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Wenn Kälte krank macht

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142 DIE PTA IN DER APOTHEKE | November 2014 | www.pta-aktuell.de

Wenn Kälte

krank macht

Bald naht der Winter! Eisige Temperaturen, zugefrorene Seen und tanzende Schneeflocken können so schön sein. Doch wer unter einer Kälteurtikaria leidet, für den kann der Aufenthalt im Freien zur Qual werden.

© st__iv / fotolia.com

PRAXIS URTIKARIA

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Keine Anwendung bei bekannter Überempfi ndlichkeit gegenüber Efeu, Pfl anzen der Familie der Araliengewächse, Thymian oder anderen Lamiaceen (Lippenblütler), Birke, Beifuß, Sellerie oder einen der sonstigen Bestandteile. Keine Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit we- gen nicht ausreichender Untersuchungen und bei Kindern unter einem Jahr. Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz sollten Bronchipret Saft TE nicht einnehmen. Neben- wirkungen: Gelegentlich Magen-Darm-Beschwerden wie Krämpfe, Übelkeit, Erbrechen. Selten Überempfi ndlichkeitsreaktionen mit Hautausschlägen. Auch Überempfi ndlichkeitsreaktionen mit z. B. Luftnot, Nesselsucht sowie Schwellungen in Gesicht, Mund und/oder Rachenraum möglich. Warnhinweise: Enthält 7 % (V/V) Alkohol. Stand: 05|14 BIONORICA SE | 92308 Neumarkt

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eim Kontakt mit

kalten Gegenstän- den oder eisiger Luft müssen Be- troffene mit schweren Folgen rechnen: Ihre Haut beginnt zu jucken, zu schmerzen und es entstehen brennende Quaddeln.

Wintersport ist für diese Perso- nen somit unmöglich, stattdes- sen müssen sie sich draußen mit dicker Kleidung, Schal, Sturmhaube, Mütze und Hand- schuhen ausreichend schützen.

Auch das Auftragen spezieller, wirkstofffreier Kälteschutzsal- ben kann sinnvoll sein.

Gefahr im Winter Die Käl- teurtikaria ist eine Erkrankung, die durch physikalische Reize (in diesem Fall Kälte), hervor- gerufen wird. Daher spricht man auch von einer physikali- schen Urtikaria. Die Vermei-

dung entsprechender Auslöser ist zwar wünschenswert, aber nicht immer praktikabel.

Generell ist die Urtikaria eine heterogene Gruppe von Erkran- kungen, die alle ein charakte- ristisches Hautreaktionsmuster gemein haben, nämlich die Ent- wicklung von Quaddeln und An- gioödemen. Letztere sind durch plötzlich auftretende Schwel- lungen der tieferen Dermis und Subkutis, durch eine Beteili- gung der Schleimhäute sowie durch Schmerzen (selten Juck- reiz) charakterisiert. Die Rück-

bildung kann bis zu 72 Stunden andauern. Eine Quaddel hinge- gen hat drei typische Merkmale:

Die Haut ist nur oberflächlich geschwollen, juckt und ist ge- rötet. Dieses Erscheinungsbild verschwindet in der Regel in einem Zeitraum von bis zu 24 Stunden wieder.

Lebensgefährlicher Zustand Die Schwellentemperatur, bei der Patienten mit Kälteurtika- ria mit den unangenehmen Be- schwerden zu rechnen haben, ist individuell. Betroffene müs- sen deshalb nicht nur im Win- ter Acht geben, sondern auch im Sommer auf den Sprung ins kalte Wasser sowie auf kalte Speisen verzichten. Letztere können zu Schwellungen im Rachenbereich führen und Schluckbeschwerden, Atemnot oder etwa einen kompletten

Verschluss der Atemwege zur Folge haben. Der Sprung ins kalte Wasser ruft bei Patienten mit Kälteurtikaria eine Schock- reaktion hervor, aus der ein Blutdruckabfall, Bewusstlosig- keit und unter Umständen sogar Ertrinken resultieren.

Übeltäter Histamin Werden die Mastzellen stimuliert, de- granulieren (zerfallen) diese, sodass große Mengen an Hista- min sowie weitere entzün- dungsfördernde Mediatoren (Prostaglandine, Leuko- a

»Die Schwellentemperatur, bei der Betroffene mit unangenehmen Beschwerden zu rechnen

haben, ist individuell.«

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a triene, Interleukine oder Chemokine) freigesetzt werden.

Aufgrund des Histamins wer- den die Blutgefäße weit gestellt (Vasodilatation). Gleichzeitig wird ihre Permeabilität erhöht, sodass Flüssigkeit in das um- liegende Gewebe austritt. Als Folge erscheinen Quaddeln und Schwellungen unterschied- licher Größe und Anordnung, die aussehen, als hätte man in eine Brennnessel gegriffen. Die Anwesenheit des Histamins hat weitere Konsequenzen: Das Gewebshormon aktiviert sen- sorische Nervenbahnen und verursacht dadurch den unan- genehmen Juckreiz sowie die Ausschüttung von Neuropep- tiden, welche für die Rötungen verantwortlich sind.

Diagnose leicht gemacht Eine Kälteurtikaria festzustel- len, ist nicht schwierig. Mit Hilfe von Eiswürfeln, die für eine bestimmte Zeit auf die Haut aufgebracht werden, durch eine Kältekammer oder durch Wasserbäder können die Reaktionen der Haut er- mittelt werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, die Diagnostik mit einem elektro- nischen Testgerät (bestehend aus metallischen Kühlelemen- ten) durchzuführen. Dieses er- zeugt eine Hautprovokationen durch Temperaturen, die im Beriech von 0 bis 45 °C liegen, sodass sich Schwellentempe- ratur und -zeit präzise definie- ren lassen.

