DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
BRIEFE AN DIE REDAKTION
Die
„ Männerliebe" hat Tradition
Zu dem Artikel von Dr. med. Heinz-Walter Rölke in Heft 27/1984, Seite 2085 ff.
Fortsetzung von Heft 39/1984
Widersprüchlich
Der Artikel enthält zahlrei- che äußerst fragwürdige und in sich widersprüch- liche Aussagen, auf die nicht näher eingegangen werden kann. Es sollen nur einige Beispiele erwähnt werden:
Ist es wirklich wahr, daß die „lesbische Liebe schon immer von der Gesell- schaft akzeptiert wurde"?
Welche Beweise gibt es für die angeblich „offenkundi- ge Zunahme der Homophi- lie"? Welchen wissen- schaftlichen Wert haben Spekulationen, welche da- für u. a. „die ständige Kon- frontation mit "nackten Frauen" verantwortlich machen? Völlig unhaltbar ist die Behauptung, daß es eine Erpreßbarkeit wegen Homosexualität nicht mehr gebe. Damit werden die vielfachen gesellschaft- lichen Benachteiligungen, die ein Schwuler fürchten muß, wenn seine sexuelle Orientierung bekannt wird, in unerträglicher Weise ba- gatellisiert. Die vom Autor selbst zitierte Wörner/
Kießling-Affäre zeigt deut- lich genug, wie sehr wir Schwulen selbst heute noch von Diskriminierung und ergo auch von Erpreß- barkeit bedroht sind.
Die liberale Grundtendenz des Artikels (so zum Bei- spiel die Forderung nach rechtlicher Gleichstellung von Homo- und Heterose- xuellen und die Ablehnung sozialer Diskriminierung
beispielsweise am Arbeits- platz) erfährt leider durch manches, was zwischen den Zeilen steht, eine er- hebliche Einschränkung.
Formulierungen wie: „Die Männerliebe ... grassierte seuchenähnlich" sind kein Zeichen für die vom Autor selbst geforderte Toleranz.
Das Eintreten für die volle gesellschaftliche Anerken- nung der Homosexuellen wird unglaubwürdig, wenn den Schwulen das Recht abgesprochen wird, selbst an die Öffentlichkeit zu ge- hen, um auf ihre Probleme aufmerksam zu machen und für ihre Rechte einzu- treten. Höchst selten hat sich die Lage von benach- teiligten Gruppen „von al- ' leine" gebessert, meistens
bedurfte es dazu eines en- gagierten und zielstrebi- gen Kampfes der Betroffe- nen um ihr gutes Recht.
Gelegentliche Provokation kann dabei ein legitimes Mittel sein. Übrigens ist die Öffentlichkeitsarbeit der Schwulen vielfältig, und der Autor des Artikels glei- tet in alte Vorurteile ab, wenn er nur die besonders provozierenden Formen breit ausmalt und viele an- dere Versuche, eine Dis- kussion zu führen, ver- schweigt — Versuche, die oft genug nicht beachtet oder sogar mißachtet wer- den...
Harald Netzel
Schwulen-Aktionsgruppe Kassel
Wahlershäuser Straße 95 3500 Kassel
Torrat ®
Zusammensetzung:1Tablette enthält:20 mg Metiprano- lol und 2,5 mg Butizid. Indikation: Arterielle Hypertonie.
