Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 106|
Heft 45|
6. November 2009 A 2245 fentlich gemacht haben. Der Artikelgeht allerdings kaum auf die Hand- lungsmöglichkeiten von uns Ärzten ein. Die Geschäftspolitik der Phar- mahersteller hat in den letzten Jahr- zehnten gezeigt, dass nur finanzielle Interessen bedeutsam sind und so- ziale und gesundheitspolitische Fak- toren keine Rolle spielen. Die Arz- neimittelhersteller sind allerdings darauf angewiesen, dass wir ihre Präparate verschreiben. Warum soll ich – vorausgesetzt es gibt Alternati- ven – Präparate von Firmen ver- schreiben, die durch ihre Patentpoli- tik in armen Ländern der Bevölke- rung den Zugang zu lebenswichtigen Medikamenten erschweren? Wenn wir diese Botschaft in großer Zahl den Herstellern vermitteln, können die Kranken in armen Ländern auch auf eine fachgerechte und men- schenwürdige Behandlung hoffen.
Dr. Jan Salzmann, Jülicher Straße 88, 52070 Aachen
GESUNDHEITSDATEN
Die Probleme der Speicherung und der Datensicherheit wären ganz einfach zu lösen: mit einer Patientenakte aus Papier (DÄ 39/2009:
„Gesundheitsakten & Co.: Yes we can!“
von Tibor Kesztyüs).
Nicht verkehrt
Das, was hier als Glosse zur Ge- sundheitsakte dargestellt wird, ist gar nicht so weit von der Hand zu weisen.
In anderen Ländern (ich weiß es zumindest von den Unikliniken in der Türkei) ist es gang und gäbe, dass den Patienten in Form einer Mappe alle Befunde mitgegeben werden und diese eigenverant- wortlich damit umgehen müssen.
Zu jeder erneuten Vorstellung in der Fachabteilung muss der Pa- tient „seine Akte“ wieder mitbrin- gen.
Was ist daran verkehrt? Es entfällt das Suchen in Archiven, und jeder hat – wenn er will – sofort alle Be- funde beisammen.
Gerade bei multimorbiden Patien- ten ist der Bereitschaftsdienstarzt im Notfall ohne medizinische Unterlagen von dem Patienten recht hilflos, und auch der Haus- arzt hat alle Unterlagen der Fach- ärzte auf einem Blick vor sich liegen. Die auf einer CD gespei- cherten digitalen Daten kann ich im Notfall nicht einsehen und ge- rade die von Fachärzten lassen sich auch nicht immer auf dem Praxis-PC öffnen.
Warum also nicht?
Dr. Eckhard Jentsch, An den Sperrwiesen 8, 91781 Weißenburg D
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