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Die 17 Millenniumsziele der UN

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Academic year: 2022

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II.C.6

Natur und Umwelt

Die 17 Millenniumsziele der UN – Für eine Zukunft mit weniger Leid und mehr Gerechtigkeit

Kathrin Minner

Kaum einer Vision wurde je so viel Unterstützung zuteil wie den im September 2000 formulierten Millenniumszielen. Inzwischen wurden die damals benannten Ziele fortgeschrieben. Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung ist noch ehrgeiziger, noch umfassender. Vereinbart 2015 auf ei- nem Gipfeltreffen der Vereinten Nationen, legt der Vertrag fest, wie die Mitgliedstaaten globale Probleme wie Armut, Umweltzerstörung oder Klimawandel künftig gemeinsam bewältigen wollen.

Diese Einheit lädt ein, sich mit der Agenda und den darin enthaltenen 17 Millenniumszielen ausein- anderzusetzen und zu überlegen, wie diese im Alltag konkret umgesetzt werden können.

KOMPETENZPROFIL

Klassenstufe: 7/8

Dauer: 4 Stunden

Kompetenzen: sich mit dem Ist- und Idealzustand der Welt auseinanderset- zen, die Kernbotschaften der Agenda 2030 darstellen, konkrete Beispiele zur Umsetzung der Millenniumsziele formulieren, ein Kahoot-Quiz zur Agenda 2030 erstellen

Thematische Bereiche: Nachhaltigkeit, Verantwortung, Gerechtigkeit Medien: Texte, Bilder, YouTube-Videos

© Getty Images

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Worum geht es?

Der Lehrplan fordert eine „Bildung für die nachhaltige Entwicklung“. Die Lernenden sollen befähigt werden, ihre Zukunft in einer globalisierten Welt eigenverantwortlich zu gestalten. Ziel ist es, sich die drei Dimensionen „Umwelt“, „Gesellschaft“ und „Wirtschaft“ in ihrer Komplexität und gegen- seitigen Abhängigkeit vor Augen zu führen. Im Fokus steht die Verantwortung für die Gestaltung des gemeinsamen Lebens in der Einen Welt und für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur. Diese Einheit macht die Lernenden mit den 17 Millenniumszielen der UN vertraut. Sie regt an darüber nachzudenken, wie es gelingen kann, diese im Alltag konkret umzusetzen.

Was müssen Sie zum Thema wissen?

Die Agenda 2030

Ziel der Vereinten Nationen ist es, die Welt gerechter und nachhaltiger zu gestalten. In der Agen- da 2030 für nachhaltige Entwicklung, dem sogenannten „Weltzukunftsvertrag“, bringt die inter- nationale Staatengemeinschaft ihre Überzeugung zum Ausdruck, dass sich die aktuell bestehenden globalen Herausforderungen nur gemeinsam lösen lassen. Der Vertrag schafft die Grundlage dafür, weltweiten wirtschaftlichen Fortschritt im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und im Rahmen der ökologischen Grenzen der Erde zu gestalten.

Im September 2015 verabschiedeten alle Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen die Agenda 2030.

Sie wurde mit breiter Beteiligung der Zivilgesellschaft entwickelt und stellt einen Meilenstein in der jüngeren Geschichte der Vereinten Nationen dar. Sie gilt für alle Staaten dieser Welt. Alle haben sich verpflichtet, ihren Beitrag zu leisten.

Das Kernstück der Agenda bildet ein ehrgeiziger Katalog mit 17 Zielen für nachhaltige Entwick- lung, den sogenannten „Sustainable Development Goals“, abgekürzt SDGs. Diese 17 Ziele berück- sichtigen erstmals alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit gleichermaßen: Soziales, Umwelt und Wirtschaft. Sie sind unteilbar und bedingen einander. Fünf Kernbotschaften finden sich als hand- lungsleitende Prinzipien vorangestellt: Mensch, Planet, Wohlstand, Frieden und Partnerschaft. Im Englischen spricht man von den 5 Ps: People, Planet, Prosperity, Peace und Partnership.

Was bedeutet Nachhaltigkeit?

Wer nachhaltig wirtschaftet, verbraucht nur, was wieder nachwächst. Er achtet darauf, keine Roh- stoffe zu verschwenden und nicht auf Kosten der nachfolgenden Generationen zu leben. Nachhal- tigkeit bedeutet aber auch, anderen Menschen mit Respekt und Achtsamkeit, ihrer Arbeit mit Wert- schätzung zu begegnen. Ökonomische, ökologische und soziale Ziele werden nicht gegeneinander ausgespielt. Sie gelten als gleichrangig. Ziel ist es, natürliche Kreisläufe zu achten. Dies impliziert sowohl eine ökologische Modernisierung der Wirtschaft als auch die Orientierung an einem nach- haltigen Wirtschaftswachstum. Dabei gilt nicht nur der Gedanke einer globalen Gerechtigkeit. Zent- ral ist auch der Grundsatz der Generationengerechtigkeit. Doch die Bemühungen um Nachhaltigkeit sind umstritten. Oft gelten sie der Wirtschaft als Hindernis. Wirtschaftswachstum und Klimaschutz sind für viele noch immer unvereinbar.

