Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 106⏐⏐Heft 3⏐⏐16. Januar 2009 A93
M E D I E N
STIMMSTÖRUNGEN
Klassiker in Neuauflage
Wer sich beruflich mit Stimmstörun- gen befasst, kommt an diesem Stan- dardwerk kaum vorbei. Der Klassiker in der mittlerweile fünften Auflage bietet einen umfassenden Einblick in das weite Feld der Stimmstörungen und bedient sich dabei der sinnvollen Aufteilung in die fünf großen The- mengebiete: Anatomie (Physiologie und Pathophysiologie), Diagnostik, Klinik, Therapie und Begutachtung.
Die Autoren haben das Werk kom- plett überarbeitet und in weiten Teilen auch neu gestaltet, ohne dabei die be- währten Stärken des Lehr- und Nach- schlagewerks außer Acht zu lassen.
Das Buch führt den Leser zunächst in einem allgemeinen Teil in die Problematik der „Dysphonie“
ein. Differenzierter und detaillierter stellt sich der Teil des Buchs dar, welcher sich mit der Ätiologie und der Beschreibung der spezifischen Störungsformen beschäftigt. Die Au- toren gehen im letzten Kapitel auf die Differenzialdiagnostik und Thera- piemethoden im interdisziplinären Kontext ein. Die Bedeutung des Buchs für die Praxis wird noch einmal nachdrücklich mit dem nützlichen Anhang unterstrichen. Dort findet der Leser Hilfen für die Begutachterpra-
xis in Form eines Einschätzungsras- ters für die Feststellung der Minde- rung der Erwerbsfähigkeit sowie des Grades der Behinderung.
Die übersichtliche Seitengestal- tung sowie die zahlreichen aussa-
gekräftigen Abbildungen machen die Lektüre des Standardwerks an- genehm und ermöglichen zudem ein gezieltes Nachschlagen. Aus sprachtherapeutischer Sicht ist die- ses Buch sehr empfehlenswert – nicht zuletzt, weil es neben vielen praxisorientierten Anregungen alle gängigen Therapiekonzepte um- fasst. Katharina Maus
Tadeus Nawka, Günter Wirth: Stimmstörun- gen.Für Ärzte, Logopäden, Sprachheilpädagogen und Sprechwissenschaftler. 5. Auflage. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 2008, 452 Seiten, kartoniert, 39,95 Euro
ORTHOPÄDISCHE CHIRURGIE
Aus Fehlern lernen
Von der Fehleranalyse zur Fehler- kultur: Jeder gute Chirurg ist sich be- wusst, dass – trotz aller Bemühun- gen und Fertigkeiten – Risiken und Komplikationen nicht zu vermeiden sind. Da der orthopädische Chirurg sich täglich nur Millimeter entfernt von wichtigen Leitungsbahnen „be- wegt“, ohne diese sehen zu können, und die Zahl der vermuteten Be- handlungsfehler rasant steigt, ist es um so wichtiger, Fehlervermei- dungsstrategien zu entwickeln. Da- bei hilft dieses Buch. Der allgemeine Teil gibt neben Fehlerstatistik, peri- operativem Management und häufi- gen Komplikationen in Orthopädie und Unfallchirurgie wichtige Hin- weise zur Fehlervermeidung.
Der spezielle Teil ist nach anato- mischen Regionen gegliedert und
handelt die häufigsten Erkrankungen beziehungsweise Operationen syste- matisch ab. Dabei werden sowohl typisch traumatologische als auch orthopädische Operationen bespro- chen. Der Text ist gut verständlich ge- schrieben und durch Fallbeispiele aus der klinischen Praxis aufgelockert.
Die Besonderheit dieses Werks be- steht im regelmäßigen Einbezug der topografischen Anatomie. Da die Leichenfotos trotz farbiger Markie- rungen nicht immer den „Situs“ ein- fach erkennen lassen, wären hier statt ausführlicher Legenden Schema- zeichnungen neben dem Foto hilf- reich, um die Übersicht zu erhalten.
Das Buch wendet sich sowohl an Assistenten in der Weiterbildung als auch an Ausbilder und Gutachter. Es wird helfen, aus Fehlern (anderer?) zu lernen und Komplikationen zu ver-
meiden. Thomas Wallny
Ulrich A. Wagner, Hans M. Schmidt:
Ausgewählte Fehler- und Gefahrensituationen bei orthopädisch-unfallchir- urgischen Eingriffen.
Thieme, Stuttgart 2008, 160 Seiten, gebunden, 99 Euro