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Brustkrebsrate sinkt in den USA dramatisch

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Academic year: 2022

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M E D I E N

M E D I E N ■■ M O D E N M O D E N ■■ M E D I Z I NM E D I Z I N

Es ist das Material, aus dem die Träume der Epidemiologen sind. Im Juli 2002 wurde die Women’s-Health-Iniative- (WHI-)Studie ver- öffentlicht, die für Benutzerinnen des Prä- parats Prempro® der Firma Wyeth erhöhte Brustkrebsraten dokumentierte. Die Folgen sind bekannt: eine heftige Diskussion rund um den (industrialisierten Teil des) Globus, eine massive Verunsicherung betroffener Frauen und dramatische Umsatzeinbussen beim inkriminierten Medikament und auch bei der Hormonersatztherapie (HRT) für postmenopausale Frauen insgesamt. Am ausgeprägtesten dürften diese Entwick- lungen in den USA gewesen sein, wo sich vor dem Schicksalsjahr rund 30 Prozent der Frauen über 50 Jahre für die HRT entschie- den hatten. Nach Schätzungen von Fach- leuten brach in der zweiten Jahreshälfte 2002 etwa die Hälfte die HRT ab. Und wurde belohnt, ist man versucht zu sagen, mit Blick auf eine am 29. Brustkrebssymposium in San Antonio bekannt gewordene Studie des renommierten M.D. Anderson Cancer Center in Houston. Donald Berry und Mitarbeiter

analysierten die Brustkrebsinzidenzraten des US-amerikanischen National Cancer Insti- tute und stellten zwischen 2002 und 2003 eine Abnahme von 7 Prozent fest. Noch aus- geprägter war der Rückgang der Inzidenz von 12 Prozent bei Östrogenrezeptor-positi- ven Mammakarzinomen bei Frauen zwischen 50 und 69 Jahren. Die Forscher errechnen, dass in den USA 2003 etwa 14 000 Frauen weniger an Brustkrebs erkrankten als im Jahr zuvor. Und alles scheint zusammenzupassen:

Die Hormonhypothese liess eine Abnahme der Brustkrebshäufigkeit nach kurzer La- tenzzeit ja erwarten, überraschend ist höchs- tens das Ausmass. Ebenfalls stimmig ist die Beobachtung, dass vor allem hormonabhän- gige Mammakarzinome rasch und deutlich seltener wurden. Die Onkologen vom M.D.

Anderson Cancer Center warnen jedoch gleich selbst, dass epidemiologische Be- obachtungsstudien niemals eine Kausalität beweisen können und dass man auch die neueren Zahlen sowie entsprechende Erfah- rungen etwa in Kanada oder Europa abwar- ten müsse. Auch eine Sprecherin der arg

gebeutelten Firma Wyeth liess sich verneh- men: «Es ist einfach unangemessen irgend- welche spekulativen Aussagen zu machen.»

Skeptiker im einen oder anderen Lager wer- den sich ohnehin nicht so leicht zufrieden geben. Nahe liegende Erklärungsalternativen wie ein jähes Nachlassen beim Mammogra- fiescreening oder eine plötzliche dramati- sche Zunahme bei den Tamoxifen-Verschrei- bungen konnten die texanischen Forscher nicht finden. Und Analysen aus Kalifornien, die sich auf Hormonverschreibungen der grossen Kaiser-Permanente-Krankenversiche- rungsorganisation stützen, fand in jenem traditionell besonders «hormonfreundlichen»

Bundesstaat sogar eine noch ausgeprägtere Abnahme der Brustkrebshäufigkeit um 11 Prozent im Jahr 2003. Hier liegen auch schon Zahlen für 2004 vor, die daraufhin deuten, dass der Rückgang der Brustkrebshäufigkeit anhält, allerdings wie zu erwarten in etwas

gedämpfterem Ausmass. ■

H.B.

Nach der WHI-Studie – «Zufall» oder Kausalbeziehung?

Brustkrebsrate sinkt in den USA dramatisch

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ARS MEDICI 1 2007

Chronischer Kopfschmerz kann auch bei Jugendlichen die Folge von übermässigem Schmerzmittelkonsum sein. Einer von 200 Jugendlichen ist nach Angaben der Deutschen Migräne- und Kopfschmerz- gesellschaft (DMKG) davon betroffen.

Norwegische Wissenschaftler bestätigen dies in einer Bevölkerungsumfrage. Sie wollten wissen, wie viele Jugendliche be- reits an medikamenteninduziertem Dauer- kopfschmerz leiden. Die Antworten von 5471 Teenagern zwischen 13 und 18 Jahren ergaben, dass durchschnittlich 5 von 1000 Jugendlichen täglich an Kopfschmerzen lei- den, welche durch Medikamentenmiss- brauch hervorgerufen wurden. Der Dauer-

kopfschmerz trifft – analog zu den Erwach- senen – Mädchen in deutlich stärkerem Ausmass als Jungen. So befanden sich unter 1000 Jugendlichen vier Mädchen mit Medikamentenkopfschmerz, aber nur ein Junge. «Wir müssen daher auch Teenager in der Kopfschmerzsprechstunde gezielt nach der Einnahme von Schmerzmitteln fragen», fordert Professor Dr. Hans-Christoph Diener von der Neurologischen Universitätsklinik Essen. Fest steht, dass sich bei Erwachsenen die Situation in den letzten 15 Jahren nicht verbessert hat. An einem US-amerikani- schen Kopfschmerzzentrum nahe New York werteten Wissenschaftler die Patienten- akten von 1990 bis 2005 aus. Sie forschten

nach der Häufigkeit von Medikamenten- kopfschmerz und nach den auslösenden Präparaten. Fazit: Die Gesamtzahl der Pa- tienten blieb unverändert, doch die auslö- senden Schmerzmittel spiegeln den Trend weg von Kombinationspräparaten hin zu Triptanen. «Die Triptane haben die Mutter- kornalkaloide und Kombinationspräparate als Ursache von medikamenteninduziertem Dauerkopfschmerz abgelöst», so das Fazit

der DMKG-Experten.

U.B.

Medikamenteninduzierter Kopfschmerz

Auch Jugendliche sind betroffen

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