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Archiv "FORSCHUNGSPROJEKT: Praxisnähe" (22.06.1978)

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Spektrum der Woche Aufsätze -Notizen BRIEFE AN DIE REDAKTION

FRANKREICH

Der Beitrag von Reinhold Munker: „Me- dizinstudium in Frankreich (DEUT- SCHES ÄRZTEBLATT, Heft 9/1978) ver- anlaßte zu einem Vergleich mit der Lage in der Bundesrepublik.

Vorbildliche Wirklichkeit

... Der in der universitären Lehr- und Prüfungs-„Praxis" systema- tisch auf sich selbst bezogene und damit pervertierte Grundgedanke ... (der Approbationsordnung für Ärzte), in Ausrichtung auf die Not- wendigkeiten der „Praxis" den Stu- denten durch Übung und Betreuung eben nicht nur theoretische, son- dern vor allem die nötigen prakti- schen Fähigkeiten zu vermitteln, ist in Frankreich schon lange auf für uns vorbildliche Weise Wirklichkeit!

Die — wie sich der Autor ausdrückt —

„gewissen Unterschiede" zwischen dem Studienablauf dort und bei uns verdienen etwas deutlicher hervor- gehoben zu werden. Bereits das dritte Jahr des französischen Medi- zinstudiums, das erste klinische (!), ist ungleich praktischer orientiert als der Anfang unseres klinischen Aus- bildungsabschnittes, wie ich aus ei- gener Erfahrung (ebenfalls in Ren- nes) weiß: die Untersuchungskurse sind dort nicht nur in jeder Hinsicht besser; sie können schon deswegen dort auch entschieden intensiver und besser vorbereitet und durchge- führt werden, weil für sie einfach viel mehr Zeit zur Verfügung steht als bei uns — die persönliche Geduld und Hingabe der dort Lehrenden, ih- re. Freude am und die weitgehende Zwanglosigkeit im praktischen Un- terricht einmal als eher charakter- spezifisch beiseite gelassen; daran anschließend dann drei volle Jahre lang (mit wesentlich weniger "Fe- rien" als bei uns) fünf Vormittage in der Woche vier Monate lang auf ei- ner einzigen (!) Station (so daß man während des Studiums alle [!] wich- tigen „services"/Spezialabteilungen kennenlernt) unter ständiger (9 Be- treuung und Rückversicherungs- möglichkeit praktische ärztliche Ar- beit — und das meist in mehr als nur den drei Pflichtstunden von 9-12 Uhr, wie sich jeder ausrechnen kann, der die arbeitsintensive Vor-

mittagszeit eines Klinikbetriebes kennt. So erwirbt der französische Student nicht nur „relativ" frühzei- tig, wie Munker schreibt, sondern so früh wie überhaupt möglich, näm- lich von aller Anfang seiner klini- schen Ausbildung an in methodi- schen Schritten geleitet und theore- tisch ergänzt durch die nachmittäg- lichen Unterrichtsveranstaltungen die praktischen „Fertig"-keiten, von denen ein deutscher Student, auch noch seit 1972, nur träumen kann ...

Ingo-Wolf Kittel, Assistenzarzt z. Z. PKH Eichberg,

6228 Eltville

ZIVILDIENST

Zu dem Beitrag: „Betreuung Behinderter und Kranker durch Zivildienstleistende"

von Dr. med. Klaus Henning und Dr. rer.

nat. Volko Walther in Heft 7/1978.

Motiviert und engagiert

. . . In unserer Klinik haben wir seit über 15 Jahren Zivildienstleistende, die vorwiegend in der Abteilung für Multiple-Sklerose-Kranke und in der Abteilung für zerebrale Bewegungs- störungen arbeiten. Ein Aufgaben- gebiet, dem sich Ärzte, Pflegeperso- nal und Therapeuten nur kurzfristig oder gar nicht zuwenden. Ohne Zi- vildienstleistende wäre die Behand- lung dieser Langzeitpatienten kaum möglich. Motiviert durch die medizi- nische und psychologisch-soziolo- gische Gegebenheit finden diese meist sehr engagierten jungen Män- ner den weiteren Weg zur Sozialar- beit. Man sollte sie aber nicht als

„Leibsklaven" eines Behinderten oder als „Essenholer" eines Alters- heimes sehen. Leider hat bisher die Öffentlichkeit noch keinen so klaren Bericht erhalten, wie dies Henning und Walther tun. Polemisch heißt das auch, die Zivildienstleistenden arbeiten nach dem Motto „wie man in den Wald hineinruft, so hallt es wider".

Dr. med. Grosch Oebusweg 4 6240 Königstein

FORSCHUNGSPROJEKT

Die Stiftung Volkswagenwerk fördert ein Forschungsprojekt zum Gesundheitswe- sen, mit dem sich ein Kommentar in Heft 14/1978, Seite 803 befaßte; dazu meint die Stiftung:

Praxisnähe

...In der Tat hat die Stiftung Volks- wagenwerk nicht unbeträchtliche Mittel zur Verfügung gestellt. Sie müssen jedoch im Verhältnis zur Laufzeit des Projekts (drei Jahre) und zum Arbeitseinsatz (1 wissen- schaftlicher Mitarbeiter, 2 wissen- schaftliche Hilfskräfte) gesehen wer- den und bewegen sich auch hin- sichtlich der Vergütungssätze im Bereich des für Mitarbeiter und Hilfskräfte an Hochschulen übli- chen.

Bevor die Stiftung Volkswagenwerk eine Entscheidung über die Förde- rung des Projekts traf, hat sie Fach- gutachter aus verschiedenen Diszi- plinen befragt. Nicht zuletzt auf- grund der gutachterlichen Voten sah sich die Stiftung in der Lage, dem Antrag zu entsprechen. Es soll- te begrüßt werden, wenn sich Wis- senschaftler einer Fragestellung an- nehmen, die von erheblicher ge- sundheitspolitischer und volkswirt- schaftlicher Bedeutung ist.

Das Projekt, das vor kurzem am Se- minar für Versicherungswissen- schaft der Universität Göttingen be- gonnen wurde, ist durchaus als Grundlagenforschung zu bezeich- nen, deren Ergebnisse die Diskus- sion um die gesetzliche Krankenver- sicherung anregen können.

Dem Projekt wurde übrigens ein (eh- renamtlich tätiger) Beirat aus Ver- waltung und Wissenschaft beigege- ben, der den Projektansatz und -ver- lauf kritisch begleiten und kommen- tieren und insbesondere auch die Praxisnähe der Arbeiten gewährlei- sten soll.

Burckhard Wiebe M.A.

Stiftung Volkswagenwerk Pressestelle

Postfach 26 05 09 3000 Hannover 26

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 25 vom 22. Juni 1978 1509

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