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Archiv "Übertragung von Hepatitis-C-Virus durch Organtransplantation" (20.03.1992)

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Academic year: 2022

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ons- und gelegentlich Habilitations- vorhaben in nahezu unzugänglichen Bibliotheksarchiven vergraben wer- den, ohne daß sie der Scientific Community in einer renommierten Zeitschrift mit Begutachtungsverfah- ren zugänglich gemacht werden und ihr auch mangels Qualität nicht zu- gänglich gemacht werden können.

Die sich daraus ergebende Kon- sequenz muß sein, daß sich Wissen- schaftler vor Inangriffnahme eines Forschungsvorhabens über den der- zeitigen Stand der Forschung (wie bei jedem Antrag an die Deutsche Forschungsgemeinschaft erforder- lich) informieren sollten. Das ist dank der verschiedenen Informati- onssysteme (DIMDI, Index medicus, Current Contents, etc.) mühelos möglich und würde dem Wissen- schaftler ermöglichen, sich am inter- nationalen Standard statt an einer

Schlußwort

Die Zahl der Leserzuschriften überraschte uns weniger als die Spannbreite der mitgeteilten Auffas- sungen. In unserem Beitrag hatten wir eingangs die grundsätzliche Not- wendigkeit von Tierversuchen in der medizinischen Forschung festge- stellt. Gerade deshalb unterstreichen wir die Verantwortung für diesen Aufgabenbereich unseres Berufes.

In einigen Zuschriften wird un- ser Diskussionsvorschlag mit dem Hinweis abgelehnt, man habe die Frage unter Hinzuziehung medizini- scher Datenbanken bereits geprüft.

Diese Kollegen haben damit für ih- ren speziellen Fach- und For- schungsbereich unseren Vorschlag also vorweggenommen. Sie sind al- lerdings zu einer Feststellung ge- kommen, die wir für die Chirurgie nicht bestätigen können. Auch der Hinweis auf die Prüfpraxis der Deut- schen Forschungsgemeinschaft greift nur insofern teilweise, als durch sie keineswegs alle Forschungsvorhaben gesteuert und finanziert werden.

Wir stimmen offensichtlich mit allen Kollegen in der Forderung überein, der forschende Arzt müsse sich seiner ethischen und fachlichen Verantwortung gegenüber dem

nationalen Datenbank zu orientie- ren. Ein solches Vorgehen würde — hoffentlich — auch die zweite Konse- quenz beinhalten, daß Forschungs- vorhaben, die dem internationalen Standard nicht genügen und damit zum „Archivbegräbnis" verurteilt sind, gar nicht erst in Angriff genom- men werden und so zahllosen Tieren den Weg ins Experiment ersparen.

Eine zentrale Erfassungsstelle schafft nur mehr Bürokratie, ohne das Kernproblem nur annäherungs- weise zu lösen.

Prof. Dr. med. K.-Fr. Sewing Direktor des Instituts für Allgemeine Pharmakologie der Medizinischen Hochschule Hannover

Konstanty-Gutschow-Straße 8 W-3000 Hannover 61

Menschen und gegenüber dem Tier bewußt sein. Im methodischen Vor- gehen zur Vermeidung von unbe- gründeten Doppel- und Parallelver- suchen sind wir offen. Es ist der Vor- schlag von Herrn Kollegen Professor Dr. Spielmann zu begrüßen, der für das Bundesgesundheitsamt auf die Tätigkeit der Zentralstelle zur Erfas- sung und Bewertung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierver- such (ZEBET) hingewiesen hat. Die aus unserer Sicht sehr sachdienli- chen Ausführungen bestärken uns in der Anregung, den von ZEBET of- fensichtlich bereits diskutierten Vor- schlag einer wie auch immer gearte- ten Registrierung von Tierversuchen zu diskutieren.

Prof. Dr. med. Günther Hierholzer Ärztlicher Direktor der

Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Duisburg-Buchholz Großbaumer Allee 250

W-4100 Duisburg 28 Prof. Dr. med. Dr. h. c.

Siegfried Weller Ärztlicher Direktor der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Tübingen Schnarrenbergstraße 94 W-7400 Tübingen

Übertragung von

Hepatitis-C-Virus durch Organtransplantation

Lebererkrankungen spielen bei Nierentransplantat-Empfängern ei- ne wichtige Rolle: in der frühpost- operativen Phase weisen 7 bis 24 Prozent von ihnen pathologische Le- berwerte auf. Bei Langzeitüberle- benden führt ein Leberversagen in 8 bis 28 Prozent der Fälle zum Tode.

Offensichtlich spielt die Übertra- gung von Hepatitis-C-Virus (HCV) bei der Organtransplantation eine nicht unerhebliche Rolle.

Die Autoren untersuchten Se- rumproben aller Organspender der New England Organ Bank retros- pektiv auf HCV-Antikörper mittels Enzymassay (ELISA). Bei allen Empfängern, die Organe von Anti- HCV-positiven Spendern erhalten hatten, wurden die Krankenunterla- gen nach Hinweisen auf Leberer- krankungen analysiert. Ferner wur- den Serumproben von Empfängern auf Anti-HCV vor und nach der Transplantation untersucht.

Von 716 Organspendern waren 13 (1,8 Prozent) Anti-HCV-positiv.

Ihre Organe (19 Nieren, 6 Herzen, 4 Lebern) gingen an 29 Empfänger.

Bei 14 dieser 29 (48 Prozent) entwik- kelte sich eine Non-A-non-B-Hepa- titis, diese manifestierte sich durch- schnittlich 3,8 Monate nach der Transplantation und wurde bei 12 Patienten chronisch, die anderen beiden entwickelten ein fulminantes Leberversagen. Lebererkrankungen wurden häufiger manifest bei Patien- ten, die Anti-Lymphozyten-Serum erhalten hatten.

Aufgrund der dargestellten Da- ten erscheint es nicht mehr gerecht- fertigt, Organe von Anti-HCV-posi- tiven Spendern zu transplantieren.

Pereira, B. J. G., E. L. Milford, R. L. Kirk- man, A. S. Levey: Transmission of Hepati- tis C Virus by Organ Transplantation. N.

Eng. J. Med. 325: 454-460, 1991.

New England Organ Bank, 138 Harvard St., Brookline, MA 02 146, USA

A1-1034 (78) Dt. Ärztebl. 89, Heft 12, 20. März 1992

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