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Archiv "Chefarzt-Verträge: Der Chefarzt als Prügelknabe" (12.05.2006)

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bulanten und stationären Hos- pizgruppen zeigen jedoch be- reits die mitmenschlichen und ethischen Möglichkeiten einer Medizin von Morgen. Warum nur dauert es, im Vergleich mit angelsächsischen Ländern, in Deutschland so lange? . . . Prof. Dr. med. Alfred Drees, Friedrich-Ebert-Straße 26, 47799 Krefeld

Chefarzt-Verträge

Zu dem Beitrag „Ausgestaltung von Chefarzt-Verträgen: Ärztliches Han- deln unter ökonomischem Druck“

von Dr. rer. oec. Hans-Jürgen Maas in Heft 11/2006:

Breite Angriffsfläche

Falls die Redaktion hinter der Meinung von Dr. rer. oec.

Hans-Jürgen Maas stehen soll- te, wäre ich für eine Umbe- nennung der Zeitschrift von

„Deutsches Ärzteblatt“ in

„Deutsches Chefärzteblatt“.

Solche Zeilen zur Zeit des ak- tuellen, mehr als gerechten Kampfes „der Ärzteschaft“

für bessere Entlohnung und vor allem erträglichere Ar- beitsbedingungen konterka- rieren eben diesen Kampf. Bei den Chefärzten besteht eher das Problem, dass es in Deutschland zu wenig Robert Kochs unter den Chefärzten gibt. Vielleicht gerade deshalb, weil einige sich in der neben ihren Leitungsaufgaben ver- bleibenden Zeit zu viel um das Geldverdienen und zu wenig um die Wissenschaft bemü- hen. Der Autor dieser Zeilen war sowohl als Chefarzt als auch niedergelassen tätig, er kennt beide Seiten. Und daher kennt er auch das Gefühl ei- nes Niedergelassenen, wenn der Chefarzt einer Klinik in der Mittagspause mehr KV- Honorar „erwirtschaftet“ als der niedergelassene Kollege im Fulltimejob – und oft wird die Leistung dann vom Ober- arzt/Assistenten erbracht, der Chefarzt tritt als „Zwischen- händler“ auf. Es geht aber nicht um eine Neiddiskussion, sondern darum, dass das

„Deutsche Ärzteblatt“ mit solchen Veröffentlichungen den außerärztlichen Kritikern

eine breite Angriffsfläche lie- fert . . .

Dr. Hans-Joachim Kretzschmar, Greiswalder Straße 88,10409 Berlin

Eine Reform ist notwendig

Der Artikel von Hans-Jürgen Maas von der Bundesärzte- kammer ist so bedeutsam, dass ihn jeder Arzt gegenzeichnen sollte, dass er ihn gelesen (und verstanden) hat. Zwar beginnt die schlappe Ärzteschaft all- mählich aufzuwachen und an- gesichts drohender Pleiten sich zu einigen und zu wehren, doch es ist allerhöchste Zeit.

Die Gesundheitsministerin ist verantwortlich. Eine Reform des Gesundheitswesens ist notwendig, da es in der alten Form nicht mehr bezahlbar ist.

Dazu ist mehr Geld nötig. Ent- weder der Staat zahlt zu, oder die Patienten müssen mehr bezahlen. Als seinerzeit im Wohnungswesen die „weißen Kreise“ mit Mietpreisbindun- gen abgeschafft wurden, war dies ein enormer finanzieller Einschnitt für die betroffenen Mieter, aber der Stellenwert des schönen Wohnens war all- gemein gestiegen. Inzwischen ist das Leistungsniveau im Ge- sundheitswesen gestiegen und damit auch das Anspruchsden- ken unserer Patienten. Wie bei der Miete wird auch die Zah- lungsbereitschaft für Gesund- heitsleistungen zunehmen müssen.

Dr. med. Gottfried Hillmann, Thomas-Mann-Straße 11, 60439 Frankfurt

Der Chefarzt als Prügelknabe

Kein Zweifel: Die alten Chef- ärzte sterben aus, nicht nur biologisch, und dem einen oder anderen wird man auch keine Träne nachweinen.

Wenn aber jetzt auf Kongres- sen diskutiert und in Muster- verträgen zementiert ein neu- es Profil gefordert wird, kann einem Chefarzt-Bewerber schon das Lachen vergehen:

Von einem Freien Beruf kann nicht mehr die Rede sein, Ökonomie und Budgetverant-

wortung sind beherrschende Punkte, Medizin und Arzttum werden gegängelt und dem wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens Klinik unter- geordnet. So weit, so schlecht.

Was aber soll der Anwärter auf eine leitende Position tun? Im konkurrierenden Krankenhaus wird ihm ein gleicher Vertragsentwurf vor- gelegt werden. Vielleicht sagt ihm auch noch ein (primär für den Arbeitgeber tätiger) Be- rater, dass zwar diese Verträge heute so sein müssten, aber man doch tatsächlich gerade auf ihn den größten Wert lege und „nicht so sein werde“, wie es auf dem Papier erscheine.

Das mag stimmen, solange al- les gut geht. Aber wenn sich die vom Chefarzt oft genug kaum noch zu beeinflussen- den Umstände ändern, viel- leicht auch durch Fehler des Trägers, kann er leicht zum

Prügelknaben werden – dank Mustervertrag. In dieser Lage ist ein einzelner oder auch ei- ne Gruppe von Kollegen weit- gehend hilflos, die Weichen waren falsch gestellt. Wie ge- nerell bei derartigen Fehlent- wicklungen, auch im nieder- gelassenen Bereich, kann es nur einer entschlossenen Ärz- teschaft gelingen, gemeinsam den Zug umzuleiten. In die- sem Fall wäre das ein Ver- tragsentwurf der Bundes- ärztekammer mit dem gleich- zeitigen Angebot, nach Kam- mer-Kriterien geeignete Be- werber zu benennen und auch über den Vertragsabschluss hinaus zu begleiten bis zur Möglichkeit, schlichtend tätig zu werden Es könnten dann wieder Partnerschaften „auf Augenhöhe“ entstehen zum Vorteil beider Seiten . . . Dr. med. Leo Voss,Holthues Hoff 16, 48683 Ahaus

Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 19⏐⏐12. Mai 2006 AA1291

B R I E F E

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