Aufklärung nötig Zunächst einmal ist es wichtig, Betrof- fene über ihre Erkrankung zu informieren und ihnen Ver- haltenstipps zu geben, sodass sie in der Lage sind, schäd- liche Reize zu vermeiden und sich ausreichend zu schützen.

Patienten sollten sich stets da- rüber bewusst sein, dass auch lebensbedrohliche Situationen

(Sprung ins kalte Wasser oder Schwellungen im Halsbereich durch den Genuss von kalten Speisen) möglich sind. Generell ist es ratsam, ein Notfallset mit Medikamenten mit sich zu füh- ren, mit dem sich schwere Urti- kariaschübe dann kontrollieren lassen.

Medikamentöse Therapie Können kausale Faktoren der Urtikaria nicht beseitigt wer- den, ist eine effektive sympto- matische Behandlung notwen- dig. Diese erfolgt mit Antihista- minika wie Cetirizin, Loratadin, Desloratadin, Mizolastin oder Ebastin. Manchmal wird die

Dosis dabei wesentlich höher verordnet als üblich.

Da Leukotriene an der Ent- stehung von Verengungen der Atemwege mitwirken, kom- men Leukotrienantagonisten wie Montelukast manchmal zum Einsatz, da sie die Effekte

der entzündungsfördernden Leukotriene aufheben. Sie sind allerdings nicht in dieser Indi- kation zugelassen.

Im Falle einer zugrunde liegen- den Infektion ist eine antibio- tische Therapie indiziert:

Selbst wenn bei der Untersu- chung kein Hinweis auf eine Infektion entdeckt wurde, be- stehen meist gute Ansprechra- ten.

Ciclosporin A hat ebenfalls eine moderate direkte Wirkung auf die Freisetzung der Mast- zellenmediatoren, kann jedoch aufgrund der Nebenwirkungen nicht als Standardtherapie emp- fohlen werden.

Mit Omalizumab (Anti-IgE) konnten inzwischen hervorra- gende Einflüsse bei einzelnen therapierefraktären Patienten mit Kälte-, Wärme- und cho- linergischer Urtikaria gezeigt werden.

Obendrein kommen Gluko- kortikoide insbesondere bei der Notfallbehandlung zur An- wendung. Es gibt ausdrückliche Empfehlungen, dass die An- wendung aufgrund des schlech- ten Nebenwirkungsprofils über einen längeren Zeitraum zu vermeiden ist.

Ein weiterer Ansatz ist die Be- handlung mit dem Alkaloid Capsaicin. Dabei entleeren sich die Neurotransmitter aus den Nervenendigungen, sodass Juckreiz und Quaddelbildung verhindert werden. Der Nach- teil dieser Medikation besteht jedoch darin, dass die Substanz relativ häufig appliziert werden muss, zudem ist die Anwen- dung im Gesicht problematisch.

Heikel und in Diskussion ge- raten ist auch die sogenannte Hardening-Therapie, bei der die Patienten zum Beispiel durch kalte Bäder versuchen, den Körper an die geringen Temperaturen zu gewöhnen.

Auch Wärme kann jucken Zu den thermisch ausgelösten Urtikariaformen gehört auch die Wärmekontakturtikaria.

Dabei treten die Quaddeln und der Juckreiz dort auf, wo die Haut mit Wärme in Be- rührung kommt. Das kann beispielsweise ein heißer Auto- sitz im Sommer sein oder eine Wärmflasche, die man sich auf den schmerzenden Bauch legt.

Diese Form der Nesselsucht ist sehr selten und muss von der cholinergischen Urtikaria (Schwitzurtikaria), bei der die Reaktionen aufgrund einer Er- höhung der Körperkerntempe- ratur entstehen, unterschieden werden. Letztere kann durch Schwitzen, körperliche An- strengung, scharfe Speisen oder emotionale Erregung hervor- gerufen werden. ■

Martina Görz, PTA und Fachjournalistin (FJS)

PRAXIS URTIKARIA

GETEILTES LEID IST HALBES LEID

Urtikaria verursacht nicht nur eine Ein- schränkung der Lebensqualität, sondern beeinflusst auch die Leistungsfähigkeit bei der Arbeit und in der Schule. Somit zählt sie zur Gruppe der schweren aller- gischen Erkrankungen. Für Urtikaria- patienten gibt es die Möglichkeit, sich in Selbsthilfegruppe oder Foren mit anderen Betroffenen auszutauschen.

Auch das „urticaria network e.v.“ setzt sich für Personen mit Nesselsucht ein und informiert die Menschen über ihre Erkrankung. Wer möchte, kann beim Deutschen Allergie- und Asthmabund e.V. (DAAB) Mitglied werden, ein Ver- band für Kinder und Erwachsene mit Allergien, Asthma, COPD und Neuro- dermitis. Der DAAB überprüft Produkte für Allergiker, kommuniziert mit Betroffenen und informiert durch sein Gesundheitsmagazin über Neues aus der Forschung.

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Bestandt. Keine Durchspülungstherapie bei Ödemen infolge von Herz- oder Niereninsuffizienz. Schwangerschaft / Stillzeit: Keine ausreichenden Untersuchungen vorhanden. Nebenwirk.: Sehr selten: Magen- Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall), Allergie (Pruritus, Exanthem). Stand Juni 2013. Aristo Pharma GmbH, Wallenroder Str. 8 –10, 13435 Berlin

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