• Keine Ergebnisse gefunden

Oktober 2003 48C Interpellation 2622 Brand, Münchenbuchsee (SVP) Weitere Unterschriften: 0 Eingereicht am Muss der Kanton die „Schweizerische Theatersammlung“ finanzieren? Die Stiftung „Schweizerische Theatersammlung“ wurde 1927 gegründet

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Oktober 2003 48C Interpellation 2622 Brand, Münchenbuchsee (SVP) Weitere Unterschriften: 0 Eingereicht am Muss der Kanton die „Schweizerische Theatersammlung“ finanzieren? Die Stiftung „Schweizerische Theatersammlung“ wurde 1927 gegründet"

Copied!
3
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

c:\program files (x86)\neevia.com\document converter\temp\convert_8789206664c04e1e83034b3a5c34d961.doc

I 121/2003 ERZ 15. Oktober 2003 48C

Interpellation

2622 Brand, Münchenbuchsee (SVP)

Weitere Unterschriften: 0 Eingereicht am: 11.06.2003

Muss der Kanton die „Schweizerische Theatersammlung“ finanzieren?

Die Stiftung „Schweizerische Theatersammlung“ wurde 1927 gegründet. Sie ist an der Schanzenstrasse 15 in Bern domiziliert. Gemäss Homepage verfügt sie über folgende Bestände: Fachbibliothek und Dokumentationsstelle zum Theater und seinen Randgebieten (Bühnentanz und Pantomime, Circus, Variété, Cabaret, Spielformen in den Medien).

Sammelschwerpunkt: Schweiz; Spezialsammlung: Nachlass des Genfer Bühnenreformators Adolphe Appia; Nachlass des Regisseurs und Theaterpublizisten Oskar Eberle. 50'000 Bücher, 90 Zeitschriften, 6000 Titel auf Videocassetten, 450'000 Presseausschnitte.

Das Zielpublikum sind die theaterinteressierte Allgemeinheit, Theaterwissenschafter, Theaterpraktiker (Laien und Profis). Zusätzliche Dienstleistungen sind Studienraum, 7 Leseplätze, Kopiergerät, Mikroformenlesegerät, 2 Video-Leseplätze, Fernleihe Fachberatung; Hilfestellung bei Recherchen.

Fragen

1. Wie wird die Schweizerische Theatersammlung finanziert? Mit welchem Betrag beteiligt sich der Kanton Bern an der Finanzierung an dieser Institution?

2. Wurde dieser Aufwandposten im Rahmen der SAR-Massnahmen geprüft? Was war das Resultat der Überprüfung, ist die Sammlung eines der Kerngeschäfte des Kantons?

3. Welches sind die Überlegungen, diese Sammlung zu unterstützen?

4. Ist der Regierungsrat nicht auch der Ansicht, dass auf diese Finanzierung verzichtet werden kann? Wenn ja von „Schweizerischer Theatersammlung“ und nicht von

„Schweizerischer und bernischer Theatersammlung die Rede“ ist, müsste es sich eigentlich um eine Bundesaufgabe handeln. Somit hat eigentlich nicht der Kanton Bern diese Institution zu finanzieren.

Antwort des Regierungsrates

Die Theatersammlung in Bern ist die einzige schweizerische Dokumentations- und Auskunftsstelle für aktuelle und geschichtliche Theaterfragen. Die Stiftung wurde 1978 gegründet. Der Kanton Bern trat nebst der Schweizerischen Eidgenossenschaft und der

(2)

2

Einwohnergemeinde Bern der Stiftung „Schweizerische Theatersammlung“ (STS) bei. Ihr Bestand basiert auf der Sammlung der Schweizerischen Gesellschaft für Theaterkultur, die seit 1927 möglichst lückenlos die Geschichte des schweizerischen Theaterschaffens im In- und Ausland dokumentierte.

