacht sind, uns zum erfolgreichen Umgang mit solchen Dingen zu verhelfen.

Aber „irgendwie identifizieren“ kann vieles heißen. Und je mehr ich den Eindruck habe, daß es mir gelingt, von meinen mehr oder weniger tief sitzenden Überzeugungen abzusehen, daß dies ein Baum und das der Himmel ist, umso weniger könnte ich sagen, daß mir die Feldelemente in der Reflexion überhaupt klar zu irgendeiner Kategorie der Art ‚öffentlich beobachtbare physische Oberfläche‘ oder ‚Ereignis des Erfahrens von mir‘ zu gehören scheinen oder ich sie als einer solchen Kategorie zugehörig erfahre. Diese Hinweise sollen eher erklären als begründen, weshalb ich persönlich eine genauere Auseinandersetzung mit den Theorien B. Loars und Sellars‘für interessanter und ergiebiger halte.

40 Jedenfalls scheint ein Bezogensein vorzuliegen, auch wenn es sich vielleicht bei genauerer Betrachtung auf nicht-relationale Tatsachen reduzieren läßt, etwa wie nach Sellars das Haben einer Bedeutung auf die Eigenschaft, eine gewisse Rolle zu spielen.

41 Für den Unterschied in Beschreibungen ist das Relatum des Bezogenseins verantwortlich; das heißt aber nicht, daß das Relatum Ursache von kognitiven Aktivitäten sein muß, sondern Ursache kann der Zustand sein, auf das Feld bezogen zu sein. Damit erledigen sich Einwände gegen Theorien, nach denen Felder Entitäten sind, die schwerlich als kausale Faktoren auftreten können.

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daß das Feld sich in einer bestimmten physisch-räumlichen Beziehung Vor2 zu meinen Augen befindet. Nicht nur sollen die Felder keine Gegenstände im physischen Raum sein, sondern die Angabe ‚vor meinen Augen‘ verfehlt das Thema, wenn es um eine Beschreibung des Fel- des geht. Ähnlich kann der Punkt von (2) nicht sein, daß sich die Partien meines visuellen Feldes buchstäblich an Orten des gesehenen physischen Raumes befinden. Sicherlich muß Castañeda in dem beschriebenen Fall die Positionen des Feldes als mit physischen Raumposi- tionen korreliert betrachten. Doch selbst das ist nicht wesentlich für Felder; denn nur in veri- discher Wahrnehmung sollen sich perzeptueller und physischer Raum an anderen Stellen als dem Feldursprung überlappen.42

Ich möchte Deutungen der beiden Teilaussagen vorschlagen, die ich insgesamt als die erste Deutung bezeichne. Sie paßt nach meiner Beurteilung zu Castañedas eigener expliziter Theo- rie von Wahrnehmungsfeldern, und es leuchtet auf den ersten Blick durchaus ein, sie als phä- nomenologischen Befund auszugeben. Die erste Deutung ist auf doppelte Weise reizvoll: Er- stens findet sich in W. Sellars ein Theoretiker, der das, was man als Wahrnehmungsfeld aus- machen kann, tatsächlich letztlich mit einem Komplex von Gehirnereignissen identifiziert, und der die Charakteristika von Wahrnehmungsfeldern, die sich aus der starken Deutung er- geben, selbst anerkennt und theoretisch umzusetzen versucht. Ich werde allerdings versuchen zu zeigen, daß eine derartige Theorie darin nicht erfolgreich sein kann. Der zweite reizvolle Aspekt besteht darin, daß Castañedas eigene Theorie meiner Einschätzung nach diese Cha- rakteristika ebensowenig umsetzen kann. Das Ergebnis wird sogar sein, daß die vermeintli- chen Charakteristika gar nicht zugleich auf Wahrnehmungsfelder zutreffen können, daß man als Konsequenz am besten an dem zu Teilsatz (1) gehörenden Charakteristikum festhält und das zu (2) gehörige aufgibt. Während sowohl Castañeda als auch Sellars beide Charakteristika von Wahrnehmungsinhalten vertreten, stellt am Ende die Notwendigkeit, das zweite fallen zu lassen, für Castañedas Theorie ein größeres Problem dar als für Sellars‘. Ich werde dann in Unterabschnitt 3 eine zweite Deutung von Castañedas Argumentation entwickeln, die zu- sammen mit einigen Zusatzüberlegungen zur räumlichen Struktur von Feldern tatsächlich gegen Theorien vom sellarsschen Typ einsetzbar ist.

