Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 1–2⏐⏐8. Januar 2007 A33
M E D I E N
QUALITÄTSMANAGEMENT
Transparente Abläufe
Seit Januar 2004 sind alle Einrich- tungen des Gesundheitswesens nach
§ 135a Absatz 2 Nr. 2 des SGB V ver- pflichtet, ein einrichtungsinternes Qualitätsmanagement einzuführen und dieses kontinuierlich weiterzu- entwickeln. Um stationäre und ambu- lante Einrichtungen des Gesund- heitswesens bei der Einführung von internem Qualitätsmanagement zu unterstützen, wurde 2001 die Koope- ration für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen (KTQ) ge- gründet. Gesellschafter sind die Spit-
zenverbände der Krankenkassen, die Bundesärztekammer, der Hartmann- bund, die Deutsche Krankenhausge- sellschaft und der Deutsche Pflegerat.
Mit dem soeben erschienenen Handbuch will die KTQ GmbH al- len niedergelassenen Ärzten Hilfe- stellung für einen schnellen und un- komplizierten Einstieg in das KTQ- Verfahren geben. Das Handbuch verfolgt das Ziel, Praxen ohne um- fangreiche externe Begleitung dazu zu befähigen, Qualitätsmanagement professionell umzusetzen.
Zunächst werden die gesetzlichen Vorschriften und allgemeine Maß- nahmen des Qualitätsmanagements im Gesundheitswesen vorgestellt.
Darauf folgen Hinweise zur syste- matischen Vorbereitung der KTQ- Zertifizierung in der Praxis. Das Prinzip der KTQ-Selbstbewertung anhand eines umfassenden Fragen- katalogs wird im dritten Kapitel er- läutert. Im vierten Kapitel werden für alle sechs KTQ-Kategorien (Pa-
tientenorientierung, Praxisführung, Mitarbeiterorientierung, Sicherheit in der Praxis, Informationswesen und Qualitätsmanagement) zahlrei- che Qualitätsmanagement-Maßnah- men aufgelistet, die sofort umgesetzt werden können. Für alle Maßnah- men wird der daraus resultierende konkrete Nutzen aufgeführt.
Kapitel sechs und sieben beschäf- tigen sich mit der KTQ-Software, der Erstellung des Qualitätsberichtes und mit dem Prozedere der Fremd- bewertung. Die Fremdbewertung hat den Zweck, die Selbstbewertung vor Ort, in der Praxis selbst, zu hin- terfragen. KTQ-Visitoren führen mit den ärztlichen Kollegen in der Praxis „kollegiale Dialo- ge“ durch. Bei einem positi- ven Ergebnis dieser Fremd- bewertung vergibt die KTQ GmbH das Zertifikat und veröffentlicht den Qualitäts- bericht auf der Homepage unter www.ktq.de.
In dem fast 70 Seiten lan- gen Anhang befinden sich unter anderem Checklisten, Leitfäden und Muster für Pa- tientenzufriedenheitsbefra- gungen, die auch auf der bei- gefügten CD-ROM abgebil- det sind. Diese Muster sind so konzipiert, dass sie sofort angewandt werden können. Sämtliche im An- hang aufgeführten Bögen zur Befra- gung von Patienten verschiedener Facharztpraxen, zuweisenden Ärzten und Mitarbeitern sind unter der Lei- tung einer der beiden Autorinnen, An- ja Lüthy, entwickelt worden und be- reits in Arztpraxen erfolgreich einge- setzt worden. Dort haben sie sich gut bewährt. Aus bereits zertifizierten Praxen wird berichtet, dass mit der KTQ-Zertifizierung die Arbeitszu- friedenheit der Ärzte und der Helfe- rinnen spürbar gestiegen ist – auf- grund der Umsetzung nützlicher QM- Maßnahmen. Die Abläufe in der Pra- xis seien sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Patienten wesentlich transparenter geworden. Thomas Gerst
Anja Lüthy, Gesine Dannenmaier: KTQ®für Praxen und MVZ – schnell einsteigen und viel Qualität gewinnen.Handbuch zum KTQ-Schnell- einstieg. Deutsche Krankenhaus Verlagsgesell- schaft mbH, Düsseldorf, 2006, 154 Seiten, CD, kartoniert, Ringbindung, 29,80 A