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Archiv "Die „Männerliebe“ hat Tradition: Schlußwort des Autors" (05.12.1984)

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Der unsichtbare Hers

TD Spray Iso Mack ® - Zusammensetzung: 1 Sprühstoß zu 0,31 ml Lösung enthält 30 mg Isosorbiddinitrat. Anwendungsgebiete:

Langzeitbehandlung koronarer Durchblutungsstörungen (Angi- na pectoris). Vorbeugung von Angina-pectoris-Anfällen, auch nach Herzinfarkt. Gegenanzeigen: Bei Schock, hypotonen Kol- lapszuständen und akutem Herzinfarkt sowie bekannter Über empfindlichkeit gegen Isosorbiddinitrat darf TD Spray Iso Mack nicht angewandt werden. Bei- sehr niedrigem Blutdruck, in den ersten 3 Monaten der Schwangerschaft und in der Stillzeit darf die Anwendung nur dann erfolgen, wenn nach Ansicht des Arztes der Nutzen ein etwaiges Risiko überwiegt. Nebenwirkungen: Evtl.

auftretende Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, vorübergehende Hautrötung der oberen Körperhälfte (Flush), leichtes Hautbrennen und Übelkeit lassen gewöhnlich nach eini- gen Tagen nach. Besonders zu Beginn der Behandlung besteht die Möglichkeit einer Blutdrucksenkung und einer Erhöhung der

Pulsfrequenz. TD Spray n auch bei bes gemäßen] Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit veränder daß die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr ode zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird.

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Die gleichzeitige Ein- nahme von blutdrucksenkenden Präparaten, anderen gefäßerwei- ternden Mitteln (Vasodilatatoren), Kalziumantagonisten, trizykli- schen Antidepressiva und Alkohol kann die blutdrucksenkende Wirkung von TD Spray Iso Mack verstärken. Packungsgrößen:

Packung mit 25 g Lösung DM 39,05, Packung mit 50 g Lösung DM 66,95, Anstaltspackung.

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Homosexualität

den „Patienten" macht die soziale Bedingtheit dieser

„Krankheit" aus.

Durch unsere Arbeit in ei- nem schwulen Beratungs- zentrum gehen wir genau den umgekehrten Weg ei- ner Behandlung im oben beschriebenen Sinn.

Durch Konfrontation, Um- wertung und Abweisung der negativen Identität ma- chen wir uns als gesell- schaftliche Handgruppe sichtbar. Das Herauskom- men aus dem Verborge- nen ist unser Protest ge- gen die gesellschaftliche Marg i nal isie ru ng. . . .

Jörg Hutter

Peter Christoffersen Klaus-Michael Rostalski Zentrum für Homosexuelle Auf den Häfen 104

2800 Bremen

Schlußwort des Autors

Mit der Behandlung des überfälligen Themas war ich mir meines Standortes zwischen zwei entgegen- gesetzten Meinungsgrup- pen bewußt. Überrascht haben mich dennoch Be- urteilungen wie: „morbide Blüte des Patriarchats",

„schamlose Zügellosig- keit", „staatsgefährdende Betätigung", „krankhafte Veranlagung", „Verfallser- scheinung", „bei gesun- den Menschen Ekel und Abscheu hervorrufend".

Ich hätte das aus Ärztekrei- sen nie erwartet.

Schließlich wurde mir eine

„bewußte Absage an den Urheber und Herrn der Schöpfung" vorgeworfen.

Ich bin Arzt und nicht

Theologe, entsprechend habe ich geschrieben. In diesem Schlußwort sei aber doch kurz auf den Vorwurf eingegangen. Die christliche Religion hatte seit alters her mit der Se- xualität ihre Probleme. In der archaischen Epoche Mesopotamiens war sakra- le Prostitution, einschließ- lich der in homosexueller Form noch Brauch. Das klassische Judentum wehrte sich gegen homo- sexuelle Praxis, weil sie mit seinem Gottesver- ständnis nicht in Einklang stand (3 Moses, 18, 24: „Ihr sollt euch nicht derglei- chen verunreinigen . . .").

