L
evodopa, die liquorgän- gige Vorstufe von Dopa- min, gilt allgemein als Goldstandard in der Thera- pie des Morbus Parkinson.Akinesen konnten damit um etwa 50 Prozent verringert werden, ein wesentlicher Schritt zu mehr Lebensqua- lität für die Patienten. Die- neu eingeführte Darrei- chungsform Madopar® LT 125 erweitert die therapeuti- schen Möglichkeiten. Der fortschreitende Morbus Par- kinson ist gekennzeichnet durch rasch abfallende Dopa- min-Plasmaspiegel mit der Folge motorischer Fluktua- tionen und Dyskinesien. Dr.
Bernhard Rathay (Karlsru- he) betonte auf der Ein-
führungskonferenz der Hoff- mann-La Roche AG, daß die erheblich eingeschränkte Motorik besonders am Mor- gen Probleme schafft. Durch die veränderte Galenik von Madopar®LT 125 verringert sich die Zeitspanne von Ein- nahme bis zur Wirkung von bisher 40 bis 90 Minuten auf nunmehr 15 bis 30 Minuten.
Bei fortgeschrittener Er- krankung gelangt der Patient
am Nachmittag häufig in eine völlige Bewegungseinschrän- kung, die im Büro oder beim Einkauf besonders hinderlich ist, betonte Rathay. Mit dem neuen oralen Levodopa konnten diese nachmittägli- chen Off-Phasen um 70 Pro- zent verringert werden.
Madopar®LT 125 erzeugt trotz des schnelleren Anflu- tens keine höheren Plasma- spiegel oder zusätzliche Hy-
perkinesien. Ein Vorteil ist seine Wasserlöslichkeit. Dies kommt den Parkinson-Pati- enten mit Schluckbeschwer- den zugute.
Indikation
Eine weitere Darrei- chungsform ist Madopar® Depot. Dr. Gerd Fuchs (Wolfach) nannte als Indika- tion hierfür das Auftreten von leichten nächtlichen so- wie morgendlichen Hypoki- nesien und End-of-dose-Aki- nesien. Eine Kombination des Depots mit der rasch an- flutenden Zubereitung kann bei bestimmten Patienten in- diziert sein. Martin Bischoff
A-2415 Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 38, 20. September 1996 (67)
V A R I A AUS UNTERNEHMEN