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Archiv "Ursache hoher Absatz" (26.04.2013)

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296 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 17

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26. April 2013

M E D I Z I N

DISKUSSION

Ursache hoher Absatz

Nicht enge Schuhe bei Frauen sind häufig Ursache des Hallux valgus, sondern die höheren Absätze der Da- menschuhe. Diese führen zu einer vermehrten Vorfuß- belastung mit Überstreckung der Zehen und in Folge zu einer Spreizfußbildung, die wiederum eine mediale Ab- weichung des Metatarsale I bewirkt – metatarsus pri- mus varus. Da die in den Sehnen des M.flexor hallucis brevis liegenden Sesambeine lateral durch das Interme- tatarsalband mit dem II. Metatarsale verbunden sind, verändert sich dessen Zugrichtung und er wird ebenso wie der M.flexor hallucis longus langsam zum Adduk- tor und damit funktionellem „Bogenspanner“ der im- mer weiter nach lateral abweichenden Grundphalanx der Großzehe. Der M. Abduktor hallucis ist diesem Übergewicht nicht gewachsen, rutscht sohlenwärts ab und proniert dadurch die Grundphalanx.

Enge Schuhe werden meist als angenehm empfun- den, weil sie den Vorfuß komprimieren und subjektiv mehr Halt erzeugen, sie wirken dem Spreizfuß sozusa- gen funktionell entgegen.

„Hammerzehe“ und „Krallenzehe“ sind keineswegs Folge der nach lateral abweichenden Großzehe, son- dern definiert als Überstreckstellung im jeweiligen Ze- hengrundgelenk mit gleichzeitiger Beugekontraktur des Mittelgelenkes, wobei die Krallenzehe noch eine zusätzliche Kontraktur des Endgelenkes aufweist. Sol-

che Zehendeformitäten treten unabhängig vom Hallux valgus auf, der auch zum Digitus superduktus der be- nachbarten Zehe führen kann.

Völlig sinnlos sind Nachtschienen, redressierende Schlaufensandalen und die empfohlenen Zehenrichter oder Zehenpolster, letztere stützen sich gegen die viel stärkere Großzehe ab und drücken somit lediglich die viel schwächere Nachbarzehe weiter nach lateral.

Die oft begleitende rheumatische Vorfußdeformität mit ausgeprägtem Hallux valgus und oft grotesken Achsabweichungen der übrigen Zehen stellt natürlich nicht nur keine Kontraindikation zur Operation des Hallux valgus dar, sondern eine viel härtere Indikation als bei dem nicht rheumatisch bedingtem Hallux val- gus.

Leider sehen Orthopäden ohne rheumatische Zusatz- bezeichnung viel zu selten solche Patienten, die neben den Zehendeformitäten und Achsabweichungen auch noch schwerste Spreizfüße mit extrem schmerzhaften Synovitiden und Arthritiden der Grundgelenke mit teil- weise kompletter Zerstörung durch die entzündliche Aktivität der Grunderkrankung aufweisen.

DOI: 10.3238/arztebl.2013.0296

LITERATUR

1. Wülker N, Mittag F: The treatment of hallux valgus. Dtsch Arztebl Int 2012; 109(49): 857–68.

Dr. med. Dieter Bajer

Zeven, d.bajer-beckdorf@t-online.de Interessenkonflikt

Der Autor erklärt, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Die Autoren haben auf eine Schlusswort verzichtet.

zu dem Beitrag

Therapie des Hallux valgus

von Prof. Dr. med. Nikolaus Wülker, Dr. med. Falk Mittag in Heft 49/12

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