Im Neuen Testament wird die Homosexualität unter den Lastern der Heiden aufgezählt (Römer, 1, 24-27; 1. Korinther, 6, 10;

Timotheus 1, 10). Christen- tum und Judentum (aber

auch andere Religionen) waren auf dem beschwer- lichen Weg bis zur Aner- kennung von Minderhei- tenrechten nicht immer hilfreich; neuerdings be- mühen sich freilich die ka- tholische Kirche, mehr noch die Lutherische Kir- che in Deutschland um ei- ne realere Beurteilung der Homosexualität.

Ob die Christenheit die Ho- mosexualität an sich oder nur die Praktiken der Ho- mosexuellen verurteilt, er- scheint nebensächlich an- gesichts solcher Ergebnis- se der Feindseligkeit ge- gen Homosexualität: Dr.

Dorner diffamierte den Au- tor als „Antichrist" und

„Antisemiten". Die Frage nach dem Schicksal der schätzungsweise vier Mil- lionen Gleichgeschlecht- lichen in der Bundesrepu-

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Homosexualität

blik Deutschland kann nicht nur mit dem Hinweis auf „Mangelnde göttliche Gnade" und auf „Erzie- hung" und „Selbsterzie- hung" beantwortet wer- den. Notwendig ist das Be- mühen um größtmögliche Toleranz und Akzeptanz, da diese Männer (auch Frauen) zu unserer Gesell- schaft gehören wie andere und jedermann.

Die Argumentation, die Schwulenbewegung sei mit ein Zeichen für den Verlust an „Eliten" ist deplaziert. Mit dem Elite- Begriff sind in der Ver- gangenheit eklatante Miß- verständnisse heraufbe- schworen worden. Die Eti- kettierung hat schon frü- her nicht die „wahre" Ge- samtpersönlichkeit getrof- fen. Die Bezeichnung

„Führungskräfte" (in Poli-

tik, Wissenschaft, Kunst, Erziehung) ist unzweideu- tiger; und zu diesen zählen zweifellos auch Homose- xuelle. „Chaoten" gab es und gibt es nicht nur unter diesen, sondern in allen Kreisen zu allen Zeiten, darunter auch Monarchen, Diktatoren oder Feldher- ren, die mit der Suggestion

„vaterländischer Pflichter- füllung" abertausende Sol- daten sinnlos opferten.

Lesbische Liebe stand tat- sächlich nicht im Blickfeld der Homosexuellenverfol- ger; sie war in Deutschland auch nicht unter Strafe ge- stellt. Die Erpreßbarkeit der „Homos" hat (nach dem Soziologen Rüdiger Lautmann, Bremen) seit der Strafrechtsänderung deutlich abgenommen.

Auch stellen Homosexuel- le (im Gegensatz zu einer

Lesermeinung) als Ge- heimnisträger grundsätz- lich kein höheres Risiko dar als etwa „Normal- geschlechtliche", die die häufige sexuelle Abwechs- lung lieben.

AIDS sollte uns Ärzte nur insofern „zur Nachdenk- lichkeit" animieren (in Äquatorialafrika leiden und sterben darunter auch Kin- der!), als unser Berufs- stand in der gesamten Welt bei dieser Krankheit (wie auch sonst bei Infektions- krankheiten) alles daran- setzen muß, um diese Seu- che zu besiegen, und die promiskuitiven Homosexu- ellen aufzufordern hat, die Partner einzuschränken.

Die Zunahme der Zahl der Homosexualität wird von ernst zu nehmenden Auto- ren — auch aus Homosexu-

ellenkreisen — bestätigt (etwa „Memorandum an the Incidence of Homose- xuals in the United States"

von P. H. Gebhard). Eine Ursache mag in der in ei- ner permissiven Gesell- schaft allgemein herabge- setzten Hemmschwelle zu suchen sein, auch in der sexuellen Experimentier- freudigkeit im Zusammen- hang mit der sogenannten (oft mißverstandenen) „se- xuellen Revolution".

