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Agroscope Liebefeld-Posieux ALP

Einfluss von Schüsselfüllmenge und Abnutzungsgrad der Messer auf die Brühwurstqualität

Versuche der Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux ALP zeigten, dass sich mit 25 bis 70%

Füllgrad des Nennvolumens der Blitzschüssel optimale Brühwurst- bräte herstellen lassen. Gut ge- schliffene Blitzmesser können zu- dem bis zu einem Restwert von 20%

ohne Qualitätsverluste in der Brüh- wurstherstellung eingesetzt wer- den.

Die Brühwurst ist mit einem durch- schnittlichen Verzehr von ca. 6 kg pro Kopf die beliebteste Wurstsorte in der

Schweiz. Bei den Brühwürsten stellen Cervelas, Wienerli und Bratwurst, un- abhängig von der Jahreszeit, die drei verkaufsstärksten Wurstprodukte dar.

Täglich werden von den Schweizer Wurstherstellern Brühwürste in ver- schiedensten Varianten produziert.

Dabei versucht sich jeder Wurstfabri- kant, mit eigenen Innovationen von seinen Mitbewerbern abzuheben. Häu- fig werden sodann Wurstkreationen im Verhältnis zu den traditionellen Wurst- sorten in kleineren Mengen herge- stellt.

Für die Produktion der drei obge-

nannten Wurstsorten ist der Blitz fast immer zu klein, für Neukreationen und Nischenprodukte häufig aber zu gross.

Die Kenntnis des Einflusses der Füll- menge auf die resultierende Brät- und Produktqualität ist deshalb von Bedeu- tung. Eine weitere, für die Praxis rele- vante Einflussgrösse, der Restwert der Blitzmesser, wurde bei dieser Gele- genheit ebenfalls untersucht.

Versuchsbedingungen

Für die vorliegende Untersuchung wurden insgesamt 20 Lyoner-Varian- ten (5 Füllgrade kombiniert mit 4 Rest-

messerwerten, gemäss Tab. 1) nach folgender Rezeptur (Tab. 2) herge- stellt.

Um bei der Brätherstellung identi- sche Voraussetzungen zu schaffen, stellte man alle Varianten im einpha- sigen Verfahren her, d. h., alle Kompo- nenten wurden vor Einschalten des Blitzes in die Blitzschüssel gegeben.

Die Messerumdrehung wurde wäh- rend fünf Runden auf 1400 Rotationen pro Minute (RPM) auf der Schüssel- umdrehungsstufe 1 eingestellt. An- schliessend erfolgte eine Erhöhung der Versuchsdurchführung: ABZ Spiez

Blitz: Alpina PB-60 (Tipper Tie Alpina AG, Gossau)

Fassungsvermögen Schüssel: 65 Liter

Messerkopf: MK-3-6-nachlaufend

Messertyp: Alpina M6

Füllgrade Schüssel: 70, 30, 25, 20, 15%

Restwert Messer: 100, 60, 20, 0% (s. Abb.1) Tab. 1: Versuchsbedingungen

Grundrezeptur: 13% Kalbfleisch (K II) 20% Schweinefleisch (S III) 14% Halsspeck (S V) 13% Rückenspeck (S VII) 10% Schwartenblock 30% Eis

Salz: 19 g Nitritpökelsalz pro kg Brät

Zusatzstoffe: Phosphat und Ascorbinsäure in Kombigewürzmischung enthalten

Gewürze: 12 g je kg Brät (Aufschnitt Kombi, Pacovis) Tab. 2: Rezeptur des Lyonerbrätes.

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14 Forschungsarbeit

30. September 2009 | Fleisch und Feinkost

Nr. 20

(2)

Fassungsvermögen Schüssel: 65 Liter

Messerkopf: MK-3-6-nachlaufend

Messertyp: Alpina M6

Füllgrade Schüssel: 70, 30, 25, 20, 15%

Restwert Messer: 100, 60, 20, 0% (s. Abb.1)

100% 60% 20% 0%

Abb. 1:Abb. 1: Eingesetzte Blitzmesser mit verschiedenen Restwerten.

Eingesetzte Blitzmesser mit verschiedenen Restwerten

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26

100% 60% 20% 0%

Restwert Messer

Kraftmaximum (N)

70% 30% 25% 20% 15%

Schüsselfüllmenge

Abb. 2: Einfluss des Schüsselfüllgrades und des Restmesserwertes auf das instru- mentell bestimmte Kraftmaximum (→ Mass für die Knackigkeit).

