Ozonbelastung in Deutschland im Juli 1995 (Monatsmaximalwerte)
1-119
1111
120-1791111
180-240 ■ > 240Angaben in Mikrogramm/m 3
1.111
keine MeßwerteSchadstoff
Stickstoffdioxid Stickstoffmonoxid Kohlenmonoxid Benzol
Tabelle
Umrechnung von Schadstoffbelastungen
POLITIK
D
ie vorliegende Karte bezieht sich auf den Zeitraum vom 3.bis 30. Juli 1995. Außer bei Ozon konnten keine Richt- oder Grenzwertüberschreitungen festgestellt werden. Lediglich in Annaberg wurde der Kurzzeitwert für Schwefeldioxid von 1 000 Mikro- gramm/m3 überschritten.
Nachfolgend soll in diesem Heft der Aufbau von Meßstationen be- schrieben werden, da wiederholt da- nach gefragt wurde. Besonders die Höhe des Ansaugstutzens der Meß- geräte (Probennahmenhöhe) ist für viele Ärzte von besonderer Wichtig-
AKTUELL
keit. Gerade über die Meßhöhe wird häufig gestritten, obwohl im großen und ganzen die Meßhöhen in Deutschland auf einem Niveau von 350 cm festgeschrieben sind.
Spezielle Meßcontainer
Dies gilt allerdings nur für die sogenannten Hintergrundstationen, die die allgemeine Luftbelastung zu messen haben. Das sind Meßcontai- ner, die von den Landesumweltäm- tern im Rahmen ihres gesetzlichen
Auftrages be- trieben werden.
Die Container haben einen um- bauten Raum von etwa 15 Ku- bikmetern, wie- gen mit Geräten 4,5 Tonnen und sind vollklimati- siert, so daß eine Temperatur von 20 bis 23 Grad Celsius gewähr- leistet wird.
An diesen Sta- tionen werden die Luftschad- stoffe Schwefel- dioxid, Stick- stoffdioxid, Stick- stoffmonoxid, Schwebstaub, Kohlenmonoxid und Ozon gemes- sen. Aus Kosten- gründen werden
allerdings nicht alle Stationen gleich bestückt, so daß es durchaus vorkom- men kann, daß an einer Station nur zwei oder drei der oben angezeigten Stoffe gemessen werden. Häufig findet man in den neuen Bundesländern Sta- tionen, die auf Grund ihrer besonderen Lage in der Nähe von Großfeuerungs- anlagen nur Schwefeldioxid und Schwebstaub erfassen.
Andere Vorgaben in bezug auf die Meßhöhe werden bei „Verkehrs- meßstationen" gemacht. Hier sollen die Werte registriert werden, die in der sogenannten Einatemhöhe von Erwachsenen zu finden sind. Daher wird bei dieser speziellen Art von Meßstation in 150 cm Höhe gemessen.
Vorwiegend werden die Konzentra- tionen von Benzol, Toluol, Xylol (BTX-Aromate), Stickstoffdioxid, Stickstoffmonoxid und Kohlenmon- oxid erfaßt. Leider wird diese Höhe noch nicht einheitlich eingehalten.
Zudem ist die Anzahl dieser Statio- nen noch sehr gering. In einem Bun- desland wie Nordrhein-Westfalen gibt es beispielsweise auch noch keine mo- natliche Veröffentlichung der BTX- Aromate, die beispielsweise in Nie- dersachsen, Hessen oder Baden- Württemberg regelmäßig der Öffent- lichkeit vorgestellt werden.
Sollten durch technische Unter- schiede, topographische Besonder- heiten oder aber andere vorgegebene Meßhöhen bei den Verkehrsmeßsta- tionen in den einzelnen Bundeslän- dern differierende Höhen auftreten, können die Werte für eine Höhe von 150 cm näherungsweise umgerechnet werden. Durch Vergleichsmessungen (Heits et al., 1993), die in Hannover beim Landesamt für Ökologie (Ab-
teilung Immission) durchgeführt wurden, konnten bestimmte Um- rechnungsfaktoren (bezogen auf 150 cm = 100) ermittelt werden (siehe Tabelle).
Höhe Höhe Höhe Höhe 150 cm 350 cm 750 cm 950 cm
100 83 88 86
100 78 68 60
100 96 88 83
100 75
Immissionskarte (29)
Ozonbelastung im Juli
A-2164 (14) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 33, 18. August 1995
Tabelle
Die tägliche Lektüre (Angaben in Prozent)
Ärzte in freier im
gesamt Praxis Krankenhaus LITIK
Süddeutsche Zeitung FAZ Die Welt Frankfurter Rundschau Regionale Tageszeitung Der Spiegel Focus Stern
Zum Vergleich Deutsches Ärzteblatt Deutlich wird, daß der Unter-
schied zwischen 150 cm und 350 cm Meßhöhe lediglich bei Stickstoffdio- xid und Benzol relevant ist. Hier wer- den bei Stickstoffdioxid etwa 17 Pro- zent mehr in 150 cm Höhe gemessen als in 350 cm Höhe. Bei Stickstoffdi- oxid sind in größeren Meßhöhen dem- nach kaum noch signifikante Konzen- trationsunterschiede feststellbar, Ben- zohnessungen in größeren Höhen als 350 cm wurden noch nicht durchge- führt. Diese Angaben gelten aus- schließlich für Verkehrsmeßstationen, da an den sogenannten Hintergrund- stationen auf Grund der wesentlich höheren Turbulenzen in Bodennähe die Höhe 350 cm den höchsten Bela- stungspunkt angibt. Für die genannten Stoffe kann auch für die Höhe 75 cm der dargestellte Umrechnungsfaktor genutzt werden, da hier nach Einzel- messung die Konzentration gegenü- ber 150 cm wieder leicht abnimmt.
