(1, 2, 5, 7). Ein Zusammenhang mit Re- programmierungsstörungen ist gut vor- stellbar, wie auch aus Tierexperimenten hervorgeht (8).
Wenigstens 1 Prozent aller jährlich in Deutschland Neugeborenen — im Jahre 2001 mindestens 7 062 — werden durch extrakorporale Befruchtung gezeugt (6).
25 Jahre nach der Geburt von Louise Brown, dem ersten durch IVF entstande- nen Kind, ist jetzt die wissenschaftliche Medizin gefordert (4). Es ist Thomas Haaf unbedingt zuzustimmen, dass für die Abschätzung eines epigenetischen Risikos bei Kindern, die durch IVF/ICSI entstanden sind, Langzeitstudien drin- gend erforderlich sind.
Manuskript eingereicht: 10. 6. 2003, angenommen:
11. 6. 2003
❚Zitierweise dieses Beitrags:
Dtsch Arztebl 2003; 100: A 2296–2298 [Heft 36]
Literatur
1. Cox GF, Burger J, Lip V, Mau UA, Sperling K, Wu BL, Horsthemke B: Intracytoplasmatic sperm injection may increase the riks of imprinting defects. Am J Hum Genet 2002; 71: 162–164
2. DeBaun MR, Niemitz EL, Feinberg AP: Association of in vitro fertilization with Beckwith-Wiedemann syndrome and epigenetic alterations of LIT1 and H19.Am J Hum Ge- net 2003; 72: 156–160.
3. Eggermann T, Zerres K: Eggermann K, Moore G, Woll- mann HA: Uniparental disomy: clinical indications for testing in growth retardation. Eur J Pediatr 2002; 161:
305–312.
4. Kurinczuk JJ: From theory to reality – just what the data telling us about ICSI offspring health and future fertility and should we be concerned? Hum Reproduction 2003;
18: 925–931.
5. Maher ER, Brueton LA, Bowdin SC, Luharia A, Cooper W, Cole TR, Macdonald F, Sampson JR, Barratt CL, Hawkins MM: Beckwith-Wiedemann syndrome and assisted re- production technology (ART). J Med Genet 2003; 40:
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6. Nationaler Ethikrat: Genetische Diagnostik vor und während der Schwangerschaft. Stellungnahme, Berlin 2003.
7. Orstavik KH, Eiklid K, van der Hagen CB, Spetalen S, Kie- rulf K, Skjeldal O, Buiting K: Another case of imprinting defect in a girl with Angelman syndrome who was con- ceived by intracytoplasmatic semen injection. Am J Hum Genet 2003; 72: 218–219.
8.Young LE, Fernandes K, McEvoy TG, Butterwith SC, Gut- ierrez CG, Carolan C, Broadbent PJ, Robinson JJ,Wilmut I, Sinclair KD: Epigenetic change in IGF2R is associated with fetal overgrowth after sheep embryo culture. Nat Genet 2001; 27: 153–154.
Anschrift des Verfassers:
Prof. Dr. med. Peter Propping Institut für Humangenetik
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Wilhelmstraße 31
53111 Bonn
M E D I Z I N
A
A2298 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 365. September 2003
In den meisten Kliniken wird eine Notfall-Sklerotherapie bei der Öso- phagusvarizenblutung als Therapie der ersten Wahl eingesetzt, auch wenn vasoaktive Medikamente zu einem Blutungsstillstand führen.
Die Autoren aus Palermo berichten über eine Metaanalyse von Publika- tionen, die in den Jahren von 1968 bis 2002 veröffentlicht wurden. In den analysierten Studien wurde die Skle- rotherapie mit Vasopressin, Terlipres- sin, Somatostatin oder Octreotid bei der Ösophagusvarizenblutung vergli- chen.
Bei der Auswertung zeigte sich, dass die Sklerotherapie einer medikamen- tösen Therapie mit Terlipressin, So- matostatin oder Octreotid bezüglich Blutstillung, Rezidivblutungsrate, er- forderlichen Bluttransfusionen, uner- wünschten Wirkungen und Mortalität nicht überlegen war.
Die Autoren unter der Leitung von Dr. D’Amico kommen zu dem Schluss,
dass bei der Ösophagusvarizenblu- tung durch vasoaktive Substanzen ei- ne Kontrolle der Blutung in 83 Pro- zent erzielt werden kann. Eine endo- skopische Behandlung sollte dann zum Einsatz kommen, wenn es nicht ge- lingt, eine pharmakologische Blutstil- lung zu erreichen.
Außerhalb der üblichen Dienstzei- ten, also während der Nacht oder am Wochenende sollte deshalb primär ein konservativer Therapieversuch mit Terlipressin, Somatostatin oder Oc- treotid unternommen werden, gefolgt von einer Sklerotherapie (oder einer Gummibandligatur) im blutungsfrei- en Intervall oder bei Therapieversa-
gern. w
D'Amico G, Pietrosi G, Tarantino I et al.: Emergency sclerotherapy versus vasoactive drugs for variceal bleed- ing in cirrhosis: a cochrane meta-analysis. Gastroente- rology 2003; 124: 1277–1291.
Dr. G. D'Amico, Department of Medicine, Ospedale V Cervello, Via Trabucco 180, 90146 Palermo. Italien.
E-Mail: gedamico@libero.it
Endoskopische oder medikamentöse Therapie der Ösophagusvarizenblutung?
Referiert
Viele Patienten nehmen nach einem üppigen Abendmahl mit Alkoholkon- sum prophylaktisch Magenmedika- mente ein.
Die Autoren berichten über eine randomisierte doppelblinde placebo- kontrollierte Studie, die den Einfluss der Einnahme von 30 mg Lansoprazol vor einem voluminösen Mahl mit Al- koholkonsum analysieren sollte. Stu- dienteilnehmer waren Haus- und Krankenhausärzte (n = 56) mit einem Durchschnittsalter von 38 Jahren. Et- wa 90 Minuten vor der provokativen Mahlzeit nahmen die Teilnehmer ent- weder ein Placebo oder 30 mg Lanso- prazol ein, der Alkoholkonsum wurde an Hand von verbrauchten roten (al- koholische Getränke) und blauen (al- koholfreie Getränke) Gutscheinen re- gistriert. Der durchschnittliche Alko- holverbrauch lag bei 15 Einheiten à 10
bis 25 mL Alkohol. Über signifikante Refluxsymptome klagten 40 Prozent der Probanden. Bei den Gesamtteil- nehmern bestand bezüglich Reflux- symptomen kein Unterschied zwi- schen den Probanden, die Lansoprazol und denen die Placebo eingnommen hatten.
Lediglich in der Gruppe der Pro- banden, die während des Versuches mehr als 15 Einheiten Alkohol zu sich genommen hatten, lag unter dem Pro- tonenpumpenblocker die Rate an Sodbrennen mit 33 Prozent signifikant niedriger als unter Placebo mit 73 Pro-
zent. w
O'Leary C, McCarthy J, E Quigley et al.:The prophylactic use of a proton pump inhibitor before food and alcohol.
Aliment Pharmacol Ther 2003; 17: 683–686.
Prof. Dr. E. Quigley, Department of Medicine, Clinical Science Building, Cork University Hospital, Wilton Cork, Irland,E-Mail: e.quigley@ucc.ie
Prophylaktische Einnahme von PPI meist ohne Effekt
Referiert