DEUTSCHES
ÄRZTEBLATT ,AUS DER INDUSTRIE
Arzneiverordnungen
Ratschläge für Ärzte und Studenten Herausgegeben von den Mitgliedern der Arzneimittelkommission
der deutschen Ärzteschaft
16. Auflage 1988, 719 Seiten, 25 Tabellen, Taschenbuch, DM 39,80 ISBN 3-7691-1078-1
Bei der Vielfalt des Arzneimittelangebots in der Bun- desrepublik Deutschland liefert die 16. Auflage der
„Arzneiverordnungen" erneut kompetente und neutrale Information für sämtliche Bereiche der Arzneitherapie.
Die „Arzneiverordnungen" enthalten alle für die kas- senärztliche Verordnung von Arzneimitteln wesentli- chen Angaben nach dem derzeitigen Stand des Wis- sens.
• Erfahrene können ihre Arzneitherapie überprüfen.
• Zurückhaltende können ihr Repertoire erweitern.
• Skeptische können ihre Vorbehalte objektivieren bzw. abbauen.
• Anfänger erhalten einen Leitfaden für die Praxis.
• Studierende bekommen ein praxisorientiertes Ar- beitsbuch.
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DÄ A-7188
Therapieformen mit Kortison werden neu bewertet
Mit ihrem „Cortison Spie- gel" hat die Firma Merck (Darmstadt) eine neue Zeit- schrift vorgestellt. Sie ent- hält, wie Professor Dr.
Hanns Kaiser (Augsburg) als Mitglied des wissenschaft- lichen Beirats vor der Fach- presse ausführte, „neutral re- ferierte Berichte ausgewähl- ter, internationaler Publika- tionen zum Thema Kortison, ergänzt durch subjektive Kommentare namhafter Ex- perten".
Das Blatt wird nach Fir- menangaben vierteljährlich in einer Auflage von 50 000 Exemplaren an niedergelas- sene Praktiker, Internisten und Dermatologen sowie an interessierte Kliniker ver- schickt. Es soll keine Kon- kurrenz zu den Fachblättern sein, sondern dem Arzt bei der Bewertung von Publika- tionen helfen und gleichzeitig über nebenwirkungsärmere Therapieformen mit Kortison informieren.
Bereits praktisch ange- wendet — etwa bei Lupus erythematodes und schweren Hautkrankheiten — werde das Konzept, statt einer Lang- zeit-Therapie kurzfristig ho- he Kortison-Dosen zu appli- zieren, meinte Kaiser. Dies gehe mit erheblich gesenkten unerwünschten Wirkungen einher. Ähnliches gelte für die topische Applikation, für die heute Präparate mit Kortison-Abkömmlingen zur Verfügung stehen, die fast keine systemische Wirkung mehr entfalten.
In der Pulmologie, so er- gänzte Professor Dr. Ralf Wettengel aus Bad Lipp- springe, habe sich die Neube- wertung des Kortisons auch im Stufenschema zur Asth- ma-Therapie niedergeschla- gen: Nachdem die Entzün- dung als wesenlicher Faktor für die Verkrampfung bei obstruktiven Bronchitiden erkannt worden sei, stehe Kortison heute nach den Be- ta-Adrenergika an zweiter
Stelle des Stufenplans. Mit den inhalativen Formen, die keine relevanten systemi- schen Nebenwirkungen auf- weisen, könnten unbedenk- lich auch Kinder, Hoch- druckpatienten und Frauen mit Osteoporose behandelt werden.
Als zukunftsträchtige Trends in der Kortison- Therapie wertete Prof. Kai- ser die Entwicklung weiterer, lokal anwendbarer Präparate
—zur intraartikulären Therapie. Im Tierversuch be- reits voll wirksam habe sich eine galenische Form erwie- sen, bei der das Kortison in Liposomen „verpackt" ist.
Die Substanz könne nur in kleinen, resorbierbaren Men- gen penetrieren und keine sy- stemische Wirkung entfalten.
Bis zur Praxisreife dieser Zu- bereitung seien allerdings noch technische Probleme — insbesondere der Sterilisie- rung — zu überwinden.
