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Archiv "St-Strecken-Analyse im Langzeit-EKG" (21.09.1989)

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DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT

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St-Strecken-Analyse im Langzeit-EKG

Möglichkeiten und Grenzen

Eike Hoberg

und Wolfgang Kübler

D

as Langzeit-EKG hat sich seit Jahren für die Arrthyth- miediagnostik bewährt. In- zwischen wird von nahezu allen Ge- räteherstellern zusätzlich eine ST- Streckenanalyse angeboten. Damit eröffnen sich neue diagnostische Möglichkeiten für den Nachweis ei- ner Myokardischämie; dem Anwen- der sollten jedoch auch die Grenzen der Methode bekannt sein.

Möglichkeiten der Methode

Der wesentliche Vorteil der ST- Streckenanalyse im Langzeit-EKG besteht darin, daß das Auftreten von Myokardischämien über einen länge- ren Zeitraum hinweg kontinuierlich erfaßt werden kann. So geht zum Beispiel die Erkenntnis, daß bei Pa- tienten mit stabiler Angina pectoris spontane Myokardischämien etwa 4mal häufiger asymptomatisch als symptomatisch verlaufen, auf Lang- zeit-EKG-Untersuchungen zurück (1-3).

Für die Routinediagnostik muß die Wertigkeit der Methode für die verschiedenen Erscheinungsformen der koronaren Herzkrankheit ge- trennt beurteilt werden:

Medizinische Klinik, Abteilung Innere Medizin III (Direktor: Prof. Dr. med.

Wolfgang Kübler) der Ruprecht-Karls- Universität Heidelberg

Benutzt man entsprechend vali- dierte Systeme, so lassen sich mit der ST-Segment-Analyse im Langzeit-EKG spontan auftreten- de Myokardischämien erfassen.

Das gilt auch für den Nachweis stummer Ischämien. Als Scree- ning-Verfahren erscheint die Me- thode zwar nicht sinnvoll einge- setzt; Nachweis oder Ausschluß ischärnietypischer ST-Strecken- veränderungen während bela- stungsunabhängig auftretender pektanginöser Beschwerden kön- nen jedoch eine wesentliche dia- gnostische Bedeutung haben.

❑ Bei der stabilen Angina pec- toris bleibt das Belastungs-EKG Me- thode der Wahl für den Ischämie- nachweis.

❑ Bei der instabilen Angina pectoris ist mit einer höheren Zahl kardialer Komplikationen zu rech- nen, wenn trotz intensivmedizini- scher Therapie stumme Ischämien auftreten (4, 5). Der Nachweis stum- mer Myokardischämien durch ST- Streckenmonitoring ergibt bei die- sem Krankheitsbild also ein zusätz- liches Argument für eine invasive Diagnostik und rasche Revaskulari- sation.

Als wesentliche diagnostische Bereicherung kann die ST-Strecken- analyse im Langzeit-EKG bei Pa- tienten angesehen werden, deren pektanginöse Symptomatik bela- stungsunabhängig auftritt. Bei die- sen Patienten ist eine Abgrenzung von nicht kardialen Beschwerden häufig weder aufgrund der Anamne-

se noch aufgrund des Belastungs- EKGs möglich. Insbesondere für den Nachweis oder Ausschluß einer Prinzmetal-Angina mit ihren epi- sodenhaften, von Angina pectoris begleiteten ST-Strecken-Hebungen dürfte die ST-Streckenanalyse im Langzeit-EKG also anderen Metho- den überlegen sein.

Grenzen der Methode

Herkömmliche, für die Ar- rthythmiediagnostik eingesetzte am- plitudenmodulierte Langzeit-EKG- Systeme sind für den Ischämienach- weis ungeeignet, da bei ihnen die niederfrequenten ST-Streckensigna- le verzerrt wiedergegeben werden (6, 7). Daher wurden die grundlegenden Arbeiten zur Validierung der ST- Segmentanalyse im Langzeit-EKG mit den allerdings störanfällige- ren frequenzmodulierten Systemen durchgeführt (8-10). Folgende tech- nische Voraussetzungen müssen für das Gesamtsystem — vom Recorder bis zum Drucker — erfüllt sein:

1. Quantitative Übereinstim- mung der gemessenen mit der tat- sächlichen ST-Streckenabweichung.

2. Originalgetreue Wiedergabe der ST-Streckensteigung zwischen dem J-Punkt und dem J + 80 ms- Punkt zur Klassifizierung der ST- Streckensenkungen entweder als as- zendierend oder als horizontal bezie- hungsweise deszendierend.

3. Kontinuierliche Aufzeich- nung über 24 Stunden.

4. Elimination von Kammerak- tionen mit vom Basis-EKG abwei- chender QRS-Morphologie — zum A-2656 (68) Dt. Ärztebl. 86, Heft 38, 21. September 1989

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