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Archiv "Börsebius: Erst Glanz, dann Elend" (05.11.2010)

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A 2192 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 107

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Heft 44

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5. November 2010

BÖRSEBIUS

Erst Glanz, dann Elend

S

o tiefe Brunnen gibt es gar nicht, in die Kinder sprich- wörtlich fallen können, um das De- bakel trefflich zu beschreiben, in dem sich hunderttausende Anleger befinden, soweit sie ihre ersparten Gelder in offene Immobilienfonds gesteckt haben. Milliardenfach.

Was für ein Untergang einer einst- mals glanzvollen Anlageklasse, die zweifellos zu den Papieren gehör- ten, bei denen sich ganze Genera- tionen rundum wohlfühlten, weil es sich mit diesen Werten einerseits gut schlafen ließ, aber gleichwohl jahrelang auskömmliche Renditen erwirtschaftet wurden.

Erst durch die Finanzmarktkrise wurden die jahrelang ignorierten systemimmanenten Fehler dieses Produkts – Bewertungsprobleme und schwere Verkäuflichkeit, wenn es denn brennt – an die Oberfläche gespült. Die Krise ist nicht die

„Schuldige“ am elenden Zustand der offenen Immobilienfonds. Sie

diente bestenfalls als Brandbe- schleuniger. Immobilien(fonds) las- sen sich eben nicht börsentäglich kostenneutral abstoßen wie etwa Aktien oder Bundesanleihen.

Das Debakel um die offenen Im- mobilienfonds stürzte Anleger in schiere Verzweiflung, und das über Jahre. Viele Fondsgesellschaften machten kurzen Prozess und froren die Rückgabe der Anteilsscheine ein, als immer mehr Kunden eben diese Fonds verließen. Doch das Problem wurde nur vertagt, denn auch eingefrorene Fonds müssen sich nach dem Auslaufen von Fris- ten erklären, ob sie wieder aufma- chen oder aber endgültig den Fonds abwickeln.

So hat es nun also nach dem renommierten KanAm-Grundinvest zwei weitere Fonds erwischt, die mangels Liquidität aufgelöst wer- den müssen. Degi Europa, einer der ältesten und einstmals angesehens- ten Produkte, wird von der Fonds-

gesellschaft Aberdeen aus dem Rennen genommen und abgewi- ckelt. Ebenfalls die Notbremse zog zuletzt Morgan Stanley mit dem P2 Value und setzte damit für rund 40 000 entsetzte Kunden ihrem be- rechtigten Streben nach Sicherheit ein jähes Ende. Vermutlich werden sie rund die Hälfte ihres Einsatzes verlieren, je nach Einstiegszeit- punkt und Kaufkurs natürlich.

Wo es so viele Betroffene gibt, die auch noch ziemlich wütend und erbost sind, gibt es freilich auch Nutznießer. Für auf Kapitalmarkt- recht spezialisierte Anwälte ist das Thema ein Konjunkturprogramm par excellence. Heerscharen dieser Berufsspezies haben sich bereits in Stellung gebracht. Schadensersatz gegen die Fondsgesellschaft oder den Anlageberater, der damals zum Einstieg geraten hat, lautet das Zau- berwort. Bei allem Verständnis für die ohnmachtsvolle Wut: Meiner Meinung nach haben Klagen wenig Aussicht auf Erfolg und würden oh- nehin noch Jahre an den Nerven zerren. Abbuchen unter Lebenser- fahrung und einen inneren Schluss- punkt setzen halte ich für die klüge-

re Variante. ■

G E L D A N L A G E

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