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Archiv "Akutes Lungenversagen: Inhalation von Stickstoffmonoxid" (16.02.1996)

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Akutes Lungenversagen

Inhalation von

Stickstoffmonoxid

ie Letalität beim akuten Lungenversagen ist mit 50 Prozent noch immer sehr hoch. Mit einem neuen Therapieverfahren, der inhalativen Gabe von Stickstoffmonoxid (NO), hofft man die Überlebens- raten verbessern zu können. Am Berliner Universitäts- klinikum Rudolf Virchow wurde diese potentielle Alter- native zur Beatmung über die künstliche Lunge 1990 zum ersten Mal erprobt; in Frankreich nutzt man diese Mög- lichkeit inzwischen auf 90 Prozent aller Intensivstationen, berichtete Privatdozent Rolf Rossaint (Berlin) bei einer Pressekonferenz anläßlich des 3. Deutschen Interdiszi- plinären Kongresses für Intensivmedizin in Hamburg.

Allerdings befinde man sich noch immer im klinisch ex- perimentellen Stadium, da mit der Zulassung erst in etwa zwei Jahren zu rechnen sei.

eben der unzureichenden Sauerstoffversorgung des Blutes stellt beim akuten Lungenversagen die pulmonale Hypertonie das größte Problem dar. Gibt man der Atemluft Stickstoffmonoxid hinzu, kommt es an den pulmonalen Gefäßmuskelzellen über die gleichen Mechanismen wie durch endogen gebildetes NO zur Vasodilatation. Dadurch reichert sich mehr Sau- erstoff im Blut an, und der Blutdruck sinkt. Weitere Da- ten belegen, daß zusätzlich die Pumpleistung des rechten Herzens zunimmt und sich weniger Wasser in der Lunge einlagert. Weil das NO in der Blutbahn sofort durch die Erythrozyten inaktiviert wird, bleibt der Effekt auf das Lungengebiet begrenzt, so daß der bei diesen Patienten meist erniedrigte systemische Blutdruck nicht – wie bei der intravenösen Applikation von Vasodilatatoren – noch weiter gesenkt wird. Als Indikationsgebiete für die NO- Inhalationstherapie, für die schon klinische Erfahrungen bestehen, gelten neben unfall- oder entzündungsbeding- tem akuten Lungenversagen die pulmonale Hypertonie bei Neugeborenen, nach kardiochirurgischen Eingriffen oder nach Lungentransplantation.

an hat beobachtet, daß auch bei länger dauern- der NO-Inhalationstherapie der therapeutische Effekt nicht nachläßt. Schwere Nebenwirkun- gen sind bisher nicht aufgetreten. Möglicherweise kann die körpereigene NO-Bildung in den betroffenen Lun- genabschnitten abnehmen. Obwohl man noch nicht ab- schätzen kann, ob dies auch klinisch Relevanz hat, wird laut Rossaint empfohlen, die Stickstoffmonoxid-Thera- pie ausschleichend zu beenden. Daten aus kontrollierten Studien, ob die neue Therapie zu einem Rückgang der krankheitsbedingten Letalität führt, liegen bisher noch nicht vor. Zur Zeit laufen drei prospektive Untersuchun- gen an großen Patientenkollektiven, um diese Frage ab-

zuklären. Gabriele Blaeser-Kiel

A-348

S P E K T R U M AKUT

D

M N

(4) Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 7, 16. Februar 1996

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