Was kann jeder Einzelne tun? – Die Macht des Konsumenten

Der Konsument bestimmt, wofür er sein Geld ausgibt. Doch viele unterschätzen ihre Möglichkeiten.

Dabei gilt: Wenn viele kleine Menschen an vielen kleinen Orten auf der Erde viele kleine Dinge tun, können sie das Gesicht der Welt verändern. Es lohnt sich, sich für eine friedlichere, gerechtere Welt einzusetzen, in der die Menschen miteinander achtsam umgehen und die Umwelt wertschätzen.

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Auf einen Blick

Unsere Welt – Wirklichkeit und Traum

M 1 Demonstrationen, Katastrophen, Umweltzerstörungen – Bilder aus den Nachrichten / Täglich sehen sich die Lernenden in den Medien mit er- schreckenden Nachrichten konfrontiert. Die vorliegenden Bilder laden ein, ins Gespräch zu kommen und zu überlegen, in welcher Welt sie gerne leben würden.

M 2 Ich wünsche mir eine Welt, die … / Nach einem gemeinsamen Austausch, basteln die Lernenden eine Collage, die ihre Träume von einer besseren Welt visualisiert. Diese Collagen werden im gemeinsamen Gallery-Walk betrach- tet.

Vorzubereiten: Dokumentenkamera oder Beamer, Bilder, Texte und Überschriften aus Zeitungen und Zeitschriften, Schere und Kleber für die Collage.

Menschen, die für eine bessere Welt kämpf(t)en

M 3 I have a dream – Der Traum von der Gleichberechtigung / Im Fokus stehen zwei Personen und ihre Träume. Die Lernenden recherchieren die Lebensdaten von Martin Luther King und erstellen einen Steckbrief. Im An- schluss analysieren sie seine Rede „I have a dream“.

M 4 Herbert Grönemeyer – Stellung beziehen / Auch Herbert Grönemeyer setzt sich gegen Rassismus ein. Die Lernenden hören sein Lied „Fall der Fäl- le“ und erörtern, ob Künstler sich offen gegen rechts positionieren sollten.

Millenniumsziele – Welche sind das und wie lassen sie sich umsetzen?

M 5 Die Agenda 2030 – Verantwortung tragen / Die Lernenden setzen sich mit den 17 Millenniumszielen auseinander. Sie gestalten ein Plakat und dis- kutieren über konkrete Beispiele zur Umsetzung.

M 6 17 Millenniumsziele – Ziele für eine bessere Welt / Welche Ziele haben die UN sich bis 2030 gesetzt? Und wie lassen diese sich konkret umsetzen?

M 7 Von anderen lernen – Beispiele für eine bessere Welt / Anhand von Beispielen erörtern die Lernenden, wie man sich für die Umwelt einsetzen kann.

Lernerfolgskontrolle – Ein Kahoot erstellen

M 8 Lernerfolgskontrolle – Ein Kahoot zu den 17 Millenniumszielen erstellen / Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten ein Kahoot-Quiz und spielen dieses.

Stunde 1

Stunde 2

Stunde 3

Stunde 4

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Demonstrationen, Katastrophen, Umweltzerstörung – Bilder aus den Nachrichten

Aufgaben

1. Betrachte die Bilder. Beschreibe sie. Erkläre, welche Gedanken dir durch den Kopf gehen.

2. Tausche dich mit deinem Nachbarn/deiner Nachbarin über deine Eindrücke aus. Sprecht auch darüber, was die Menschen auf den Bildern empfinden könnten.

3. Gibt es Bilder, die dich wütend machen? Erkläre warum.

M 1

Bild 1: © picture alliance/AP Photo; Bild 2: Getty Images; Bild 3: picture alliance/NurPhoto; Bild 4: Getty Images; Bild 5:

Getty Images; Bild 6: Getty Images.

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Hinweise: Menschen, die für eine bessere Welt kämpf(t)en

Einstieg

Die Stunde beginnt mit einem stummen Impuls. Notieren Sie die Worte „I have a dream“ an der Tafel und aktivieren sie so das Vorwissen Ihrer Schülerinnen und Schüler. Vielleicht kennen einige Lernende den berühmten Anfang der Rede Martin Luther Kings und wissen, dass es sich bei ihm um einen Bürgerrechtler handelt, der sich für die Gleichberechtigung von Farbigen einsetzte.

Erarbeitungsphase I

In Einzelarbeit überlegen die Lernenden zunächst, was für sie persönlich der Begriff „Freiheit“ be- deutet. Sie gestalten aus ihren Ideen eine Wortwolke auf ihrem Smartphone. Die Wortwolke können sie mit verschiedenen Formen, Themen, Farben und Schriftarten gestalten. Im zweiten Schritt wird das Arbeitsblatt ausgeteilt. Die Schülerinnen und Schüler lesen die Rede und diskutieren darüber.

