A596 Deutsches ÄrzteblattJg. 104Heft 92. März 2007
G E L D A N L A G E
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ie Klimakatastrophe hat mitt- lerweile auch die Börsenwelt erreicht. In vielen Studien geben Analysten kund und zu wissen, dass es so nicht mehr weitergehen kann mit unserer Mutter Erde. Das klingt durchaus plausibel. Allerdings, wenn es konkret wird, bleiben die Exper- ten seltsam stumm, die Auguren lie- ber im globalen Gemurmel verhaf- tet oder verweisen auf Fonds, die in erneuerbare Energien investieren.Bis jetzt habe ich zu dieser The- matik kaum etwas wirklich Substan- zielles gelesen, etwa welche Firmen
haben welche neuen vielverspre- chenden, echt umweltverbessernden Produkte in der Pipeline; eine Studie mit im Detail begründeten Empfeh- lungen ist mir bis jetzt noch nicht in die Hände gefallen. Schade eigent- lich, aber vielleicht liegt’s aber auch an der Komplexität des Themas.
Einen Riesenschritt nach vorne, zumindest in der Signalwirkung, hat jetzt Australien gemacht. Als erstes Land der Welt, das hat Umweltmi- nister Malcom Turnbull stolz an- gekündigt, sollen herkömmliche Glühbirnen schrittweise abgeschafft und dafür nur noch sogenannte Energiesparlampen zugelassen wer- den. Mit diesem Schritt will die Regierung den Energieverbrauch drastisch senken und somit die Emission von schädlichen Treib- hausgasen deutlich reduzieren, was in Australien eh bitter nötig ist, zählt dieses Land doch bisher zu den Sün- denböcken der Welt und hat noch nicht mal das Kyoto-Protokoll un- terschrieben.
Die Vorreiterrolle Australiens in Sachen Energiesparleuchten wird, wenn die Reflexe der Politiker funk- tionieren, dessen bin ich gewiss, zu Nachahmungshandlungen auch in
anderen Ländern führen. Auch hier- zulande sind bereits entsprechen- de Stimmen zu hören, allerdings mit typisch deutsch bremswirken- den Nuancen, ein Verbot klassischer Glühleuchten käme eher nicht in- frage, das Vorpreschen Australiens sei nur ein Tropfen auf den heißen Stein und so weiter.
Gleichwohl halte ich den Trend in Richtung Energiesparlampen sowohl für eindeutig eingeleitet und erst recht unumkehrbar. Damit lohnt es sich meines Erachtens schon, einen Blick auf die Unternehmen zu werfen, die sich dieser Technologie verschrieben haben. Die führenden Hersteller Philips und Siemens („Osram“) ha- ben nicht erst seit gestern Hunderte von Millionen in die Erforschung und Vermarktung innovativer Lichttech- nik investiert, das gilt auch für General Electric, den dritten bedeu- tenden Anbieter solcher Produkte.
Ob ein Einstieg in die Aktien die- ser Unternehmen, die schließlich nicht nur mit Licht ihr Geld verdie- nen, nunmehr angezeigt ist, muss je- der Anleger für sich selbst entschei- den. Visionäres Denken sollte aber der Börsengott belohnen. Irgend-
wann wenigstens. n
BÖRSEBIUS
Fiat lux
Börsebius-Telefonberatung „rund ums Geld“
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