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begrenzte Aktivitätsanreicherung über der rechten Brust bei sonst normalen Skelettsystem. Der Tumor ließ sich operativ leicht ausschälen und zeigte im Gegensatz zum Xero- radiogrammbefund auch eine vom Rand ausgehende Infiltration ins Nachbargewebe, wie sie für Maligni- tät charakteristisch ist.
Sechs Monate später erschien die Patientin erneut mit einer 3 mal 2 Zentimeter großen Geschwulst ne- ben der Biopsienarbe und xerora- diographisch zeigte sich jetzt ein ge- lappter drei Zentimeter großer Tu- mor mit groben Verkalkungen. Au- ßerdem waren vergrößerte Lymph- knoten in der rechten Axille nach- weisbar. Mikroskopisch waren der primäre und der Rezidivtumor iden- tisch aufgebaut. Beide hatten das umgebende Fettgewebe infiltriert.
Die Hauptkomponente war ein Spin- delzellgewebe mit hyperchromati- schen und pleomorphen Kernen und vielen Mitosen. Viele unregelmäßige Inseln und Trabekel von unreifem Knochen und unreifem Knorpel wa- ren nachweisbar. Die 99mTc-Poly- phosphataufnahme im Tumorgewe- be war übrigens viel größer als im übrigen Skelettsystem.
Der Mechanismus der Knochenbil- dung innerhalb nicht knochenhalti- ger Tumoren ist schwer verständ- lich. Entweder handelt es sich um eine Metaplasie von Epithel- oder Stromazellen im Knochen oder aber es verändern- sich primitive Zellen und werden dann fähig, Osteoid oder Knochen zu bilden. Bei der Xe- roradiographie ist der Kontrast groß in Regionen von Dichteunterbre- chung, und der Entwicklungspuder sammelt sich an den Rändern der Bezirke hoher Dichte an. Jedoch un- mittelbar außerhalb davon liegt eine Zone, wo nur wenig oder gar kein Puder abgelagert ist. Dies ruft einen
„Randeffekt" hervor. In diesem Fall war ein weißer Rand von drei Milli- meter Durchmesser an der Grenze des Knochen-Weichteil-Gewebes zu sehen mit einem entsprechenden In- formationsverlust über den invasi- ven Charakter des dem Knochen un- mittelbar anliegenden Weichteilge- webes. Somit ging eine vom Tumor
selbst ausgehende Information durch diesen Randeffekt verloren, nämlich die Infiltration ins Nachbar- gewebe. Die Röntgenaufnahme des Brusttumorpräparates bei der Mam- mographie zeigte den Knochenan- teil und die irregulären Ränder der Veränderungen wesentlich deutli- cher. Pz
Cole-Beuglet, C., Kirk, M. E., Selouan, R., Arzoumanian, A., Brown, R. A.:
Bone Within the Breast Radiology 119 (1976) 643-644 Department of Radiology, Division of Diagnostic Ultrasound, University Hospital,
Seattle, Wash. 98 195
Infrapulmonale Ergüsse
Infrapulmonale Ergüsse bestehen aus Pleuraflüssigkeit, die im Pleura- raum zwischen der konkaven unte- ren Lungenbegrenzung und der konvexen Begrenzung des Hemi- diaphragmas liegt und hier einen so- genannten Zwerchfellhochstand maskiert. In der Posterior-anterior- Position entspricht die Kontur derje- nigen des Hemidiaphragmas und ist scharf begrenzt. In etwa 50 Prozent der Fälle unterscheidet sie sich je- doch von einem Zwerchfellhoch- stand dadurch, daß die mittlere Por- tion ziemlich gradlinig ist und all- mählich vom Herzschatten aus nach lateral ansteigt, so daß die obere Partie des Pseudodiaphragmas late- raler liegt als normal. Diese charak- teristische Form der Pseudodia- phragmakontur konnte routinemä- ßig dargestellt werden, wenn Auf- nahmen in Exspiration angefertigt wurden. Der Vergleich von in starker Inspiration und in Exspiration ange- fertigten Aufnahmen ergibt einen entsprechenden Hinweis dadurch, daß sich der höchste Punkt des He- midiaphragmas bei Vorliegen eines basalen Pleuraergusses in der Ex- spiration mehr nach lateral verla- gert. Pz
Bryk, D.
Infrapulmonary Effusion Radiology 120 (1976) 33-36
Jewish Hospital and Medical Center of Brook- lyn,
555 Prospect Pl., Brooklyn, N. Y. 11238
Lokalisierte Amyloidose des Ureters
Bei einem 51jährigen mit plötzlich auftretenden kolikartigen Schmer- zen in der linken Flanke und Hä- maturie bestand ein leichter Druck- schmerz im linken kostovertebralen Winkel. Im Urinsediment fanden sich mehr als 50 Erythrozyten, gering Leukozyten, aber kein Eiweiß und keine Bakterien. Das i.v. Urogramm zeigte links eine verzögerte Aus- scheidung und mäßige Erweiterung des Nierenbeckenkelchsystems. Im unteren U reterabsch n itt bestand eine ein Zentimeter lange Stenose wie bei einem Neoplasma, mit Dila- tation distal davon. Die retrograde Pyelographie ergab ähnliche Verän- derungen. Bei der Zystokopie waren Blase und Ostien normal. Die Bür- stenzytologie aus der stenosierten Region ergab nichts Pathologi- sches. Bei der exploratorischen La- parotomie zeigte sich die verengte Partie steinhart. Wegen des Karzi- nomverdachtes und der Schwierig- keit, eine partielle Ureterresektion vorzunehmen, erfolgte eine Ne- ph roureterektomie. Mikroskopisch fanden sich in der verhärteten Ure- terzone Amyloidablagerungen, die auch die Arterien umgaben. Die Niere selbst war normal. Obgleich die submuköse Verkalkung patho- gnomonisch für die primäre Amylo- idose des Nierenbeckens und der Nierenkelche ist, läßt sich die lokali- sierte Amyloidose des Ureters ge- wöhnlich nicht von Strikturen oder inneren wie äußeren Neoplasmen unterscheiden. Wegen der unspezi- fischen Röntgenzeichen und der Schwierigkeit, auch bei chirurgi- schen Maßnahmen einen Tumor auszuschließen, wurden bisher alle zehn in der Literatur beschriebenen Fälle total nephro-uretrektomiert, obwohl eigentlich die konservative Therapie Methode der Wahl ist. Pz
Lee, K. T., Deeths, T. M.:
Localized Amyloidosis of the Ureter Radiology 120 (1976) 60
Tony, M., Deeths, M. D.:
Mallinckrodt Institute of Radiology Washington University School of Medice, 510 S, Ingshighway, St. Louis, Mo 63110
1612 Heft 24 vom 16. Juni