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Februar 2006 48C Motion 0415 Andres, Roggwil (SVP) Weitere Unterschriften: 0 Eingereicht am Die bernischen Museen müssen eine Zukunft haben Der Regierungsrat wird mit der Erarbeitung einer bernischen Museumsstrategie betraut

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M 209/2005 ERZ 15. Februar 2006 48C

Motion

0415 Andres, Roggwil (SVP)

Weitere Unterschriften: 0 Eingereicht am: 29.08.2005

Die bernischen Museen müssen eine Zukunft haben

Der Regierungsrat wird mit der Erarbeitung einer bernischen Museumsstrategie betraut. In dieser ist u.a. aufzuzeigen:

a) wie die bernische Museumslandschaft im Jahr 2020 auszusehen hat.

b) wie durch Zusammenarbeit solcher Institutionen Synergien genutzt und Kosten gesenkt werden können.

c) wie die Finanzierung der Berner Museen aus der öffentlichen Hand mittel- und langfristig geplant und sichergestellt wird.

Begründung

Die bernische Museumslandschaft ist vielfältig: Zentrum Paul Klee, Kunstmuseum Bern, Abegg-Stiftung, Historisches Museum Bern, Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern, Museum für Kommunikation, Käfigturm - Ein Polit-Forum des Bundes, Kunsthalle Bern, Schweiz. Alpines Museum, Kornhausforum, Einstein-Haus, Antikensammlung Bern, Schweiz. Theatersammlung, Schweiz. Schützenmuseum, Psychiatrie-Museum Bern, Heilsarmee-Museum und Archiv, Centre Dürrenmatt Neuchâtel, museum franz gertsch, Centre PasqArt, Museum Schwab, Museum Neuhaus, Schweiz.

Freilichtmuseum Ballenberg, und Kunstmuseum Thun findet man unter www.museen- bern.ch. Diese Liste lässt sich ergänzen um Institutionen wie das Schulmuseum Bern, das Schweizerische Zentrum für Volkskultur Burgdorf, das Heimatmuseum Grindelwald, die Simon-Gfeller-Gedenkstube Heimisbach, das Nationale Milchwirtschaftliche Museum Kiesen, das Schweizerische Zither-Kultur-Zentrum Konolfingen, das Gemeindemuseum Krauchthal, das Heimatmuseum der Talschaft Lauterbrunnen, das Rebbau-Museum am Bielersee Ligerz, die Gotthelf-Stube in Lützelflüh, das Museum der BKW Mühleberg, das Museum für Uhren und mechanische Musikinstrumente Oberhofen, das Höhlenmuseum St.

Beatus Sundlauenen, das Regionalmuseum Schwarzwasser Schwarzenburg, das Heimat- und Rebbaumuseum Spiez, das Spanschachtelmuseum Wengi b. Frutigen oder die Stiftung Rebhaus Wingreis und das Obersimmentaler Heimatmuseum Zweisimmen und ist bei weitem nicht abschliessend. Diese Institutionen werden in unterschiedlicher Form – d.h.

von überhaupt nicht bis namhaft - vom Kanton Bern unterstützt.

Mit der Eröffnung des Zentrums Paul Klee wurde die kantonale Museenlandschaft um eine Institution von internationaler Ausstrahlung bereichert, aber das Ganze erhält auch eine neue „Qualität“. Die Stücke des Finanzkuchens, der unter solchen Einrichtungen verteilt werden können, werden kleiner. Angesichts des bernischen Finanzhaushaltes kann sich

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der Kanton aber nicht einfach leisten, immer mehr Geld in Museen zu stecken. Museen sind zwar wichtige Kulturträger und touristische Attraktionen. Da aber gerade die touristische Wertschöpfung des Kantons unterdurchschnittlich ist, kann es sich der Kanton wohl kaum leisten, hier zusätzliche Mittel zu investieren, nimmt man die vom Grossen Rat verabschiedete Wirtschaftsstrategie ernst. Sonst müsste der Kanton z.B. auch für den Mystery Park in die Tasche greifen. Kurz- und mittelfristig werden mit grosser Sicherheit neue finanzielle Begehrlichkeiten auf den Kanton zukommen.

So war in den Medien zu vernehmen, dass das Historische Museum das Einsteinhaus in der Altstadt Bern kaufen und betreiben will – allein für den Kauf und bauliche Massnahmen gehe man von rund vier Millionen aus, äusserte sich Museumsdirektor Peter Jezler dazu.

Oder man kann das Schweizerische Alpine Museum als Beispiel anführen, das vor 100 Jahren gegründet wurde und gemäss Museumsdirektor Urs Kneubühl in einer finanziell schwierigen Situation steckt (Zeitungsartikel von Mai 2005). Auf 2004 stellte die Stadt dessen Unterstützung ein, was zu einem Einnahmenmanko von 190'000 Franken führte.

Dies obwohl die Eintritte in den letzten fünf Jahren um 80% auf durchschnittlich 25'000 Besucher gestiegen sind. Zwar haben sich dem Vernehmen nach im Februar dieses Jahres die Vertreter der Stiftungsträger (Stadt, Kanton, Bund, SAC) in einer gemeinsamen Erklärung geeinigt, dass dieses Museum eine kulturelle Institution von nationaler Bedeutung sei und weiterhin betrieben werden müsse.

Damit die bernische Museumslandschaft eine Zukunft hat, muss man wegkommen von einer tagesaktuellen Objektfinanzierung hin zur Subjektfinanzierung. Das heisst die Verantwortlichen müssen aufzeigen, was wünschenswert und finanzierbar ist, damit die Bernische Museenlandschaft längerfristig geplant und gestaltet werden kann. In den vergangenen 40 Jahren hat sich die Zahl der Museen verdoppelt. Es kann nicht sein, dass weiterhin Museen geschaffen werden, deren Finanzierung aber auf sehr wackligen Beinen steht.

