Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 110|
Heft 4|
25. Januar 2013 A 143AUFGABEN UND ÄMTER
Thomas Biet (47) ist vom Stiftungsrat der Deutschen Stiftung Organtransplan- tation (DSO) zum kaufmännischen Vor- stand bestellt worden. Zuletzt war Biet kaufmännischer Direktor der Reintgen- und-Schäfer-Invest GmbH und zuvor Ge- schäftsführer der Frankenwaldklinik bei der Rhön-Klinikum AG.
Prof. Dr. med. Stefan Endres (55), Leiter der Abteilung für Klinische Phar- makologie am Klinikum der Ludwig-Ma- ximilians-Universität München, über- nimmt das Amt des wissenschaftlichen Beraters der Paul-Martini-Stiftung, Ber- lin. Er tritt in diesem Amt die Nachfolge von Prof. Dr. med. Dr. h. c. Peter C.
Scriba an, der in dieser Funktion seit 1998 tätig war.
Prof. Dr. med. Reinhard Hoffmann (55), Ärztlicher Direktor der Berufsgenos- senschaftlichen Unfallklinik Frankfurt am Main, hat mit Jahresbeginn die Präsi- dentschaft der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie und der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfall- chirurgie übernommen.
Prof. Dr. med. Ulrich Laufs (42), Leiten- der Oberarzt an der Klinik für Innere Me- dizin III des Universitätsklinikums des Saarlandes in Homburg, ist zum Vorsit- zenden der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörun- gen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) gewählt worden. Er tritt die Nachfolge von Prof. Dr. med. Achim Weizel (72), ehemaliger Chefarzt der Medizinischen Klinik am Diakoniekran- kenhaus Mannheim, an.
Prof. Dr. phil. Peter Strohschneider (57), München, ist neuer Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Er tritt die Nachfolge von Prof. Dr.-Ing.
Matthias Kleiner (57) an.
Prof. Dr. med. Hagen Thieme (48), bis- lang Universitätsaugenklinik Mainz, ist neuer Direktor der Universitätsaugenkli- nik in Magdeburg.
Prof. Dr. rer. nat. Christian Wetzel (46), Universität Bochum, hat den Ruf auf eine W-2-Professur für Molekulare Neurowis- senschaften an der Universität Regens-
burg angenommen. EB
Iris Zemzoum
Foto: Janssen-Pharma
Der forschende Arzneimittelher- steller Janssen wird seit Dezember von einer Frau geführt: Dr. med.
Iris Zemzoum hat Hans Wormann abgelöst, der das Unternehmen vor - übergehend geleitet hatte. Zem- zoum war zuvor seit 2003 als Ge- schäftsführerin von Bristol-Myers- Squibb in der Schweiz tätig.
Ihre Berufslaufbahn startete an der Frauenklinik des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München, wo sie un- ter anderem als Co-Investigator in- ternationale multizentrische onko- logische Studien zum Mamma kar - zinom betreute („Als Medizinerin liegt mir die Forschung sehr am Herzen“). Über die Stationen Mün- chen, Brüssel und Fontainebleau, wo sie 2008 die renommierte Busi- ness School INSEAD besuchte, ging Zemzoum 2010 in die Schweiz.
In dieser Zeit stellte das Wirt- schaftsmagazin „Bilanz“ die damals IRIS ZEMZOUM
Spitze in der Pharmaindustrie
39-Jährige bereits als Hoffnungsträ- gerin für weitere Karrieresprünge vor. Unter dem Titel „schon vor 40 weit oben angekommen“ gehörte sie zu einer Auswahl von jungen
„Highflyern“ aus Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft.
Janssen-Cilag, die Tochtergesellschaft der Health Care Gruppe Johnson & Johnson, hat seinen deutschen Unter- nehmenssitz in Neuss und erwirtschaftete im vergangenen Jahr mit et- wa 800 Mitarbeitern ei- nen Umsatz von 620 Mil- lionen Euro. „Der deut- sche Gesundheitsmarkt ist ein sehr dynamisches
Umfeld. Als Unternehmen muss man heute viel mehr sein als ein rei- ner Arzneimittellieferant“, beschreibt Zemzoum ihren neuen Aufgaben- bereich. Vera Zylka-Menhorn Mit Dr. jur. Christoph Uleer kann
man wie eh und je über die Perspek- tiven der privaten Krankenversiche- rung diskutieren. Uleer könne jederzeit wieder sein altes Amt überneh- men, meint Nachfolger Dr. Volker Leienbach.
Ein Kompliment für den früheren Direktor des Verbandes der priva- ten Krankenversicherung (PKV), von 1976 bis 2002 geschäftsführendes Vorstandsmitglied. Denn Uleer wurde am 24. Ja- nuar 76 Jahre alt.
Uleer, im sächsischen Mersch - witz geboren und in Hildesheim aufgewachsen, ist ein politischer Kopf: In seiner Dissertation unter- suchte er die Regierungsbildungen im Niedersachsen der 50er Jahre, er war Assistent des CDU-So zial - politikers Thomas Ruf, später Bun- desgeschäftsführer der CDU/CSU- CHRISTOPH ULEER
Brückenbauer für HIV-Infizierte
Mittelstandsvereinigung. Im Rück- blick auf vier Jahrzehnte Gesund- heitspolitik plädiert Uleer dafür, die beiden Krankenversicherungssys - teme zu erhalten. „Auch weil wir diesen Wettbewerb haben, steht das deutsche Gesundheitswesen hervor- ragend da.“
Heute frönt Uleer nicht nur sei- nem Hobby, dem Golfen. Er leitet den Seniorenkreis ehemaliger Vor- stände und Aufsichtsräte der PKV.
Vor allem steht er als ehrenamtli- cher Vorstandsvorsitzender an der Spitze der Deutschen Aidsstiftung in Bonn. Die 1987 gegründete und von der PKV seither geförderte Stiftung hilft HIV-positiven und an Aids erkrankten Menschen in Not- lagen, sie unterstützt Aidsinitiati- ven bundesweit sowie Hilfsprojekte im südlichen Afrika. Die Stiftung kommt ohne laufende öffentliche Förderung aus. Es sei gelungen,
„Brücken zu bauen in der Gesell- schaft“, sagt Uleer. Heinz Stüwe Christoph Uleer
Foto: Aidsstiftung