Stellungnahme der SPD-Fraktion zur kommunalen Bedarfsplanung
Sehr geehrter Herr OB,
sehr geehrte Damen Frau Wohlfarth, Frau Fink und Frau Philipp,
die Überschrift „Full House in unseren Kitaeinrichtungen“ bleibt uns auch in diesem Jahr erhalten, und Neckarsulm verzeichnet keine Geburtenrückgänge! Die Nachfrage an unseren Krippenplätzen ist ungebremst groß , das gewünschte Rahmenprogramm mit Kitas ohne Schließzeiten bis hin zum veganen Essen lässt Wunsch und Wirklichkeit noch weit auseinander liegen, und somit ist es auch kein Wunder, dass wir eigentlich ständig am Jonglieren sind, wie man bestehende Gruppen zeitlich so umgestaltet, dass man diese in eine weitere geforderte Ganztagesgruppe umwandeln kann. Die
Wahrheit ist konkret und sagt aus, dass für das Kindergartenjahr 2015/2016 nicht nur einfach alle Plätze belegt sind, sondern dass uns insbesondere in der Südstadt und in Amorbach der Schuh gewaltig drückt. Das kann aber auch keinen überraschen, denn die Südstadt ist schon seit Jahren unser Stiefkind, und wenn wir Sitzung für Sitzung neue Bauplätze an Familien in Amorbach verkaufen, dann ist das gewollt und gut – hat aber logischerweise auch Auswirkungen auf den Platzbedarf der Kitas. Wir kommen daher gar nicht umhin, das Tempo beim Ausbau für unter 3-jährige Kinder zu erhöhen – wir hätten den Neubau in der Südstadt lieber heute als morgen sowie auch den weiteren Ausbau im Stadtteil Amorbach. Aber auch hier ist die Wahrheit erneut konkret, denn der Ausbau unserer Kitas wird unsere Personalkosten weiterhin immer mehr in die Höhe treiben. Das einzige Trostpflaster besteht darin, dass wir die
erforderliche Versorgungsquote von den geforderten 34 Prozent mit aktuell gut 40 Prozent bei den unter 3-jährigen weiterhin noch recht gut halten können. Nicht zu vergessen und im Gegenzug genauso schwer einzuschätzen sind die zukünftig ankommenden traumatisierten Flüchtlingskinder in unserer Kommune. Auch ihnen muss unter Umständen kurzfristig ein Platzangebot gemacht werden, denn diese Kinder haben nach Ankunft in unserer Kommune ein Recht darauf, wieder Kind sein zu dürfen und eben auch unsere Sprache lernen zu dürfen. Der Kitaplatz bleibt also auch im nächsten Jahr für uns als Kommune, aber auch für die Eltern eine Herausforderung, und auch wenn ein verbindliches Happy End aktuell leider noch nicht absehbar ist, so sind wir bereit, trotz veränderter Haushaltslage hier weiterhin zu investieren. Unser Dank gilt auch den Bemühungen von Frau Wohlfahrt, Frau Fink und Frau Philipp,
welche sich nicht nur mancher Herausforderung, sondern auch manchem Konflikt stellen müssen. Der Beschlussvorlage stimmen wir somit zu. (Christianne Klotz- Kantenwein, SPD)