Prof. Dr. med. Heyo Eckel Prof. Dr. med. Ulrich Hüttemann Dr. rer. nat. Claus Rink
Rückfragen an: Dr. Claus Rink, c/o Georisk GmbH, Schloß Türnich, 50169 Kerpen, Tel 0 22 37/6 12 22
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GÜTERSLOH/BERLIN. Der wissenschaftliche Springer-Verlag und die Bertelsmann AG wollen noch in diesem Jahr auf elektronischem Wege Gesundheitsinformationen an- bieten. Die dazu gegründete gemein- same Gesellschaft hat die Aufgabe, Nachrichten aus den Bereichen Medi- zin und Gesundheit zu beschaffen, re- daktionell aufzubereiten und multi- medial zu vermarkten. Der neue Ser- vice soll sowohl professionelle Ziel- gruppen wie Ärzte, Krankenhäuser und Apotheken als auch gesundheits- bewußte private Nutzer kompetent informieren.
Die neue Gesellschaft will alle multimedialen Informationstechnolo- gien nutzen, schmal- und breitbandige On-line-Dienste ebenso wie CD- ROM als interaktiven Datenträ- ger. Firmensitz wird voraussichtlich Berlin sein. EB
AKTUELL
eder fünfte Arzt liest mehr oder
III
weniger regelmäßig (im Sinne des„eingeschränkten weitesten Le- serkreises") die Süddeutsche Zei- tung. Sieht man näher nach, dann stellt sich heraus, daß die „Süddeut- sche" vor allem bei Ärzten im Kran- kenhaus gerne gelesen wird. An zwei- ter Stelle rangiert die Frankfurter All- gemeine Zeitung (FAZ). Auch hier liegt ein gewisses Schwergewicht bei den Krankenhausärzten. Umgekehrt ist es bei der „Welt". Die
wird von Ärzten in freier Praxis mehr gelesen als von Krankenhausärz- ten. Insgesamt fällt sie, was die Vorliebe bei Ärzten angeht, gegen- über den beiden erst- plazierten Zeitungen stark ab.
Die Zahlen sind Er- gebnis einer repräsenta- tiven Befragung, bei der Antworten von 1 658 Ärzten in freier Praxis und im Krankenhaus ausgewertet wurden.
Auftraggeber der Befra- gung, deren Ergebnisse repräsentativ sind, war der Deutsche Ärzte-
Verlag. Die Aussagen zur täglichen Lektüre sind eher ein Nebenergebnis dieser Befragung; im wesentlichen wollten Verlag und
Redaktion
wissen, wie das Deutsche Ärzteblatt genutzt wird und welche Verbesserungsvor- schläge die Leser haben. Die Auswer- tung dazu läuft noch. Über sie wird demnächst berichtet.Unter den Magazinen behauptet der „Spiegel" nach wie vor eine Spit- zenstellung, deutlich abgesetzt davon rangieren „Focus" und „Stern". Ein- zelheiten zeigt die Tabelle. Dem wäre noch hinzuzufügen, daß 15 Prozent der niedergelassenen Ärzte „medizin heute", die Wartezimmerzeitschrift
der ärztlichen Spitzenorganisationen, nennen.
Vor zehn Jahren hat das Deut- sche Ärzteblatt eine ähnliche Befra- gung (mit 443 Ärzten in Westdeutsch- land) veranstaltet. Ein Vergleich bis auf den letzten Prozentpunkt ist me- thodisch zwar nicht statthaft. Tenden- zielle Aussagen sind aber möglich — und aufschlußreich. Danach lag unter den überregionalen Tageszeitungen 1985 die FAZ an erster Stelle (25 Pro-
19,8 16,0 23,2 17,2 12,8 18,3 10,3 11,7 8,7 7,0 4,4 8,8 47,6 42,8 51,2 44,2 40,2 47,2 26,6 26,0 27,1 21,4 21,5 21,4
81,3 81,1 81,6
zent der Ärzte gaben an, sie mehr oder weniger regelmäßig zu lesen), gefolgt von der „Süddeutschen"
(21 Prozent) sowie der „Welt", die da- mals noch von 19 Prozent der Ärzte genannt wurde.
Den „Spiegel" nannten vor zehn Jahren 49 Prozent der Ärzte, den
„Stern" seinerzeit noch 38 Prozent.
„Focus" gab es vor zehn Jahren noch nicht.
Die neue Befragung des Ärzte- Verlages basiert auf den Arztzahlen für 1994. Im vorigen Jahr wurden in Ost und West rund 327 000 Ärzte ge- zählt. 1984 gab es (nur in West) 191 000 Ärzte. NJ
Presse
Tägliche Lektüre
Welche Tageszeitung, welches politische Magazin lesen Ärzte? Dieser Frage ging eine repräsentative Befragung von niedergelassenen und Krankenhausärzten nach.
Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 33, 18. August 1995 (15) A-2165