• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Erniedrigte Phenytoinspiegel nach Chemotherapie" (17.05.1990)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Erniedrigte Phenytoinspiegel nach Chemotherapie" (17.05.1990)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

FUR SIE REFERIERT

Primärer Aldosteronismus:

Pathogenese, Diagnostik und Therapie

Das typische Merkmal des pri- mären Aldosteronismus ist die auto- nome Überproduktion von Aldoste- ron mit nachfolgender Hypertonie, Hypokaliämie, metabolischer Alka- lose und supprimiertem Renin-Angi- otensin-System. Das klassische

„Conn-Syndrom" mit meist einseiti- gem Nebennierenrinden-Adenom findet man bei etwa 80 Prozent, in 20 Prozent liegt eine überwiegend bila- terale Nebennierenrinden-Hyper- plasie vor. Außerdem gibt es den so- genannten Dexamethason-suppri- mierbaren Hyperaldosteronismus so- wie äußerst selten aldosteronprodu- zierende Karzinome oder extraadre- nale aldosteronproduzierende Tu- moren.

In der Pathogenese des primä- ren Aldosteronismus ist noch vieles ungeklärt, eine Mitbeteiligung des atrialen natriuretischen Peptids (ANP) am sogenannten „Natrium- Excape-Phänomen" ist jedoch wahr- scheinlich.

Die Patienten mit primärem Al- dosteronismus bemerken Muskel- schwäche, kardiale Symptome und Obstipation aufgrund des Kalium- verlustes, sowie Kopfschmerzen und Sehstörungen aufgrund des Hyperto- nus. Diese hypokaliämische Hyper- tonie ist beim größten Teil der Pa- tienten wegweisend, wenn keine Therapie mit Diuretika oder Laxan- tien durchgeführt worden ist.

Die Bestimmung der Plasmaal- dosteronkonzentration beziehungs- weise seines Metaboliten im 24-Stunden-Sammelurin, die Bestim- mung der Plasmareninkonzentration und die Bestimmung der Plasma- reninaktivität ermöglicht darüber hinaus die Diagnose einer autono- men Aldosteronproduktion. Selbst- verständlich müssen Medikamente, die mit dem Renin-Angiotensin-Al- dosteron-System interferieren (zum Beispiel Diuretika, Betarezeptoren- blocker, ACE-Inhibitoren), vorher abgesetzt werden. Eine Unterschei- dung zwischen einem Adenom und einer Hyperplasie ist anhand labor- chemischer Parameter bislang nicht absolut zuverlässig möglich.

In der Lokalisationsdiagnostik gibt es folgende radiologisch-nukle- armedizinische Möglichkeiten: So- nographie, CT, NMR sowie die Szin- tigraphie, deren Zuverlässigkeit je- doch deutlich geringer ist. Als invasi- ve Lokalisationsdiagnostik mit äu- ßerst strenger Indikationsstellung ist die seitengetrennte Aldosteronbe- stimmung im Nebennierenvenenblut zu erwähnen; gleichzeitig sollte Cor- tisol vor und nach ACTH-Stimula- tion bestimmt werden.

Grundsätzliches Therapieziel ist die Normalisierung von Blutdruck und Elektrolyten. Aldosteronprodu- zierende Adenome sollen operativ angegangen werden, bei Nebennie-

Patienten mit Hirntumoren oder -metastasen erhalten oft Phenytoin, um Anfälle zu vermeiden, die durch die Krankheit oder durch die Thera- pie bedingt auftreten. Es zeigten sich erniedrigte Phenytoinspiegel und verstärkte Anfälle nach Chemothe- rapie, so daß in einer Studie 19 Pa- tienten beobachtet wurden, die Cis- platin 40 mg/m2/Tag und/oder Car- mustin (BCNU), ebenfalls 40 mg/m 2/

Tag, erhalten hatten. Festgestellt wurde, daß alle 14 Patienten (74 Pro- zent der Gesamtgruppe), die Cispla- tin erhalten hatten, eine Erhöhung der Phenytoin-Dosis benötigten, um den Plasmaspiegel im therapeuti- schen Bereich zu halten.

Der Abfall des Phenytoinspie- gels lag zwischen 22 und 79 Prozent, und die Phenytoindosis mußte um bis zu 550 Prozent erhöht werden.