1 2 3 4 5

100% 60% 20% 0%

Restwert Messer

Körnigkeit (sensorisch)

70% 30% 25% 20% 15%

Schüsselfüllmenge

Abb. 3: Einfluss des Schüsselfüllgrades und des Restmesserwertes auf die senso- risch beurteilte Körnigkeit (1 = sehr fein, 5 = sehr grob),

Messerumdrehung auf 6000 RPM auf der Schüsselumdrehungsstufe 2. Das Brät wurde dann bis zu einer Endtem- peratur von 14 °C geblitzt. Während des Herstellungsprozesses verzichtete man sowohl auf eine manuelle Bear- beitung mit dem Schlesinger wie auch auf das Herunterputzen des Deckels.

Dadurch wurden Fremdeinflüsse aus- geschlossen und einzig die Herstel- lung des Brätes durch die Messer er- fasst.

Das Brät wurde im Anschluss mit einem Wurstfüller Typ Handtmann VF 68 in Sterildärme abgefüllt, woraus Lyoner mit einem Gewicht von ca.

2850 Gramm resultierten. Diese wur- den anschliessend im gesättigten Dampf bei 75 °C bis zum Erreichen ei- ner Kerntemperatur von 70 °C gegart.

Das Abkühlen der Produkte erfolgte während 30 Minuten unter der kalten Wasserdusche und anschliessend im 2 °C kalten Kühlraum. Die Produkte wurden nach einer Woche sowohl sen- sorisch durch ein Fachpanel wie auch hinsichtlich ihrer chemisch-physikali- schen Eigenschaften (Textur, Farbe) mit instrumentellen Messmethoden getestet.

Füllgrad 25 bis 70% optimal Der Kuttervorgang bis zum Erreichen der Endtemperatur des Brätes von 14 °C dauerte zwischen 152 und 265 Sekunden. Die Varianten mit einem Messerrestwert von 100% sowie alle Varianten mit dem höchsten Füllgrad verblieben dabei eine längere Zeit im tiefen Temperaturbereich.

Bezüglich Kochverlust waren die Unterschiede zwischen den einzelnen Lyoner-Verfahren gering. Der grösste Kochverlust wurde mit 1,5% bei der Variante mit 15% Schüsselfüllgrad und 20% Restmesserwert festgestellt.

Beim Restmesserwert 0% und wenig Schüsselfüllmenge waren die Koch- verluste eher geringer.

Die instrumentelle Farbmessung zeigte nur bei mittleren Restmesser- werten eine Abhängigkeit vom Schüs-

selfüllgrad. Dabei waren bei den Mes- serrestwerten 60 und 20% die mit höherem Füllgrad der Schüssel herge- stellten Produkte heller (höhere L*-Werte).

Die instrumentelle Bestimmung der Textur mit der Warner-Bratzler-Appa- ratur zeigte eine Abnahme der Ge- samtarbeit (→ Mass für Festigkeit) und des Kraftmaximums (→ Mass für Knackigkeit) bei einem geringen Rest- messerwert (Abb. 2).

Die sensorischen Beurteilungen be- stätigten im Wesentlichen diese Be- funde. Bei der Knackigkeit wurden die Varianten mit geringem Füllgrad und abgenutzten Messern als weniger kna- ckig beurteilt. Diese Varianten wiesen zudem eine leicht grobkörnige Textur auf (Abb. 3). Die Attribute Farbe und Aroma zeigten zwischen den Varian- ten keine nennenswerten Unter- schiede.

Restwert Messer:

Unter 20% wird es kritisch

Die Resultate ergaben, dass sich mit gut geschliffenen Messern bis zu ei- nem Restwert von 20% ein Brät mit guter Qualität herstellen lässt. Bei ei- nem tieferen Restwert ist die Zerklei- nerung nicht mehr perfekt, zumal eine grobkörnigere Textur der Produkte re- sultieren kann. Ein allzu ausgereizter Einsatz der Blitzmesser mit einem Restwert gegen 0% ist überdies auch aufgrund der steigenden Bruchgefahr zu vermeiden.

Schlussfolgerungen

Aus der vorliegenden Untersuchung lässt sich schliessen, dass sich bei ei- nem Füllgrad im Bereich von 25 bis 70% und einem minimalen Restwert der Blitzmesser von 20% Lyonerbräte ohne nachteilige Effekte auf die End- produktqualität herstellen lassen. Es bleibt jedoch noch zu überprüfen, ob bzw. inwieweit sich die Ergebnisse auch auf Kutter mit einem höheren Schüsselvolumen und folglich grösse- ren Messern übertragen lassen.

S. Schlüchter, P. Eberhard und R. Hadorn, Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux ALP

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Nr. 20

Fleisch und Feinkost | 30. September 2009

Forschungsarbeit 15

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