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Archiv "WHO: Zukunftsweisend" (27.10.2000)

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keine Rechnung ausgestellt, lediglich Sachkosten musste ich anteilig bezahlen. Auch den regelmäßigen Wechsel des suprapubischen Kathe- ters, der bei mir zu Hause durchgeführt wird, wird mir nur mit dem einfachen GOÄ-Satz berechnet.

Dr. med. Ingeborg Retzlaff, Ehrenpräsidentin der Ärztekammer Schleswig-Holstein, Buchenweg 23, 23568 Lübeck

Zeitmanagement

Zu dem Beitrag „Fest umrissene Ziele und klare Prioritäten“ von Dr. med. Cay von Fournier in Heft 37/2000:

Bedenkenswert

Es ist gut, dass der Autor in seinem Aufsatz nur von den

„Ärzten“ spricht. Ich kenne nämlich keine Ärztin, die ihren Tag nicht straff im Sin- ne eines Zeitmanagements organisiert, um Haushalt und Familie und Beruf gerecht zu werden. Allerdings fällt es Ärztinnen sicher schwerer als ihren männlichen Kollegen, wirklich Zeit für ein „Time out“ zu finden.

Prof. Dr. med. Renate Wrbitzky, Medizinische Hochschule Hannover, Abteilung Arbeitsmedizin, 30623 Hannover

WHO

Zu dem Beitrag „World Health Report: Mixtur von harten und weichen Daten“ von Hans-Joachim Maes in Heft 36/2000:

Diskutieren

Der Artikel von Maes stößt am Ende in das gleiche Horn wie die Meinungsäußerung des Kollegen Montgomery.

Beide Autoren scheinen of- fensichtlich gekränkt, dass wir uns nur auf Platz 25 (und nicht auf einem der vorderen Plät- ze) einer vergleichenden in- ternationalen Skala wieder- finden, und legen dann, nach einiger (berechtigten) Metho- denkritik, den Bericht als

„blamabel“(Maes) oder als

„wissenschaftlichen Humbug“

(Montgomery) zur Seite. Da- bei schütten sie aber das Kind mit dem Bade aus und verge- ben eine wichtige Chance, die der WHR 2000 eröffnet. Die deutsche Gesundheitsreform- debatte ist durch zwei wesent- liche Defizite gekennzeichnet:

✁Eine rationale oder gar wissenschaftliche Auseinan- dersetzung mit Systemfragen unseres Gesundheitssystems jenseits der Verteidigung von Gruppeninteressen ist in un- serem Lande unterentwickelt und findet nur in kleinen Pu- blic-Health-Zirkeln statt.

✁Die deutsche Systemde- batte beschränkt sich – da wo sie überhaupt stattfindet – immer noch zu sehr auf eine nationale Nabelschau. Selten werfen wir einen Blick über den Zaun und studieren, was unsere Nachbarn erreicht (oder versäumt) haben.

Eine offene und öffentliche Debatte um den Bericht könnte uns in beiden Berei- chen weiterbringen. Also, den WHR nicht weglegen, sondern diskutieren!

Dr. med. W. Seidel, Zentralstelle für Gesundheit, DSE, Wallstraße 17-22, 10179 Berlin

Zukunftsweisend

Herr Maes führt in seinem Artikel einige begründete Unzulänglichkeiten bezie- hungsweise Nachteile des von der WHO herausgegebe- nen „World Health Report 2000“ an. Die Weltgesund- heitsorganisation hat in ihrem Jahresbericht eine Rangliste der Gesundheitssy- steme von 191 Staaten vorge- legt. Einige dieser Ergebnis- se sind strittig, andere Aus- wertungen teilweise vom Konzept her durchaus zu- kunftsweisend, sodass dieser Bericht nicht als „blamabel“, wie vom Autor dargestellt, beurteilt werden sollte.

Die von der WHO aufgestell- te Rangliste gibt sicherlich nicht eine objektive Gesamt- bewertung der verglichenen Gesundheitssysteme wieder.

Eine derartige vergleichende Beurteilung der Leistungs- A

A2846 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 43½½½½27. Oktober 2000 B R I E F E

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Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 43½½½½27. Oktober 2000 AA2847 fähigkeit der medizinischen

Versorgung ist nur schwer möglich.

