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Archiv "Satzungsänderung wurde vertagt" (11.06.1981)

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Aussagen über die vom Unterneh- men hergestellten Arzneimittel ver- antwortlich überwachen und beson- ders prüfen müßte, ob der Ärztebe- sucher sich an die ihm gesteckten Grenzen hält."

Arzt in der

Pharmazeutischen Industrie

❑ „Der Vorstand der Bundesärzte- kammer wird beauftragt, auf eine Novellierung des Arzneimittelgeset- zes (AMG) vom 1. Januar 1980 hinzuwirken. Dem Arzt in der phar- mazeutischen Industrie ist im AMG die gleiche Rechtsstellung innerhalb einer Firma einzuräumen wie sie den Verantwortungsbereichen des Herstellungsleiters, des Kontrollei- ters und des Vertriebsleiters bereits eingeräumt ist. Insbesondere muß gesetzlich verankert werden, daß pharmazeutische Hersteller ver- pflichtet werden, die Verantwortung für den Inhalt der Arzneimittelinfor- mation und die Einhaltung der dies- bezüglichen Vorschriften des AMG einem Arzt zu übertragen.

Begründung:

Es geht nicht länger an, daß Infor- mationen über Arzneimittel, die für den behandelnden Arzt oder den Patienten bestimmt sind, beispiels- weise vom Betriebsleiter oder ande- ren Nichtärzten in einer pharmazeu- tischen Firma ungeprüft unter Um- gehung des verantwortlichen Arztes verbreitet werden. Dies dient der Arzneimittelsicherheit."

Änderung §34

Einkommensteuergesetz

II] „Der 84. Deutsche Ärztetag sieht mit Sorge den Auswirkungen der beabsichtigten Änderung des Einkommensteuergesetzes entge- gen, durch die der Steuersatz für Nebeneinkünfte aus schriftstelleri- scher Tätigkeit, wissenschaftlichen Gutachten sowie Lehr- und Prü-

fungstätigkeit sich zukünftig ver- doppelt. Die Begründung des Ge- setzgebers, die Konkurrenz der An- gestellten und Beamten gegenüber den Freiberuflern müsse gedämpft werden, geht an der Wirklichkeit ärztlicher Tätigkeit vorbei.

Hier herrscht auf den angesproche- nen Tätigkeitsgebieten keine Kon- kurrenzsituation, die staatliche Pro- tektion des Freiberuflers erfordert.

Vielmehr sind es Schulen für Heil- berufe und staatliche Prüfungsäm- ter, Redaktionen von ärztlichen Zeitschriften, Sozialgerichte und andere Stellen, die aufgrund ent- sprechender Qualifikationen gezielt diese Leistungen nachfragen. Der Deutsche Ärztetag hat Verständnis dafür, wenn Ärzte nach diesem staatlichen Eingriff ihre knappe Frei- zeit anderen Tätigkeiten zuwenden.

Solange die Gesetzesänderung nicht revidiert wird, werden sich die Kostenträger gezwungen sehen, durch höhere Entschädigungen den Anreiz für diese Tätigkeiten wieder- herzustellen."

Arbeitsmedizin

Die Definition der Arbeitsmedi- zin nach der Arbeit des Ausschus- ses ,Arbeitsmedizin` der Bundes- ärztekammer ist neu zu fassen und im nächsten Tätigkeitsbericht 1982 zu verwenden.

Beanstandet werden:

I> die Aufzählung positiver und negativer Ziele der Arbeitsmedizin in einem endlosen Satz;

die fehlenden Hinweise auch auf gesundheitsschädliche technische Prozesse und Arbeitsabläufe;

I> Der verbale Gebrauch psycholo- gische und physiologische Eignung;

gemeint ist die psychische und phy- sische Eignung.

I> Der Halbsatz: ,den Menschen an seine Arbeit anzupassen' — das kann nicht das Ziel der Arbeitsmedi- zin im Sinne der Humanisierung der Arbeitswelt sein."

