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Archiv "Medizinstudium: Die entscheidende Frage" (17.02.2006)

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PKV

Zu dem Leserbrief „Recht so!“ von Dr. Karl Heinz Haegler in Heft 1–2/2006:

Unverschämt hohe Rechnungen

Im Gegensatz zu dem Kolle- gen Haegler können wir uns über die Leistungsabwicklung unserer zwei verschiedenen privaten Krankenversicherun- gen bisher nicht beschweren.

Sehr wohl haben wir uns aber mehrfach über unverschämt hohe Rechnungen von ärztli- chen Kollegen ärgern müssen.

Wohl gemerkt, ausschließlich von Chefärzten, nicht von nie- dergelassenen Kollegen . . . Wir Ärzte treiben durch ein solch unangemessenes und kurzsichtiges Liquidationsver- halten die Tarife der PKV – auch und gerade die Ärztetari- fe – mutwillig in die Höhe. Da- mit wird die PKV unattraktiv, und es folgt die von der Politik geplante Einheitsversicherung auf in jeder Hinsicht niedri- gem Niveau . . .

Dr. med. Andreas Mahler, Dr. med. Claudia Mahler, Feldstraße 11, 28832 Achim bei Bremen

Ich bin zufrieden!

Ich meine, dass dieses Pam- phlet mit pauschaler Schelte der PKV nicht als einziger Kommentar zu dem Artikel von Dr. Clade stehen bleiben sollte. Ich bin seit 35 Jahren privat versichert und voll zu- frieden. Viele Jahre, in denen ich gesund war und keine Lei- stungen beanspruchte, habe ich erkleckliche Rückerstat- tungen erhalten, wodurch mei- ne Beiträge nicht höher, son-

dern zeitweise niedriger wa- ren, als sie in der gesetzlichen Versicherung gewesen wären.

Seit 15 Jahren muss ich leider ständig erhebliche Leistungen in Anspruch nehmen . . . Ich hatte nie ein Problem mit der Erstattung der von mir einge- reichten Rechnungen, die Überweisungen erfolgten prompt . . . In meiner Zeit als niedergelassener Internist gab es bei meinen Privatpatienten nie ein Problem mit einer von mir erstellten Rechnung. Als Versicherter sage ich zu genau- en Prüfungen: recht so! – denn ich bin an möglichst niedrigen Beiträgen interessiert.

Dr. med. Ralf Keßler, In der Rosenheck 10, 55585 Niedernhausen

Medizinstudium

Zu dem Beitrag „Kritische Bewer- tung der Reform braucht Zeit“ von Prof. Dr. med. Reinhard Pabst in Heft 51–52/2005:

Lehrerfahrung zahlt sich nicht aus

Herr Kollege Pabst, dessen schon jahrzehntelange Be- mühungen um die Verbesse- rung des Medizinstudiums un- bestritten sind, beschreibt zu- treffend, dass sich für die aka- demische Karriere bisher we- der eine engagierte Lehre noch die Entwicklung von neuen Lehrformen oder die Publikation von Lehrevalua- tionen ausgezahlt hat. Im Ge- gensatz zu seinem Optimismus glaube ich nicht, dass sich hier- an bei unserem deutschen Sy- stem in den nächsten zehn bis 15 Jahren, auch unter Berück- sichtigung der neuen Appro- bationsordnung, irgendetwas

ändern wird. Eine neue Ap- probationsordnung bedeutet nicht eine Änderung der Denkschemata in deutschen Hochschulen. Und hier spielen zumindest im Bereich der kli- nischen Medizin, aber auch im Bereich der theoretischen Me- dizin, die Lehrerfahrung und die didaktischen Fähigkeiten nicht die Rolle, die ihnen drin- gend gebühren würde . . . Er- schwerend kommt hinzu das aus meiner Sicht nach wie vor nur allenfalls rudimentär aus- gebildete Interesse vieler C4-/

C3-Professoren an der Qua- lität der in ihrer Klinik vermit- telten Lehre . . . Es ist aber auch nicht damit getan, ab und zu oder regelmäßig eine Vorle- sung zu halten. Essenziell ge- rade für Klinikleiter ist die ei- gene regelmäßige Teilnahme am „bedside teaching“, da nur dort einem Klinikleiter der Kontakt und ein entsprechen- des Feedback mit den Studen- ten möglich ist. Nur, welcher Klinikleiter nimmt am bedside teaching teil? Das als Grund für die Nichtteilnahme an die- ser Ausbildungsform häufig genannte Argument der star- ken zeitlichen Belastung darf und kann für einen Hoch- schullehrer, der für die Vertre- tung seines Faches in For- schung, Lehre und Klinik be- rufen wurde, kein Argument sein. Dass bei einer derartigen Einstellung und „Vorbildfunk- tion“ sich die nachgeordneten Oberärzte und Assistenten häufig in gleicher Art und Weise verhalten, erstaunt nicht . . . Immer wieder habe ich in der Vergangenheit im

Rahmen von Berufungsver- fahren auch erlebt, dass von den Bewerbern hervorragen- de neue Modelle für die Um- gestaltung und Verbesserung der Lehre an der Universität vorgestellt wurden. Nach der Berufung stellten sich dann diese Modelle meist als po- temkinsches Dorf heraus, und der Unterricht wurde in jahr- zehntelang „bewährter“ Art und Weise fortgesetzt . . . Dr. Jürgen Hoffart,