Die erste Deutung der Aussagen (1) und (2) ergibt sich aus den folgenden beiden Überlegun- gen:

Zu (1): Wie könnte die Rede von mir, sieht man einmal von meinen Augen ab, überhaupt für die Beschreibung des Feldes relevant sein?43 Offenbar nur, wenn ich irgendwie zum Feld ge- höre. Das ergibt tatsächlich Sinn, da ich mich zumindest bei geistiger Gesundheit und sofern ich mir überhaupt entsprechende Fragen stelle grundsätzlich mit etwas in jedem Feld identifi-

42 Siehe PBS, S. 309, (VS.12.).

43 Ich unterstreiche hier und im folgenden beim Pronomen der ersten Person singular den ersten Buchstaben, wenn ich es nicht verwende, um von mir als Autor rede. Ich möchte so einerseits Verwirrung und andererseits komplizierte quasi-indexikalische Konstruktionen à la ‚Man kann in der-und-der Situation von sich sagen, daß man* ...‘ vermeiden.

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ziere, das ich erfahre, nämlich mit dem Inhaber der Hier-Position des Feldes.44 Allerdings ist fragwürdig, ob gerade in dem Sinn, in dem ich zum Feld gehöre, sich das Feld zur Gänze vor mir befindet. Soweit es um die Wahrnehmung der äußeren Sinne geht, sind jedoch die inhalt- lich interessanten Partien des Feldes andere als die Hier-Region; von ihnen kann ich rein auf das Feld bezogen sagen, sie seien vor mir. Den Umstand, daß Felder gewissermaßen von Na- tur aus eine Position in sich auszeichnen, die der Wahrnehmende mit der Position identifizie- ren muß, an der er* sich befindet, bezeichne ich als die interne Perspektivität der Felder.

Zu (2): Daß das Feld über die physische Umgebung ausgebreitet ist, kann man im Sinne eines phänomenologischen Befundes so verstehen, daß es per se so beschaffen sein muß, daß in veridischer Wahrnehmung ein solches großflächiges Überlappen möglich ist. Da der den Wahrnehmenden umgebende Raum ein dreidimensionales System von Positionen ist, bein- haltet das, daß auch das visuelle Feld eine dreidimensionale räumliche Struktur aufweisen muß. Ich denke dementsprechend, die Rede vom Ausgebreitetsein formuliert den Umstand, daß das Feld nicht nur Tiefe besitzt, indem seine Inhalte irgendwie vom Standpunkt des Wahrnehmenden abgerückt erscheinen; vielmehr ist es ein wirklich dreidimensionales Sy- stem, besitzt also nicht bloß Tiefe, sondern Volumen. Diesen Befund bezeichne ich als die voluminöse Dreidimensionalität der Felder.

Insgesamt haben sich drei angebliche phänomenologische Befunde ergeben:

(D0) inhaltliche Eigenständigkeit der Felder (D1) interne Perspektivität der Felder

(D2) voluminöse Dreidimensionalität der Felder

Die beiden angeblichen phänomenologischen Befunde lassen sich so verstandenen gegen je- manden, der das Feld für ein System aus Gehirnereignissen hält, nicht mit der simplen, aber auch unplausiblen Stoßrichtung einsetzen, etwas, das wenigstens zum Teil vor den Augen des Wahrnehmenden liege und über die Umgebung ausgebreitet sei, könne sich nicht zur Gänze in seinem Gehirn befinden. Ich werde in der folgenden Sektion versuchen herauszufinden, auf welche Weise sich die Befunde in einer Theorie der Wahrnehmungsfelder umsetzen lassen.

Dazu werde ich zuerst mit Sellars‘ Theorie experimentieren, die ein geeignetes Angriffsziel für Castañeda darstellt.

2.b Die interne Perspektivität der Felder besteht darin, daß sie bei einer Objektivierung ihrer In- halte zugleich den Standpunkt des Wahrnehmens festlegen.

