Qualitätsstandard
muss gehalten werden
/ Aspekte der Milchqualität sind Gegenstand eines Projekts derAgroscope Liebefeld-Posieux: Geforscht wird unter anderem nach neuen Pluspunkten der Milch.
LIEBEFELD/POSIEUX
•
DieMilchproduktion ist in
derSchweiznachwie
vor
einwichti- ger Zweigin der
Landwirtschaft.Ein Drittel des
Endrohertrags stammtvon der
Milch. Dabeiistes
wichtig, dassdie Milch
eine gute Qualitätaufweist.Ausdie-sem
Grundbearbeitet Agrosco-pe
Liebefeld-Posieux (ALP),die Eidgenössische Forschungsan-stalt für Nutztiere und
Milch- wirtschaft,im
laufenden vier-jährigen
Arbeitsprogramm ein Forschungsprojektzum
Thema Milchqualität.Diese Faktoren
beeinflussendie Milchqualität
Ziel ist es,
verschiedene Aspekteder
Qualitätzu
untersu- chen.Die
Schwerpunkte dieses Projektsliegen einerseitsbei
der technologischenund
hygieni- schenQualität. Andererseits sol- len neueKenntnisse über diepo-sitiven Einflüsse der
ernäh- rungsphysiologischen Qualität,die durch die
Fütterungbeein- flusstwerdenkönnen,der
Milchzu
einem Mehrwertverhelfen.Futter, Fütterung,
Tierhal- tung,Tiergesundheitund
Melk- technik sind wichtigeFaktoren,die die
Milchqualität beeinflus-sen. Der durch den
sinkenden Milchpreis verursachte Kosten- druckführt
dazu,dassdie
Milch kostengünstiger produziert wer-den
muss.Dabei ist es
wichtig, dassderMilchqualität dienötige Beachtung geschenktwird.
Derhohe
schweizerische Qualitäts- standard,derin
den letztenJah-ren
erreichtwurde, mussgehal-ten und nach
neuenPluspunk-ten für die Milch
geforscht wer-den.
Geplant sind
verschiedene FütterungsversucheFrühereUntersuchungen ha- bengezeigt, dassdieKonzentra-
tionen
praktischaller als
ge-sundheitlich wertvollangesehe- nenFettsäuregruppen (zumBei-
spiel
Summeder
ungesättigten Fettsäuren, konjugierten Linol-säuren/CLA, Omega-3-
und Omega-6-Fettsäuren)in
derMilch
desAlpengebietsim
Ver-gleich zum Talgebiet
jeweils höher sind.AlsGründe kommendie
Pflanzenvielfalt,die
Höhen-lage, das Klima, die
Bodenbe-schaffenheit
sowie das
Leis- tungsniveauund dieEnergiever- sorgungder
Tierein
Frage. Wie sichFuttermischungenmit
un- terschiedlicher botanischer Zu- sammensetzung sowiedie
Kon- servierungsart(Grünfutter
im Vergleichzu
siliertemoder
ge- trocknetem Futter)auf
dasFett- säuremusterder Milch
auswir- ken,wird nun in
Fütterungsver- suchenan der ALP
abgeklärt.Zudem laufen auch
Untersu- chungen,wo die
Grasration auf natürlicheWeise (zum
Beispielmit
demZusatzvon
Sonnenblu- menkernen)ergänzt wird,
umdie für die
menschliche Ernäh-rung wertvollen
Fettsäuren in derMilch
erhöhenzu
können.Es ist auch geplant,
mittelsgezielter Fütterung den
Vita-min- und/oder
Spurenelement- gehaltder Milch zu
beeinflus-sen. Ein
besonderes Interesse giltder
Folsäure. Folsäureist
ein Vitamin, dasin der
Schwanger- schaftvon
grosser Wichtigkeitist
(Folsäuremangel: offener Rücken).Weniger Antibiotikaeinsatz
als
ZielAuf dem
Gebietder
hygieni- schenQualitätsteht die
Euter-gesundheit im Zentrum
desProjekts.Antibiotika werdenin der Milchproduktion
zur
Masti- tisbehandlungimmer noch
in grösserenMengen
eingesetzt.In
Zukunft solldieser Einsatz re-duziert werden. Erste
Ansätzebilden die
Untersuchungenzum
Einsatzvon
Orbeseal.Or- besealist ein
Euterschutz miteinem
antibiotikafreien Wirk- stoff,der in die Zitzen
injiziertwird. Er bildet
währendder
ge- samtenGaltzeitbis zum
ersten MelkenamAbkalbetag eineme- chanischeBarriere im
Innern der Zitzen. Dadurch solldas Eu-ter
währendder
Galtphasege-gen
Neuinfektionen geschützt werden.Weitere
Untersuchungenje nach
BedarfDa
dasFutterbeziehungswei-se die
Qualität des Futterseine wichtige Rollefür die
Milchqua- lität,im
Speziellenbei
der Verar- beitungder Milch
(technologi- sche Qualität), spielt,ist es
fürden Landwirt
entscheidend,dassbei derBereitungvonSilage
oder
Feuchtheudie
eingesetz-ten
Siliermitteloder
Konservie- rungsmittelfür
Feuchtheu wirk-sam sind. Nach
Bedarfwerden deshalbim Projekt
Milchqua-lität
Wirksamkeitsuntersuchun- genfür
Siliermittel oderKonser-vierungsmittel durchgerührt und jährlich
die
aktuellen Listender bewilligtenMittel
publiziert.UeliWyss.ALP
Der
Einflussvon unterschiedlichenGrasmischungen
auf das
Fettsäure- musterder
Milch wirdzurzeitin
Fütterungs- versuchen untersucht.(BilderALP)