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Archiv "Die „Männerliebe“ hat Tradition: Ärztlicher Auftrag" (28.11.1984)

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Slimmy Diätberater, erhältlich in Sanitätshäusern und Apotheken, Preis ca. DM 195,—.

Wer ganz genau eine (Re- duktions-)Diät halten möchte oder muß, der kann das nun mit einem Taschencomputer tun: „Slimmy" rechnet alles aus.

Sein Speicher enthält die Ka- lorien- und Joule-Werte einer großen Anzahl von Speisen.

Dies kommt jedem, dem sei- ne „schlanke Linie" ein ech-

tes Anliegen ist, zugute: Man gibt zum Beispiel sein Tages- Kalorien-Limit ein und da- nach jedesmal, wenn man etwas essen will, Art und Menge des gewünschten Nahrungsmittels.

Der Computer nennt den Ka- lorien-Wert sofort, und so kann man gegebenenfalls auch noch rechtzeitig Ver-

Diät-Taschencomputer

zicht üben, die Angaben lö- schen, etwas weniger „Ge- haltvolles" wählen und bei

„Slimmy" abfragen. Ist das Limit erreicht, dann pfeift der Computer bei jeder neuen Eingabe.

Es geht auch anders herum:

Wenn man am Abend noch eine Suppe essen will und nicht weiß, wieviel noch er- laubt ist, dann antwortet der Computer auf entsprechen- de Eingabe mit der noch möglichen Menge.

Unabhängig von dieser tägli- chen Buchführung kann man den Computer fragen, wie

lange man schwimmen müß- te, um 25 Gramm Nüsse wie- der abzuarbeiten - es sind übrigens 25 Minuten.

Zusätzlich enthält das Gerät noch eine Uhr mit Küchen- timer und einen Rechner für die Grundrechenarten.

Das Ganze wirkt ein wenig wie eine Spielerei - ist aber eine wohldurchdachte Kon- zeption zur Patientenfüh- rung: umso wirkungsvoller, als dabei eben „Spielerei im Spiel" ist!

Außerdem gibt es noch einen größeren Rechner - „Slim- my III" -, der zur Beratung bei Diätproblemen und für die Planung verschiedener Diätformen in Klinik und Pra- xis eingesetzt wird.

(Hersteller: Schwarzhaupt Medizintechnik, Overbeck- straße 2 - 4, 5000 Köln 30)

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Homosexualität

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nehmen und sich ener- gisch distanzieren. Mir brauchen sie das „DEUT- SCHE ÄRZTEBLATT" nicht mehr zu schicken, ich be- finde mich im Ruhestand.

Dr. med. Edith Sedlmeyr Eichenstraße 25

8311 Eching-Viecht

Frivole Atmosphäre

Es hat mich sehr erstaunt, daß ausgerechnet im

„Deutschen Ärzteblatt"

Aufsätzen für die Homose- xualität (Röpke, Föster- Düppe u. a.) ein größerer Raum zugebilligt wurde als solchen, die contra Stel- lung bezogen. Am besten erschien mir noch das, was der von mir sehr geschätz- te Dr. Dr. med. Freitag

schrieb. Lediglich dessen Hinweis, daß unter Homo- sexuellen auch bedeuten- de Männer zu finden seien, stimmt mich bedenklich.

. Auch bedeutende Män- ner können psychisch krank sein ... Doch fassen wir zusammen: Nicht weg- zuleugnen ist, daß gleich- geschlechtliche Sexualität gegen ein biologisches Grundgesetz verstößt, daß Homosexualität (wie Les- bik) reine Lustbeziehung darstellt . Geradezu schamlos ist, wenn Föster- Düppe schreibt: „Wer mit einem Jungen von 14 oder 15 Jahren schläft, dem droht eine Anklage und Verurteilung bis zu fünf Jahren Haft, und zwar greift der Staatsanwalt von sich aus ein. Wer mit ei- nem Mädchen von 16 oder

17 Jahren schläft, dem droht - nichts. Wer mit ei- nem Jungen von 16 oder 17 Jahren schläft, dem dro- hen fünf Jahre Haft. Das Maß der Ungleichbehand- lung ist also eklatant."