Die STS ist Fachbibliothek, Museum, Auskunfts- und Dokumentationsstelle. So leistet die Theatersammlung nebst ihrem kulturellen Engagement unbestrittenermassen auch unverzichtbare Dienste für Lehre und Forschung, namentlich für das an der Universität Bern angesiedelte Institut für Theaterwissenschaften (einzige in der Schweiz!). Die Stadt Bern hat im Rahmen ihrer Sparbemühungen seit 2001 ihren Beitrag von Fr. 91'500.- auf Null reduziert. Sie unterstützt im Jahr 2003 die Theatersammlung indirekt, indem sie über den Sozialdienst die Klientenlöhne von Mitarbeitenden in der Theatersammlung unterstützt, die dort wertvolle Hilfsdienstleistungen erbringen. Aus Sorge um die Weiterexistenz der Theatersammlung und weil es sich um eine Institution von gesamtschweizerischer Bedeutung handelt, reichte der Stiftungsrat nach intensiven Verhandlungen mit dem Bundesamt für Kultur und mit der Schweizerischen Landesbibliothek offiziell dem Eidgenössischen Departement des Innern ein Gesuch um die Angliederung der STS an die Schweizerische Landesbibliothek ein. In den letzten Jahren vertiefte die STS ihre Verbindungen in die französischsprachige Schweiz (Maisons Mainou, Genf), welches ihre schweizerische Bedeutung noch stärkt.

Der Regierungsrat beantwortet die einzelnen Fragen wie folgt:

1. Der Bund unterstützt die Schweizerische Theatersammlung gemäss Forschungsgesetz als wissenschaftlichen Hilfsdienst mit wiederkehrenden Beiträgen in der Höhe von Fr.

250'000.- und aus der Stiftungseinlage des Bundes mit rund Fr. 45'000.-. Im Jahr 2003 gewährleistet der Bund zudem Fr. 91'500.- aus dem Bundesvermögen, im Sinne einer Übergangslösung, damit die Lücke, die durch den Wegfall eines Teils des Beitrags der Stadt Bern entsteht, gedeckt werden kann. Der Kanton Bern unterstützt die Theatersammlung mit Fr. 183'000.-.

Budget 2003 Stiftung Schweizerische Theatersammlung Fr. 658'900.- ./. Anteil Bund Fr. 386'500.-

./. Anteil Stadt Bern Fr. 84'400.- ./. Eigeneinnahmen Fr. 5'000.- Ausgaben zu Lasten Kanton Bern Fr. 183'000.-

2. Obwohl sich der Regierungsrat der Bedeutung der Theatersammlung für den Kanton Bern als Museum und insbesondere als Dokumentations- und Auskunftsstelle für den Berner Lehrstuhl für Theaterwissenschaften bewusst ist, unterstützte er vor allem aus finanzpolitischen Überlegungen (SAR-Massnahmen im Kulturbereich) die Übernahme der einzigen Schweizerischen Theatersammlung durch den Bund. Der Regierungsrat strebt nach wie vor die Übernahme der STS durch den Bund spätestens ab 2008 an, das heisst, dass der Kantonsbeitrag 2008 entweder vollständig wegfällt oder auf ein Minimum reduziert werden kann (siehe Punkt 4).

3. Der Regierungsrat bekundete bereits in seiner Stiftungsbeitrittserklärung vom 18.

Oktober 1978 die Absicht, das Fach Theaterwissenschaften und dessen Stellung innerhalb der philosophisch-historischen Fakultät der Universität Bern im Rahmen der finanziellen, personellen und wissenschaftlichen Möglichkeiten in den kommenden Jahren stufenweise so auszubauen, dass die Theatersammlung die Grundlage für Lehre und Forschung auf dem Gebiet der Theaterwissenschaften bilden werde. Das Institut für Theaterwissenschaften wurde 1992 gegründet. Der Standort der Theatersammlung in Bern sowie der direkte Zusammenhang mit dem Institut für Theaterwissenschaften an der Universität Bern rechtfertigten denn bis heute die Unterstützung der Stiftung Schweizerische Theatersammlung.