Die von der WHO benutzten Indikatoren zeigen eine Mög- lichkeit auf, Performance und Güte eines Gesundheitssy- stems sehr global und damit oberflächlich zu analysieren.

Dabei sind viele, der von Herrn Maes aufgeführten, Kritikpunkte berechtigt. Ich sehe jedoch keine Diskrepanz darin, dass Länder mit einer hohen „Responsiveness“ (Be- reitschaft, auf Erwartungen der Patienten einzugehen) ein in finanzieller Hinsicht nur eingeschränkt faires Gesund- heitssystem aufweisen (und umgekehrt). Das US-amerika- nische System zeichnet sich durch eine hohe Klientorien- tierung seiner Institutionen (Krankenhäuser, Niedergelas- sene etc.) aus. Die Bereit- schaft, auf Erwartungen der Bevölkerung einzugehen, ist durch den Konkurrenzdruck des dienstleistungsorientier- ten Systems besonders ausge- prägt. Dieses System hat sei- nen Preis und bedingt da- durch große Unterschiede bei den individuellen Aufwen- dungen für Gesundheitslei- stungen. Leider fördert dies auch eine soziale Ungerech- tigkeit, indem bestimmten Be- völkerungsgruppen der Zu- gang zur „State-of-the-Art“- Medizin verwehrt bleibt. Letz- teres wird aber durch die Indi- katoren durch die WHO nicht direkt gemessen.

Die Weltgesundheitsorgani- sation benutzt die „Disability Adjusted Life Expectancy“

(DALE) zur Beurteilung des allgemeinen Gesundheitszu- standes innerhalb einer Be- völkerung und gewichtet die- se Kenngröße beziehungs- weise deren Verteilung mit 50 Prozent. Mir persönlich erscheint dies der eigentlich fragliche Ansatz, da die Le- benserwartung entscheidend von Faktoren abhängig ist (Genetik, Lebensstil, Um- welt, Ernährung etc.), welche nicht oder nur indirekt vom Gesundheitssystem beein- flussbar sind! Eine verglei- chende Beurteilung der DALE über unterschiedliche

Nationen und Kulturkreise hinweg sollte deshalb in an- derer Form interpretiert und diskutiert werden. Anstatt der DALE könnten die rela- tiven Häufigkeiten vermeid- barer Todesfälle oder Neuer- krankungen, beispielsweise durch Geburt, Infektions- krankheiten, aber auch durch Wohlstand bedingte Erkran- kungen etc., angemessener über die Leistungsfähigkeit medizinischer Versorgung Auskunft geben. Viele dieser Daten werden bereits von der WHO erhoben.

Insgesamt betrachtet basiert der WHO-Report auf relativ weichen Daten. Die Zusam- mensetzung und Gewichtung einzelner Indikatoren bleibt umstritten. Trotzdem bietet diese Arbeit viele Anhalts- punkte dafür, wie die beste- henden heterogenen Ge- sundheitssysteme, insbeson- dere durch eine langfristige gesundheitspolitische Strate- gie, verbessert werden kön- nen.

Dr. med. Simon Hölzer, Institut für med. Informatik, Justus-Liebig- Universität Gießen, Heinrich-Buff-Ring 44, 35392 Gießen

Strahlenschutz

Zu der Meldung „Zu hohe Belastung“

in Heft 33/2000:

Minderung ist möglich

Wir Fachärzte für Radiologie haben durchaus moderne medizinische Untersuchungs- methoden, die die Strahlen- belastung der Bevölkerung mindern können: Dabei han- delt es sich neben der Sono- graphie insbesondere um die Kernspintomographie, die ohne Röntgenstrahlen arbei- tet und für die Patienten völ- lig gefahrlos ist, aber auf- grund der Sparpolitik (Deckelung der Ausgaben im Gesundheitswesen) der rot- grünen Regierung nicht in dem aus Strahlenschutzgrün- den wünschenswerten Maß für Kassenpatienten einge- setzt werden kann . . . Dr. med. Klaus Engels, Grötzinger Straße 3, 76227 Karlsruhe B R I E F E

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