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Archiv "Policen-Check: Sinn und Unsinn" (20.02.2004)

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[74] Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 820. Februar 2004 V E R S I C H E R U N G E N

V

iel Geld geben die Deut- schen für Versicherun- gen aus. Dabei sind nicht alle Policen zwingend not- wendig – zum Beispiel, weil Überflüssiges versichert ist.

Andererseits sind viele Haus- halte für den Fall der Fälle nicht ausreichend geschützt.

Bei einer Reihe von Versi- cherungen braucht gar nicht erst überlegt zu werden, ob sich ein Abschluss rentiert.

Sie sind gesetzlich vorge- schrieben. Das sind für Ar- beitnehmer unter anderem die Kranken-, Pflege-, Ren- ten-, Arbeitslosen- und Un- fallversicherung. Der Gesetz- geber unterstellt bei diesen Versicherungen, dass Arbei- ter und Angestellte schutzbe- dürftig sind.Auto-, Motorrad- und andere Kraftfahrer sind verpflichtet, eine Kfz-Haft- pflichtversicherung abzuschlie- ßen. Dies mit Blick darauf, dass ein verschuldeter Unfall außer dem Schuldigen auch den Geschädigten ins finanzi- elle Unglück stürzen kann.

Andere Versicherungen sind zwar nicht vorgeschrie- ben, aber empfehlenswert:

> Die wichtigste private Versicherung ist die Privat- Haftpflichtversicherung. Sie schützt vor Millionenforde- rungen, wenn einem anderen ein Schaden zugefügt wird.

> Eine private Rentenver- sicherung kann vor allem mit Blick auf die gesetzliche Neu- regelung der privaten Alters- vorsorge wichtig sein (Stich- wort: Riester-Rente). Aller- dings gibt es auch alternative Anlageformen, etwa den Fonds- oder Banksparplan.

> Eine private Berufsun- fähigkeitsversicherung ergänzt die seit 2001 stark einge- schränkten Ansprüche aus der gesetzlichen Rentenversiche- rung. In den ersten fünf Jah- ren einer Berufstätigkeit kann

sie gegebenenfalls ein Voller- satz sein.

> Eine private Kranken- versicherung ist für Freibe- rufler und solche Arbeitneh- mer unersetzlich, die nicht (mehr) versicherungspflichtig sind und kein freiwilliges Mit- glied der Gesetzlichen Kran- kenversicherung sind.

> Eine private Unfallver- sicherung schützt zum Bei- spiel Kinder für den Invali- ditätsfall. Arbeitnehmer, die gesetzlich unfall- und renten- versichert sind, ohne selbst Beiträge dafür aufwenden zu müssen, können mit der Poli- ce Freizeitunfälle versichern.

Allerdings: Eine private Be- rufsunfähigkeitsversicherung schließt dieses Risiko bereits mit ein.

> Eine Risiko-Lebensver- sicherung empfiehlt sich für für Personen, die eine Familie zu versorgen haben, die im Falle des Todes des „Ernäh- rers“ preiswert finanziell ab- gesichert sein soll.

> Eine Auslandsreise-Kran- kenversicherung ist besonders für gesetzlich Krankenversi-

cherte ein „Muss“. Für gesetz- lich Versicherte ist sie der ein- zige Schutz in Ländern, mit de- nen kein Sozialversicherungs- abkommen besteht. Für privat Krankenversicherte kann sie helfen, den „Schadenfreiheits- rabatt“ aus der Hauptversi- cherung zu bewahren.

>Eine Kfz-Teilkaskover- sicherung ist vor allem wich- tig für den Fall, dass das Auto/

Motorrad gestohlen wird.

>Eine Hausratversiche- rung macht Sinn, wenn das Hab und Gut einen hohen Wert hat.Wer pauschal 650 Eu- ro pro Quadratmeter Wohn- fläche versichert, dem wird im Schadenfall von seiner Versi- cherung nicht entgegengehal- ten, er sei unterversichert.

>Eine Wohngebäudever- sicherung sollte für Hausbe- sitzer selbstverständlich sein, wenn sie nach einem Brand oder einer Überschwemmung nicht auch finanziell „im Frei- en“ stehen wollen.

>Eine Öltankversicherung wird vor allem für Behälter unter der Erde abgeschlos- sen, weil hier besonders hohe Schäden eintreten können (Grundwasser!).

>Eine Haftpflichtversiche- rung für den Hund kann die- selbe Bedeutung haben wie die private Haftpflichtversi- cherung für den Halter.

Manche Versicherungen sind nur für bestimmte Ziel- gruppen sinnvoll:

> Eine Kapital-Lebensver- sicherung sollten diejenigen Personen abschließen, die be- quem und sicher – wenn auch nicht unbedingt mit der höchstmöglichen Rendite ei- ner Geldanlage – ihren Aus- stieg aus dem Erwerbsleben finanziell absichern wollen.

Die Kapital-Lebensversiche- rung ist in Kombination mit einer Direktversicherung über den Arbeitgeber eine loh- nende Möglichkeit der Al- tersvorsorge.

> Eine Rechtsschutzversi- cherung lässt die Versicher- ten juristischen Streitigkeiten gelassener entgegensehen.

> Auf eine Kfz-Vollkasko- versicherung legt wert, wer sein (selbstverschuldetes) Un- fallrisiko hoch einschätzt. Sie schließt die Kfz-Teilkasko- versicherung generell ein.

> Eine spezielle Fahrrad- versicherung kann bei teu- ren Modellen und in be- stimmten Gegenden sinnvoll sein.

Einige Versicherungen wer- den kaum gebraucht.Abzura- ten ist insbesondere von

> der Glasbruchversiche- rung, weil ein solcher Scha- den nicht existenziell ist,

> der Insassen-Unfallver- sicherung, weil die Mitfahrer weitgehend anderweit ge- schützt sind,

> der Reisegepäckversi- cherung, weil sie mehr Aus- schlüsse als Leistungsgründe kennt,

> der speziellen Urlaubs- Haftpflicht- und -unfallversi- cherung, weil solche Risiken in den Ferien nicht größer sind als in der übrigen Jahres- zeit und weil die Versiche- rungssummen für den Ernst- fall zu niedrig sind, und von

> Zusatzkrankenversiche- rungen (für Brillen, Heilmit- tel und andere), weil solche Beträge in der Regel aus der eigenen Tasche beigesteuert werden können. Sinnvoll kann allerdings eine Zusatzversi- cherung sein, die Zahner- satzleistungen einschließt.Ab 2005 muss ohnehin auch von gesetzlich Krankenversicher- ten eine separate Zahnersatz- Versicherung abgeschlossen werden. Wolfgang Büser

Policen-Check

Sinn und Unsinn

Einige Versicherungen sind kaum zu empfehlen, andere umso mehr: ein Überblick.

Exakt 2 846 Euro lässt sich der Durchschnittshaushalt den Versiche- rungsschutz jährlich kosten. Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist für jeden Fahrzeughalter vorgeschrieben. Fast ebenso verbreitet ist die

Hausratversicherung, obwohl freiwillig. JF

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