• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Finanzierungen — der Vergleich lohnt" (02.11.1989)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Finanzierungen — der Vergleich lohnt" (02.11.1989)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Finanzierungen — der Vergleich lohnt

Ob die eigenen vier Wän- de oder die Praxisrenovie- rung: Ohne Darlehen von Banken, Bausparkassen oder Versicherungsgesellschaften sind die meist erforderlichen hohen Beträge heute kaum noch aufzuwenden. Es lohnt jedoch, die Konditionen zu vergleichen und mit den Kre- ditinstituten um Zehntelpro- zente zu feilschen: Je höher die Darlehenssumme, um so größer letztlich die Ersparnis.

Im Oktober setzte die Deutsche Bundesbank ein deutliches Zeichen: Die An- hebung des Diskont- und Lombardsatzes ließ als Folge auch andere Zinssätze Met- tern. Zwar zogen die Sparzin- sen — traditionell — nur sehr langsam nach, die Kreditzin- sen sind heute jedoch rund ein Prozent höher als vor Jah- resfrist. Einige Experten rechnen allerdings damit, daß es sich dabei wie in den letz- ten beiden Jahren — insbeson- dere angesichts der jüngsten Situation an der Aktienbörse mit einem erhöhten Liquidi- tätsbedarf — wiederum nur um den herbstlichen Zinsbuk- kel handelt, der bald über- wunden sein dürfte. Andere sehen jedoch gerade ange- sichts der wieder anziehen- den Inflationsraten die Zin- sen eher weiter steigen.

Die letzte Hochzinsphase liegt nun gerade eben acht Jahre zurück: Seinerzeit brachten festverzinsliche DM-Anleihen bis zu 12 Pro- zent Ertrag, selbst im langfri- stigen Darlehensbereich wur- de nicht selten die Zehn-Pro- zent-Hürde überwunden. Mit rund 8,0 bis 8,5 Prozent ist das Zinsniveau zwar noch deutlich niedriger als damals, eine sorgfältige Absicherung ist jedoch insbesondere bei größeren Finanzierungen wichtig. Kostet nämlich ein 300 000-Mark-Darlehen heu- te rund 2375 DM inclusiv Til- gung, berechnet die Bank bei Zinsen jenseits der Zehn-Pro- zent-Grenze monatlich 3000 DM und mehr.

Wer heute finanziert, sollte daher insbesondere bei größe- ren Beträgen auf eine mög- lichst langfristige Zinsfest- schreibung achten. Erleichtert wird dies durch die Tatsache, daß der Unterschied zwischen 5-, 10- und 15jähriger Zinsbin- dungsfrist heute minimal ist und in der Vergleichsrech- nung praktisch unberücksich- tigt bleiben kann. Bedenken muß man dabei, daß die Mög- lichkeit zur vorzeitigen Son- dertilgung während der Zins- bindungsdauer meist ausge- schlossen wird. Wer sicherge- hen will, daß er auch während dieser Frist zusätzliche Zah- lungen leisten kann, sollte dies vertraglich mit seinem Kredit- institut vereinbaren — etwa.

durch Festlegung einer einma- ligen bzw. jährlichen Höchst- grenze der Sondertilgung.

Frühzeitige Rückzahlungen sind aber auch — bei Wohnei- gentum — im Falle der Koppe- lung mit einem Bausparver- trag möglich: Durch zusätz- liche Einzahlungen auf den Bausparvertrag wird dieser schneller zuteilungsreif, und das Bankendarlehen kann frü- her abgelöst werden.

Ohnehin stehen Bauspar- kassen mit Darlehenszinsen zwischen 4,5 und 6,0 Prozent besonders günstig da. Den- noch gibt es zwei Mankos:

Der Immobilienkäufer muß zunächst einen Bausparver- trag mit 40 bis 50 Prozent an- sparen und bekommt dafür einen vergleichsweise niedri- gen Zins; zudem erfolgt die Tilgung wesentlich schneller als bei Bankdarlehen, was die

Finanzierungskosten letzt- endlich erhöht. Wichtiger Vorteil ist jedoch, daß Bau- sparkassen das Darlehen auch „nachrangig" — also nach dem Bankdarlehen — im Grundbuch absichern und die Zinsen für die gesamte Ver- tragslaufzeit festgeschrieben sind, weshalb heute kaum ein Bauherr auf das Bauspardar- lehen als Finanzierungskom- ponente verzichtet.

