Aus Bund und Ländern
EBM-Reform tritt 1996 in Kraft
KÖLN. Die Spitzenver- bände der Krankenkassen und die Kassenärztliche Bun- desvereinigung (KBV) haben sich Anfang August über das Inkrafttreten der EBM-Re- form zum 1. Januar 1996 geei- nigt sowie über Grundzüge einer Empfehlung zur Ge- samtvergütung 1996. Das geht aus einer gemeinsamen Presseerklärung hervor.
Die Vertreter der Kran- kenkassen haben demnach Bedenken gegen verschiede- ne Vorschläge der KBV zurückgestellt. Das geschah mit der Maßgabe, die Aus- wirkungen der Reform auf die Praxis sorgfältig zu prü- fen. Dazu werden die wesent- lichen gemeinsamen Ziele der EBM-Reform vertraglich vereinbart.
Bewertungen und Vergü- tungsstrukturen sollen geän- dert werden, soweit die fi- xierten Ziele nicht erreicht werden. Ein Punktwertver- fall soll vermieden werden (zur EBM-Reform siehe auch den Artikel von Dr.
med. Lothar Wittek in Heft
31-32/1995). EB
Technodroge:
Verwechslungsgefahr
HANNOVER. Das Insti- tut für Toxikologie der Medi- zinischen Hochschule Han- nover macht auf die Gefahr schwerer Vergiftungen auf- merksam, die durch die Ver- wechslung einer sogenannten Technodroge mit einer Indu- striechemikalie entstehen können. Sowohl die Droge Methylendioxyamphetamin (Bezeichnungen: EVE, love pills, speed for Iovers) als auch die Härtersubstanz Me- thylendianilin werden näm- lich unter der Kurzbezeich- nung MDA gehandelt. Sie wirken aber anders.
"Die Technodroge unter- scheidet sich chemisch nur minimal von Ecstasy und hat die gleichen Wirkungen auf
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NACHRICHTENdas Zentralnervensystem. Sie gehen in der Regel vorüber", schreibt Prof. Dr. meCI. Hans H. Wellhöner. Die Härter- substanz habe keine Wirkun- gen auf das Zentralnervensy- stem, schädige aber die Leber stark. "Die geschädigten Le- berzellen können absterben.
Auch bei Jugendlichen wer- den aber Leberzellen kaum noch ersetzt. Weiterhin wur- de die krebserzeugende Wir- kung der Härtersubstanz im Tierversuch eindeutig nach- gewiesen", warnt Prof. Well-
höner. EB
Pflegebedarf bei HIV variiert stark
FRANKFURT. Die Spe- zifika der HIV-Krankheit mit rascher Veränderlichkeit des klinischen Bildes, besonders beim Vollbild AIDS, erfor- dern eine hohe Flexibilität in der Beurteilung von Art und Umfang des Pflegebedarfs.
Die im Entwurf vorliegende Begutachtungsanleitung sei- tens der Bundesregierung zur Beurteilung des Pflegeum- fangs sollte im Hinblick auf AIDS ergänzt werden. Mit- tels strukturierter Fragen könnte die Beurteilung bei dem komplexen Krankheits- bild leichter erfolgen. Dies ist das Fazit einer empirischen Studie im Rahmen eines AIDS-Forschungsprojektes an der Universitätsklinik
SpendenbiHen
Frankfurt/Main (Prof. Dr.
med. Wolfgang Stille).
Die hohe Prävalenz an AIDS-Kranken (wie zum Beispiel in der Universitäts- klinik Frankfurt) kann zu Engpässen in der Begutach- tung seitens des Medizini- schen Dienstes der Kranken- kassen führen. Das an der Universitätsklinik entwickel- te methodische Instrumenta- rium kann dazu beitragen, ei- nen besseren Überblick über die noch bestehende Selb- ständigkeit bzw. zunehmende Hilflosigkeit der Patienten zu gewinnen. Die Vorschläge der Frankfurter Wissen- schaftler beruhen auf der langjährigen Erfahrung in der Behandlung von AIDS-Pati-
enten. H.E.F.
Weiterbildung im Gebiet Orthopädie
KÖLN. Der Berufsver- band der Ärzte für Orthopä- die e. V. hat darauf hingewie- sen, daß er zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Traumatolo- gie Kurse eingerichtet hat, die Kenntnisse in der techni- schen Orthopädie vermitteln.
Anfragen, die sich auf die Kurse beziehen, können di- rekt an die genannte Gesell- schaft · (Tel 0 69/ 6 70 53 77) oder den Berufsverband (Tel 0 69/52 00 95) gerichtet wer-
den. EB
Der Verein Hilfe für Malawi bittet um Spenden für ein ländliches Krankenhaus in dem südostafrikanischen Land Malawi. Die Spenden sollen für Baumaßnahmen, PHC und AIDS-Projekte verwendet werden. Kontaktadresse: Verein Hilfe für Malawi e.V., Rainer Weiß, Leeheimer Straße 11, 64560 Riedstadt, Tel 0 61 58/1418. Bankverbindung: Kreis- sparkasse Groß-Gerau, Konto 70 70 766, BLZ 508 525 53.
Die indische Selbsthilfeorganisation SHJS sucht deut- sche Paten, die bereit sind, indischen Mädchen für 80 DM jährlich den Schulbesuch zu ermöglichen. Informationen (auch über noch einzurichtende Bankverbindung): Dr.
med. Joachim Hacker, Schulweg 14, 79871 Eisenbach, Tel 0 76 57/14 61, Fax 16 89.
Die Redaktion des Deutschen Ärzteblattes kann keine Verantwortung für die Angaben übernehmen, da sie auf Informationen der genannten Or- ganisationen beruhen.
A-2168 (18) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 33, 18. August 1995
Plasmapheresemobil in Leipzig
LEIPZIG. Das Institut für Klinische Immunologie und Transfusionsmedizin des Kli- nikums der Universität Leip- zig hat vom Bundesministeri- um für Gesundheit eine mo- bile Plasmapheresestation er- halten. Es handele sich dabei um einen großen Spezialbus, der eigens für das Blutspen- den und die Blutplasmage- winnung hergestellt worden ist, heißt es in einer Presse- mitteilung.
Die mobile Plasmaphe- resestation soll dazu beitra- gen, das Blutplasmaaufkom- men in Deutschland zu stei- gern. Gesundheitsminister Horst Seehofer hat vor kur- zem alle Blutspendeeinrich- tungen aufgefordert, Kon- zepte für die Steigerung des Plasmaaufkommens zu ent- wickeln. Die besten Konzep- tionen werden finanziell ge- fördert, so eben das Plasma-
mobil. Adams
Deutsche Ärztetage in Köln und Eisenach
KÖLN. Der Vorstand der Bundesärztekammer hat dar- auf hingewiesen, daß der 99.
Deutsche Ärztetag in Köln stattfinden wird. Als Tages- ordnungspunkte sind derzeit vorgesehen:
~ 50 Jahre Nürnberger Ärzteprozesse,
~ Entwicklung der Ge- sundheitsversorgung in Euro- pa,
~ Medizinische Hoch- schulen im Wandel des Ge- sundheitswesens,
~ (Muster-)Weiterbil- dungsordn ung,
~ Neufassung der (Mu- ster-) Berufsordnung.
Der 100. Deutsche Ärzte- tag 1997 wird in Eisenach veranstaltet. Dafür sind der- zeit medizinisch-ethische Themen, die Novellierung der (Muster-)Berufsordnung sowie das Thema "Vertre- tung der ärztlichen Interes- sen im Weltärztebund" vor-
gesehen. BÄK