Da es besonders auf Datum (D1) ankommt, charakterisiere ich die interne Perspektivität der Felder zunächst auf etwas andere Art. Angenommen man befindet sich in folgender Situation:

44 Siehe PBS Klausel VS.11., S. 309: „... there is a demonstrative particular ... which is the representation of S [d.i. des Wahrnehmenden; RB] as occupying the Origin ... Such demonstrative particular is of course S’s I.“ (Zur Zeit der späten Selbstbewußtseinsaufästze hätte Castañeda diese Gestaltung wohl zumindest nicht schlichtweg das Ich des Wahrnehmenden genannt.) Schon gemäß der Stelle in PBS muß die Selbigkeit zwischen mir und dem Objekt an der Hier-Jetzt-Position nicht immer aktuell gedacht werden, sondern es genügte eine entsprechende dispositionale Einstellung.

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Man sitzt mit ein wenig Abstand vor einem Schreibtisch, der eine weiße Tischplatte und schwarze runde Beine besitzt, und blicke schräg von oben darauf. Um sich über die Struktur des Feldes Aufschluß zu verschaffen, ist die Frage hilfreich, wie ein genaues objektives Kor- relat des Feldes beschaffen sein müßte. Die Frage ist also, wie die objektive Welt beschaffen sein muß, wenn genau dem, was das visuelles Feld darbietet, etwas in der Welt entspricht, d.h.

von welcher Art von Szenerie man allein aufgrund des Erfahrens dieses Feldes günstigenfalls weiß, daß sie in der Welt existiert. Die Aufgabe läßt sich plastischer dahingehend formulie- ren, was für ein Modell man basteln müßte, um die Szenerie darzustellen. Offenbar berechtigt einen allein das gegebenen Feld nicht dazu, ein massives Modell von einem Schreibtisch in ein Szeneriemodell zu stellen. Man müßte eher eine rechteckige Fläche installieren, die auf der einen Seite weiß angemalt ist und mit zwei einseitig schwarzen langen Röhrenhälften mit dem Modellboden verbunden ist. Allerdings tritt das Problem auf, daß auch die Unterseite der Modelltischfläche und die Innenseiten der Rohre irgendwie beschaffen sein muß. Man kann sie grau anmalen und mit einem Fragezeichen versehen, doch diese Gestaltung bedarf der Interpretation; sie hat einen völlig anderen Status als die Weiße der Oberseite und die Schwärze des Rohräußeren im Modell.

Das Problem scheint auf den ersten Blick zu sein, daß das System der den physischen Raum betreffenden Propositionen, von denen man auf der Grundlage meines visuellen Feldes über- zeugt sein kann, eine bloß partielle Charakterisierung eines Ausschnittes des objektiven Rau- mes sind, während keine objektive Szenerie, die mit diesen Propositionen kompatibel ist, un- vollständige Objekte einschließt. Aber mit dem Hinweis, die Feldinhalte wiesen eine Unvoll- ständigkeit auf, welche ein objektives Korrelat naturgemäß nicht besitzen könne, ist der Punkt nicht richtig getroffen. Denn dann müßte jede einzelne derartige objektive Situation als um- fassende, wenn auch überbestimmte Objektivierung des Feldes gelten können. Doch indem die Unvollständigkeit der Inhalte bei der Objektivierung beseitigt wird, geht eine im Feld ent- haltene Information verloren. Es handelt sich um einen Aspekt der Struktur des Feldes, den man bei der Objektivierung nur wiedergeben kann, indem man zusätzlich zur Anfertigung eines Modells noch markiert, von welcher Stelle aus die Gegenstandsgruppierung betrachtet wird. Der vollständige Gehalt des Feldes muß demnach in der Art formuliert werden ‚so-und- so beschaffene Gegenstände in den-und-den räumlichen Beziehungen, betrachtet von dieser Stelle aus‘. Die Bezeichnung als interne Perspektivität ist deswegen angemessen: Das Feld selbst weist ein strukturelles Charakteristikum auf, das bei der Objektivierung nur umsetzbar ist, indem man zusätzlich zu einer passenden Szenerie im physischen Raum noch eine Stand- punkt angibt, von dem aus die Szenerie erfahren wird.

2.c Sellars‘ Konzeption der Sinneseindrücke, die zu dem von Castañeda angegriffenen Theorientyp gehört, kann eine intern-perspektivische Tiefe von Feldern prinzipiell erklären.