Unabhängig von der Darreichungs- form begann der Abfall oft bereits am zweiten Tag nach Beginn der Chemotherapie, und ein Wiederan- stieg trat zwei bis drei Wochen spä- ter auf, so daß dann eine Reduktion der erhöhten Phenytoindosis erfor- derlich wurde. Es wurde eine Verrin- gerung der Eliminationshalbwertzeit

renrindenkarzinomen muß die befal- lene Nebenniere vollständig entfernt werden. Bei erfolgter Metastasie- rung steht die chemotherapeutische Behandlung mit opDDD, einem Iso- mer des Insektizids DDT, zur Verfü- gung. Die Nebennierenrinden-Hy- perplasie kann mit Spironolacton, eventuell in Kombination mit einem.

Thiaziddiuretikum, behandelt wer- den. Die Autonomie der Aldosteron- produktion beim Dexamethason- supprimierbaren Hyperaldosteronis- mus läßt sich durch Glukokortikoid- zufuhr beeinflussen. mle

M. Stimpel: Primärer Aldosteronismus:

Pathogenese, Diagnostik und Therapie.

Medizinische Klinik 84 (1989), 548-553 (Nr. 11).

Dr. Michael Stimpel, Medizinische Univer- sitätsklinik II, Krankenhaus Merheim, Ost- merheimer Straße 200, D-5000 Köln 91.

um 47 Prozent, ein Anstieg des Clea- rance und der Ausscheidung der Me- taboliten von Phenytoin beobachtet.

Eine Veränderung des hepatischen Metabolismus durch hohe Dosen von Folsäure wurde auch für die niedrigen Plasmaspiegel verantwort- lich gemacht.

Bei Chemotherapie nur mit BCNU zeigte sich dieses Phänomen nicht, dagegen wurde es auch bei Pa- tienten beobachtet, die kein Cispla- tin, jedoch mehrere andere Chemo- therapeutika erhielten. Ähnliche Phänomene wurden zum Beispiel bei Digoxin beobachtet. Phenobarbital- spiegel scheinen sich stabiler zu ver- halten als Phenytoinspiegel. Eine ge- naue Beobachtung der Patienten ist also erforderlich, auch um toxische Veränderungen durch später zu ho- he Phenytoinspiegel zu verhüten. slü

Grossman, S. A. et al.: Decreased Pheny- toin Levels in Patients Receiving Chemo- therapy. Am. Jour. Med. 187 (1989) 505-510

Dr. Stuart A. Grossman, M.D., The Johns Hopkins Oncology Center, 600 North Wolfe Street, Room 132, Baltimore, Mary- land 21205, USA

Erniedrigte Phenytoinspiegel nach Chemotherapie

A-1640 (66) Dt. Ärztebl. 87, Heft 20, 17. Mai 1990

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Wüsste ich doch sicher, ob das gewonnene Produkt in der That identisch ist mit der Verbindung, welche durch das bekannte Verfahren gewonnen wird! Könnte das scheinbar

Bei raschem Wachsthum der Krystalle in Lösungen bleiben die Krystallflächen nicht mehr eben, sondern erleiden Verzerrungen in der Art, dass die Ecken und Kanten um so stärker

saures Ammoniak und Salmiak‚ ]; Gäsiumchlorid mit Salmiak und Eisenehlorid, l Manganchiorid und Chlorkalium, m rhomhoedrisches salpetersaures Ammoniak und Salmiak, n

saures Ammoniak und Salmiak‚ ]; Gäsiumchlorid mit Salmiak und Eisenehlorid, l Manganchiorid und Chlorkalium, m rhomhoedrisches salpetersaures Ammoniak und Salmiak, n

nung verwandt zu sein, insofern sie als eine regelmäßige, aber nicht parallele Verwaehsung zweier gleichartigen Individuen auf- gefasst werden

sätze an, welche aus einer Mischung beider Substanzen bestehen, Erfolgt die Umwandlung der labilen Silbernitratkrystalle, so ver- mag sie, wie bei dem Krystall links oben

Beispiele sind unter den später zu heschreibenden Beispielen wirklicher Anwendung der Methode mehrere enthalten, weshalb sie hier nicht noch einzeln aufgezählt werden

Untersuchung durch chemische Reaktionen. Der Rückstand wird mit Wasser ausgezogen und die noch übrigbleil)enden Sulfate von Calcium, Baryum und Stron- tinm wieder in