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Flughafen Nordanbindung: Eingriffe in den Reichswald nicht umweltfreundlich zu haben

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Pressemitteilung

Nürnberg, 04.10.11 PM 096-11/LFGS Verkehr

Flughafen-Nordanbindung

Eingriffe in den Reichswald nicht umweltfreundlich zu haben

Staatsregierung will Lärmschutz gegen Luftreinhaltung, Wald- und Klimaschutz ausspielen

Am heutigen Dienstag wird das bayerische Kabinett in Nürnberg ta- gen und dabei auch zum Thema Nordspange beraten. Erst vor weni- gen Tagen hatte der bayerische Umweltminister Dr. Markus Söder, eine Stellungnahme zur umweltpolitischen Bewertung der geplanten Straßenbaumaßnahme durch den Nürnberger Reichswald abgege- ben. Diese gipfelte laut Zeitungsberichten in der Erkenntnis, dass die Nordspange Anwohner in Ziegelstein entlasten würde und deshalb umweltfreundlich sei.

Dazu erklärt der Vorsitzende des Bundes Naturschutz, Hubert Wei- ger: „Es ist absolut bedauerlich, dass die Prioritäten des Bezirksvor- sitzenden der Nürnberger CSU und bayerischen Umweltministers eher beim Asphaltieren als beim Schutz der Natur liegen. Es wird wi- der besseres Wissen der Eindruck erweckt, man könne Großeingriffe wie den Ausbau des Münchner Flughafens sowie massive Eingriffe in den Nürnberger Reichswald mit Ausgleichsmaßnahmen kaschie- ren.“

Richard Mergner, BN-Landesbeauftragter: „Der notwendige Lärm- schutz der Menschen darf nicht gegen den Schutz der Natur, der Luftqualität und des Klimas im Nürnberger Ballungsraum ausgespielt werden. Der Bund Naturschutz wird das sog. Ökogutachten prüfen, sobald es uns vorliegt und dann hierzu nochmals Stellung nehmen.“

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Pressemitteilung des Bundes Naturschutz in Bayern e.V.

„Auf unserer Jahreshauptversammlung vor einem halben Jahr hat unser Mitglied Dr. Söder noch Einsicht gezeigt und die Prüfung von Alternativen versprochen. Dass er jetzt Argumente aus der Motten- kiste mit längst veralteten Zahlen auspackt, enttäuscht mich zutiefst.

Waldschutz ist auch Menschenschutz!“, so Günther Raß, Vorsitzen- der der BN-Kreisgruppe Nürnberg-Stadt.

Für das Bündnis „Nein zur Nordanbindung“ erklärt Claus Bößene- cker: „Der Inhalt des vorige Woche von Umweltminister Dr. Söder zitierten Gutachtens des Landesamtes für Umweltschutz zur Auswir- kung der geplanten Nordanbindung auf den Verkehrslärm am Bier- weg und an der Marienbergstraße ist uns noch nicht bekannt. Insbe- sondere wissen wir nicht, ob das Amt für seine Untersuchung neue Tatsachen festgestellt hat. Eine genaue Verkehrszählung wäre zu wünschen, ist aber nach unserer Kenntnis bisher nicht erfolgt. Das von uns selbst im Jahr 2009 der Öffentlichkeit vorgestellte Gutachten zur gleichen Frage kommt zu einem anderen Ergebnis. Problema- tisch ist auch die Auswirkung des neuen Gutachtens auf das laufen- de Planfeststellungsverfahren. Muss noch ein dritter Erörterungs- termin stattfinden oder wird der Planfeststellungsantrag doch jetzt schon zurückgenommen?“.

Erst im letzten Jahr war ein zweiter Erörterungstermin der Regierung von Mittelfranken mit dem Ergebnis zu Ende gegangen, dass die Umweltaus- wirkungen wohl doch wesentlich schwerer sein könnten als bisher von den Planern gedacht. Weitere Untersuchungen zur sog. Summationswirkung der Trasse mit den vielen anderen Eingriffen in das europäische Vogel- schutzgebiet Nürnberger Reichswald und Auswirkungen der Grundwas- serabsenkungen müssen eingehender geprüft werden.

Weiterhin ist eine Planrechtfertigung für den Bau der Nordspange nicht gegeben. Weder stieg der Verkehr auf der Marienbergstraße und der Flughafenstraße in den letzten Jahren wie von den Planern behauptet, noch stieg das Passagier- oder das Luftfrachtaufkommen wie prognosti- ziert an. Gleichzeitig wirbt die Flughafen Nürnberg-GMBH im Internet ihrer Tochterfirma "AirPart" mit der Aussage: "Beste Verkehrsverbindungen und die günstige Nähe zu den an Bedeutung gewinnenden Wirtschaftsräumen Süd- und Osteuropa bieten ideale Voraussetzungen für grenzüberschrei- tende Warenströme in Zukunftsmärkte auf dem gesamten Globus." (Her- vorhebung BN).

Zuletzt machte der Nürnberger Flughafen Schlagzeilen, weil er finanziell in die Schieflage geraten ist. 50 Mio. Euro fehlen in den nächsten Jahren, vor allem, weil sich die Fluggastzahlen nicht so entwickelt haben, wie es das Staatliche Bauamt Nürnberg und die Flughafen Nürnberg GMBH auch im Verfahren um die Nordspange immer wieder prognostiziert hatten. Weit weniger Menschen fliegen ab und nach Nürnberg, die ursprünglich ange- peilte Zahl von 6,5 Mio. Fluggästen ist obsolet. Aktuell liegt sie bei ca. 4,1 Millionen pro Jahr.

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Pressemitteilung des Bundes Naturschutz in Bayern e.V.

3 Bündnis "Nein zur Nordanbindung"

Gegen das Vorhaben hat sich das Bündnis "Nein zur Nordanbindung" des Nürnberger Flughafens aus Bund Naturschutz in Bayern e.V. (BN), Frän- kischer Albverein Nürnberg e.V. (FAV), Aktionsbündnis lebenswertes Zie- gelstein ABZ, Siedlervereinigung Buchenbühl, Landesbund für Vogel- schutz (LBV), Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Verkehrsclub Deutschland (VCD), Nürnberger Evangelisches Forum für den Frieden (NEFF), Fluglärmschutzgemeinschaft, Sportverein ASV Buchenbühl, Ju- gendorganisation Bund Naturschutz (JBN), Nürnberger Friedensforum, Kreis Nürnberger Entomologen e.V., Lorenzer Laden und ein Kreis ent- schlossener Bürger zusammengeschlossen.

Spenden!

Für den unerlässlichen professionellen Beistand bei einer anstehenden Klage sammelt der BN bereits jetzt Spenden: Bund Naturschutz, "Nordan- bindung", Konto 100 8551, Sparkasse Nürnberg, BLZ 760 501 01.

für Rückfragen:

Tom Konopka, Regionalreferent für Mittel- und Oberfranken Tel. 0911/81878-14

Fax 0911/869568,

tom.konopka(at)bund-naturschutz.de

Referenzen

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