Welcher Vater, welche Mutter ist über soviel Un- verfrorenheit nicht be- stürzt?

Was wir heute in der zer- fahrenen, durch die Mas- senmedien ohnehin frivol vergifteten, Atmosphäre brauchen, ist ein Halt der Völker durch eine ge- schützte Ehe, durch eine Stärkung des Familienle- bens.

Dr. K. Lenz

Vor dem Ellershagen 100 3400 Göttingen-

Reckershauen

Ärztlicher Auftrag

. Mit seiner [gemeint ist Dr. Dr. Freitag, Heft 39; die Redaktion] Behauptung, Homosexualität sei eine der „ausgeprägtesten psy- chischen Störungen", steht Dr. Dr. Freitag im Ge- gensatz zu vielen Sexual- forschern und Lehrbuch- autoren. Von Fragen der Etikettierung wie „nor- mal", „Variante" oder ähn- lichen Begriffen einmal ab- gesehen, frage ich mich, welche Aussage wollte der Autor dem Leser mit sei- nem Beitrag eigentlich na- hebringen? Nach einem Rundumschlag gegen psy- chopathische Kreationen in den Massenmedien und gegen die soziale Indika- tion bei der Abtreibung Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 48 vom 28. November 1984 (11) 3551

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DEUTSCHES ARZTEBLATT

Homosexualität

kommt er endlich zur Kernthese: die Dezimie- rung des „Bestandes" der Industrieländer! Unser Land ist bei seiner Größe mit mehr als 60 Millionen Menschen überbevölkert, aber ganz bestimmt nicht vom Aussterben bedroht.

Eine Minderheit möchte nicht unter „dem Deck- mantel von Toleranz und Liberalität" ihre „Prakti- ken" vertuschen, sondern frei und ohne Diffamierung im Geiste des Dr. Dr. Frei- tag ihr individuelles Leben leben können. Dabei be- hilflich zu sein und aufklä- rerisch zu wirken, sollte gerade Auftrag der Ärzte- schaft als auch des Famili- enministeriums sein. Unar- gumentativem Gedanken- gut in geistiger Verwandt- schaft zu uralten national- sozialistischen Ansichten sollten wir Ärzte entschie- den entgegentreten.

Jan Küchler Boytinstraße 12 2000 Hamburg 73

Leidensdruck

... Es muß befremden, wenn ein Mediziner [Dr.

Dorner, Heft 40; die Redak- tion], der das physische und psychische Wohl des einzelnen im Auge haben sollte, mit einem „gött- lichen Sendungsbewußt- sein" sich zur Stigmatisie- rung der Homosexuellen berufen fühlt. Die Homose- xualität mit dem Begriff der „krankhaften Anlage"

zu belegen, ist in dieser apodiktischen Form unzu- treffend. Es sei in diesem Zusammenhang nur auf Huber (Lehrbuch der Psychiatrie) hingewiesen, das als allgemein verbrei- tetes Lehrbuch auch Herrn Kollegen Dorner nicht un- bekannt sein dürfte, nach dem es sich bei der Homo- sexualität um eine „nicht krankhafte Variation" han- delt, bei der es „keine prin- zipiellen Unterschiede ge-

genüber dem normalen individuellen seelischen Sein" gibt.

. Als Verunglimpfung des gesamten Ärztestan- des muß es unseres Erach- tens ... jedoch bezeichnet werden, wenn Herr Kolle- ge Dorner die Heilberufe als „ideales Betätigungs- feld" für Homosexuelle be- zeichnet. Muß daraus der Schluß gezogen werden, daß in Analogie etwa die Gynäkologie als ein idea- les Betätigungsfeld für Vo- yeure angesehen werden muß? Gerade wir als junge Ärzte sollten den mögli- cherweise bei den Betrof- fenen auftretenden Lei- densdruck therapeutisch angehen. Aufgabe des Arz- tes kann es hingegen nicht sein, tradierte Vorurteile in der Gesellschaft auch noch pseudowissenschaft- lich zu unterstützen. Wir sind nicht die moralischen Oberlehrer der Nation!

