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Archiv "RANDNOTIZ: Durch dick und dünn" (02.03.2007)

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A K T U E L L

Osteuropa hat weltweit die höchs- te Rate der HIV-Neuinfizierungen.

Nach Angaben von Aids Action Europe haben sich 2006 schät- zungsweise 270 000 Menschen mit dem Virus infiziert. Ein Drittel der HIV-Neuinfektionen betrifft die 15- bis 24-Jährigen. Der Großteil infi- zierte sich beim unsterilen intravenösen Drogenge- brauch. Nur 13 Prozent der Menschen mit HIV und Aids haben in die- ser Region Zugang zu einer medikamentösen Behandlung. Mitverant- wortlich für den rapi- den Anstieg der Neuin- fektionen in Osteuropa seien auch die Regierun- gen. Bisher gebe es in der Region nur wenige Ansätze der Informati- ons- und Präventions-

arbeit und nur wenige Maßnahmen, um die Stigmatisierung der Betrof- fenen zu verringern. Viele neue EU- Mitgliedstaaten seien zudem die Zusammenarbeit mit Nichtregie- rungsorganisationen (NGO) nicht gewöhnt. Diesen wiederum fehle durch den Wegfall der internationa- len Gelder seit dem EU-Beitritt die Möglichkeit, viele Projekte umzu-

setzen.

Vor dem Hintergrund der Kon- ferenz der EU-Gesundheitsminis- ter „Partnerschaft und Verant- wortung – gemeinsam gegen HIV/Aids“ am 12. und 13.

März in Bremen forderte Aids Action Europe, die NGO vor Ort zu un- terstützen und den Betroffenen den Zugang zu Präven- tion und Therapie zu ermöglichen. sun GESUNDHEITSREFORM

BMG bereitet sich auf Ersatzvornahmen vor

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) bereitet sich darauf vor, die im GKV-Wettbewerbsstärkungsge- setz vorgesehene Re- form der vertragsärzt- lichen Vergütung not- falls selbst umzusetzen.

„Die Selbstverwaltung wird mit der Ausarbei- tung der Honorarre- form an ihre Grenzen stoßen“, sagte Franz Knieps, Abteilungslei- ter im BMG, bei dem Kongress „Gesundheits- politik Kardiologie“

Ende Februar in Pots- dam. Die Positionen von Ärzten und Kassen lägen zu weit auseinander. Das Ministerium gehe deshalb davon aus, unter Umständen selbst tätig werden zu müssen.

Kritik übte Knieps auch an dem Präsidenten der Bundesärztekam- mer, Prof. Dr. med. Jörg-Dietrich

Hoppe. Dieser werde nicht müde, vor zunehmender Ökonomisierung und Staatsmedizin zu warnen. Dies sei purer Lobbyismus, „zumal die Selbstverwaltungspartner Teil des Staates sind“. Knieps räumte aber ein, dass der Gesetzgeber mit der Reform tatsächlich politische Macht zurückgewinnen möchte. Zudem wolle man mit der Organisationsre- form verkrustete Strukturen auf der Kassenseite aufbrechen und die Ar- beit des Gemeinsamen Bundesaus- schusses professionalisieren.

Die anhaltende Kritik an der Gesundheitsreform erklärte Knieps mit der großen Tragweite des Ge- setzes. Die Koalition habe sich mit vielen Interessengruppen angelegt.

Doch persönlich habe er die Al- lianz der Akteure im Gesundheits- wesen gegen die Reform nie son- derlich ernst genommen. Einig sei- en sich Krankenkassen, private Krankenversicherer sowie ambu- lante und stationäre Leistungser- bringer doch nur bei der Ableh- nung des Gesetzes. Ihre politischen Ziele seien aber höchst unter-

schiedlich. SR

Die Bürger des US-Bundesstaates Arkansas mochten in ihrem Gouver- neur ein Spiegelbild ihrer selbst se- hen, einer Gesellschaft mit katastro- phalen Ernährungsgewohnheiten.

Denn Mike Huckabee, der seit 1996 an der Spitze des Staates im Süden steht, in dem fetttriefende Schwei- nerippchen vom „Pit Barbecue“

als Spezialität einer reichhaltigen, aber ungesunden Küche gelten, – dieser Gouverneur Huckabee war

genauso adipös wie viele seiner Landsleute. 300 amerikanische Pfund brachte er im Jahr 2003 auf die Waage, als er plötzlich das Schicksal von Millionen überge- wichtigen Landsleuten teilte: Die Ärzte diagnostierten Diabetes.

Für Huckabee war es das Zei- chen zur Umkehr. Eigentlich hatte er einen Beruf ergriffen, dem Askese näher liegen sollte als Völlerei:

Huckabee war Pfarrer der im ameri- kanischen Süden einflussreichen Baptistenkirche. Dann verschlug es ihn in die Politik mit all ihren Emp- fängen, Cocktailpartys und – Bar- becues. Nach der Diabetesdiagnose unterzog sich der schwergewichtige Gouverneur einer Diät und begann Sport zu treiben – nicht irgendei- nen: Huckabee lief Marathon. Sein Buch mit dem Titel: „Hören Sie auf, mit Messer und Gabel Ihr Grab zu schaufeln“ kann als Mahnung für Millionen Adipöse gelten.

Auf dem langen Lauf zu sich selbst ist Mike Huckabee jetzt zur nächsten Etappe aufgebrochen. En- de Januar hat er seine Bereitschaft erklärt, für die Präsidentschaft 2008 zu kandidieren. Er wäre der erste Diabetiker im höchsten Amt der USA. Huckabee hat in dem kleinen Ort Hope das Licht der Welt erblickt.

Dort wurde auch ein anderer Gou- verneur von Arkansas geboren: Bill Clinton. Ein Omen?

RANDNOTIZ

Ronald D. Gerste

Durch dick und dünn

Deutsches ÄrzteblattJg. 104Heft 92. März 2007 A525

HIV-NEUINFEKTIONEN

Höchste Rate in Osteuropa

Franz Knieps

Foto:AOK-Mediendienst

Foto:Keystone

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