Landesärztekammer Rheinland-Pfalz, Deutschhausplatz 3, 55116 Mainz

Die entscheidende Frage

Warum hat jeder Grundschul- lehrer eine bessere pädagogi- sche Ausbildung als (fast) je- der Hochschullehrer? Der Ar- tikel von Professor Pabst gibt darauf die entscheidende Ant- wort: da die Qualität der Leh- re bis jetzt eine nebensächli- che Rolle im geforderten Auf- gabenspektrum eines Profes- sors spielt. Wie anders ließe sich erklären, dass in der stu- dentischen Ausbildung die

„gute alte“ Vorlesung, anders ausgedrückt eine ausschließ- lich lehrerzentrierte Vermitt- lungsform, den Löwenanteil ausmacht. Eine Erklärung mag sein, dass diese Lehrform den wenigsten Aufwand erfor- dert, denn der Lerninhalt wird den Studenten nur vorgetra- gen, vorgetragen heißt aber nicht gelernt. Dies sollte aber die entscheidende Frage für jeden Lehrenden sein: Was ha- ben meine Studenten heute nachweislich gelernt? Um die-

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A400 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 7⏐⏐17. Februar 2006

B R I E F E

Leserzuschriften werden von der Redaktion sehr beachtet. Sie geben in erster Linie die Meinung des Briefschreibers wieder und nicht die der Redaktion. Die Veröffentlichungsmöglichkeiten sind leider beschränkt; der Redaktion bleibt oft keine andere Wahl, als unter der Vielzahl der Zuschriften eine Auswahl zu treffen. Die Chance, ins Heft zu kommen, ist umso größer, je kürzer der Brief ist. Die Redaktion muss sich zudem eine – selbst- verständlich sinnwahrende – Kürzung vorbehalten.

LESERZUSCHRIFTEN

Foto:Peter Wirtz

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se Frage für sich beantworten zu können, sind Vorlesungen notwendig, die die Studenten in das Lerngeschehen einbin- den, d. h., die Studenten müs- sen z. B. nach einem Impulsre- ferat selbst eine Aufgabe zum Vorlesungsinhalt lösen, den schwierigsten Punkt der Aus- führung benennen, die fünf Kernpunkte finden, eine Ver- knüpfung zum bisher Gelern- ten herausfinden usw. . . . Die Lehrmethoden zur Gestaltung von interaktiven Vorlesungen sind beschrieben, empirisch erprobt und erlernbar. Einige Fakultäten bieten den Kolle- gen dafür schon entsprechen- de Kurse an. Allerdings ist die Frage der guten Lehre grundsätzlicher anzugehen.

Denn gute Lehre benötigt Vorbereitungszeit. Es stellt sich die Frage, ob denn tatsächlich der deutsche Medi- zinprofessor den Dreisprung

aus Patientenversorgung, For- schung und Lehre durch- führen muss, denn auch sein Zeitkontingent ist endlich, und jede dieser Aufgaben stellt ei- gentlich einen Beruf an sich dar . . .

Dr. med. Claus Reinhardt, Barthelstraße 36, 50823 Köln

Versorgung

Zu dem Beitrag „Ambulante Versor- gung: Bayerische Hausärzte betrei- ben die Abspaltung“ von Josef Maus in Heft 49/2005:

Sächsischer Vorschlag

Allen Vertragsärzten sollten die bayerischen KV-Querelen zu denken geben. Es gibt außer der deutschen Ärzte- schaft keinen Berufsstand, der durch interne Machtkämpfe sein Image, aber auch seine

politische Schlagkraft derartig aufs Spiel setzt. Wir Sachsen sind den bayerischen Ärzten und der KV Bayern zu Dank verpflichtet, allerdings einer KV unter Prof. Sewering und Alt-Hauptgeschäftsführer Erich Ulbrich, die nach der Wende unsere sächsische KV generalstabsmäßig aufgebaut hat. Eben diese KVB gibt es nicht mehr; sie ist durch Fin- gerhakler und durch manchen machtbesessenen berufspoliti- schen Gernegroß zunichte und zum Spielball der Politik und der Kassen gemacht worden.

Wir haben in unseren Reihen viele gut bezahlte Psycholo- gen, die einmal analysieren sollten: Sind hier machiavelli- stische Machtstrategien oder schon manisch-depressive Fehlhaltungen die Ursache für eine zielgerichtete destruktive Berufspolitik? Gerade im bayerischen Staatsgebilde,

dessen Ministerpräsident Stoi- ber den markanten Slogan in die Welt setzte „Die dümm- sten Kälber wählen ihre Metz- ger selber“, sollte man in sich gehen und die Revoluzzer vor die Türe setzen. Die Traditio- nen der alten bayerischen KV werden gewissermaßen in Sachsen fortgesetzt. Den bayerischen Vertragsärzten, die die Spaltungspolitik nicht mittragen wollen, können wir nur anbieten, sich mit ihren Bezirksstellen unserer sächsi- schen KV anzuschließen. Wir garantieren den urbayerischen Verwaltungsstil zu günstigen Verwaltungskosten, eine Gleichbehandlung aller Fach- gruppen und eine faire Be- setzung aller berufspolitischen Gremien ohne Vorabsprachen und Wahlmanipulationen. In einer Ära, in der die Bundes- republik von einer Kanzlerin aus Mecklenburg-Vorpom- B R I E F E

Referenzen

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