Dr. med.

Dipl.-Psych.

J. Walden Bentelerstraße 66 4400 Münster P. Gaidzik, Arzt Magdeburger Straße 8 4700 Hamm

Dankbar bewußt

Bisher galt als ein wesent- licher Bestandteil der Kul- tur, daß man mit Intimität intim umgeht. Die Bezeich- nung „Schwule" ist ein Ausdruck der Abneigung normal Veranlagter. Daß Homosexuelle ihn sich so ungeniert zulegen und ge- radezu damit protzen, kann niemals Toleranz, die sie sich, was die schicksal- hafte Veranlagung angeht, wünschen können, son- dern nur das Gegenteil

„provozieren". Dies Ver- halten als Gegenteil von In- timität, und damit von Kul- tur (es gibt immerhin noch

„gute Sitten") wirkt wie zu- sätzlicher Exhibitionismus.

... Liebe ist etwas ande- res. Mag sein, daß sie auch einmal tragende, echte Grundlage in einer homo- erotischen Beziehung ist.

Das Verhalten der Homo- sexuellen zeigt in der überwiegenden Mehrzahl ... etwas ganz anderes.

Und gerade das macht ei- ne sonst denkbare Tole- ranz nicht nur unmöglich, sondern erzeugt das Ge- genteil.

Es führt keine Diskussion und kein Weg daran vor- bei, und homosexuell ver- anlagte Menschen müssen das annehmen, daß ihre Veranlagung widernatür- lich ist. Wie schwerwie-

Korrekturen

... Vor allem zu zwei Be- reichen haben sich aber Darstellungen ergeben, die falsch sind und den ho- mosexuellen Mitbürgern zum Nachteil gereichen werden, da sie Vorurteile verfestigen:

1. Aus einer Reihe von Formulierungen (z. B. Ho- mosexualität grassierte seuchenähnlich) könnte man ableiten, Menschen könnten zur Homosexuali- tät verführt werden. Das ist jedoch nicht möglich.

2. Die Bemühungen von Emanzipationsgruppen werden in einer Reihe von Passagen falsch beurteilt.

So wird z. B. gesagt, Ho- mosexuelle würden ihre Intimsphäre offenlegen, wenn sie ihr Schwulsein öffentlich machen. Hetero- sexuelle hingegen würden ihre Intimsphäre verber- gen.

Heterosexuelle bekennen sich hingegen deutlich zu ihrer sexuellen Zielrich- tung; dazu müssen sie nicht gezielt aktiv werden, das Bekenntnis ist in das soziale Umfeld integriert.

Legen Homosexuelle ihr

gend das in sehr vielen Be- zügen sein mag — es gibt leider sehr viele und sogar schwerstwiegende Störun- gen des Normalen, die ge- tragen werden müssen.

„Schwule" sollten lernen, daß sie mit akultureller Verletzung von Intimität Schlimmeres bewirken als das, was war. Wir normal Veranlagten — ich lasse hier den Spielraum des Normalen unberücksich- tigt — sollten uns dessen und der natürlichen Gaben dankbar bewußt sein! ...

Dr. med.

Helmut Iske Bergstraße 27 4444 Bad Bentheim

Schwulsein nicht offen, so

„bekennen" sie sich zu ei- ner sexuellen Zielrichtung, die sie gar nicht haben.

Die Intimsphäre beginnt erst nach diesem Punkt.

Daß der Mensch ein „ho- mo sexualis" ist und auf welches Geschlecht seine sexuellen Wünsche ge- richtet sind, ist nicht In- timsphäre.

Dr. med.

Erich Schiller Dipl.-Kfm.

Karl-Georg Cruse Verein für sexuelle Gleichberechtigung e. V.

Albert-Rosshaupter-Straße 69/5

8000 München 70

One day

... persifliere lieber im Li- merick:

A gay teenager named Ray, who loved to make love astray,

one day he got tired, 'cause he had acquired AIDS, well under way.

Dr. med. Wolfgang Böttger Streitbergerstraße 7 8500 Nürnberg 10

3552 (12) Heft 48 vom 28. November 1984 81. Jahrgang Ausgabe A

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