Beliebt: Lebens- versicherungsdarlehen

Immer beliebter werden heute auch Lebensversiche- rungs-Darlehen, die zu be- sonders niedrigen Konditio- nen offeriert werden. Der Hauptprofit dieser Kombina- tion liegt in der Tatsache, daß das eigene Vermögen prak- tisch steuerfrei in der Lebens- versicherung angespart wird, während die Darlehenszinsen

— bei geschäftlicher Verwen- dung oder bei vermieteten Immobilien — steuerlich gel- tend gemacht werden kön- nen. Allerdings muß bedacht werden, daß die Versiche- rungsgesellschaften relativ hohe Kosten (Abschlußko- sten, Risikoabsicherung, Ver- waltungskosten) auf ihre Kunden umlegen müssen, so daß insbesondere bei älteren Versicherten die Vorteile nicht selten schwinden. Zu- dem kann und darf die Ab- laufleistung der Kapital-Le- bensversicherung, über die das Darlehen letztlich getilgt wird, nicht im voraus errech-

net werden. Fällt sie niedriger aus als erwartet, müssen mög- licherweise Nachzahlungen geleistet werden.

Doch auch bei der grundso- liden Bankfinanzierung lohnt der Vergleich: Rund 0,5 Pro- zent Unterschied gibt es der- zeit bei ansonsten identischen Vertragsvarianten — und das sind bei einer 300 000-Mark- Finanzierung immerhin 1500 DM pro Jahr. Vor dem Ge- spräch mit dem Sachbearbei- ter des Kreditinstituts sollten daher Konkurrenzangebote eingeholt werden. Dazu ge- nügt ein kurzer Anfragebrief an verschiedene Kreditinstitu- te, der folgende Daten enthal- ten sollte: Name, Anschrift und Beruf, Darlehenshöhe, gewünschte Tilgungsdauer und mögliche Absicherung (z. B. über eine Grundschuld).

Gute Vorab-Vergleiche er- möglichen auch Konditions- übersichten in der Fachpresse;

im Bildschirmtext gibt es — et- wa beim Angebot der Zeit- schrift „Capital" — ebenfalls aktuelle Übersichten über die momentane Marktlage.

Maßgeblich ist dabei stets der „Effektiv-Zins", zu des- sen Angabe die Kreditinstitu- te verpflichtet sind. Wichtig jedoch:

• Fragen Sie nach allen anfallenden Nebenkosten wie etwa Bereitstellungsprovi- sion, Schätzungsgebühren und Grundbuch-Anfragen, denn nicht selten führen die- se — ebenso wie eine erforder- liche Risiko-Lebensversiche- rung bei einem Bauspardarle- hen — zu einer verkappten Zinserhöhung. Da jeder Kre- ditsachbearbeiter noch einen gewissen Spielraum bei den Konditionen hat, sollten Sie diese Möglichkeit in der Ver- handlung ausnutzen. Gerne wird mit gegenseitigen Zuge- ständnissen gearbeitet: Er- klärt sich der Kunde zur Ver- legung der gesamten Ge- schäftsbeziehung zum finan- zierenden Institut bereit, wer- den die Zinsen um zum Bei- spiel 0,2 Prozent ermäßigt.

Wieweit dieses „Spielchen"

mitgemacht wird, hängt von den tatsächlichen Möglich- keiten ab. Peter Jobst

Konditionen in Btx

Hier die aktuellen Konditionen für Baufinanzierungen (Auswahl):

*33444523# BfG

*380003# Bayerische Landesbank

*3450054# Capital

*678891202# DSL-Bank

*23230543# Landesbank Schleswig-Holstein

*5387013# Münchner Hypothekenbank

*54000413# Westdeutsche Landesbank

A-3346 (112) Dt. Ärztebl. 86, Heft 44, 2. November 1989

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Um eine möglichst hohe Wirksamkeit zu erzielen und somit die Verkehrssicherheit weiträumig positiv zu beeinflussen, sind Geschwindigkeitskontrollen so zu gestalten, dass

Hat das Land keine entsprechenden Rechtsvorschriften erlassen, so hat die darlehnsverwaltende Stelle die Verzinsung auf Einwendungen des Darlehnsschuldners so zu begrenzen, daß

Hat er das Darlehen bereits bis auf 80 000 DM zurückgeführt und würde er dieses Geld bei einer Bank oder Sparkasse ausleihen (bei zehnjähriger Zinsfestschreibung, 6,3

Die genauen Ursachen für die erhöhte Infektanfällig- keit sind laut Gerok eine ver- minderte Clearancefunktion des retikuloendothelialen Sy- stems in der Leber, Funk-

Eine Garantie, in welche Richtung sich die deutschen Zinsen in den kommenden Jahren bewegen werden, gibt es freilich nicht: Die meisten Experten rechnen heute zwar mit

XIII.. Der Meinungsstand nach Inkrafttreten des ERVCBG 118 I. Keine Regelung des rechtsgeschäftlichen Ervverbs durch das ERVGBG .... Die strenge Auffassung: Nachweis

Wird statt eines Tilgungssatzes von zwei oder drei Prozent le- diglich eine Tilgung von einem Prozent vereinbart und wird das eingesparte Geld in einen Aktienfonds oder direkt

Immerhin ist jede Schwiegermutter zu- gleich auch Mutter, und die Mütter haben doch bei allen Völkern den besten Ruf. Aber die Witze über die Schwiegermütter, einer gehässiger