Mobilfunknetze der dritten Generation UMTS sollen Gehörlosen bald neue Mög- lichkeiten der Kommunika- tion eröffnen. WISDOM, die Abkürzung steht für Wireless Information Services to Deaf People on the Move, heißt das von der Europäischen Union geförderte Projekt, das Gehörlosen einen drahtlosen Informationsservice für un- terwegs bieten soll.
Dazu benötigt der Gehör- lose ein normales Mobiltele- fon mit dem neuen UMTS- Standard und zusätzlich das WISDOM-Terminal.
Die Verbindung vom Han- dy zum Terminal erfolgt schnurlos über die Bluetooth- Technologie. Das Terminal ist mit einer kleinen Videoka- mera und Bildschirm ausge- stattet. So können die Gebär- den des Tauben aufgenom- men werden, und er kann gleichzeitig über den Bild- schirm des Gerätes auch Ge- bärden empfangen.
Funktionsweise der Kommunikation
Damit der Gehörlose bei- spielsweise in der Praxis mit dem Arzt kommunizieren kann, ruft er eine Dolmet- scherzentrale an. Über das Terminal spricht er mit dem Dolmetscher in Gebärden- sprache. Dieser übersetzt das für den Arzt in Lautsprache, der wiederum über den Dol- metscher dem Patienten ant- worten kann. Zusätzlich las- sen sich bei dem Handy- system Wisdom auch Infor- mationen abfragen.
Diese Informationen sind auf einem Videoserver ge- speichert, der ebenfalls mit Gebärdensprache gesteuert wird und über den sich bei- spielsweise aktuelle Wetter- informationen, Börsenkurse oder Sportnachrichten abru-
fen lassen. Damit das al- les auch reibungslos funktio- niert, müssen bisherige Sy- steme perfektioniert werden.
„Automatische Gebärden- spracherkennung ist ein recht neues Forschungsgebiet“, so Jörg Zieren vom Lehrstuhl für Technische Informatik an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aa- chen. „Wer weiß, wie lange es gedauert hat, bis die Sy- steme zur normalen Sprach- erkennung halbwegs zuver- lässig wurden, kann sich vorstellen, welche Schwierig- keiten da noch auf uns war- ten.“
Wie bei herkömmlichen Spracherkennungssystemen muss der Rechner trainiert werden, um bestimmte Ge- bärden sicher erkennen zu
können. Das Kamerabild wird dabei in Einzelteile (so genannte Merkmalsvektoren) zerlegt, vermessen und in ei- ner Datenbank zusammen- gefasst. Der Rechner kann die Merkmalsvektoren wie- dererkennen, die er zuvor abgespeichert hat. Was im Labor bereits gut funktio- niert, erfordert in der Praxis noch Entwicklungsarbeit, auch in Hinblick auf die Hard- ware.
Sechs Millionen Euro von der Europäischen Union
Neben wissenschaftlichen Ein- richtungen, wie der Aachener Hochschule, sind daher auch Mobilfunkanbieter (Voda- fone) und -hersteller (Erics- son) an dem Projekt beteiligt.
„Bis zum Jahr 2003 sollten wir allerdings so weit sein, ein praktikables Produkt auf den Markt bringen zu können“, gibt sich Jörg Zieren optimi- stisch. Die Europäische Uni- on fördert diese Forschungs- arbeiten mit sechs Millionen
Euro. Jo Franzen
V A R I A
Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 34–35½½½½27. August 2001 AA2201
Gebärdenerkennung
Mobilfunkgeräte für Gehörlose in Aussicht
Technik
Automatisierte Inkubation bei stabilen Klimabedingungen
Der Cytomat 2 ist ein automatisierter Inkubator für Assay- Screening-Systeme. Diese kompakte und sehr flexible Lösung wurde entwickelt, um extrem stabile Klimabe- dingungen zu gewährleisten und Assay-Varianzen zu mi- nimieren.
Die Cytomat-2-Serie bietet eine hohe Gleichmäßigkeit der Inkubationsbedingungen in einem weiten Temperatur- bereich von +33 °C bis +70 °C und eine hohe relative Luft- feuchtigkeit bis 95 Prozent. Die spezielle Konstruktion des Wasserreservoirs und der neuen Stacker mit Lüftungs- schlitzen minimieren die Verdunstung aus den Wells der Mikrotestplatten und tragen so zur Reduzierung von Assay-Varianz bei.
Der Cytomat 2 hat eine Kapazität von 42 Standard-96- oder 384-well-Mikrotestplatten. Einfach zu integrieren und mit einem hohen Maß an Flexibilität für den Anwen- der, passt er in jedes automatisierte Assay-System. Eine neue Installationssoftware ermöglicht eine Rekonfigura- tion vor Ort. Der Cytomat 2 besitzt nur eine einzige defi- nierte Position für die Integration.
Die Optionen für den Cytomat 2 umfassen eine CO2- Regelung (0 bis 20 Prozent) und eine in den x/y/z-Achsen justierbare Transferstation.
Hersteller: Kendro Laboratory Products GmbH, Post-
fach 1563, 63405 Hanau et