Kontraindikationen: Nicht kompensierte Herzinsuffi- zienz. Sinusknotensyndrom, sinuatrialer Block. AV-Block 2. und 3. Grades. Bradykardie von 55 und weniger Schlägen/min., obstruktive Atemwegserkrankungen wie Asthma bronchiale, spastische Bronchitis, Lungenemphy- sem, Cor pulmonale, allergische Rhinitis, Schwellung der Kehlkopfschleimhaut. Schock, akuter hämodynamisch wirksamer Herzinfarkt, Leberfunktionsstörungen Nierenin- suffizienz (Kreatinin über 2.5 mg 36: Kreatinin-Clearance weniger als 30 ml/min), therapieresistente Hypokaliämie, Hyponatriämie (Ausnahme: Verdünnungshyponatriämie), Sulfonamidüberempfindlichkeit, Azidose, Fastenkur, Schwangerschaft und Stillperiode. Patienten mit Phäo- chromozytom dürfen erst nach --Blockade mit Torrat behandelt werden. Bei Diabetikern mit stark schwanken- den Blutzuckerwerten ist Vorsicht geboten. Nebenwir- kungen: Schwindelgefühl, Müdigkeit, Konzentrations- schwäche. Kopfschmerzen, Schwächegefühl, Übelkeit.
Schwitzen und Schlafstörungen. Selten: Magen-Darm- Unverträglichkeiten und allergische Hautreaktionen. Bei entsprechender Disposition Abnahme des Serum-Kaliums - insbesondere bei gleichzeitiger Laxantien-Anwendung.
Krämpfe der Skelettmuskulatur. Vorübergehender Anstieg der Harnsäurewerte in den ersten Behandlungswochen und Verschlechterung der Glukosetoleranz. sowie Ver- änderungen im Fettstoffwechsel. Bradykardie. Uberlei- tungsstörungen. Verstärkung einer latenten Herzinsuffi- zienz, bronchokonstriktorische Effekte, Kribbeln und Kältegefühl im Bereich der Gliedmaßen, Verstärkung einer Claudicatio intermittens, Raynaud'schen Krankheit: sehr selten Hautrötungen und verminderter Tränenfluß (beson- ders bei Trägern von Kontaktlinsen zu beachten). Bei Dia- betikern kann Blutzuckergegenregulation gehemmt wer- den und hypoglykämische Kreislaufreaktionen maskieren.
Sehr selten: Störungen des leukopoetischen Systems.
Sehr selten photoallergische Exantheme und Pankreatitis.
Dosierung: Beginn der Behandlung mit 1 Tablette Torrat.
Falls erforderlich, nach t4 Tagen 2 01 Tablette Torrat. Die Dosis kann als Einmal-Tagesdosis eingenommen werden.
Einnahme: Unzerkaut mit etwas Flüssigkeit zum Frühstück.
Für die Verordnung: OP mit 20 Tabletten (N 1) DM 22,80.
OP mit 50 Tabletten (N 2) DM 48.75. OP mit 100 Tabletten (N 3) DM 87,40. Kalenderpackung mit 56 Tabletten DM 55.85. AP mit 300 Tabletten.
Tri-Torrat ® /Tri-Torrat ® forte
Zusammensetzung: 1 Dragee Tri-Torrat enthält: 20 mg Metipranolol. 2,5 mg Butizid. 28,9 mg Dihydralazinsulfat 21/21-40, entsprechend 25 mg Dihydralazinsulfat. 1 Retard- kapsel Tri-Torrat forte enthält: 40 mg Metipranolol, 5 mg Butizid, 57,8 mg Dihydralazinsulfat 21/2 1-40. entspre- chend 50 mg Dihydralazinsulfat. Indikation: Arterielle Hypertonie. Kontraindikationen: Nicht kompensierte Herzinsuffizienz. Sinusknotensyndrom, sinuatrialer Block.
AV-Block 2. und 3. Grades, Bradykardie von 55 und weniger Schlägen/min.. obstruktive Atemwegserkrankun- gen wie Asthma bronchiale. spastische Bronchitis, Lungenemphysem, außerdem allergische Rhinitis.
Schwellung der Kehlkopf schleimhaut, Cor pulmonale.
