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sche Wirkung nicht allein durch den selektiven Antago- nismus an peripheren H 1-Re- zeptoren. Frau Czarnetzki konnte erstmals auch nach- weisen, daß Loratadin die kürzlich entdeckte Produk- tion von Interleukinen durch Mastzellen herunterreguliert.
Damit wird über die Akutwir- kung hinaus die entzündliche Komponente der allergischen Reaktion und die patholo- gisch erhöhte Reaktionsbe- reitschaft des Immunsystems günstig beeinflußt. Dieser in- teressante Aspekt läßt hof- fen, daß möglicherweise auch die Behandlung des atopi- schen Ekzems und des Asth- mas von Loratadin profitie- ren können.
U. Wahn, Leiter der Ab- teilung für Pädiatrische Pneu- mologie und Immunologie der Kinderklinik im Universi- täts-Klinikum Virchow, Ber- lin, begrüßte die Einführung der Saftpräparation von Lo-
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ratadin und die Zulassung von Lisino® für die Behand- lung von Kleinkindern. Zu- gleich verwies der Berliner Experte auf die durch Ver- laufs- und Querschnittstudien erwiesene deutliche Zunah- me allergischer Reaktionen im Kindesalter. Bei Kindern mit atopischer Disposition sollte in den ersten vier bis sechs Lebensmonaten mög- lichst ausschließlich gestillt und mit der Beikost gewartet werden. Unter keinen Um-
Bei der Therapie mit Anti- arrhythmika soll nach dem Nutzen-Risiko-Verhältnis ge- fragt werden. Angestoßen wurde die Diskussion auch durch die Ergebnisse der CAST-Studie: Klasse-I-Phar- maka verschlechtern die Pro- gnose von Postinfarktpatien- ten. Klasse-III-Pharmaka wie das Sotalol (Darob®) haben wegen der gleichzeitigen Be- tarezeptoren-Blockade einen günstigen Effekt. Für die Kal- zium-Antagonisten wurde kein eindeutig positiver Ef- fekt nachgewiesen. Dennoch erhalten in der Bundesrepu- blik und den USA nur etwa ein Drittel der Postinfarktpa- tienten Betablocker, aber zwei Drittel Kalzium-Antago- nisten. Dies berichtete Priv.- Doz. Dr. med. Stefan Hohn- loser, kardiologischer Ober- arzt an der Universitätsklinik Freiburg/Breisgau, auf einer von der Knoll AG gesponser- ten Veranstaltung Ende Ja- nuar in Frankfurt. Thema war die Differentialtherapie mit Antiarrhythmika der Klassen I und III.
Daten aus verschiedenen Studien, bei denen zur Effek- tivitätskontrolle die program- mierte Elektrostimulation mit dem Langzeit-EKG vergli- chen wurde, zeigen, daß ma- ligne Arrhythmien mit Klas- se-I-Antiarrhythmika etwa in zwanzig Prozent der Thera- pieversuche behandelt wer- den können. Bei den Klasse- III-Antiarrhythmika liegt der
ständen sollten die Kinder dem Tabakrauch ausgesetzt werden, dem stärksten Adju- vans für die Manifestation ei- ner allergischen Erkrankung.
Die Exposition gegenüber Hausstaubmilben könne durch geeignete Matratzen und Vermeiden von Teppich- böden eingegrenzt werden.
Auf keinen Fall sollten Pesti- zide eingesetzt werden.
Dr. med. Elisabeth Gabler-Sandberger
Prozentsatz mit 40 bis 50 Pro- zent deutlich höher. Gegen einfache Extrasystolen sind dagegen die Klasse-I-Phar- maka die potenteren Medika- mente.
Mit Sotalol ließ sich die Hälfte aller Patienten mit an- haltenden Kammertachykar- dien gut behandeln. Dieses Medikament besitzt ein gan- zes Spektrum an Wirkungen (antiischämisch, antihyper- tensiv, antitachykard und an- tifibrillatorisch). Dennoch müssen immer auch die Risi- ken einer Arrhythmiebehand- lung, vor allem der proarryth- mische Effekt beachtet wer- den.
Sotalol verbessert Kammerfunktion Hohnloser war der Frage nachgegangen, wie Sotalol die Kammerfunktion bei Pa- tienten mit ventrikulärer Ex- trasystolie beeinflußt. Etwa ein Drittel der 39 Patienten litten an malignen Arryth- mien, also anhaltenden Kam- mertachykardien oder Kam- merflimmern in der Anamne- se. Vor Beginn der Therapie mit Sotalol und nach zweiwö- chiger Behandlung wurde mittels Radionuklidangiogra- phie die Auswurffraktion ge- messen. Bis auf wenige Aus- nahmen wurde die Kammer- funktion, auch bei Patienten mit schlechter Auswurffrakti- on, günstig beeinflußt. Bei
Patienten mit niedriger Aus- wurffraktion sollte mit einer Tagesdosis von 240 mg be- gonnen werden, die dann langsam gesteigert werden kann. In Einzelfällen wird wegen der negativen Inotro- pie das Medikament aus hä- modynamischen Gründen in- tolerabel sein.
Der klassische proarrhyth- mische Effekt durch Klasse-I- Substanzen ist eine unaufhör- liche Kammertachykardie („incessant ventricular tachy- cardia"). Gefährdet sind Pa- tienten mit anamnestisch be- kannten Kammertachykar- dien, im Zustand nach Herz- stillstand und mit Herzinsuf- fizienz. Hohe Antiarrhythmi- kadosen begünstigen wahr- scheinlich diesen Effekt.
Charakteristisch für die Proarrhythmien durch Klas- se-III-Substanzen sind die Torsade-de-pointes-Tachy- kardien, das sind polymorphe Kammertachykardien. Be- günstigend wirken QT-Ver- längerung, bradykarder Grundrhythmus, Hypokali- ämie und Hypomagnesiämie.
Die Inzidenz von Proar- rhythmien bei rund 3 000 mit Sotalol behandelten Patien- ten lag in der Hochrisiko- gruppe (mit malignen Kam- merarrhythmien) bei sechs Prozent, mit einfachen Extra- systolen bei drei Prozent, mit supraventriklären Arrhyth- mien bei 2,5 Prozent. Mono- morphe Kammerarrhythmien traten nur in 0,5 Prozent der Fälle auf.
Die von Sotalol induzier- ten proarrhythmischen Effek- te sind im Spielraum von 80 mg bis 640 mg/Tag dosisab- hängig. Bei einer Dosis unter 320 mg liegt die Inzidenz bei etwa einem Prozent, bei hö- heren Dosen unter vier Pro- zent. Dasselbe gilt für Tor- sade de pointes (bis 320 mg 1,5, dann Anstieg bis auf 6 Prozent bei Höchstdosis).
Das Gros der proarrhyth- mischen Effekte (60 Prozent) tritt in der ersten Woche auf.
Allerdings ist vereinzelt auch noch nach vier Wochen mit einem proarrhythmischen Ef- fekt zu rechnen.
Dr. med. C. Herberhold
Dosisabhängig: Proarrhythmische Effekte der Antiarrhythmika
A1 -1140 (72) Dt. Ärztebl. 90, Heft 15, 16. April 1993