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Archiv "Arabische Halbinsel: Oman – der Tradition verhaftet" (19.04.2013)

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A 788 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 16

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19. April 2013

G

lücklich ist mein Bauch!“ –

„Badni mabsut!“, dankt im Oman der Gast nach einer Einla- dung – mögen es auch nur einige Datteln und ein Schälchen arabi- schen Kaffees sein. Öfter werden wir unterwegs auf der Reise durch das Land spontan bewirtet, mal nach der Besichtigung der prächti- gen Wüstenfestung von Jabrin oder in Masqat im Al-Bustan-Palast in der Lobby. Dort unterhält ein Har - finist des Royal Oman Symphony Orchestra die Gäste. Das Royal Opera House wurde im November 2011 als erstes auf der arabischen Halbinsel vom kunst- und musikbe- geisterten Sultan Qabus eröffnet.

Überraschend schön ist Masqat, die Hauptstadt des Sultanats Oman, die nicht im Wettbewerb himmel- strebender Wolkenkratzer erstickt.

Gerahmt vom Indischen Ozean im Südosten und den bis zu 3 000 Me- ter hohen gezackten Bergen des Hadschar-Gebirges im Nordwesten, wirken die oft marmornen Wohn- und Geschäftshäuser eher wie ein- gestreute orientalische Verzierun- gen. Zwar wird emsig gebaut, aber maß- und stilvoll nach dem Willen des klugen Sultan Qabus, blumen-

reich und mit grünen Parkanlagen.

Im Volkskundemuseum zeigen Kar- ten die Seerouten dieses schon vor 3 000 Jahren bedeutenden Handels- volkes, das nach China Kupfer, nach Ägypten und ins römische Reich das Harz des Weihrauch- strauches „Boswellia sacra“ expor- tierte, das dort tonnenweise auf den Altären der Götter verbrannt wurde.

Viel Ungewöhnliches erleben wir auf dieser Reise durch das Reich von Sultan Qabus, der die Öldollars seit 42 Jahren in die Ent- wicklung seines Landes investiert:

Schulpflicht für Mädchen und Jun- gen, Universitäten und Musikhoch- schulen, Gesundheitsfürsorge für alle Omani – alles kostenfrei. Unse- re Karawane der sechs Landrover windet sich auf vierspurigen Auto- bahnen über Serpentinen in die Bergwelt des Hadschar-Gebirges mit einer Farbsymphonie aus allen Braun-, Ocker-, Zinnober-, Rot- und Gelbtönen. Mittags wird ge- picknickt, mal auf einem Fels - plateau in 2 000 Meter Höhe, mal in einer Palmenoase oder in einer Plantage, wo wir mit frischen Früchten verwöhnt werden. Das jahrtausendealte Afladsch-Bewäs-

serungssystem, das auf der Liste des UNESCO-Kulturerbes steht, macht es möglich. Das Wasser un- terirdischer Quellen wird mit gerin- gem Gefälle oft bis zu 20 Kilometer in verzweigte Kanäle geleitet, von denen aus nach genau festgelegtem Zeitplan einzelne Felder bewässert werden. Neubauten mit allem Kom- fort ersetzen die alten Lehmhäuser der Bauern; nur einige sind erhalten und dienen als Museum.

Abends sind kleine, feine Hotels mit hervorragender Küche unsere Oasen. Auch der Komfort eines Wüstencamps verblüfft, das wie ei- ne Fata Morgana in den unendli- chen Weiten hoher Sanddünen liegt.

Von Salalah im Südwesten des Lan- des aus führen Tagestouren zum Grab des Propheten Hiob und ins Hochland des Dhofar, wo der Weih- rauchstrauch gedeiht. An der Küste verblüfft die Ausgrabung des anti- ken Hafens Sumharam, von dem aus das kostbare Harz verschifft wurde. Heute beherrschen Frauen in langen schwarzen Abayyas und mit Gesichtsmaske im Suq von Sa- lalah das Geschäft mit Weihrauch – und sie verhandeln knallhart.

Renate V. Scheiper Informationen:

www.studiosus.de

ARABISCHE HALBINSEL

Oman – der Tradition verhaftet

Sultan Qabus investiert seit 42 Jahren die Öldollars des Landes in die Infrastruktur. Zwar wird auch dort emsig gebaut, aber maß- und stilvoll.

K U L T U R

Masqat – Die Haupt- stadt des Sultanats Oman kommt ohne himmelstrebende Wolkenkratzer aus.

Foto: picture alliance/CHROMORANGE

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