—zur Behandlung chro- nisch-entzündlicher Darmer- krankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.
Mit Kortison seien dabei zwar ausgezeichnete lokale Wirkungen zu erzielen — al- lerdings werde die Substanz aus der entzündeten Darm- schleimhaut resorbiert. Rein lokal wirksame Präparate oh- ne Störung des adrenalen Re- gelkreises könnten erheb- liche Fortschritte bringen.
Weitere Einzelheiten der Konzeption des „Cortison Spiegels" erläuterten Kaiser und Wettengel anhand der ersten Ausgabe: Neben der Bewertung von Studien — auch solchen mit negativen Aspekten —, neuen Präpara- ten, Anwendungsformen und Indikationsgebieten findet der Arzt auch gezielte Hand- lungshilfen zum Umgang mit der Krankheit.
Als Beispiel hierfür ver- wies Prof. Wettengel auf ei- nen Artikel zur Asth- matherapie in der Schwan- gerschaft. Angesichts der im-
Straße Datum, Unterschrift
Irrtümer und Preisänderung vorbehalten.
A-386 (66) Dt. Ärztebl. 85, Heft 7, 18. Februar 1988
f!ler wieder geäußerten Angstlichkeit stellt der Fach- mann in seinem Kommentar klar, daß die Gefahren für Mutter und Kind nicht durch Medikamente, sondern durch schwere Asthma-Anfälle dro- hen. Hohen Praxisbezug hat nach Professor Kaiser auch die Riesenzellarterütis, die unbehandelt zur Erblindung führt. Die Diagnose dieser kortisonpflichtigen Krank- heit werde leider oft "ver- paßt", erklärte er.
Dr. Renate Leinmüller
Gyrasehemmer gegen schwere Otitiden
Ausgezeichnet sind die
Behandlungserfolge, die sich mit Gyrasehemmern bei schweren Otitiden erzielen lassen. Wie Dr. med. H. Her- mes, Aachen, während der Medica 1987 in Düsseldorf berichtete, werden diese An- tibiotika sowohl oral als auch - nach operativen Eingriffen - lokal angewendet, wobei man die eigentlich zur paren- teralen Applikation vorgese- hene Infusionslösung von Ciprofloxacin (Ciprobay®) benutzt.
Eine zwar seltene, jedoch unter Umständen lebensbe- drohliche Infektion ist die maligne oder nekrotisierende Otits externa, die in erster Li- nie bei älteren Männern mit manifestem oder latentem Diabetes mellitus beobachtet wird. Diese Pseudomonas- aeruginosa-Infektion des äu- ßeren Gehörgangs kann sich bis zur Osteomyelitis mit Lähmung der Hirnnerven ausweiten.
Dr. med. H. Luckhaupt, Dortmund, bezeichnete bei der Medica das gegen Pseu- domonas hochwirksame Ci- profloxacin als den Gyrase- hemmer der ersten Wahl. An den Universitätskliniken Dortmund und Köln wurden acht Patienten mit Ciproflox- acin behandelt, nachdem die Therapie mit verschiede-
nen anderen Antibiotika er- folglos verlaufen war. Cipro- floxacin wurde oral gegeben; sechs Patienten erhielten 1500 mg täglich und zwei Pa- tienten wegen der Schwere des Krankheitsbildes 2250 mg. Die entzündlichen Ver- änderungen bildeten sich in- nerhalb von drei bis vier Wo- chen zurück. Rezidive wur- den bislang - nach bis zu zweieinhalb Jahren - nicht gesehen. Neben der hervor- ragenden Pseudomonas-Ak-
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(Stand: Januar 1987).
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tivität, so Luckhaupt, dürfte auch die Knochengängigkeit des Gyrasehemmers Cipro- floxacin für die Behand- lungserfolge mitverantwort- lieh sein. Der Gyrasehem- mer wurde von allen Patien- ten - das Durchschnittsalter betrug 73 Jahre! - gut ver- tragen. In zwei Fällen traten kurzfristig unspezifische ga- strointestinale Beschwerden auf, die aber nicht zum Ab- setzen des Antibiotikums
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Dt. Ärztebl. 85, Heft 7, 18. Februar 1988 (67) A-387