Schock. akuter hämodynamisch wirksamer Herzinfarkt, Leberfunktionsstörungen, Niereninsuffizienz (Kreatinin über 2.5 mg Wo: Kreatinin-Clearance weniger als 30 ml/
min). therapieresistente Hypokaliämie. Hyponatriämie (Ausnahme: Verdünnungshyponatriämie), hochgradige kardiale, zerebrale und periphere Durchblutungsstörun- gen, Sulfonamid- und Hydralazinüberempfindlichkeit:
rheumatische Mitralklappenfehler, Azidose. Fastenkur, Schwangerschaft und Stillperiode. Patienten mit Phäo- chromozytom dürfen erst nach a-Blockade mit Tri-Torrat/
Tri-Torrat forte behandelt werden. Bei Diabetikern mit stark schwankenden Blutzuckerwerten ist Vorsicht geboten.
Nebenwirkungen: Schwindelgefühl, Müdigkeit, Konzen- trationsschwäche, Kopfschmerzen. Schwächegefühl, Übelkeit, Schwitzen, Schlafstörungen. Selten Magen- Darm-Unverträglichkeiten, allergische Hautreaktionen.
Bei entsprechender Disposition Abnahme des Serum- Kaliums - insbesondere bei gleichzeitiger Laxantien- Anwendung. Krämpfe der Skelettmuskulatur. Vorüberge- hender Anstieg der Harnsäurewerte in den ersten Behand- lungswochen und Verschlechterung der Glukosetoleranz, sowie Veränderungen im Fettstoffwechsel. Bradykardie.
Überleitungsstörungen. Verstärkung einer latenten Herzin- suffizienz, bronchokonstriktorische Effekte, Kribbeln und Kältegefühl im Bereich der Gliedmaßen. Verstärkung einer Claudicatio intermittens, Raynaud"schen Krankheit: sehr selten: Hautrötungen, verminderter Tränenfluß (besonders bei Trägern von Kontaktlinsen zu beachten). Bei Diabe- tikern kann die Blutzuckergegenregulation gehemmt werden und hypoglykämische Kreislaufreaktionen mas- kieren. Sehr selten: Appetitlosigkeit. Verstopfung der Nase, Lymphdrüsenschwellungen, psychische Störungen.
Leberfunktionsstörungen, Störungen des leukopoetischen Systems, Polymyopathie, Polyneuritis, rheumatoide Arthritis. Fieber. Bei einer Prinzmetal-Angina können die Angina pectoris-Anfälle verstärkt werden. Sehr selten:
photoallergische Exanthema. Pankreatitis. Bei Langzeit- behandlung mit Hydralazin/Dihydralazin wurden in Einzel- fällen bei hoher Dosierung unter Monotherapie Hautreak- tionen. Gelenk- und Muskelbeschwerden - meist verbun- den mit Fieber - beobachtet, die dem Bild eines Lupus etythematodes-Syndroms ähnlich sind.
Dosierung: Beginn der Behandlung mit 1 Dragee Tri-Torrat täglich. Gegebenenfalls kann im Verlauf der Therapie die Dosis auf Vz Dragäe Tri-Torrat täglich reduziert werden. Bei unzureichender Wirkung von 1 Dragee Tri-Torrat kann die Dosis nach ca. 14 Tagen auf täglich 2 Dragäe Tri-Torrat oder 1 Retardkapsel Tri-Torrat forte erhöht werden. Für Ihre Verordnung: Tri-Torrat: OP mit 20 Drag. (N1) DM 25,25. OP mit 50 Drag. (N 2) DM 54,90. OP mit 100 Drag. (N 3) DM 99.50. AP mit 500 Dragees. Tri-Torrat forte: OP mit 20 Retardkapseln (N1) DM 41.75. OP mit 50 Retardkapseln (N 2) DM 94,75. AP mit 200 Retard- kapseln.
Stand: Juli 1984.
Weitere Informationen enthalten die Gebrauchsinforma- tionen für Fachkreise (z. Zt. gültige Auflage: Torrat: Juli 1984: Tri-Torrat/Tri-Torrat forte: Juli 1984). Auch informiert Sie gern unser Mitarbeiter im wissensch. Außendienst.
GALENUS MANNHEIM GmbH
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