Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 107|
Heft 50|
17. Dezember 2010 A 2511NAMEN UND NACHRICHTEN
Prof. Dr. med. Joachim Dudenhausen (67), ehemaliger Leiter der Klinik für Geburtsmedizin der Charité – Universi- tätsmedizin Berlin, ist für seine Verdiens- te um die Perinatale Medizin mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande aus- zeichnet worden.
Prof. Dr. med. Robert A. Wahl, lang - jähriger chirurgischer Chefarzt am Bür- gerhospital in Frankfurt am Main, ist am 24. November im Alter von 67 Jahren
gestorben. EB
AUFGABEN UND ÄMTER
Prof. Dr. med. Peter Angele (43), Ober- arzt in der Abteilung für Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg, hat den Ruf auf eine W-2-Professur (Stiftungs- professur) für Unfallchirurgie mit dem Schwerpunkt Regenerative Gelenkchirur- gie in Regensburg angenommen.
Der Allgemeinarzt Dr. med. Wolfgang- Axel Dryden (61), Kamen, ist neuer Erster Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereini- gung Westfalen-Lippe. Er tritt die Nachfol- ge von Dr. med. Ulrich Thamer (66) an, der nicht mehr zur Wahl antrat. Zum zwei- ten Vorsitzenden wurde Dr. med. Gerhard Nordmann (61), Facharzt für Augenheil- kunde aus Unna, gewählt. Weiteres Vor- standsmitglied ist Dr. rer. soc. Thomas Kriedel (61), Diplom-Volkswirt.
Der Gynäkologe Dr. med. Hans-Joa- chim Helming (57), Belzig, ist in seinem Amt als Vorsitzender des Vorstandes der Kassenärztlichen Vereinigung Branden- burg bestätigt worden. Zu stellvertreten- den Vorsitzenden wurden Dipl.-Med.
Andreas Schwark (51), Allgemeinarzt aus Bernau, und MUDr./CS Peter Noack (53), Chirurg aus Cottbus, gewählt.
Prof. Dr. med. Reinhard Hoffmann (53), Chefarzt der Abteilung für Unfallchir - urgie und orthopädische Chirurgie an der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik in Frankfurt am Main, ist zum Präsiden- ten der Deutschen Gesellschaft für Un- fallchirurgie gewählt worden. Hoffmann fungiert zudem in seinem Amtsjahr in Personalunion auch als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie
und Unfallchirurgie. EB
Prof. Dr. med. Gisela Charlotte Fi- scher (72), ehemalige Lehrstuhlinha- berin für Allgemeinmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover
(MHH), ist mit der Ernst- von-Bergmann Plakette ausgezeichnet worden.
Die Bundesärztekammer ehrte sie für ihre Ver- dienste um die ärztliche Fortbildung. Sie erhielt die Auszeichnung beim Dialogforum Pluralismus in der Medizin Anfang November in Berlin.
Fischer zählt zu den ersten Medizinerinnen, die sich in Deutschland im Fach Allgemeinmedizin habi - litierten. Das Thema ihrer Arbeit:
Die hausärztliche Versorgung älte- rer Menschen. Damals war sie in einer eigenen Landarztpraxis tätig und gleichzeitig Lehrbeauftragte für Allgemeinmedizin in Frankfurt am Main. 1989 erhielt sie einen Ruf GISELA FISCHER
Allgemeinmedizinerin mit Weitblick
auf den Lehrstuhl an der MHH.
Dort baute sie eine der größten all- gemeinmedizinischen Abteilungen in Deutschland auf und integrierte neue Ansätze wie Qualitätsförde- rung, Leitlinien, Public Health und Versorgungsforschung in ihre Ar- beit. Drei ihrer Schüler leiten mitt- lerweile die Lehrstühle in Frank- furt, Heidelberg und Leipzig.
Von 1999 bis 2007 war Fischer Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen. Sie gehörte fer- ner dem Expertenkreis Patienten - sicherheit des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin an. Sie ist Mitautorin des Fortbildungskon- zepts Patientensicherheit, erschie- nen in der Reihe der „Texte und Materialien der Bundesärztekam- mer zur Fortbildung und Weiterbil- dung“. Sie habe die Akzeptanz des Themas und die Fortbildung in dem Bereich maßgeblich gefördert, hieß es in der Laudatio. Birgit Hibbeler
Dr. med. Christine Theiss (30) hat viele Spitznamen: „Dr. Kick“ oder
„Frau Doktor Gnadenlos“ nennen sie die Boulevardzeitungen. Als sie 2008 aus den Händen Günther Becksteins den Bayerischen Sport- preis erhielt, charakterisierte sie der damalige Ministerpräsident folgen- dermaßen: „Sie ist sportlich, hübsch und erschreckend gescheit.“ In ih- rer Sportart ist sie als promovierte Ärztin tatsächlich in der Minder- heit. Theiss ist Profiweltmeisterin im Vollkontakt-Kickboxen. Zuletzt verteidigte sie ihren Titel Ende No- vember in Dresden.
Was aber reizt sie ausgerechnet am Kickboxen? „Das sind mehrere Aspekte“, berichtet Theiss. Das Trai- ning mit verschiedenen Elementen sei abwechslungsreich und fordere den ganzen Körper. „Am Wettkampf ist es die Herausforderung ,Mann ge- gen Mann‘ beziehungsweise ,Frau gegen Frau‘ – ohne dass ein Gerät CHRISTINE THEISS
Weltmeisterin im Kickboxen
oder Mitspieler eine Rolle spielt“, meint sie. Außerdem fühle sie sich in dem Kampfsportzentrum, in dem sie trainiere, sehr wohl und entwickele sich jeden Tag weiter.
Theiss wurde 1980 in Greiz, Thüringen, geboren. Ihre Eltern, beide Ärzte, reisten 1984 aus der DDR aus und zogen nach Bay- reuth. Von 2001 bis 2007 studierte sie Me- dizin an der Ludwig- Maximilians-Univer- sität München. Bereits 2006 wechselte sie ins Profilager, nachdem sie Amateurweltmeis- terin geworden war.
Als Ärztin zu arbeiten – das kann sie sich vorstellen, will sich aber zur- zeit auf den Sport konzentrieren. Sie ist mit einem Kardiologen verheiratet und lebt in München. Birgit Hibbeler Gisela Fischer
Foto: privat
Christine Theiss
Foto: Voltaren