Antwort des Regierungsrates

Auch der Regierungsrat möchte, dass die bernische Museumslandschaft eine Zukunft hat.

Es ist ihm aber wichtig zu betonen, dass nur eine kleine Minderheit dieser Einrichtungen Staatsbeiträge erhält. Der Regierungsrat hat demnach nur einen Einfluss auf diejenigen Einrichtungen, die vom Kanton finanziell unterstützt werden. Viele und zum Teil bedeutende Einrichtungen (z.B. museum franz gertsch, Abegg-Stiftung) werden durch den privaten Sektor finanziert. Andere werden durch die Einwohner- oder Burgergemeinden unterstützt (z.B. Naturhistorisches Museum, Käfigturm). Von den Einrichtungen, die der Motionär erwähnt, erhalten nur folgende Kantonsbeiträge: Zentrum Paul Klee, Kunstmuseum Bern, Historisches Museum Bern, Kunsthalle Bern, Schweizerisches Alpines Museum, Schweizerische Theatersammlung, das CentrePasquArt, Museum Schwab, Museum Neuhaus, Freilichtmuseum Ballenberg, Kunstmuseum Thun, Museum für Uhren und mechanische Musikinstrumente Oberhofen. Zu erwähnen ist auch, dass der kantonale Beitragsanteil bei jeder dieser Einrichtungen unterschiedlich ist: Nur gerade beim Zentrum Paul Klee und beim Kunstmuseum Bern erreicht dieser Anteil 50 Prozent. In den anderen Fällen liegt der Staatsbeitrag klar darunter. Bei strategischen Überlegungen jeglicher Art muss der Kanton somit der Autonomie dieser Einrichtungen sowie der Ziele der anderen öffentlichen Trägerschaften Rechnung tragen. Die besagten Museen weisen ausserdem sehr unterschiedliche Aufträge und Betriebsarten auf. Alle diese Gründe führen den Regierungsrat dazu, den Stellenwert und die Rolle der Museen in einem breiteren Rahmen zu betrachten, d.h. in der Gesamtheit seiner Kulturpolitik. Seine strategischen Überlegungen für die kommenden zehn Jahre bringen ihn einerseits dazu, die Möglichkeit einer Entflechtung zwischen den einzelnen öffentlichen Körperschaften zu prüfen, indem die Verantwortlichkeiten und Rollen neu aufgeteilt werden, was die langfristige Finanz- und

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Strategieplanung vereinfachen würde. Der Regierungsrat ist somit der Ansicht, dass es weder nötig noch sachdienlich ist, eine Strategie zu erarbeiten (wie dies in Punkt a der Motion verlangt wird), in der aufgezeigt wird, wie die bernische Museumslandschaft im Jahr 2020 auszusehen hat.

Andererseits gedenkt der Regierungsrat, die Zusammenarbeit und die Synergien zwischen den Einrichtungen derselben Kunst- oder Kultursparte zu fördern. Eine Arbeitsgruppe, in der acht Einrichtungen aus dem Bereich der Bildenden Kunst vertreten sind, ist dabei, einen Massnahmenkatalog zu erarbeiten, um diese Zusammenarbeit in bestimmten Bereichen zu konkretisieren (Kommunikation und Marketing, Logistik, Ausleihe von Werken aus verschiedenen Sammlungen). Mit diesen Massnahmen können die Betriebskosten begrenzt und die Leistungsqualität erhöht werden. Der Regierungsrat ist somit der Ansicht, dass es nicht nötig ist, eine Strategie zu entwickeln, wie dies unter Punkt b) der Motion verlangt wird, um Wege der Zusammenarbeit aufzuzeigen, da diese bereits konkret umgesetzt wird.

Der Regierungsrat will keine Initiativen ergreifen, um im Kanton neue Museen zu schaffen.

Er ist vielmehr der Meinung, dass nur eine Konsolidierung des Bestehenden von Interesse sein kann. So tritt er auch nicht auf Projekte ein, die sich noch in der Pipeline befinden (z.B.

das Vaporama in Thun, ein noch nicht abgeschlossenes Projekt, dem der Regierungsrat seine Unterstützung entzogen hat). Er untersucht die gegenwärtige Situation kritisch und lehnt es ab, sich in einer unkontrollierten Kostenspirale für Einrichtungen einzusetzen, die ihre Ziele nicht erreichen: So hat er denn auch in Absprache mit der Stadt Burgdorf und dem Stiftungsrat der Schliessung des Schweizerischen Zentrums für Volkskultur (Kornhaus Burgdorf) zugestimmt. Der Regierungsrat betont noch einmal, dass er keinen Einfluss auf die Schaffung neuer Museen hat, die von Privaten oder Gemeinden finanziert werden. Es braucht demzufolge keine Strategie, wie in Punkt c) der Motion verlangt wird, um die Finanzierung der Berner Museen aus der öffentlichen Hand zu planen, da diese Planung ständig im Rahmen der strategischen Amtsführung der kulturellen Einrichtungen erfolgt.

Der Regierungsrat ist hingegen der Ansicht, dass viele der in der Motion aufgeworfenen Fragen im breiteren Rahmen eines kantonalen Kulturförderungskonzepts angegangen werden sollten. Er erachtet ein solches Konzept als Notwendigkeit und beantragt daher, die Motion in ein Postulat zu wandeln.

Antrag: Annahme als Postulat.

An den Grossen Rat

Referenzen

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