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Archiv "Kardiovaskuläres Risiko durch Karotissonographie bestimmbar?" (30.04.1999)

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Academic year: 2022

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nen Ärzten, Rettungssanitätern und Notärzten muß bekannt sein, daß ei- ne Stroke Unit existiert und immer ansprechbar ist.

Wegen der kurzen Liegezeit auf der Stroke Unit muß diese Einrich- tung eine kontinuierlichen Fluktuati- on der akutversorgten Patienten zu anderen Versorgungseinheiten ge- währleisten (Grafik 1). So kann der Patient je nach Bedarf und Krank- heitszustand auf eine Allgemeinstati- on, in eine Frührehabilitationsein- richtung, in ein regional zuständiges Krankenhaus, in häusliche Pflege oder eine Langzeitpflegeeinrichtung verlegt werden. In Einzelfällen ist ei- ne Behandlung des Insultpatienten auf einer Intensivstation erforderlich (Grafik 2).

Die Versorgung im neurologischen Zentrum

Eine besonders große Bedeu- tung hat die Schematisierung inner- betrieblicher Abläufe, die wegen der Akuität der Erkrankung beschleu- nigt werden muß. Das in den Textkä- sten dargestellte Konzept der Stroke Unit an Neurologischen Akutklini- ken zielt auf die frühstmögliche Be- handlung der Schlaganfallpatienten in hierfür speziell apparativ und per- sonell ausgerüsteten Einheiten ab.

Diese Stroke Units sind in ihrem Lei- stungsspektrum den Stroke Units im angelsächsischen und skandinavi- schen Raum überlegen. Sie dienen nicht nur der Akutversorgung ischä-

mischer Insulte sondern auch ande- rer akuter zerebrovaskulärer Krank- heiten wie Hirnvenenthrombose, Subarachnoidalblutung und intra- kranielle Blutung. Der Verbleib des akuten Schlaganfallpatienten auf dieser Art von Stroke Unit soll auch nur drei bis vier Tage dauern. Dann ist die initiale, pathogenetisch ausge- richtete Diagnostik erfolgt, sind die Akuttherapien durchgeführt oder

eingeleitet und die Frühkomplikatio- nen überwunden oder therapeutisch angegangen. Ein spezialisiertes Team mit schnellem Zugang zu den diagno- stischen Schlüsselpositionen muß zu jeder Tages- und Nachtzeit zur Verfü- gung stehen. Bei Bedarf muß jeder- zeit die Kooperation mit Neurochir- urgen, Neuroradiologen und Kardio- logen möglich sein. Bei Stroke Units in Inneren Abteilungen muß ein Facharzt für Neurologie in das Team integriert sein (eine Konsiliarversor- gung ist nicht ausreichend).

Zitierweise dieses Beitrags:

Dt Ärztebl 1999; 96: A-1131–1133 [Heft 17]

Literatur

1. Indredavik B, Slördahl SA, Bakke F, et al.

Stroke Unit treatment. Long-term effects.

Stroke 1997; 28: 1861–1866.

2. Jorgensen HS, Nakayama H, Raaschou HO, et al. The effect of a Stroke Unit: reduc- tions in mortality, discharge rate to nursing home, length of hospital stay, and cost.

Stroke 1995; 26: 1178–1182.

3. Ringelstein EB, Busse O, Diener HC, et al. Empfehlungen für die Einrichtung von Schlaganfallspezialstationen („Stroke Units“). Nervenarzt 1998; 69: 180–185.

4. Stroke Unit Trialists Collaboration. Collab- orative systematic review of the randomised trials of organised inpatient (Stroke Unit) care after stroke. Brit Med J 1997; 314:

1151–1159.

Anschrift für die Verfasser Prof. Dr. med.

Erich Bernd Ringelstein

Klinik und Poliklinik für Neurologie Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Albert-Schweitzer-Straße 33 48129 Münster

A-1133

M E D I Z I N KURZBERICHT/FÜR SIE REFERIERT

Deutsches Ärzteblatt 96, Heft 17, 30. April 1999 (49) Kriterien für eine Verlegung

akuter Insultpatienten aus Allgemeinkrankenhäusern in ein

Neurologisches Zentrum mit Stroke Unit zur Lyse Entscheidungsebene des Aufnah- mearztes im Allgemeinkranken- haus

¿Der Zeitpunkt des Symptom- beginns ist klar definierbar. Das Zeitfenster beträgt weniger als 3 bis 6 Stunden.

ÀBisher keine Behandlung mit Heparin oder Marcumar.

ÁKeine Multimorbidität, so daß aggressive Therapie gerechtfer- tigt erscheint.

ÂKeine der üblichen Kontraindi- kationen der Lysetherapie.

ÃZusätzlich erfolgt der Transfer zum neurologischen Zentrum, wenn ein progredienter Insult (progressive stroke) oder eine Ischämie im vertebrobasilären Stromgebiet vorliegt.

Eine amerikanische Studie unter- suchte, ob eine Korrelation zwischen der sonographisch bestimmbaren Dicke der Carotis intima- und media und dem Auftreten von Herzinfarkten oder Schlaganfällen besteht. 5 858 Pa- tienten über 65 Jahre, die zum Zeit- punkt der Erstuntersuchung keine kardiovaskulären Erkrankungen auf- wiesen, wurden nicht invasiv mittels hochauflösendem Karotissonogramm untersucht. Im Nachbeobachtungs-

zeitraum von durchschnittlich 6,2 Jah- ren wurde dann die Rate an neu aufge- tretenen Herzinfarkten oder Schlag- anfällen erfaßt und mit den sonogra- phischen Ausgangsbefunden vergli- chen.

Dabei zeigte sich eine strenge Korrelation zwischen den sonogra- phisch ermittelten Daten und dem Auftreten der kardiovaskulären Er- eignisse, die mit wachsender Wand- dicke zunehmend häufger auftraten.

Diese Korrelation blieb auch unab- hängig von weiteren bekannten Risi- kofaktoren bestehen. Aufgrund die- ser Ergebnisse halten die Autoren die Karotisdopplersonographie für geeignet, als nicht invasives Scree- ningverfahren Patienten mit erhöh- tem kardiovaskulären Risiko zu er-

kennen. acc

O’Leary DH et al.: Carotid-artery inti- ma and media thickness as a risk factor for myocardial infarction and stroke in older adults. N Eng J Med 1999; 340:

14–22.

CHS Coordinating Center, Century Square, 1501 4th Avenue, Suite 2025, Seattle, WA 98101, USA.

Kardiovaskuläres Risiko durch

Karotissonographie bestimmbar?

Referenzen

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