Erarbeitungsphase II

Abschließend erstellen die Lernenden in Kleingruppen einen Steckbrief zu Martin Luther King und diskutieren, ob und inwiefern seine Rede heute immer noch aktuell ist.

Erarbeitungsphase III

Zum Ende der Stunde wird den Lernenden das Lied „Fall der Fälle“ von Herbert Grönemeyer vor- gespielt: Lieddauer: 5 Minuten. Der Inhalt wird im Plenum besprochen. Gemeinsam erörtern die Lernenden, ob und wenn ja warum, Prominente sich aktiv gegen rechts positionieren sollten. Um den Lernenden Hilfestellung bei der Erstellung des Plakates zu geben, können zentrale Schlagworte wie „Gewalt“, „Hass“, „Wut“ oder „Moral“ vorab an der Tafel notiert werden.

Präsentation

Im Plenum werden die Bilder ausgelegt, welche die Lernenden gestaltet haben.

Erwartungshorizont (M 3)

1. Eine Wortwolke könnte folgende Schlagworte beinhalten: Meinungsfreiheit, freie Berufswahl, freie Religionsausübung, freies Reisen, freies Internet, freier Wille.

2. Ein Steckbrief könnte so aussehen:

Lebensdaten von Martin Luther King

• Geboren am: 15. Januar 1929 in Atlanta, Georgia.

• Gestorben am: 4. April 1968.

• Mutter: Alberta Christine Williams King: Lehrerin.

• Vater: Martin Luther King: Baptistenprediger.

Beruflicher Werdegang

• Martin Luther King schloss 1948 sein Soziologie- und 1952 sein Theologiestudium ab.

Leben

• Martin Luther King wuchs mit Rassismus auf: Er durfte zum Beispiel nicht dieselben Toiletten benutzen oder vom selben Wasserspender trinken wie Weiße.

Stunde 2

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Die Agenda 2030 – Verantwortung tragen

Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung ist ein internationaler Vertrag. Er wurde 2015 auf einem Gipfeltreffen der Vereinten Nationen (UN) geschlossen. Das Dokument wird auch als „Welt- zukunftsvertrag“ bezeichnet. Darin legten die Mitgliedstaaten fest, wie sie die großen Probleme der Welt wie Armut, Umweltzerstörung oder Klimawandel gemeinsam lösen wollen. Die Kernbotschaf- ten wurden unter den Begriffen „Menschen“, „Planet“, „Wohlstand“, „Frieden“ und „Partnerschaft“

zusammengefasst.

Aufgabe

Arbeitet in Kleingruppen. Lest die Aussagen aus der Agenda 2030 zu den Bereichen Menschen, Planet, Wohlstand, Frieden und Partnerschaft. Gestaltet zu diesen Aussagen ein Plakat, auf dem ihr diese Kernbotschaften visuell darstellt.

Menschen (People)

Wir sind entschlossen, Armut und Hunger in allen ihren Formen und Dimensionen ein Ende zu setzen und sicherzustellen, dass alle Menschen ihr Potenzial in Würde und Gleichheit und in einer gesunden Umwelt voll entfalten können.

Planet (Planet)

Wir sind entschlossen, den Planeten vor Schädigung zu schützen, unter anderem durch nachhalti- gen Konsum und nachhaltige Produktion, die nachhaltige Bewirtschaftung seiner natürlichen Res- sourcen und umgehende Maßnahmen gegen den Klimawandel, damit die Erde die Bedürfnisse der heutigen und der kommenden Generationen decken kann.

Wohlstand (Prosperity)

Wir sind entschlossen, dafür zu sorgen, dass alle Menschen ein von Wohlstand geprägtes und er- fülltes Leben genießen können und dass sich der wirtschaftliche, soziale und technische Fortschritt in Harmonie mit der Natur vollzieht.

Frieden (Peace)

Wir sind entschlossen, friedliche, gerechte und inklusive Gesellschaften zu fördern, die frei von Furcht und Gewalt sind. Ohne Frieden kann es keine nachhaltige Entwicklung geben und ohne nach- haltige Entwicklung keinen Frieden.

Partnerschaft (Partnership)

Wir sind entschlossen, die für die Umsetzung dieser Agenda benötigten Mittel durch eine mit neu- em Leben erfüllte globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung zu mobilisieren, die auf einem Geist verstärkter globaler Solidarität gründet, insbesondere auf die Bedürfnisse der Ärmsten und Schwächsten ausgerichtet ist und an der sich alle Länder, alle Interessenträger und alle Menschen beteiligen.

Quelle: https://www.bmu.de/themen/nachhaltigkeit-internationales/nachhaltige-entwicklung/2030-agenda/

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Referenzen

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