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Archiv "Octreotid (Sandostatin) bei chronischer Pankreatitis wirkungslos" (17.11.1995)

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MEDIZIN

werden kann, sollte der Stellenwert dieser invasiven Untersuchung durch wissenschaftliche Arbeiten noch ge- nauer bestimmt werden.

Literatur beim Verfasser

Prof. Dr. med. Andreas Weidner Neurochirurg und Orthopäde Sprecher der Arbeitsgruppe Wirbelsäule in der

Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie

Paracelsus-Klinik Am Natruper Holz 69 49076 Osnabrück

Schlußwort

Im Flußdiagramm unserer Arbeit sind wir von einem monoradikulären Beschwerdebild mit klinischem Ver- dacht auf einen Bandscheibenvorfall ausgegangen. Diese Arbeitsdiagnose setzt eine differenzierte neurologisch- orthopädische Untersuchung wie auch eine nativ radiologische Untersuchung voraus. Eine spezielle Erwähnung hielten wir für überflüssig. Selbstver- ständlich ist bei einem monoradi- kulären Beschwerdebild eine Compu- tertomographie der jeweilig betroffe- nen Etagen möglich und billiger. Die Kernspintomographie hat sich als Screening-Methode bewährt, gibt eine Übersicht über mehrere Etagen, ist nicht strahlenbelastend und differenti- aldiagnostisch für andere orthopä- disch-neurologische Erkrankungen von Bedeutung. Eigene neuere kern- spintomographische Untersuchungen zeigen darüber hinaus, daß Patienten mit einem akuten Bandscheibenvor- fall in 20 Prozent der Fälle ein perifo-

DISKUSSION/FÜR SIE REFERIERT

kales Ödem um den Vorfall zeigen, für anderem konnte in diesen Arbeiten die eine Fortführung der konservati- gezeigt werden, daß die Sensitivität ven Therapie mit antiödematösen und Spezifität des CT-Diskogramms Maßnahmen zu diskutieren ist. für die Differenzierung des Band- Wir stimmen mit Kollegen Weid- scheibenvorfalles gegenüber der ner überein, daß selbstverständlich Kernspin- und Computertomographie nicht nur sequestrierte Bandschei- signifikant erhöht ist. Zur Bemerkung benvorfälle eine Indikation zur Ope- des Kollegen Schlarb sei erwähnt, daß ration darstellen. Auch knöcherne die alleinige Diskographie in der Tat — Veränderungen im Bereich der Wir- wie bereits oben ausgeführt — als belsäule können bekanntermaßen ein unnötiger Rückschritt empfunden monoradikuläres Beschwerdebild er- werden muß. Bei den heutzutage zur zeugen. Diese Veränderungen fallen Verfügung stehenden Methoden wie jedoch nicht in den Diskussionsbe- der CT-Diskographie ist jedoch das reich dieser Arbeit. Unterbleiben dieser kombinierten

Die in Weidners Mitteilung er- Untersuchung, vor allem im Hinblick wähnten Komplikationen der Disko- auf die häufig unter falscher Indikati- graphie sind diskussionsbedürftig. Die on minimal invasiv operierten Patien- von Herrn Weidner zitierten Kompli- ten, als eigentlicher Rückschritt zu kationen, die er aus der Literatur refe- werten. Nicht zuletzt möchten wir der riert (Hopper et al 1987; Mayer und Kollegin Kütemeyer für ihren kriti- Schwetlick 1993; Onik et al 1990 und schen Beitrag danken, insbesondere 1992), beziehen sich vor allen Dingen auch, daß sie darauf aufmerksam auf die perkutane Bandscheibenchir- macht, welchen Stellenwert die Band- urgie und nicht auf die Diskographie. scheibenproblematik in der Gesamt- Im Vergleich zum Durchmesser der heit des Rückenleidens hat. Da jedoch Diskographie-Nadel kommen relativ das Rückenleiden nach unserer Erfah- großkalibrige Sonden zum Einsatz. Im rung in der alltäglichen Praxis oft Gegensatz zur perkutanen Nukleoto- mit einer Bandscheibenproblematik mie sind die Komplikationen der Dis- gleichgestellt wird, war es generell das kographie (Spondylodisitiden) ver- Ziel unserer Arbeit, darauf hinzuwei- schwindend gering. Erwähnt werden sen, daß — wenn schon einmal ein sollte außerdem, daß die von Herrn Bandscheibenvorfall zur Diskussion Nachemson geforderte Aufgabe der steht — eine Operation nur nach einer Untersuchungsmethode sich nicht auf sorgfältigen Abklärung durchgeführt das CT-Diskogramm, sondern auf das werden sollte, gerade vor dem Hinter- native Diskogramm bezog. In der vor- grund des Ausschlusses einer psycho- liegenden Arbeit sollte keineswegs genen Ursache.

der Eindruck erweckt werden, daß die

Philosophie des CT-Diskogramms neu Literatur beim Verfasser ist; es liegen ausreichend fundierte Ar-

beiten vor, so unter anderem von Für die Verfasser:

Sachs et al 1987; Schneiderman et al Prof. Dr. med. Klaus-Peter Schulitz 1987; Vanharanta et al 1987, 1988; Orthopädische Klinik und Poliklinik Jackson et al 1987, 1989; Schulitz et al Moorenstraße 5

1988; Bernard 1990 und andere, Unter 40225 Düsseldorf

Octreotid (Sandostatin) bei chronischer Pankreatitis wirkungslos

Die Schmerztherapie bei chroni- scher Pankreatitis ist nach wie vor problematisch. Eine der Hypothesen besagt, daß eine Gangobstruktion bei Sekretaufstau für die Schmerzen ver- antwortlich zu machen ist. Die Auto- ren versuchten, mit dem Hemmhor- mon Octreotid die Pankreassekretion zu unterdrücken. Unter der Gabe von

dreimal 100 lig Sandostatin subkutan ging in der Tat die Pankreassekretion signifikant zurück. Dies hatte jedoch keinerlei Auswirkungen auf den Schmerz-Score und den Verbrauch an Analgetika, so daß der Einsatz von Sekretionshemmern bei der chroni- schen Pankreatitis als Schmerzthera- peutikum nicht in Frage kommt. W

Malfertheiner P, Mayer D, Büchler M, Dominguez-Munoz JE, Schiefer B, Dit- schuneit H: Treatment of pain in chronic pancreatitis by inhibition of pancreatic secretion with octreotide. Gut 1995; 36:

450-454

Medizinische Universitätsklinik Magde- burg, Leipziger Straße 44, 39120 Magde- burg

Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 46, 17. November 1995 (63) A-3255

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