Sprechende Allgemeinmedizin
Personale Orientierung und psychiatrische Praxis
Von H.J. Bochnik, Kl. Demisch und
C. Gärtner-Huth
1989, 282 Seiten, 13 Abbildungen, 35 Tabellen, gebunden,
DM 68,— ISBN 3-7691-0168-5
PsychotherapeutiscTie Orientierung neben kompe- tenter medizinischer Hilfe — eine auch von den neuen Gebührenordnungen geförderte Entwick- lung — verlangt vom Arzt nicht nur Zeit, sondern auch Gesprächskompetenz, zu der eine spezifische Bildung gehört.
Neben einer bewußten Personenorientierung, die allen Patienten zugute kommen sollte, ist prakti- sche Psychiatrie erforderlich für den hohen Anteil larvierter und offenkundiger psychischer Erkran- kungen, denen insbesondere Allgemeinärzte und Internisten nicht ausweichen können. Das dafür benötigte Handwerkszeug in Diagnostik und The- rapie wird hier angeboten. Zusammen mit den An- regungen für eine ganzheitsorientierte Kompetenz tragen sie zu einer wirksameren und humaneren Heilkunde bei. Damit können die Versuchungen heutiger Medizin zum Schweigen oder aber Schwätzen fruchtbar überwunden werden.
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Reiten, Fechten und Kochen
In den dichten Laub- und Fichtenwäldern des südlichen Rothaargebirges oberhalb des Kurortes Bad Laasphe bestehen seit den 50er Jahren im Schloß und den Nebenge- bäuden der fürstlichen Fami- lie S ayn-Wittgenstein-Hohen- stein eine private Realschule und ein privates Gymnasium für Mädchen und Jungen.
Unterrichtet wird nach den Lehrplänen des Landes Nordrhein-Westfalen mit den üblichen Sprachenfolgen, Differenzierungen, Grund- und Leistungskursen. Die staatlich anerkannten Schu- len führen zu den rechtlich vorgesehenen Abschlüssen.
Im Internat mit Gruppenstär- ken von zehn bis zwanzig Schülern und Unterbringung in Vier- bis Einbett-Zimmern werden bis einschließlich Klasse 10 die Hausaufgaben täglich unter Aufsicht ange- fertigt. Ab Klasse 11 kann selbständig auf den Zimmern gearbeitet werden. Förder- kurse in kleinen Gruppen oder auch Einzelförderung sind möglich.
Das Institut Schloß Witt- genstein bietet für die Frei- zeit eine Reihe von Arbeits- gemeinschaften und Instru- mentalgruppen, so gut wie sämtliche Ballspiele, ferner unter anderem Fechten und Reiten. In die institutseigene Reitschule können die Schü- lerinnen und Schüler auch ei- gene Pferde mitbringen.
Als Neuerung werden Kochkurse für Mädchen und Jungen eingerichtet. Sie wer- den von Fachlehrerinnen, dem Küchenmeister und für Primaner auch vom Internats- leiter in seiner Eigenschaft als Hobbykoch geleitet. Es
hat sich herausgestellt, daß gerade die Jungen ein großes Interesse daran zeigen. Eben- so beteiligen sich auch in der Realschule Jungen an der Ar- beitsgemeinschaft Hauswirt- schaft. In mehr als einjähriger Arbeit haben sich die Schüler in Eigeninitiative bereits eine Cafeteria eingerichtet, in der in Eigenverantwortung alko- holfreie Getränke zu haben sind (Institut Schloß Wittgen- stein, 5928 Bad Laasphe, Tel:
0 27 52/70 37). ❑
Musik: Groß geschrieben
Entwicklung und Förde- rung musikalischer Begabun- gen ist ein Schwerpunkt des Internatsgymnasiums Birkle- hof im Hochschwarzwald. Die Schule hat einen eigenen Konzertsaal, Proberäume und Fachlehrer. Für Begabte gibt es Stipendien und/oder Zugang zur Vorklasse der Musikhochschule Freiburg im Breisgau.
Birklehof beruft sich auf die Tradition der Landerzie- hungsheime und der Reform- pädagogik (Kurt Hahn): Die ganze Persönlichkeit soll ent- wickelt, vorhandene Anlagen sollen gefördert werden, wo- bei der junge Mensch Gele- genheit erhalten muß, seine eigenen Schwerpunkte zu set- zen. So hat Birklehof auch ein umfangreiches Angebot der Beschäftigung mit Kunst, Li- teratur und Theater, sportli- che Einrichtungen und zur Ausübung sozialer Mitverant- wortung. Das Gymnasium (150 Plätze) ist dreizügig:
Alt-, neusprachlich und ma- thematisch-naturwissen- schaftlich (Schule Birklehof, 7824 Hinterzarten, Tel:
0 76 52/1 22 38). ❑ In den Arbeitsge- meinschaften wird die Kreativität der Schüler/innen ent- wickelt
A-1718 (106) Dt. Ärztebl. 86, Heft 22, 1. Juni 1989
Foto: Schule Marienau
