Im übrigen ist die medizi- nische Literatur voll von Bei- spielen, in denen Spezialisten gerade mangels Kenntnis ih- res Fachgebiets nicht in der Lage waren, den richtigen Weg zu anderen Spezialisten zu weisen, wenn ein Patien- tenproblem nicht in ihr Fach- gebiet fiel.
Schließlich ist dem Leser- brief von Herrn Weisner zu entnehmen, daß er mit mei- ner Auffassung nicht einver- standen ist, Honorarvertei- lungsprobleme ließen sich besser durch den HVM als durch den EBM lösen. Ich kann mir das schon erklären.
In Niedersachsen ist nämlich der Honorarverteilungsmaß-
stab seit vielen Jahren auch durch den sozialgerichtlichen Instanzenweg bestätigt wor- den, während dies bei der KV-Schleswig-Holstein, de- ren Vorsitzender Herr Weis- ner ist, nicht gelang.
Schon vor Jahren habe ich Herrn Weisner empfohlen, in der Honorarverteilungspoli- tik den niedersächsischen Weg zu beschreiten. Viel- leicht hätte er mehr Ver- ständnis für meine Auffas- sung, wenn er dies damals im Jahre 1990 getan hätte.
Dr. med. Klaus-Dieter Kos- sow, Berufsverband der All- gemeinärzte Deutschlands, Theodor-Heuss-Ring 14, 50668 Köln
A-2432 (12) Deutsches Ärzteblatt 93, Heft 39, 27. September 1996
S P E K T R U M LESERBRIEFE/BÜCHER
Weiterbildung
Zum Beschluß der KBV über die Ver- längerung der Weiterbildungszeit für das Fach Allgemeinmedizin:
Weitere Knüppel
Wunderbar – die Weiter- bildungszeit für das Fach All- gemeinmedizin soll nach Wunsch der Kassenärztlichen Bundesvereinigung struktu- riert auf fünf Jahre verlängert werden. Nachdem also erst kürzlich all jenen, die sich nach Schmalspurweiterbil- dung als „Praktischer Arzt“
niedergelassen haben, die Anerkennung zum Arzt für Allgemeinmedizin sozusagen hinterhergeworfen wurde, sind nun plötzlich unsere nie- dergelassenen Kollegen . . . der Meinung, die von ihnen selbst abgeleistete Weiterbil- dung sei für die Erfordernisse des Allgemeinarztes eigent- lich gar nicht ausreichend.
Nach Einführung des AiP, Abschaffung der Niederlas- sung als Praktischer Arzt und Einführung des Niederlas- sungsstopps werden der jun- gen Ärztegeneration weitere Knüppel zwischen die Beine geworfen. Anders ist dieser Beschluß ja wohl nicht zu ver- stehen. Oder werden jetzt – nachdem der KBV die Er- kenntnis gekommen ist – alle Allgemeinärzte, die die neu- en Anforderungen nicht er-
füllen, ihre Kassenzulassung und Facharztanerkennung freiwillig zurückgeben und sich dann in Konkurrenz mit der derzeitigen Assistenzarzt- generation um die – wie allge- mein bekannt – reichlich vor- handenen Weiterbildungs- stellen bewerben?