(3)

3

4. Mit Schreiben vom 2. April 2002 bestätigte die Vorsteherin des Eidgenössischen Departementes des Inneren, Frau Bundesrätin Ruth Dreifuss, das Eintreten auf das Angliederungsgesuch der STS an die Schweizerische Landesbibliothek zu prüfen. Das Departement befürwortete im Weiteren grundsätzlich die Weiterführung der Bundesfinanzierung über Art. 16 des Forschungsgesetzes und gestattete die Verwendung der Bundeseinlage im Stiftungsvermögen als Ersatz für den ausfallenden Beitrag der Stadt Bern. Das Departement weist allerdings in seinem Schreiben ebenfalls darauf hin, dass vorgängig ein paar heikle Einzelfragen zu prüfen seien, namentlich solche der personellen und finanziellen Auswirkungen. Zur Integrationsfrage verfasste die Landesbibliothek einen Bericht, der aufzeigt, inwiefern sich die Angebote der beiden Institutionen sinnvoll ergänzen würden. Im Juni 2003 teilt das Bundesamt für Kultur der STS mit, dass das Projekt, die Schweizerische Theatersammlung auf den 1.1.2008 in die Schweizerische Landesbibliothek zu integrieren, im Moment - vor allem aus finanziellen Gründen - nicht weiter verfolgt werden könne. Das Amt für Kultur des Kantons Bern, als verantwortliche Stelle des zweiten massgeblichen Finanzträgers, ist gegenwärtig mit dem Bundesamt für Kultur in Verhandlungen, da es die Ansicht vertritt, dass die einzige schweizerische Theatersammlung hauptsächlich durch den Bund finanziert werden muss. Falls die Angliederung an die Landesbibliothek nicht gelingt, wird dem Bundesamt für Kultur beantragt, zu prüfen, ob die Theatersammlung als Kultureinrichtung von nationaler Bedeutung unter Artikel 69 der neuen Bundesverfassung fällt, den so genannten Kulturartikel, und die Finanzierung auf diesem Weg gesichert werden kann. Es bleibt das Ziel des Regierungsrats, ab 2008 auf den Beitrag an die Theatersammlung zu verzichten.

An den Grossen Rat

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Deshalb enthält das HGG seit seiner Verabschiedung durch den Grossen Rat im Jahr 1992 keine rechtliche Grundlage für eine finanzielle Unterstützung, wie sie die

Auch der Regierungsrat ist der Ansicht, dass beim Vollzug der Massnahmen zur Haushaltsanierung die kantonalen Finanzen die massgebende Zielgrösse darstellen, die nicht

• Was würde es für den Kultur- und Fachhochschulstandort Bern bedeuten, wenn der Studiengang Literarisches Schreiben nicht oder erst mittelfristig eröffnet werden

den Gemeinden / Schulgemeinden / Gemeindeverbänden werden an Stelle der Klassen – und Lektionenzahlen neu die Stellenprozente für Lehrpersonen des Normal-, Fakultativ-

Anlässlich einer Zusammenkunft der Konferenz der Kantonalen Finanzdirektoren (KDK) mit Bundesrat Kaspar Villiger von Mitte April 2003 haben die Kantonsvertreter gegenüber dem

Es muss sichergestellt sein, dass sensible Daten, vor allem Informationen über Bürgerinnen und Bürger auch im Falle eines Raubes oder sonstigen Verlustes

Die Bemerkung des Interpellanten, dass die Verwaltungskosten der Erziehungsdirektion trotz Reorganisation zwischen dem Jahr 2002 und dem Budget 2004 massiv steigen, kann

Ist der Regierungsrat nicht auch der Meinung, dass eine verstärkte Regionalisierung der Abteilung Bewährungshilfe und alternativer Strafvollzug unzweckmässig ist, weil die