Forscher der Ostberliner Humboldt-Universität ver- muten eine sexuelle Pro- grammierung durch vorge- burtliche Gehirnentwick- lung und damit einherge- hend eine zu geringe Te- stosteron-Hormonkonzen- tration während eines be- stimmten Schwanger- schaftsabschnittes mit der Quintessenz, daß „gefe-

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BRIEFE AN DIE REDAKTION

Noch läuft die Aktion:

„Patenabonnements

für in der Bundesrepublik ausgebildete ausländische Ärzte."

Noch können Sie helfen. Wann dürfen wir mit Ihnen rechnen?

Auskunft und Informationsmaterial bekommen Sie von:

stigte" Homosexualität nicht vom Willen des Be- troffenen abhängt und durch psychosoziale Ein- flüsse nicht zu verändern ist.

Doch wie dem auch sei, die Forschung geht weiter — mir ging es einmal um ein größeres Maß von Ver- ständnis, aber auch um ei- ne Grenzziehung gegen- über unerfüllbaren Forde- rungen von Homosexuel- lengruppen;_sie ist nämlich ebenso notwendig. Eine gewisse Anpassung der Betroffenen (Arzt R. Tram- pe von der BASG e. V.) an die noch vorhandenen und zu verteidigenswerten Mo- ralvorstellungen der Mehr- heit ist einfach nötig. Also:

kein Homo-Staat im Staa- te; Beratungsstellen für

Homosexuelle ja, aber warum schwule Berufsor- ganisationen, schwule Kir- che, schwule Kultur? Ge- nauso wird man aber ge- genüber schamlosen Hete- rosexuellen die immer noch geltenden Moralvor- stellungen verteidigen müssen. 600 Anzeigen Pro- stituierter in einer einzigen Ausgabe der Hamburger

„Morgenpost", 160 in

„Bild", Hamburg vom sel- ben Tag — es sei erlaubt zu simplifizieren: Der Ost- block hat seine ungelösten Probleme mit den Men- schenrechten, wir hier im Westen mit der Menschen- würde.

Dr. med.

Heinz-Walter Rölke Sonnleitenweg 15 8221 Bergen

Hans-Neuffer-Stiftung Eugen-Langenstr. 12 5000 Köln 51 Marienburg

§ 218

Zu dem Leserbrief von Dr.

med. Agathe Amon („Verfei- nerte Technik", Heft 37/1984, Seite 2602):

Um Empfängnis- verhütung

kümmern

Der Bericht über die 20jäh- rige, die durch einen Sui- zidversuch einen Schwan- gerschaftsabbruch erzwin- gen will, zeigt eine unreife junge Frau, die auf vielen Ebenen mit dem Leben nicht fertig wird. Bedauer- lich finde ich daher, daß kein Gedanke daran ver- schwendet wird, was das Geborenwerden in solche Familienverhältnisse" für das Kind bedeuten wird, nämlich endloses Elend.

Wenn es zu schweren Kindsmißhandlungen und Verwahrlosung gekommen sein wird, dann werden sich die Gerichte darum kümmern ...

Ich befürworte nicht eine leichtsinnige Abtreibungs- praxis. Eine Frau, die be- reit ist, ein Kind verant-

wortlich auszutragen und zur Adoption freizugeben, wenn sie es nicht behalten kann, ist mit allen Mitteln zu unterstützen. In dem beschriebenen Fall beste- hen berechtigte Zweifel, daß das Kind leiblich und seelisch unbeschadet zur Welt kommt. Die junge Frau zeigt ja nicht mal An- sätze, aus ihrer eigenen Not („Nervenzusammen- brüche") herauszukom- men.

Ich meine, bei der Frage soziale Indikation ja oder nein, darf nicht nur an die Schwangere gedacht wer- den, sondern es muß auch an die Situation Mutter und Kind nach der Geburt ge- dacht werden, will man das eventuell abzuwendende soziale Elend umfassend einschätzen. Es wäre so viel sinnvoller, sich weiter um Empfängnisverhütung und um die bereits gebore- nen Kinder zu kümmern, als um die soziale Indika- tion der Interruptio zu streiten.

Elisabeth Kludas Laarmannstraße 25 4630 Bochum 5

3630 (10) Heft 49 vom 5. Dezember 1984 81. Jahraang

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