Die Information:

Bericht und Meinung Resolutionen 84. DEUTSCHER ÄRZTETAG

Satzungsänderung wurde vertagt

Bericht über

Tagesordnungspunkt II:

„Änderung der Satzung der Bundesärztekammer und der Geschäftsordnung der Deutschen Ärztetage"

Hatten die beiden vorausgegange- nen Deutschen Ärztetage unter diesem Tagesordnungspunkt le- diglich Einzelanträge zur Ände- rung einzelner Satzungsbestim- mungen zu beraten (etwa den von Delegierten der Ärztekammer Nordrhein zum Wahlverfahren ein- gebrachten Antrag), so lagen dem Ärztetagsplenum in Trier dieses Mal zwei miteinander konkurrie- rende Entschließungsanträge (An- trag des Vorstandes der Bundes- ärztekammer und Vorlage von Dr.

med. Jörg G. Veigel, Delegierter der Ärztekammer Niedersachsen) vor, die eine grundsätzliche Über- prüfung und zum Teil weitreichen- de Änderung der Organisations- struktur der Bundesärztekammer und ihrer Organe intendierten. Da- neben erneuerten die Delegierten der Ärztekammer Nordrhein ihren bereits in Berlin und Nürnberg ein- gebrachten Antrag, den § 5 Absatz 2 der Satzung der Bundesärzte- kammer zu ändern und einen neu- en Wahlmodus für das Amt des Präsidenten und der beiden Vize- präsidenten der Bundesärztekam- mer vorzuschreiben. Trotz oder gerade wegen der Kontroversen um die beabsichtigten Änderun- gen im Vorfeld des Ärztetages be- schlossen die Delegierten, über ei- ne Änderung der Satzung der Bundesärztekammer und der Ge- schäftsordnung der Deutschen Ärztetage erst beim nächstjähri- gen Deutschen Ärztetag ausführ- lich zu beraten.

Bereits die lebhaften Diskussio- nen beim Trierer Ärztetag zeigten, daß die kommenden Debatten noch Zündstoff bergen werden:

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 24 vom 11. Juni 1981 1191

(2)

Die Information:

Bericht und Meinung

Ärztetag: Satzungsänderung vertagt

Während der vom Justitiar der Bundesärztekammer und der KBV, Dr. jur. Rainer Hess, Köln, erläuter- te Vorstands-Antrag im wesentli- chen darauf abzielte, eine bessere Übersicht über die Organisations- struktur der Bundesärztekammer zu erzielen und einheitliche Ver- fahrensgrundsätze bei der Be- schlußfassung von Ausschüssen zu gewährleisten, plädierte der von Dr. Veigel und Kollegen (Nie- dersachsen) eingebrachte Antrag auf weitgehende substantielle Än- derungen der Satzung.

Am Ende der Debatte mochte die Mehrheit der Delegierten weder dem Vorstandsantrag noch dem Antrag Veigel und Kollegen ihr Plazet geben. Dr. med. Klaus Die- ter Kossow, stellvertretender Vor- sitzender der BPA, Achim-Uesen, plädierte ebenso wie der Hart- mannbund-Vorsitzende, Dr. med.

Horst Bourmer, auf Vertagung.

Kossow glaubte, die Chance einer Generalaussprache über Sat- zungsfragen nutzen zu müssen, um die aus seiner Sicht "unzu- längliche innerärztliche Zusam- menarbeit" vor allem zur Vorberei- tung der beiden letzten Ärztetage zu "rügen". Präsident Vilmar wies diesen Vorwurf als nachweislich unhaltbar zurück. Dennoch hallte Kossows Wort nach: "Mit Einig- keitsappellen kann man in Zukunft nicht mehr landen, Einigkeit muß gestiftet werden!"

Zündstoff für Münster

~ Schließlich setzte sich die Mei- nung vieler Delegierter durch, man habe mit der geltenden Sat- zung bisher, wenn auch nicht im- mer reibungslos, so doch passa- bel, auskommen können; also werde man auch nach dem 84.

Deutschen Ärztetag mit der "nicht in allen Punkten idealen" (Dr.

Hess) Satzung leben können. So lief es denn auch: Die Anregung von Dr. Kaspar Roos, den ganzen Komplex an den BÄK-Vorstand zu überweisen, kam zwar nicht durch, in Münster geht es aber in eine neue, vielleicht abschließen-

de Runde. HC

Viel Prominenz gab dem 84. Deutschen Ärzte- tag die Ehre: Der Ministerpräsident des Lan- des Rheinland-Pfalz, Dr. Bernhard Vogel (Bild rechts), hielt eine bemerkenswerte politische Ansprache bei der Eröffnungsveranstaltung am Nachmittag des 19. Mai, an der auch Re- präsentanten aus Politik, Wirtschaft und Wis- senschaft (Bild unten) sowie Vertreter ärztli- cher Berufsorganisationen aus zahlreichen Staaten (Bild Mitte) teilnahmen. Die Anspra- che von Ministerpräsident Dr. Vogel ist auf den Seiten 1193 bis 1196 dieses Heftes veröffent- licht

Alle Fotos aus Trier: Bohnert - Neusch

1192 Heft 24 vom 11. Juni 1981 DEUTSCHES ARZTEBLATT

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