Symptomatische Behandlung
Wie Bachert weiter ausführte, stehen zur symptomatischen Behandlung der AR eine Reihe symptomatischer Me- dikamente zur Verfügung, die zum Teil auch positive Effekte auf ein begin- nendes Asthma bronchiale haben. Die beiden wichtigste Substanzgruppen zur Behandlung der AR sind da- bei (nichtsedierende) Antihistaminika und topische Glucocorticosteroide.
Allergisch bedingtes Asthma
Gerhard Schultze-Werninghaus, Bo- chum, bestätigte die gesicherte Indika- tion der spezifischen Immuntherapie auch beim allergisch bedingten milden Asthma bronchiale (FEV1 > 70 Pro- zent). Die Basis der Dauertherapie, die bei persistierendem Asthma erfor- derlich ist, beruht allerdings auf inha- lativen Glucocorticosteroiden und langwirksamen β2-Agonisten. Der ak- tuelle Stufenplan der Arzneimittel- kommission der deutschen Ärzte- schaft sieht die Dauermedikation mit inhalativen Glucocorticosteroiden in niedriger Dosierung ab Stufe 2 (persi- stierendes, leichtes Asthma) vor. Ab Stufe 3 (persistierendes, mittelgradi- ges Asthma) werden inhalative Gluco- corticosteroide in niedriger bis mittle- rer Dosierung in Kombination mit langwirksamen β2-Agonisten (alter- nativ mit Theophyllin oder mit Monte- lukast) empfohlen. Bei Stufe 4 (persi- stierendes schweres Asthma) werden inhalative Glucocorticosteroide in ho- her Dosierung zusammen mit systemi- schen Steroiden eingesetzt.
Primäre Prävention
allergischer Erkrankungen
Die primäre Prävention allergischer Erkrankungen hält Ernst Rietschel, Köln, bei Hochrisikokindern durch ei- ne Allergenvermeidung in der kriti- schen Phase der frühen Kindheit im Hinblick auf die Entstehung atopi- scher Erkrankungen für möglich. Vor und während der Schwangerschaft muss allen Eltern empfohlen werden, das Rauchen zu reduzieren. In Hochri-
M E D I Z I N
Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 2014. Mai 2004 AA1437
sikofamilien sollte auf ein hausstaub- armes Umfeld geachtet werden, Fell tragende Haustiere, insbesondere Kat- zen sowie Nagetiere, sollten in diesen Familien als Haustiere trotz derzeit kontroverser epidemiologischer Daten nicht gehalten werden. Alle Kinder sollten mindestens bis zum vierten Le- bensmonat voll gestillt werden. Mit dem Stillen ist ein präventiver Effekt, insbesondere für die Vermeidung einer Neurodermitis, verbunden. Bei Risiko- kindern können Kasein-Vollhydroly- sate ersatzweise eingesetzt werden.
Den Daten einer finnischen Arbeits- gruppe zufolge zeigen Probiotika of-
fenbar ebenfalls präventive Effekte.
Wenngleich Impfungen nicht direkt der primären Prävention allergischer Erkrankungen dienen, sollen auch bei Hochrisikokindern alle Impfungen laut Empfehlungen der Ständigen Impfkommission des Robert Koch-In- stituts (STIKO) durchgeführt werden.
Anschriften der Verfasser:
Prof. Dr. med. Thomas Werfel Prof. Dr. med. Alexander Kapp
Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie der Medizinischen Hochschule Hannover
Ricklinger Straße 5 30449 Hannover
E-Mail: werfel.thomas@mh-hannover.de E-Mail: kapp.alexander@mh-hannover.de
Der Bestimmung der Konzentration von C-reaktivem Protein (CRP) scheint entgegen anders lautender Studien le- diglich eine geringe Relevanz zur Vor- hersage einer koronaren Herzerkran- kung (KHK) zuzukommen. Dies be- richten John Danesh und Mitarbeiter vom Department of Public Health and Primary Care, University of Cambridge, UK, aufgrund eigener Studienergebnis- se und einer Metaanalyse. Bei 2 459 Pa- tienten, die einen Myokardinfarkt erlit- ten hatten, wurde die Konzentration vom C-reaktiven Protein bestimmt und mit den Daten der Reykjavik Prospec- tive Study verglichen. In dieser pro- spektiven Untersuchung wählten Da- nesh et al. von den etwa 19 000 Teilneh- mern 4 000 Personen als Kontrollen aus, die im langjährigen Verlauf nicht an einer KHK erkrankt waren.
Am besten korrelierte ein hoher Cholesterinspiegel (odds ratio: 2,33), gefolgt vom Raucherstatus (momenta- ner Raucher versus Nichtraucher, odds ratio: 1,87) und Bluthochdruck (odds ratio: 1,51). Eine hohe Konzen- tration von C-reaktivem Protein hatte einen geringeren prädiktiven Wert.
Hierfür wurde ein odds ratio von 1,45 ermittelt.
Eine vergleichbar hohe Korrelation zwischen C-reaktivem Protein und KHK ergab auch die von den Autoren vollzogene Metaanalyse. Die Autoren hatten 22 Studien mit insgesamt 7 068 Probanden identifiziert. Hieraus wurde ein odds ratio von 1,58 errechnet. Wenn lediglich die vier größten Studien mit mindestens 500 Teilnehmern berück- sichtigt wurden, ergab sich ein odds ra- tio von 1,49.
Danesh und Kollegen kommen zu dem Ergebnis, dass die Bestimmung von C-reaktivem Protein ein relativ mo- derater Prädiktor ist, um ein KHK-Risi- ko zu bestimmen. Wenn die etablierten Risikofaktoren berücksichtigt werden, verbessert der Nachweis von CRP die Vorhersage nur marginal. me
Danesh J, Wheeler JG, Hirschfield GM et al.: C-reactive protein and other circulating markers of inflammation in the prediction of coronary heart disease. N Engl J Med 2004; 350: 1387–1397.
Prof. John Danesh, Department of Public Health and Pri- mary Care, Starngeways Site, Institute of Public Health, University of Cambridge, Cambridge CB1 8RN, England.
Beschränkte Aussagekraft
von C-reaktivem Protein bei KHK
Referiert