Es ist vollkommen fair, Sellars‘ theoretische Vorschläge mit den Befunden der internen Per- spektivität und der voluminösen Dreidimensionalität zu konfrontieren. Besonders in seinen späten Arbeiten hat er nämlich beide Punkte selbst hervorgehoben. Eine Wahrnehmungsepi-

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sode schließt nach Sellars auf der nicht-begrifflichen Ebene den Aufbau eines Empfindungs- Bild-Modells ein, kurz Bild-Modell genannt.45 Die Perspektivität ist für Sellars ein derart her- vorstechendes Merkmal solcher Modelle, daß er in ihr den besten Beleg für die ‚transzenden- tale Idealität der Bild-Modell-Welt‘ sieht.46 Die voluminöse Dreidimensionalität erkennt er an, indem er darauf besteht, daß typischerweise auch solchen gegenständlichen Partien, die von anderen gesehenen Partien verdeckt werden, ein Moment im Bild-Modell des Wahrneh- menden entspricht, auch wenn es sich um kein Empfindungs-, sondern um ein imaginiertes Moment handelt.47 Beispielsweise soll das weiße Innere eines gesehenen roten Apfels in Form von imaginierten ‚Weiß‘-Momenten des Bild-Modells ‚körperlich anwesend‘ sein.48 Wichtig ist dabei, daß Sellars ausdrücklich von einer vereinheitlichten Bild-Struktur spricht.49 Damit möchte er zweifellos betonen, daß die Empfindungs- und die Imaginationsmomente nicht zu zwei getrennten Zustandssystemen gehören, sondern zu einem einzigen.

Ich habe die interne Perspektivität der visuellen Felder mithilfe des Konzeptes eines Modells im physischen Raum expliziert, das die gesamten Feldinhalte ‚objektivieren‘ soll. Die Art, wie in Sellars‘ Theorie Sinneseindrücke die räumliche Struktur des Wahrgenommenen reprä- sentieren sollen, läßt sich gut mit bezug auf meine Explikation diskutieren, da er komplexe Sinneseindrücke explizit als Analoga von bildartigen Repräsentationen der wahrgenommenen Arrangements von Gegenständen konzipiert.50 Der Kommentar zur positiven Analogie soll jedoch verhindern, daß der kategoriale Status der Bilder, nämlich komplexe Einzeldinge zu sein, auf die Sinneseindrücke übertragen wird. Da sich gezeigt hat, daß ein dreidimensionales Modell im physischen Raum die perspektivische Struktur der Felder gerade nicht ohne weite- res wiedergeben kann, empfiehlt sich zuerst der Versuch, möglichst plastisch Sinneseindrücke in grundsätzlich sellarsschem Sinn zu charakterisieren, die als neu kategorisierte Analoga von zweidimensionalen Bildern aufgefaßt werden können. Dann kann man zweitens erwägen, durch welchen Zusatz solche Sinneseindruckskomplexe zu perspektivischen Repräsentationen räumlicher Tiefe werden können. Falls sich ein solcher Zusatz angeben läßt, wäre man Datum (D1) gerecht geworden. An dritter Stelle steht die Überlegung, ob sich die Konzeption so

45 Siehe Imagination § 25, S. 236-37: „... perceptual consciousness involves the constructing of sense- image models of external objects.“

46 Siehe Imagination § 28, S. 237: „The perspectival character of the image model is one of its most pervasive and distinctive features. It constitutes a compelling reason for the thesis of the transcendental ideality of the image-model world.“

47 In der vollständigen Bezeichnung „sense-image model“ steht das „sense...“ für die Empfindungs- und das „image...“ für die imaginierten Momente.

48 Siehe Imagination, §§ 12-16, S. 234-35: „... the quantity of red which is a constituent of the visual experience of the apple ... is actually or ... bodily present in the experience. ... an actual volume of white is present in the experience in a way which parallels the red. ... a volume of white apple flesh ... is present by virtue of being imagined.“

49 Siehe Imagination, § 23, S. 236: „unified image-structure“.

50 Siehe seine ursprüngliche Darstellung der analogischen Einführung von Sinneseindrücken in EPM XVI, wo nicht die wahrnehmbaren Dinge selbst, sondern innere Kopien („inner replicas“, S. 191) als Modell für Sinneseindrücke dienen.

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