Dr. med. Georg Kunze, Im Tannhörnle 7, 78052 Villin- gen-Schwenningen
Stipendien
Zu dem Varia-Beitrag „Lernen zum halben Preis“ von Markus Sievers in Heft 23/1996:
Druckfehler
Leider haben wir feststel- len müssen, daß in dem Arti- kel von Markus Sievers über Stipendien und Vergünsti- gungen an Internaten ein sehr bedauerlicher Druckfehler enthalten ist. Dort heißt es zu den Stipendien, die der Birk- lehof an musikalisch begabte Schülerinnen und Schüler vergibt: „Die Höhe der Sti- pendien beträgt 32 000 DM – das entspricht etwa einem Drittel des Jahresbeitrags.“
Zutreffend ist jedoch, daß die Höhe der Stipendien 12 000 DM beträgt – dieser Betragentspricht etwa einem Drittel des Jahresbeitrags . . . Hanna Kneser, Schule Birk- lehof, 79854 Hinterzarten
Neueingänge
MEDIZIN/WISSENSCHAFT Hans-Ulrich Comberg, Hans-Dieter Klimm: Allge- meinmedizin. Essentials, In- tensivkurs zur Weiterbil- dung, Ferdinand Enke Ver- lag, Stuttgart, 1996, XVIII, 458 Seiten, kartoniert, 98 DM W. Hohenberger: J. Göhl (Hrsg.): Komplikationen der Viszerosynthese. Vermeidung und Behandlung bei konven- tionellen und endoskopischen Verfahren, Fortschritte in der Chirurgie, 10, W. Zuck- schwerdt Verlag, München u. a., 1996, VIII, 152 Seiten, 56 Abbildungen, 80 Tabellen, ge- bunden, 98 DM
W. Siegmund (Hrsg.):
Anästhesie in der Alterschir- urgie. Narkotika – Monitoring – Postoperative Schmerz- therapie, Wilhelmsbader Symposium 1995, W. Zuck- schwerdt Verlag, München u. a., 1996, VIII, 61 Seiten, 13 Abbildungen, 22 Tabellen, kartoniert, 29,80 DM
Otfried Strubelt: Gifte in Natur und Umwelt. Pestizide und Schwermetalle, Arznei- mittel und Drogen, Reihe:
Spektrum Umwelt, Spektrum Akademischer Verlag, Hei- delberg u. a., 1996, X, 349 Sei- ten, gebunden, 58 DM
J. Krappweis, W. Kirch (Hrsg.): Datengrundlagen für die pharmakoepidemiologi- sche Forschung. Möglichkei- ten und Grenzen, Klinische Pharmakologie, 13, W. Zuck- schwerdt Verlag, München u. a., 1996, VIII, 50 Seiten, 15 Abbildungen, 13 Tabellen, gebunden, 79 DM
Christian Rätsch, John R.
Baker (Hrsg.): Jahrbuch für Ethnomedizin und Bewußt- seinsforschung/Yearbook for Ethnomedicine and the Study of Consciousness. Nummer/
Issue 4, 1995, VWB – Verlag für Wissenschaft und Bil- dung, Amand Aglaster, Ber- lin, 1996, 344 Seiten, 58 DM
Martin Schmidt, Bernd Blanz: Psychopharmakothe- rapie im Kindesalter. Ein Kompendium für Kinderärz- te, Bücherei des Pädiaters, Band 102, Ferdinand Enke
Verlag, Stuttgart, 1996, X, 118 Seiten, kartoniert, 48 DM
J. C. Frölich, W. Kirch:
Praktische Arzneitherapie.
Daten, Therapiehinweise, Nebenwirkungen, Gustav Fi- scher Verlag, Stuttgart, Jena, New York, 1996, XI, 723 Sei- ten, kartoniert, 78 DM
D. Bruce Scott: Techni- ken der Regionalanästhesie.
Übersetzt aus dem Engli- schen von Roland Braun, 2.
Auflage, Chapman & Hall, Weinheim, London u. a., 1996, 224 Seiten, 310 Abbil- dungen, gebunden, 148 DM
Helmut Goersch: Wörter- buch der Optometrie. Ferdi- nand Enke Verlag, Stuttgart, 1996, IV, 268 Seiten, 58 DM
NACHSCHLAGEWERKE Jürg Hüsler, Heinz Zim- mermann: Statistische Prinzi- pien für medizinische Projek- te. 2., ergänzte Auflage, Ver- lag Hans Huber, Bern, Göt- tingen u. a., 1996, 282 Seiten, 131 Abbildungen, 55 Tabel- len, kartoniert, 49,80 DM
Siegfried Lehrl (Hrsg.):
Die führenden Medizinfor- scher – Who’s Who der deut- schen Medizin. Vless Verlag, Ebersberg, 1995, 712 Seiten, zahlreiche Abbildungen, ge- bunden, 298 DM
Ulrich Stierle, Colmar Nie- derstadt (Hrsg.): Klinikleitfa- den Kardiologie. Arbeits- techniken – Diagnostik – The- rapie – Rehabilitation, Jung- johann Verlag bei Gustav Fischer, Lübeck u. a., 1996, 754 Seiten, 170 Abbildungen, zahlreiche Tabellen, flexibler Kunststoffeinband, 72 DM
Ulrike Seib: Arbeitsbuch Ernährung und Diätetik für Krankenschwestern, Kran- kenpfleger und andere medi- zinische Fachberufe, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart, Jena, New York, 1996, X, 130 Seiten, 15 Abbildungen, 29 Tabellen, 29,80 DM
Peter Schiwy: Deutsches Arztrecht. Sammlung des ge- samten Medizinalrechts des Bundes und der Länder, Kom- mentar, 24. Ergänzungsliefe- rung, Stand: 1. Juni 1996, Ver- lag R. S. Schulz, Starnberg, Loseblattausgabe, 98 DM.